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Weitzeritz-Zeibmg Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. U. - I - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - - mit Zutragen; einzelne Nummer 10 - i :: Gemeinde-Verban-s-GIrokonto Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 12S48 Aelteste Zeitung des Bezirks Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ker Amlthauptmannschast. Ker Skadkralt und der Finanzamt» Mppoldlrwald« - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - ! - Millimeterzeile 6 im Textteil die 83 - - Millimeter brelte Millimeterzeile 18 i ! - Anzeigenschluß: 18 Uhr vormittags. - - Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig i ' Nr. 39 Freitag, am 18. Februar 1936 191. Jahrgang SnlWs und SWsches Dippoldiswalde. Auf 6, 7, sa bis 8 Grad kletterte gestern die Quecksilbersäule im Thermometer herauf, und dieses warme Wel ter setzte dem Schnee tüchtig zu. Die Gangbahnen und die Stra ßen waren stellenweise schon wieder schneefrei, und die Schnee wälle an den Straßenrändern sanken zusammen, wurden grau und hähllch. Der heftige Sturm in der vergangenen Nacht brachte aber wieder kältere Lust. Am Morgen lag sogar eine dünne Schneedecke, die aber gar bald wieder auf den Fußsteigen ver schwand. Da es gestern auch weit hinauf ins Gebirge laute, führte die Weißeritz wieder mehr Wasser. In vergangener Nacht hat es „oben" wieder gefroren, so daß die Sporlbahn noch nicht wesentlich angegriffen ist und es nur einer kleinen Schneeschichl bedarf, daß eine schöne Skibahn ersteht. Dippoldiswalde. Am kommenden Sonntag vormittags >/-11 Uhr soll im Rathaussaale die Nagelung des Wappen schildes beginnen, dessen Ertrag dem Winkerhilfswerke zu fließen soll. Musik wird die feierliche Handlung umrahmen, die biS nachmittags 5 Uhr währt. — Der Gaujägermeister hat die Schußzeit für weibliches Nolwild und Kälber sowie weibliches Rehwild und weibliche Kälber auf die Zeit bis zum 28. Februar 1935 innerhalb der genehmigten Abschußvläne verlängert. — Jugend im Film. Einer unserer besten deutschen Film schöpfer. Carl Froehlich, hat wieder einmal ein Filmwerk gestal tet, das über den Rahmen der üblichen Filmprodukkion hinaus- gcht. In den Rahmen seines neuen großen Spielfilms hat er ein Problem gestellt, welches alle angeht, das Problem der deutschen Jugend. Junge Menschen sind die Träger der Hauptrollen dieses Filmes, der unter dem Titel: „Ich für dich — du für mich" lEin Film der Jugend von heute) in den A r - N i - L i ch t s p i e ! e n vom 15.—17. Februar gezeigt wird. Ueber seine Einstellung zum deutschen Film und über seine Arbeit an seinem neuen Film äußerte sich Froelich vor kurzem einem Berichterstatter gegen über. Auf die Frage, wie er den Film sehe, entgegnete Froelich, daß eS nach seiner Meinung die erste und dringendste Aufgabe des neuen deutschen Films sei, durch Echtheit und durch mensch liche Nähe zum Herzen eines jeden Menschen zu sprechen. In seinem neuen Film „Ich für dich — du für mich" habe er das Schicksal junger Menschen geformt; denn dem Kinobesucher inter essierte es weniger, was der alternde Mensch fühlt, erlebt und wovon er sich begeistern läßt; er will im Lichtspieltheater das Denken und Fühlen der Jugend miterleben. Daher sei er auch mit besonderer Freude an die Gestaltung seines neuen Werkes gegangen, welches die Ideale der jungen Generation symbolisieren soll. Um das Gesicht dieser Generation besonders scharf heraus- zuarbetten, habe er die tragenden Nollen jungen Schauspielerin nen gegeben, die noch nicht auf einen bestimmten Filmtyp abge- stempelt waren und in denen daS Publikum doch nur diesen Typ sehen würde. Nicht der Film mit großer Aufmachung ohne jede Innerlichkeit interessiere heute; denn wenn einem Film die menschliche und wahrhafte Rote fehle, dann entferne er sich vom Künstlerischen und werde verfilmte Revue oder verkitschte Ope rette. Sein Film „Ich für dich — du für mich" müsse erfolgreich sein, weil er in der Wirklichkeit wurzele und doch nicht die Grundbedingungen des Filmischen vermissen laste. Glashütte. Die sozialen Aufgaben, die im Monat Januar von der NS-Volkswohlfahrt erfüllt wurden, waren besonders umfängliche. Da infolge -es Winterwetters sämtliche Auhen- arbeiten ruhten, stieg der Kreis der Hilfsbedürftigen auf reichlich SÜÜ Personen. Trotz dieser großen Zahl sorgte daS Winkerhilfs werk mii seinen SonderzuWeisungen für eine sühlbare Unter stützung aller. Der-Gesambaufwand für die Maßnahmen — es wurden meist Feuerung und Nahrungsmittel abgegeben — stellt sich auf insgesamt 2780 RM. Glashütte. Anstelle deS Im Borjahre so plötzlich verstorbenen 1. Vorsitzenden wählten die Mitglieder des hiesigen Handwerker- und Gewerbevereins Schuhmachermelster Gustav Flasche, der die ses Amt vor der Gleichschaltung versah und bisher stellv. Vereins- vorsitzender war, einstimmig auf Zuruf. Zn seinem Stellvertreter Bildhauer Richard Wahl. In seinem Jahresbericht gedachte der Vorsitzende auch eines Dippoldiswalder Mitgliedes, des verstor benen Tischlers Clemens Schiffel. Der Verein zählt gegenwärtig 80 Mitglieder und verfügt auher -er Vereinskasse über «ine Krankenunterstühungs- und eine Begräbniskaffe, die in bester Ordnung durch den langjährigen, in der Jahreshauptversammlung wieder aufs neue- bestätigten Kafflerer Lügen Straßberger ver walket werden. Deutsche Postwertzeichen im Saarland. Bom 1. März ab werden im Saarland ausschließlich die deutschen Post wertzeichen gelten. An Stelle der Hindenburgmarken zu 3, 6, 12 und 25 Rpf sollen jedoch im Saarland zunächst nur die bekannten schönen Saarmarken der Deutschen Reichspost mit der Inschrift: „Die Saar kehrt heim" vertrieben wer den. Die Herausgabe neuer Rückaliederungsmarken oder von Ueberdruckmarken ist nicht beabsichtigt. Dresden. Die Fachschaft „Lehrerbildung" am Pädagogischen Institut hielt in der Aula des Instituts einen Fachschaftsobend ab, In dessen Mittelpunkt ein Vortrag des Gauamtsleiters Arthur Göpfert über daS Thema: „Der Erzieher als politischer Soldat" stand. Sr bezeichnet« die nationalsozialistische Revolution als die größte Umwälzung auch in der Geschichte der deutschen Päda gogik. Der Redner ging besonders auch auf die Raffenfvag« ein. Jeder Erzieher müsse wissen» welche Erbanlagen die von ihm be treuten Kinder mitbrachten. Auch der Lehrer müsse wieder bo denständig werden, damit auf dein Lande ein neues Lehrerge schlecht heranwachse. Denn hinter den pädagogischen Aufgaben des Lehrers ständen seine Aufgaben al» politischer Soldat. Radeberg. Am Mittwochvormittag entstand in der Eis- schrank-Lackierer«! der Bereinigten «schebachschen Werke ein Deutschlands Stellungnahme Mitteilung an die Botschafter Englands und Frankreichs, s Berlin. 14. Februar, s > Amtlich wird mitgeleilt: Der Reichsminister des Aus wärtigen, Freiherr von Neurath, hat Donnerstagnachmittag den englischen Botschafter Sir Eric Phipps und unmittelbar daraus den französischen Botschafter Francois-Poncet emp fangen und ihnen die deutsche Stellungnahme zu den Lon doner Vorschlägen mitgeteilt. Vie das DRV. ergänzend erklärt, ist eine Rote nicht übermittelt worden. Line Veröffentlichung des Inhaltes der deutschen Mitteilung ist am Sonnabend früh vorgesehen. * Wenn auch im Augenblick über den Inhalt der deutschen Mitteilung noch nichts gesagt werden kann, so ist doch an zunehmen, daß die in London aufgeworfenen Fragbn!zu- meist längere Verhandlungen notwendig machen weichen. Das gilt insbesondere für die Ostpakt- und die Donauraüw- frage. Deutschland läßt gewiß mit sich über alle diese Fra gen reden und hat auch immer sich zur tatkräftigen Mit arbeit an einem Abkommen zur Rüstungsbeschränkung un ter der Voraussetzung der tatsächlichen Gleichberechtigung bereit erklärt. Die Partner der Londoner Verhandlungen haben nun bekanntermaßen Deutschland eingeladen, die auf geworfenen Fragen mit ihnen auf gleichberechtigtem Fuße zu besprechen. Als im Augenblick wichtigster Punkt dürfte die Frage des Luftpaktes zu bezeichnen sein. Der englisch französische Vorschlag ist überraschend gekommen und so wohl von England als auch Frankreich und Belgien als oor-^ dringlich bezeichnet worden. Für Deutschland besteht kein Grund, sich einer Aussprache Uber dieses Thema zu entzie hen. In Berliner politischen Kreisen glaubt man, daß ge-^ rade diese Frage keiner langwierigen Rückfragen bedarf, und man ist überzeugt, daß die Reichsregierung bestrebt sein wird, die kinftpaktfrage einer ralcben Entscheidung zuzu führen Die ne« NerhWdlnngrVWe Unter dieser Ueberschrift äußert sich die „Deutsche diplo matisch-politische Korrespondenz" zu der Unterrichtung des englischen und französischen Botschafters über die deutsche Stellungnahme ^um Londoner Programm. Einem aufmerksamen Beobachter der Aeußerungen der Reichsre- gierung in den letzten Monaten, heißt es darin u. a., dürste es keine Ueberraschung bieten, daß Deuischland nach wie vor positiv zu den Bemühungen stehe, einem Wettrüsten vorzudeugen und jede Kriegsgefahr zu bannen. Der Frie denswille Deutschlands und seine Bereitwilligkeit zu Verhandlungen dürften eine neue Bestätigung erfahren haben. Das Londoner Kommunique enthalte be kanntlich Vorschläge, über die frei verhandelt werden solle, die also nicht anzunehmen oder abzulehnen wären. Ueber eine Reihe von Materien seien bereits Verhandlungen im Gange, vor allem über die Frage der Sicherheitsorganisa tion im Osten und Süd osten Europas. Die zu ständigen deutschen Stellen hätten den ernstlichen Wunsch, daß der diplomatische Gedankenaustausch über diesen außer ordentlich schwierigen Fragenkomplex in absehbarer Zeit zu einem befriedigenden Ergebnis führe. Der Gedanke eines Luftverteidigungsab kommens auf Gegenseitigkeit, so wird u. a. weiter aus ¬ geführt, begegne in Deutschland begreiflicherweise dem größ ten Interesse. Dieser Plan bringe auf der einen Seite gewiß erhöhte Opfer und erhöhtes Risiko, sei auf der anderen Seite sicherlich aber auch in der Lage, die von allen ge wünschte erhöhte Sicherheit zu bringen. Der Ausgangspunkt seien die letzten englisch-französischen Besprechungen in London gewesen; sie lägen in einer Linie mit den monate langen Bemühungen der englischen Regierung, den Faden, der im April vorigen Jahres abgerissen war, wieder aufzu nehmen und irgendwie einen Weg zu finden, zu einem Ge dankenaustausch über die Europa bewegenden aktuellen Probleme zu gelangen. Man werde daher annehmen dür fen, daß England diese glücklich eingeleitete Aktion, die bereits zu einer ersten Annäherung geführt Habe, fortfüh ren werde. Von deutscher Seite werde gewiß nichts ver säumt werden, um solche Gespräche, die erfahrungsgemäß rascher zu positiven und praktischen Ergebnissen zu führen pflegten als Verhandlungen im größeren Rahmen, im Sinne der weiteren europäischen Entspannung einem guten Ende näherzubringen. Zum Schluß wird heroorgehoben, daß es im Interesse aller liege, den durch die rasche deutsche Antwort in Fluß gebrachten Problemen in voller Loyalität und mit gutem Willen jede Förderung zuteil werden zu lassen. „Die Völker erwarten, daß vor allem die Probleme, deren Lösung nach gesundem Menschenverstand erreichbar und praktisch lösbar erscheinen, von den Regierungen unverzüglich einer Regelung zugeführt werden. Denn die Lösung der einen vitalen Aus gabe wird, rein psychologisch, manche Hindernisse beseitigen und die Ausräumung schwieriger Probleme zu erleichtern vermögen." , HwerikaviseLes VsrstLvävLs kür ärs Washington, 14. Februar. Die Meldungen aus Berlin, die den Inhalt der deutschen Stellungnahme zu den Lor donrr Vorschlägen wiederzugeben behaupten, haben hier große Auf merksamkeit erregt. 3n den Kreisen der Regierung, des Par- laments und sonstiger an der Außenpolitik interessierten Stellen versteht und billigt man die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung hinsichtlich der Landesverteidigung. Man glaubt jedoch, daß Deutschland die Beteuerung seines Frie denswillens in die Tat umsehen und sich den vorgeschlagenen Vereinbarungen anschließen solle, soweit dies mit den deut schen Erfordernissen von Souveränität und Sicherheit irgend wie vereinbart sei. Man hält es für wichtig, daß die nach dem überwältigenden Siege Deutschlands bei der Saarab stimmung eingetretene Aenderung der europäischen Einstellung, die einen großen Erfolg für Hitler darstelle, von Deutschland wohlwollend und verständigungsbereit erfaßt und ausgenutzt werde, und man hofft, daß diese Atmosphäre nicht durch Ver suche, jetzt schon Endlösungen zu schäften, zerstört werde. Schließlich könne man einen „eisernen Ring", wenn man glaubt, daß er um einen geschmiedet werde, am besten dadurch unschädlich machen, daß man sich in diesen Ring selbst einsügt und dadurch ein mitbestimmendes Glied wird. Brand. In den Dentilationskanälen waren Lackreste in Brand geraten, die eine starke Rauchentwicklung verursachten. Der Werksfeuerwehr gelang es, die Gefahr rasch zu beseitigen, so daß die alarmierte Radeberger Feuerwehr nicht einzugreifen brauchte. : Meerane. Mtf -er Höhen Straße fuhr, aus Leipzig kom mend, ein Leichenkraftwagen auf -er Fahrt nach München. In entgegengesetzter Richtung fuhr ein Lastkraftwagen mit Anhänger aus Zwickau. Die Wagen wollten sich eben hegegnen, als plötz lich der Anhänger -es Lastzuges infolge der Glätt« InS Rutschen kam und sehr heftig an -en Lelchennrafkwagen anstieß, -erschwer beschädigt wurde. Ls machte sich ein« Umladung -es Sarges in ein zweites aus Lelozlg anaefor-erteS Leichenauto notwendig, mit dem dann mit erheblicher Verspätung die Fahrt nach München fortgesetzt werden konnte. Ebersbach. Beim Rodeln mitten in der Stadt kam ein 10 jähriges Mädchen unter einen vorbeifahrenden Kraft wagen zu liegen und erlitt einen komplizieren Schenkelbruch. Ein anderes aus dem Schütten sitzende» Mädchen trug leich tere Verletzungen davon. Glauchau. Werbung für den Be usswett- kämpf. Aus einer großen Kundgebung für den Reichs- berusswettkampf in dstMeßerhälle der Firma Klinger Nfg. befaßte sich der Leiter des Sozkilrn Amtes in der Gebiets führung 16. Sachsen, Bannführer Basch, mit dem Sinn der Arbeit im nationalsozialistische Staat und legte vor allem den Unterschied zwischen Erwerb und Arbeit dar. Der Gau- > jugendwalter der Deutschen Arbeitsfront, Unterbannführer Goldfuß, ging aus die Gegensätze zwischen der Hitler-Jugend und der früheren hündischen Jugend und auf die großen Ziele der Arbeit der HI ein: Weltanschauliche Schulung, körperliche Ertüchtigung und zusätzliche Berufsschulung. Mittweida. Nach der Sch neeschmelze gefun den. Kurz vor Weihnachten verschwand der Angestellte Erich Fritsche. Ein Skisahrer entdeckte jetzt auf Tanneber ger Flur die Leiche Fritsches; die Todesursache konnte noch nicht sestgesteNt werden. Aussig. Drei Kinder erfroren? Drei Kinder von acht, neun und elf Jahren, die sich am Sonntag von ihrem Wohnort Prödlitz zum Besuch ihrer Großmutter nach Strisowitz begeben hatten, sind dort nicht angekommen. Es fehlt von ihnen jede Spur; man befürchtet, daß sie bei der strengen Kälte erfroren sind. k-—— Wetter für morgen: (Meldung -es RelchSwefterdlenstes: Aasgabeort Dresden): Lebhaft« und in der Höhe starke westliche bis südwestliche Windei Meist trüb« und erneut sehr mild. Zeitweise Regen. Auch im Gebirge Temperaturanstieg bis Nullgrad und darüber, je nach Höhenlage.