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„Grüne Woche Berlin 1938" M WerWe Eröffnung Die „Grüne Woche Berlin 1935", die Ausstellung des deutschen Bauerntums, ist in Gegenwart von über tausend Ehrengästen aus allen Gebieten des öffentlichen Lebens feierlichst eröffnet worden. Auch Bauernabordnungen aus Frankreich, Norwegen, Polen, Schweden und Ungarn sind nach Berlin gekommen, um diese größte Winterschau zu besuchen. Noch nie hat eine Ausstellung mit solcher Eindringlich keit, Ueberzeugungskraft und Klarheit gezeigt, daß die Landwirtschaft die gesunde Grundlage des deutschen Volkes und der Bauer ihr stärkster Repräsentant ist. Noch nie auch hat eine Ausstellung so überzeugend zum Ausdruck gebracht die Schicksalsoerbundenheit aller Volksgenossen. Bor der Ausstellungshalle 1 wehen von haushohen, mit Tannengrün umrankten Masten Lie Fahnen des Dritten Reiches und die schrvarz-weiß-roten Flaggen. In dem ge waltigen Festraum, in welchem Lie feierliche Eröffnung Ler Ausstellung stattfand, grüßte ein riesiges Bild zweier deut scher Bauern, die inmitten eines Kornfeldes stehen. Unter den Ehrengästen sah man u. a.: die Reichsminister von Blomberg, Freiherr von Eltz-Rübenach, Dr. Hans Frank, Kerri, Graf Schwerin-Krosigk und SelLte, ferner Finanz minister Professor Dr. Popitz, die Staatssekretäre Grauert, Koenigs, Körner, Dr. Krohn, Dr. Lammers, Dr. Landfried. Dr. Ohnesorge. Dr. Posse, Dr. Schlegelberger und Willikens. Mit der Ouvertüre zur Oper „Der Freischütz" von Karl Maria von Weber, gespielt vom Landesorchester Gau Ber lin, wurde der feierliche Akt eingeleitet. Dann sprach Ober bürgermeister Dr. Sahm herzliche Begrüßungsworte. Nach der Begrüßungsansprache des Oberbürgermeisters Dr. Sahnz spielte der Bläserchor der Forstschule Steinbusch bei Kreuz Sen Fürstcngruß. Stürmisch begrüßt, nahm dann MnisterprMent Göring Las Wort zu der Festansprache. Der Minister führte in sei ner ReSe u. a. aus, daß zum ersten Male die deutsche Forst wirtschaft mit einer ganzen Halle auf der „Grünen Woche" in Erscheinung tritt als äußeres Zeichen dafür, daß Forst- und Landwirtschaft eine untrennbare Schaffensgemeinschaft find. Die Aufgaben der Forstwirtschaft konnten in vollem Umfange Lurch die Gründung des Reichsforstamtes erfüllt werden. Nur die höchste Leistung jedes einzelnen konnte den Wiederaufbau gewährleisten, denn so wie die Höfe ver schuldet waren, war der Wald verwüstet. Es galt und gilt, «in gesundes Spezialistentum zu schaffen, das aber nicht den Blick für Lie großen Zusammenhänge verloren hat. Die, Landwirtschaft dient der Ernährung, die Forstwirtschaft der Erzeugung von Rohstoffen. Die Natur selbst hat durch ihren Wechsel den Sommer vorwiegend für die Landwirtschaft, den Winter für die Forstwirtschaft bestimmt. Bauer und Waldbesitzer müssen gemeinsam arbeiten, denn Wald ist Volksgut. Seine pflege, Erhaltung und Vermehrung soll nicht nur rmrtschaftliches, sondern aucb ideelles Gebot sein. Aus diesem Geist heraus wurde dieses Mal die Jagdausstel- lung nicht als Trophäenschau gestaltet, sondern als Ueber-! blick über die neue Arbeit nach dem Reichsjagdgefetz. Durch! sorgsame Hege gilt es mitzuwirken an der Ernährungsgrund lage des deutschen Volkes. Ministerpräsident Göring ging dann noch auf die großzügige Hilfsaktion der deutschen Iä- gerschaft für das Winterhilfswerk ein, die insgesamt einen Wert von 1,1 Millionen RM habe abführen können. Volks-! Wirtschaft und Jagd, so schloß der Ministerpräsident, dienen beide der Versorgung des Volkes. Darum bedürfen beide einer starken Bindung au die Idee der Gemeinschaft. Für die Jagd ist diese Bindung geschaffen durch das Jagdgesetz, für die Forstwirtschaft wird sie geschaffen durch «in starkes und festes Forstgesetz. Dann erst wird die Erfüllung der Aufgabe der Forstwirtschaft gesichert, dann wird ewiger deutscher Wald sein und bleiben ewiger Segensquell für das ewige deutsche Volk. Junge Bauern und Bäuerinnen aus der Kurmark fangen das deutsche Bauernlied „Blut und Boden". Dann hielt der Reichsbauernführer, Reichs- und preu ßischer Minister für Ernährung unü Landwirtschaft R. Walther Daxrö, die Eröffnungsräre. Mit dem Gesang des ^Deutschland- und Horst-Wessel-Liedes fand die stimmungs volle Feier ihren Abschluß. Eröffnungsrede Darrss zur „Grünen Woche" Der Reichsernährungsminister und Reichsbauernführer Darre eröffnete die Grüne Woche in Berlin mit einer Rede, in der er darauf hinwics, daß die nationalsozialistische Agrar politik einen Angelpunkt der deutschen Gesamtpolitik bildet. Die nationalsozialistische Agrarpolitik habe die Ausgabe, den deutschen Sozialismus Wirklichkeit werden zu lassen. Mi nister Darre fuhr dann fort: „Die „Grüne Woche Berlin 1935" versucht ein Spiegel bild der Aufgabenstellung und Zielsetzung der nationalsoziali stischen Agrarpolitik und der daraus sich ergebenden agrar- polilischen Maßnahmen zu geben. Sie foll dazu dienen, im deutschen Bauerntum das Bewußtsein für die Bedeutung seiner Ausgaben und Pflichten zu vertiefen, den deutschen Städter aber eindringlich an seine Schicksalsoerbundenheit mit dem deutschen Bauerntum erinnern und ihm zeigen, daß die nationalsozialistische Agrarpolitik ebenso sehr dem deut schen Städter wie dem deutschen Bauern dient. Diese auf das Volksganze ausgerichtete Dienststellung ist das wesent lichste Merkmal deutschen Sozialismus. Die „Grüne Woche Berlin 1935" ist ein Markstein der agrarpolilischen Entwicklung und zugleich ein Wegweiser zu neuen Aufgaben und Zielen. Es ergibt sich zwischen der Darstellung der lebensgesetz lichen Bedeutung des Reichserbhosgesetzes und der Lehrschau über die Auswirkung des Reichsnährstandsgcsetzes und der auf ihm begründeten nationalsozialistischen landwirtschaft- lichen Markt- und Preisordnung ein unmittelbarer Zusam menhang. Diese Lehrschau-führt die Bezeichnung „Sozia lismus der Tat" Der in ihr begründet liegende Anspruch besteht zu Recht, erbringt doch die Lehrschau erneut den eindringlichen Nach weis, Laß die nationalsozialistische landwirtschaftliche Markt- und PreisorLnuna nichts weniger ist, als das Instrument einer einseitigen Interessentenpolitik, sondern vielmehr das wichtigste Werkzeug einer sozialen Befriedung des deutschen Volkes, da es ein für allemal die Frage der Preisbildung für Lebensmittel und ihrer Verteilung, herauslöst aus dem wirtschaftlichen Interessentenstreit und ausschließlich Len volkswirtschaftlichen Notwendigkeiten unterordnet. So beruht die nationalsozialistische landwirtschaftliche Markt- und Preisordnung, wie lu der sie behandelnden Schau so nachdrücklich betont wird, aus dem Gedanken der gegen seitigen Opferbereitschaft aller deutschen Volkskreise und ist damit die beste Brücke zwischen Stadt und Land. Diese Gewißheit des Einsatzes aller für alle ist die ent scheidende Voraussetzung für die von dem deutschen Bauern in der E r ze u g u n g s s ch I a ch t geforderte allseitige Lei stungssteigerung: denn sie gibt ihm die Gewähr, Laß seine Leistungssteigerung auch Len verdienten Lohn finden wird. In dieser Gewißheit stellt Lie diesjährige Grüne Woche in Len Mittelpunkt ihrer Darstellungen eine Lehrschau über Ziele und Aufgaben der Erzeugungsschlacht Erst hat die sozialistische Neuordnung der Landwirtschaft durch Marktregelung und Festpreissystem die Voraussetzung dafür geschaffen, Laß der deutsche Bauer seiner wichtigsten nationalsozialistischen Aufgaben gerecht werden kann, die Nahrungsfreiheit des deutschen Volkes, L. h. seinen keine Entbehrungen erfordernden Mindestbedarf an Lebensmitteln aus eigener Scholle zu sichern. Wir dür fen uns daher in Zukunft nicht wieLer der Gefahr aus setzen, daß eine wirtschaftspolitische Verwicklung zu einer so einschneidenden Einschränkung der deutschen Lebensmittel versorgung führen kann.- wir dürfen vor allem auch nicht übersehen, daß schon die Hindernisse, die das Ausland einer Steigerung der deut schen Zndustrieaussuhr entgegensetzt, uns infolge der dadurch entstandenen Devisenknappheit zwingen, durch Steigerung der Lebensmittelerzeugung aus eigener Scholle die unmög lich gewordenen fremden Lebensmittelelnfuhren zu ersetzen. Die deutsche Erzeugungsschlacht ist — das ist ihr tiefster Sinn — ein Werkzeug der nationalsozialistischen Freiheils- und Friedenspolitik. Da« Schicksal hat den deutschen Bauern gelehrt, daß Freiheit und Friede die höchsten Güter auf Erden sind, ohne die niemand, am wenigsten aber der Bauer, auf die Dauer gedeihen kann. Indem der deutsche Bauer seine Kraft in der Erzeugungsschlacht einsetzt, will er sich auch als Wirtschaftler, als der Soldat unseres Führers und des neuen Beiches, al» der Soldat der Freiheit und de» Friedens bewähren. wo dte ganze Nacht über die Iüngvolktührer bei ihnen Wache hielten. Im Laufe des Sonntags erfolgte die Ueber- führung der Fahnen in die Heimatorte der einzelnen Jung banne. * Vom Stabsführer des Gebietes 16 (Sachsen), Bann- fichrer Möckel, wurden in Oschatz folgende HI-Führer eingesetzt: Als Führer des Bannes 215, Oschatz, Gesolgschasts- sührer Willikens, bisher HI-Führer in Markranstädt, und als Iungbannführer 1/215 Jungzugführer Beck, der bisher eine Jungvolk-Einheit in Oschatz führte. Der bisherige Iungbannführer 1/215, Götzl, wurde in die Adjutäntur der Reichsjugendführung berufen. Vie ErzeugungsWacht dient auch dem Arbeiter Vielfach ist die Ansicht vertreten, als diene die Erzeu gungsschlacht lediglich dem deutschen Bauerntum. Wie lebenswichtig aber die Erzeugungsschlacht tatsächlich für das ganze deutsche Volk ist, beweist die Tatsache unserer Devisenknappheit. Die Devisen, die wir noch besitzen, müs sen allein dazu dienen, die Industrie mit den notwendigen Rohstoffen zu beliefern. Jedenfalls ist es auf keinen Fall möglich, in demselben Umfang wie früher Lebensmittel aus dem Ausland einzuführen; das Ziel der Erzeugungsschlacht ist also mittelbar aus eine Entlastung des Devisenmarktes gerichtet. Darüber hinaus verlangt die Erzeugungsschlacht aber auch eine umfangreiche Eigenerzeuguna von industriellen R o h st o f f e n, wie z. Flachs, Oelfrüchte und Schafwolle. Schließlich muß auch bedacht werden, daß die durch die Erzeugungsschlacht einaeleitete Ertragsstei gerung einen höheren Aufwand an Betriebsmitteln aller Art (Landmaschinen, Düngemittel, Futtermittel, Geräte usw.) mit kick bringt. So werden zahlreiche Industrien und s - Gewerbe unmittelbar und mittelbar an der ÄZtrtsüMtsvele- i bung teilhaben und mit einem Ansteigen ihrer Beschäfti- ! gungsziffer rechnen können; die Erzeugungsschlacht sichert somit dem Arbeiter seinen Arbeits platz. Reue Ausklärungsbilder Wie die Landesbauernschaft Sachsen mitteilt, sind an den dörflichen Anschlagtafeln des Reichsnährstandes zur Lrzeugungsschlacht wieder zwei neue Vilderreihcn (Nr. 7 und 8) zum Aushang gebracht worden. Die eine Reihe be handelt den Anbau von Faser- und Oelpflanzen auf deutscher Scholle. Eindringlich wird an diesen Bildern gezeigt, wie durch eine falsche Agrarpolitik vor der Macht übernahme der Faser- und Oelpflanzenanbau in Deutschland zurückgegangen ist und welche Bedeutung gerade dieser wichtige Zweig der deutschen Landwirtschaft für das gesamte , Volk hat. Die zweite neue Bilderreihe behandelt die Not- i wendigkeit der richtigen Sortenwahl unter Ver- : Wendung gesunden Pflanzgutes im K a r t o f f e l b a u. ; Auch die Frage der Aufbewahrung von Speisekartoffeln ! und der Einsäuerung von Futterkartoffeln wird erläutert, l Bildung eines Pachtausschusses bei der Landesbauernschasl Auf Grund der Ersten Verordnung über den oorläu- t figen Ausbau des Reichsnährstandes ist vom Landesbauern- s suhrer die Auflösung des Gutspächterverbandes Sachsen s e. V. in Leipzig und der Verein der Pächter e. V. in ? Dresden verfügt worden. Die Wahrnehmung der Jnteres- ! sen der Pächter und Verpächter wird künftighin durch die : Hauptabteilung I, Abt. I G (Rechtsabteilung), erfolgen. Zur Unterstützung der Tätigkeit der Hauptabteilung I ist ein Pachtausschuß bei der Landesbauernschaft Sachsen gebildet worden, der unter dem Vorsitz des Hauptabteilungsleilcrs l von Zen zu Zen zuiammentritt und sich zusammenseW als Vertreter der Pächter: Dr. B. Kirsche, Rittergut Trautz- schen, Bez. Leipzig; Stadtrat Bennewitz, Dresden-Nickern; Rechtsanwalt Dr. Schubert, Leipzig; als Vertreter der Ver pächter: Frhr. von Fritsch, Dresden; Freiher von Friesen- s Miltitz, Rittergut Batzdorf über Meißen; Rechtsanwalt Dr. Kühn, Dresden. Die Tätigkeit des Ausschusses soll sich auf : allgemeine Fragen beschränken. Die beratende Tätigkeit ' wird von der Abteilung I G (Nechtsabteilung) der Landes- i bauernschaft ausaeübt werden. Die Deutsche Arbeitsfront wächst weiter K9ü0 Neuaufnahmen in Dresden Von der Gaupresse- und -Propaganda-Abteilung der DAF, Gau Sachsen, wird mitgeteilt: In den letzten Tagen ging eine Meldung durch dis ! Presse, daß allein im Gau Sachsen 1 700 000 deutsche Ar beitsmenschen der Deutschen Arbeitsfront angehören. Diese Tatsache ist umso erfreulicher, weil eine stete Zunahme zu verzeichnen ist. Die „Deutsche Arbeitsfront" ist die Gemein schaft aller schaffenden Menschen der Stirn und der Faust und wird ihre Aufgaben immer besser erfüllen können, wenn alle Arbeitskameraden und Arbeitskameradinnen den Weg : zu ihr gesunden haben. Allein im Kreis Dresden wurden in der setzten Zeit 6000 Neuaufnahmen verzeichnet, die ein : beredtes Zeugnis ablegen für das Vertrauen zu dieser ! einzigen Organisation aller Schaffenden. . Noch steht eine große Reihe Volksgenossen außerhalb der Reihen der Deutschen Arbeitsfront. Manche werden sich noch nicht darüber klar geworden sein, daß es untragbar ist, außerhalb der Gemeinschaft zu bleiben. Ein Denken und e i n Fühlen soll alle umschließen. Arbeitskamerad, der Du noch nicht den Weg zur DAitschen Arbeitsfront gesun- : den hast, erkenne, daß Du dort nicht Mitglied werden sollst etwa um des Beitrags willen sondern Kamerad in der großen nationalsozialistischen Gemeinschaft aller schaffenden deutschen Menschen. SaUens DaueMau in Berlin Das Werbeamt der sächsischen Industrie eröffnete in Berlin in der Voßstraße im Rahmen seiner ständig wech selnden Sachsenschauen die vierte Ausstellung „Her renbekleidung und Herrensportartikel". Wenn schon die herigen Schauen die Vielseitigkeit der sächsischen Industrie unter Beweis gestellt haben, so unterstreicht die vierte eröff nete Ausstellung diesen Eindruck in ganz besonderem Maß. Eingeweihte Kreise wissen von Sachsens leistungsfähiger Industrie. Das Privatpublikum aber, das auch zum Be sucherkreis dieser Schauen gehört, wird erstaunt sein, daß immer wieder andere sächsische Industrien auftauchen, um sich in diesen Schauen den Berlinern vorzustellen. Da sind nicht nur Trikotagen und Stoffe, Pelze und Felle, Schuhe und Handschuhe, Wäsche und Strümpfe sondern auch mannigfache Sportartikel vom Brotbeutel bis zur Zelt bahn zu sehen. Unter den neuen Stoffen fällt vor allem der Straffa- laine auf, ein reinioollener, nicht knüllender Stoff, der mit besonderen Spezialwirkmaschinen hergestellt ist und sich vor allem für Sport- und Iagdanzüge, Reisesakkos und Sommer mäntel eignet. Der bisher ausschließlich der Damenwelt vorbehaltene Kunstseide-Charmeuse wird jetzt auch für Her renwäsche verwendet. Der Lausitzer Bezirk ist mit Uniformtuchen, der Bezirk Reichenbach mit Kammgarn- Herrentwill vertreten, während Zittau zahlreiche Gewebe, vor allem Kunstseide und Baumwolle, und die Webereien in Crimmitschau Kammgarn-Anzugstoffe zeigen. Chemnitz bringt fertige Sportjacken, die Bezirksgrupp? Sachsen-Thüringen des Verbandes Deutscher Kleiderfabri- kanten Iägeranzüge, Lodenmäntel und dergleichen. Aehn- liche Erzeugnisse kommen aus Seifhennersdorf und Mittelbach. Neben den Rauchwaren und Pelzen sind zahlreiche warme Kleidungsstücke ausgestellt. Außer einer reichhaltigen Wäscheschau aus sämtlichen in Frage kommen den sächsischen Bezirken ist auch die Badekleidung nicht ver gessen worden. Einen großen Raum nehmen die Sport- ariikel aller Art ein. Anschaulich wird im V.orraum der Ausstellung auf die Verwendungsmöglichkeiten des Fahr rades hkngewiesen. Wandererwerke und Elite-Diamantwerke zeigen verschiedene Fahrrädtypen; auch Seidel L Naumann A.-G. stellt Modelle aus, ebenso die Prestowerke vderlmrfftzer Söngertabung in Bautzen Die Gruppen 14 und 15 im Gau XX, Sachsen, des Deutschen Sängerbundes hielten in Bautzen eine Tagung für die Vereinsleiter und Chormeister der Oberlausitzer Gesangvereine ab, die zugleich den Abschluß einer siebzig jährigen Arbeitsgemeinschaft aller Gesangvereine in der Sächsischen Oberlausitz bildete, die jetzt durch die Neueintei lung in zwei Gruppen der West- und Ostlausitz getrennt worden sind. Der Kreischormeister W. A. Richter aus Putzkau wurde für seine zehnjährige musikalische Leitertätigteit durch die Goldene Ehrennadel des Sängerkreises und der Sänger Karl Matthes aus Schönbach mit dem Goldenen Bries des Deutschen Sängerbundes ausgezeichnet, weil er fünfzig Jahre hindurch Sänger im DSB und lange Zeit Vereins leiter war. Kreisleiter Wels gab einen Ueberblick über die voll zogene Neuordnung des DSB und seiner Untergliederun gen. Ueber die Gesangvereinsarbeit in der Oberlausitz seit dem Jahre 1862 sprach Kreischormeister Arno Richter: Die Oberlausitz habe fünfzehn Sängerseste abgehalten und sich auch an den Deutschen Sängerfesten stets erfolgreich beteiligt. DieOberlausitzerSängerschaftsei musi kalisch und organisatorisch allezeit führend im DSB gewesen. Das nationalsozialistische Deutschland habe den Gesangvereinen neue wichtige Aufgaben gestellt, in deren Mittelpunkt die Pflege des echten Volksliedes und des Ge meinschaftssingens ständen. In diesem Sinne gäben die Schulungslager für die Chormeister reiche Anregung. In Zukunft würden in Dorf und Stadt offene Ge sangstunden durch die Vereine des DSB abgehalten werden. Anschließend sprach über das Zweite Sächsische Sängerfest Leipzig 1935 der Vertreter des Hauptausschusses dieses Festes, Booen, Leipzig. Mittags fand ein Gemeinschaftssingen unter Leitung des Kreischormeisters Richter statt. Die Sänger-Tagung schloß mit einem Kameradschaftsabend ab, der gesangliche Darbietungen des Gesamtchores und der Bautzener Vereine brachten.