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Saarlandes aus der Zahl der Reichslazswühler im Saar land. Im Gesetz über die vorläufige Verwaltung des Saar landes heißt es: * An der Spitze der Verwaltung öes Saarlandes steht bis zur Eingliederung in einen Reichsgau der Reichskom- misfar für die Rückgliederung des Saarlandes mit dem Amtssitz in Saarbrücken. Der Reichskommissar wird vom Führer und Reichskanzler ernannt. Der Reichskommissar ist der ständige Vertreter der Reichstegierung im Saarland. Er hat die Ausgabe, für die Beobachtung dec vom Führer und Reichskanzler aufgestellten Richtlinien der Politik m sorgen. Dem Reichskommissar werden ein Regierungspräsident als allgemeiner Vertreter und die erforderlichen Reichs- beamtcn beigegeben. Der Reichskommissar hat auf den ihm zugewiesencn Berwaltungsgebieten die Aufgaben und Zuständigkeiten der höheren Verwaltungsbehörde und ist Landespolizeibehörde-, er übernimmt die Aufgaben der Prooinzialvcrwaltung und des Landesfürsorgeverbandes. Der Reichskommissar führt seine Geschäfte unter der Leitung der Reichsminister und unter der Dienstaufsicht des Reichsministers des Innern. Dem Reichskommissar werden angegliedert: der Be zirksausschuß, das Negierungsforstamt, die Oberversiche rungsämter, das Versorgungsgericht und die Landesversiche rungsanstalt. Die zuständigen Reichsminister regeln de» Aufbau dieser Behörden. Besondere Behörden sind: 1. für die Abgabenverwal tung, soweit es sich nicht um Abgaben der Gemeinden, Gemeindeverbände und juristische Personen des öffentlichen Rechts handelt, der Präsident des Landesfinanzamts in Würzburg, 2. für die Arbeitsverwaltunq das Landesar- beitsamt Rheinland in Köln, 3. für die Justizverwaltung der Oberlandesgerichtsprüsident und der Gcneralstaatsan- walt bei dem Oberlandesgericht in Köln, 4. für das Versor gungswesen das Hauptversorgungsamt in Koblenz, 5. für die Deutsche Reichspost die Reichspostdirektion in Saar brücken, 6. für die Berghoheitsverwaltung das Oberberg amt in Bonn, 7. für die Reichswassersträßen-Verwaltung der Oberpräsiüent (Rheinstrombau-Verwaltung) in Koblenz, 8. für die Reichsluftfahrtverwaltung das Luftamt in Darm stadt, 9. für die Eichverwaltung die Eichungsdirektion in Köln, 10. der Treuhänder der Arbeit für das Wirtschafts gebiet Saarpfalz mit dem Sitze in Saarbrücken. Für das Landesfinanzamt in Würzburg und das Lan desarbeitsamt Rheinland in Köln werden in Saarbrücken Zweigstellen errichtet. Die Behörden und Einrichtungen des Saarlandes wer den, soweit sie nicht Behörden und Einrichtungen der Ge meinden, der Gemeindeoerbände oder der Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des öffentlichen Rechts sind oder soweit nicht ausdrücklich anderes bestimmt wird, Reichsbc- hörden und Reichseinrichtungen. Die Beamten dieser Be hörden und Einrichtungen sind unmittelbare Reichsbeamte. Die Lehrer an öffentlichen Schulen haben die Rechte und Pflichten von Reichsbeamten. . Ls fallen fort die Zenlralverwaltung, der Landesral, der Studienausschuß, der oberste Gerichtshof, der Oberste Vlszivlinarrat, das Revisionsgericht für Mietsstreitigkeiten, der Verwaltungsausschuß, das Oberverwallungsgericht, der Somvetenzkonfuktsgerichtshof für das Saargebiet, das Lan desschiedsamt, die Generalflnanzkontrolle, das Landesver- sicherungeamt für das Saargebiet, das Aufsichtsamt für Pri- vatversicheruna, die Arbeilsrammer, das Berggewerbegericht und die vergyoheitsbehörden. Die zuständigen Reichsminister bestimmen im Einver nehmen mit dem Reichsminister des Innern, tunlichst nach Anhörung des Reichskommissars, durch Rechtsverordnung, in welchem Umfange und zu welchem Zeitpunkt das bisher im Saarland geltende Recht außer Kraft tritt, in welchem Umfange und zu wel ¬ chem Zeitpunkt das im Reich geltende Recht im Saarland Angeführt wird, in welchem Umfange und zu welchem Zeit punkt im Saarland geltendes Recht geändert oder verein heitlicht wird, in welcher Weise die Verwaltung des Saar landes im einzelnen in die Verwaltung des Reiches über geleitet wird. Der Reicksminister der Finanzen wird ermächtigt, die zur Verwaltung des Saarlandes notwendigen Ausgaben zu leisten und die erforderlichen Einnahmen zu erheben. Es kann hierbei von den Vorschriften der Reichshaushalts ordnung abweichen. Das Gesetz tritt mit dem auf die Verkündung folgen den Tage, im Saarlande mit dem 1. März 1935 in Kraft. A-olsHitler-Strahe md SorftWeNelPlatz in Sakrbrüüen Saarbrücken, 31. Januar. An einer Festsitzung der Saarbrücker Stadtverordneten versammlung wurde unter stürmischem Beifall beschlossen, die Hauptverkehrsstraße von Saarbrücken, die Bahnhof straße, in Adolf-Hitler-S kraße und den bisherigen Land- wehrplatz in horst-wessel-Plah umzubenennen. Uetzer Gräber vorwärts Nächtliche Gedenkstunde für Maikowskl. In der Maikowski-Straße in Charlottenburg, an der Stelle, an der oor zwei Jahren, zwei Minuten nach Mit ternacht, Sturmführer Hans Eberhard Maikowski und Oberwachtmeister Zauritz fielen, sand nachts «ine ergrei fende Gedenkstunde statt, die von der SA. und der Polizei veranstaltet wurde. Der Ches des Stabes der SA., L u tz r. hielt eine Ansprache, in der er u. a. sagte: Kameraden! Wir stehen hier an einer Stelle, die heute vor zwei Jahren getränkt wurde von dem Blut unseres Kameraden Mai kowski und des Oberwachtmeisters Zauritz. Wir haben da für zu sorgen, daß diese Opfer nicht vergebens gebracht worden sind, und wir schwören dem gefallenen Kameraden: Wir werden so wie er die Treue bewahren bis zum Tode, wir werden immer SA.-Männer lein, nicht nur in schönen Stunden, sondern auch dann, wenn man die schwerste Stunde von uns fordert. Wie in den Jahren des Kampfes, so wollen wir auch in den Jahren des Ausbaues unferem Führer mit allem, was wir haben und was mir sind, zur Verfügung stehen, wollen ihm helfen bei der Ausrichtung des Staates, für den unsere Kameraden gefallen sind: für ein freies, stolzes deutsches Volk in einem starken Deutschen Reich! Nach dem Horst-Wesscl-Lieü. das von der tauscndköp- fiaen Menae in den Straßen mitgesungen wurde, nahm Gäuleiter Reichsminister Dr. Goebbels das Wort. Die großen Opfer der Toten, so sagte er eingangs, sind nicht umsonst gebracht worden. Gewiß war das hinter uns lie gende Jahr nicht ein Iochr rauschender Siege und atem- raubender Vormärsche. Wir mußten uns in den Schützen gräben der Alltngsarbeit verschanzen, wir hatten manchen schweren Angriff der Gegner zurückzuschlagen. Aber nie mals ließen wir den Mut sinken, und niemand fühlte sich verlassen. So haben wir im Andenken an unsere Toten das stolze Gesühl erfüllter Pflicht, einer Pflicht, die aller dings hart und entsagungsvoll war und den Einsatz aller Kräfte erforderte. Es liegt auch in dieser Art des Kampfes ein Heroismus: der Heroismus des grauen Alltags. Wir tun gut daran, uns in der Pflicht des Alltags dieser Män ner, die von uns gegangen sind, zu erinnern und ihr Opfer auch im Stellungskampf heilig zu halten. Noch stehen miß günstige Gegner uns gegenüber, noch ist trotz härtester An strengungen nicht alle Not gebannt, noch liegen im Lande die Probleme zuhauf, die darauf warten, daß wir sie lösen. Wir haben keinen Grund zu feiern, aber Grund zu arbei ten! Das Ganze des Landes haben wir in unsere Hand genommen und wir geloben es feierlich: Wir werden es nicht lassen, bis diese Hand kraftlos im Tode geworden ist. Mutig und aufrecht beginnen wir den Marsch in das dritte Jahr unseres Aufbaues und unseres revolutionären Um bruches eingedenk des verpflichtenden Wortes: Ueber die Gräber vorwärts! Braikowski-Gedenkseier. Für den nach dem histo rischen Fackelzug am 30. Januar 1933 von Kommunisten ermorde ten SA.-Sturmführer Hans Eberhardt Mai kowski fand am 2. Jah restag der Machtüber nahme durch Adolf Hit ler um die Mitter nachtsstunde eine Ge denkfeier statt. Unser Bild zeigt Reichsmini ster Dr. Goebbels wäh rend der Gedenkrede an der Mordstelle. Stehend sang die Versammlung sodann abschließend das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied. Auf dem Platz oor dem Rathause hatte sich eine vielköpfige Menschenmenge versammelt, die durch Lautsprecher dem Sitzungsverlaus ge folgt war. Im Verlaufe der Sitzung hatten Oberbürger meister Dr. Neikes und der Fraktionsführer der Deutschen Front, Dr. Schweig, das Wort genommen. Dr. Neikes hatte u. a. betont: „Wir sehen in der neuen Reichsgliederung, die jetzt im Gange ist. die Erfüllung des tausendjährigen Trau mes der Deutschen auf staatliche Einheit, und gerade wir als gefährdete Grenzmark empfinden, welch starker Schutz uns durch diesen A»sbau des deutschen Einbeitsltaates xuteil werden wird." Deutsche Aerztekuust Mehr als 99 Prozent Lazaretkbehandelter wurden wieder dienstfähig. Aus dem im Reichswehrministerium bearbeiteten amt lichen Sanitätsbericht über das deutsche Heer im Weltkriege gibt Ministerialdirigent Prof. Dr. Martineck-Berlin jetzt weitere interessante Zahlen bekannt. Es handelt sich dabei hauptsächlich um die Inanspruchnahme der Lazarette und die Erfolge der Lazarettbehandlung. Don den 27,18 Millio nen in Feld und Heimat ärztlich behandelten Verwundungen und Erkrankungen kam ziemlich die Hälfte, nämlich 13.4 Millionen, in Lazarettbehandlung. Diese Zahl entspricht etwa der Geiamtzahl der Kriegsteilnehmer überhaupt, wor aus natürlich nicht geschlossen werden darf, daß jeder Kriegs teilnehmer einmal in ein Lazarett gekommen ist. Zahlreiche Kriegsteilnehmer sind mehrfach in Lazarette ausgenommen worden. Bon den 13,4 Millionen Lazarellbehandellen sind 90,9 Prozent wieder dienstfähig geworden, eine Zahl, die der ärztlichen Kunst ein schönes Zeugnis ausstellt. Die Ge samtzahl aller Verwundungen an der Front einschließlich der Gefallenen betrug in den vier Kriegsjahren 5 587 244. was etwa einem Drittel der Stärke des Feldheeres ent spricht. Von hundert deutschen Verwundeten sind 13,8 ae- fallen, 5.2 später gestorben, insgesamt 19 tot, 81 wurden geheilt, und ?<i dieser Geheilten kehrten zur Front zurück. Die Deutschen hatten mit 19 Prozent den geringsten Verlust an Toten unter ihren Verwundeten; bei den Fran zosen waren es 25.2» bei den Engländern 22,6 und bei den Amerikanern 19.3 Prozent. Dem ärztlichen Können ist es gelungen, doppelt soviel ärztlich behandelte Verwundete am Leben zu erhalten als in den früheren Kriegen. Für Deutschland sind durch diese ärztlichen Erfolge im Weltkriege mehr als eine Viertelmillion Verwundete mehr dem Leben erhalten worden. Deutschland hat dank den vortrefflichen Leistungen seiner Aerzte und der zweckmäßigen Ausgestal tung der Krankenoersorgung unter den ärztlich behandelten Verwundeten im Vergleich zu seinen Gegnern die niedrigste Zahl an Gestorbenen, nämlich sechs Prozent gegenüber dem Durchschnitt non sieben Prozent, und die höchste Zahl von Heilungen, nämlich 94 Prozent gegenüber dem Durchschnitt von 93 Prozent. MMM-Vrozetz knoepskes fette Tantiemen. Im Rundfunkprozeß äußerte stch der Büchersachver ständige Donath über die Tantiemen, die der durch Selbst mord geendete frühere Berliner Rundfunkdirektor Knoepfke im Laufe seiner Tätigkeit bei der Berliner Funkstunde AG. bezogen hat. Die Tantieme betrug 1926 21 965 Mark, im Jahre 1927 25 696 Mart, im Jahre 1928 26 560 Mart und von 1929 bis 1932 je 28 000 Mark. Die Angeklagten Dr. Bredow und Dr. Magnus erklärten zu diesem Anklage- punkt, sie hätten alles getan, um die hohen Bezüge Knoepf- kes zu beschränken. Knocpfkes Anstellungsvertrag fei so ge halten gewesen, daß er einen weit höheren Gewinnanteil verlangen konnte. Sie hätten mit vieler Mühe durchge setzt, daß Knoepfkes Tantiemen in neuen abgeänderten Ver trägen auf die Summen herabgesetzt wurden, die der Bü- chersachoerstündige angegeben hat. Am Freitag soll die Verhandlung fortgesetzt werden.