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Weikeritz-Jeilung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippolöiswalöe, Schmiedeberg u. A Aetteste Zeitung des Bezirks Sonnabend, am 26. Ianuar 1935 Nr. 22 !N. damit als beendet angesehen werden kann. Schwalben nach — Bruder, ich kauf' rentner von Dippoldiswalde und Umgegend hielt am Mitt. woch im Sternsaal eine gut besuchte öffentliche Versamm lung ab, zu der auch Nichtmitglleder erschienen waren. Als Vortragender erschien von der Landesleitung Spönnemann, Kamenz und sprach über das von der Reichsregierung her ausgegebene Rentnerhilfsgeseh. Er gab eingehende Erläute rungen zu dem Gesetz, denen die Anwesenden mit Interesse folgten. Sie waren von dem Gehörten befriedigt. Der Redner forderte weiter, da die Stimmung im Dippoldiswaldaer Be zirk dem Gesetz nicht günstig ist, auf, Abmeldungen zu unter lassen, und bat, wo solche geschehen sind, diese zurückzuziehen, denn nur in der Organisation können die Interessen jedes einzelnen gewahrt werden. Nach dem Vortrag fand eine rege Aussprache statt und die Mitglieder wurden über ihre An liegen aufgeklärt. Der bisherige Bundesgruppensührer Louis Wendler hat sein Amt niedergelegt, als sein Vertreter wurde i vorläufig Johann Schuster bestellt. Die hiesigt Ortsgruppe übergab dem Landesführer dann noch einen Beschluß mit! Diese« Mali enthält öle amtlichen Bekanntmachungen Ke» Amlshauptmannschafk, Ke« Stadlrat« unk de« Finanzamt« Dippoldiswalde Wetter für morgen (Meldung des Reichswetterdienstes: Ausgabeork Dresden) ' Zeitweilig noch ausfrischende West- bi« Nordwestwinde. Weiterer Temperaturrückgang. Unbeständig und einzelne Schnee schauer, besonders im Gebirge. Ein Jahr deutsch - polnischer Vertrag z - Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter brette - - Millimeterzelle 6 im Textteil die 92 - - Millimeter brette Millimeterzeile 18 j - Anzeigenschluß: 18 Uhr vormittags. Zur Zeit Ist Preisliste Nr. S gültig Sie ist an die Stelle der früheren parteimäßigen Zer splitterung getreten und beherrscht als Repräsentantin des deutschen Volkswillens und damit des Lebenswillens der Seitliches und Liichslsches Dippoldiswalde. Vor einigen Tagen fand im Bezirke der Amtshauptmonnschaft wieder eine Verkehrskontrolle statt. Dabei wurde festgestellt, daß eine große Zahl der Betroffe nen nicht den Vorschriften der neuen Reichsverkehrsordnung nachgekommen waren. Trotz der wiederholten Kontrollen, und vor allem der vielen Hinweise und Notizen in den Tageszeitun gen, mußten über 100 Personen abgestraft werden oder sind an gehalten, in Kürze ihre Fahrzeuge nach Abstellung der Mängel vorzuführen. Insbesondere waren die Schlußlichter nicht richtig angebracht oder ihre Farbe entsprach nicht den Vorschriften. Bei Fahrrädern waren vielfach die Rückstrahler zu hoch und falsch angebracht (sie sollen in Kniehöhe angebracht sein), an Pferde fuhrwerken waren die Vornamen aut den Namensschildern nicht ausgeschrieben usw. Die Fahrzeughalter, Pferdefuhrwerke, Rad fahrer, Kraftfahrer müssen sich mit den Vorschriften der neuen ÄVO. schnellstens vertraut machen, damit sie vor Strafe geschützt sind. — Bis über die Milternachksstunde hinaus tobte der West sturm, dann wurde es ruhiger und das Barometer, das gestern zu sehends gefallen war, ein Sturz, wie er selten zu beobachten ist, begann sich langsam zu beruhigen. Leichter Frost setzte «in. Heuke vormittag begann es mehrmals zu schneien. Dippoldiswalde. Heute nachmittag treffen auf dem Dresd ner Hauptbahnhof die in der Marienburg geweihten Iungbann- fahnen -es Gebietes Sachsen ein und werden nach dem Zwinger gebracht, wo sie den Fahnenträgern übergeben werden. Im Schloßhof bleiben die Fahnen über Nacht. Morgen, um 11,18 Uhr, wird der Iungbannführer des Junghanns Dippoldiswalde, der bei der Weihe in der Marienburg zugegenwar, hierher mit Fahne und Fahnenträger zurückkehren. Es erfolgt, wie schon gemeldet, feierliche Einholung und anschließend Uebergabe der Fahne auf dem Marktplatze. Dippoldiswalde. An hiesiger Volksschule muhte -le MS-chen- klasse III wegen Erkrankung von nahezu der Hälfte der Schüle rinnen an Grippe auf 10 Tage geschlossen werden. — 3. Februar: Sendung „Aus fröhlicher Laune" des Reichssenders Leipzig von Dippoldiswalde aus. Die Sendung des Reichssenders Leipzig wird nunmehr am 3. 2. von Dippoldiswalde, Schützenhaus, aus von >8—19 Uhr durchgeführt. Die Künstler haben sich bereit erklärt, auch vor und nach der Uebertragung Darbietungen zu bringen, sie werden jeden in fröhliche Laune versetzen. Namhafte Künstler, die wir schon öfters im Rundfunk gehört haben, werden uns an diesem Abend etwas einzig dastehendes bieten. Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß der Zutritt zum Saal l/4 Stunde vor Beginn der Sendung vollständig ge daher nicht unsere Absicht, etwa die Eigenart der einzelnes Stämme unseres Volkstums künstlich oder gar gewalttätig^ zu verwischen oder gar zu beseitigen; sie sind die Bausteine! unseres Volkes; sie bedingen unser reiches kulturelles In nenleben. Frage: In der Wirtschaftspolitik sind es nicht die Schwierigkeiten, die sich au» den gegenwärtigen Krisen ergeben, über die wir Fragen stellen möchten, vielmehr beschäftigt uns das Verhältnis von Landwirtschaft und In dustrie im nationalsozialistischen Deutschland. Wie soll es- sich künftig gestalten? Antwort: Unsere Wirtschaftspolitik bat sich eine Reihe großer Aufgaben gestellt. Die zunächstlie genden Arbeiten aber werden bestimmt durch die von uns angetroffene allgemein« Situation. Das heißt: Wir fan den über sechseinhalb Millionen Erwerbslose, ein vor dem vollkommenen Ruin stehendes Bauerntum und einen der restlosen Zerstörung und Vernichtung ausgelieferten Mittel stand. Diese katastrophale Lage zwang uns die zu treffen den Abwehrmahnahmen auf. Wir können schon heute mit Stolz den Erfolg unsererAktion fe st stellen. ! Alle Ziffern unseres wirtschaftlichen Leben» sind in günstiger Entwicklung vnd Steigerung begriffen. Vas Ent scheidende aber war: Es ist un» gelangen, die natürliches deutschen Nation das gesamte Deutsche Reich. Die Verwirk lichung der Zielsetzung der Nationalsozialistischen Bewegung führt zu einer so restlosen Einheit zwischen Par tei und Staat, daß ihr Programm damit dereinst als verwirklicht und in ihrer Verwirklichung als Kampsaufgabe zur Weiterleitung an die Reichsregierung, der zum Ausdruck bringt, daß das am 5. Juli 1934 erschienene Rentnergesetz den Wünschen der Rentner nicht gerecht wird und ihnen in ihrer ohnehin schon schweren wirtschaftlichen Lage keinerlei Erleichterung oder Derbes^ bringt. Es wird gebeten, ersten« einm« vt^DkftsetzML M-Äerrnögens nach dem Stande vom l. e- 18» W-'chdtfahren, da die Feststellung in vielen Fällen seht erschwert ist und zweitens, daß jedem Rentner ein Einkommen von 1200 RM. gewährleistet wird. Nachdem der Landesführer dem scheidenden Bundesgruppensührer für seine bisherige Führung gedankt hatte, wurde die Versamm lung mit einem Sieg-Heil auf unseren Führer Adolf Hitler geschlossen. — Die Bekanntmachungen -es Finanzamtes Dippoldiswalde, bekr. öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Steuererklärungen für die Veranlagung der Einkommensteuer, Körperschaftssteuer und Umsatzsteuer für 1033/34 sowie Gewerbesteuer 1035 und die öffentliche Aufforderung zur Abgabe von Vermögenserklärungen für ->e Veranlagung -er Vermögenssteuer 1035, empfehlen wir ganz besonderer Beachtung aller Leser. Gebührenfreier Rundfunk für weitere 188 088. Ange sichts der hohen Bedeutung, die der Rundfunk als Binde glied der Volksgemeinschaft im nationalsozialistischen Deutsch land bekommen hat, ist es besonders erfreulich, daß von den zuständigen Stellen beschlossen worden ist, zum 1. April 1S35 die Zahl der gebührenfreien Rundfunkempfanasanla- gen für hilfsbedürftige Volksgenossen um rund 180 000 zu erhöhen. Eine Unterredung mit dem Führer Der Führer und Reichskanzler gewährte dem Berliner Vertreter der „Gazeta Polska", Warschau, eine Unterredung: Frage: Ist cs gestattet, Herr Reichskanzler, im Hin blick auf ihre früher geäußerte Ansicht anzunehmen, daß die nationalsozialistische Politik einen endgültigen Strich unter die Polen-Politik früherer Zeiten macht? Ein Jahr ist es nun her, seitdem wir diese neue Linie in unseren gegensei tigen Beziehungen eingeschlagen haben. Würden Exzellenz mit Rücksicht auf das Datum des 26. Ianuar 1934, an dem die deutsch-polnische Erklärung unterzeichnet wurde, einige Worte über das deutsch-polnische Verhältnis meiner Zeitung gewähren? Antwort: Die nationalsozialistische Po litik beruht auf dem Gedankengut der nationalsozialisti schen Idee. Die Rassenlehre der nationalsozialistischen Idee lehnt die sog. Entnationalisierung grund sätzlich ab. Sie sieht in dieser gewaltsamen Annektion fremden Volksgutes weit mehr eine Schwächung des eigenen Volkstumes als eine Stärkung. Hie von uns eingeschlagene Politik der Respektierung oer an unseren Grenzen lebenden Völker entspricht daher im höchsten Maß dem Gedankengut unserer Bewegung und damit unserer innersten Ueberzeugung. Wir gedenken nicht fortzusetzen, was frühere Jahrhun derte hier an Fehlern begangen haben. Ein Ausdruck dieses unseres Wollens ist der Versuch der Neugestaltung der Be ziehungen des deutschen Volkes zum polnischen. Die prak tische Erfahrung des letzten Jahrhunderts hat außerdem gezeigt, daß die wirklich wertvollen Elemente ohnehin nicht oder doch nur sehr schwer und sehr langsam entnationalisiert werden können. Der Gewinn erstreckt sich fast nur auf die schwankenden und damit zumeist minderwertigen Erschei nungen. Ihre Eroberung ist aber in keinem Fall als ein Nutzen anzusprechen, der in irgendeinem Verhältnis zu den damit verbundenen Leiden und Gefahren steht. Ich fehe daher einen gegenseitigen Rationalitatenschuh als eines der erstrebenswertesten Ziele einer überlegenen Staalsführung an. Ls ist aber klar, daß eine solche Politik nur unter gegenseitigem Verstehen erfolgreich verwirklicht werden kann. Frage: Wie verhält-sich der nationalsozialistische Ein heitsstaat zu Stammes- und Landeseigenheiten? Erstrebt er Verwischung odxx.Stärkung derselben? Ist es richtig, daß Sie, Herr Reichskanzler, im Laufe dieses Jahres die Aus- teilung der Länder in Reichsgaue vornehmen wollen? Antwort: Der nationalsozialistische Staat i st ein Einheitsstaat in der Feststellung und Festhaltung einereinzigen Souveränität, deren Träger das gesamte Volk ist. Er wird zu diesem Zweck alles beseitigen, was Menschen künstlich aufgerichtet haben und alles respektieren, was von der Natur gegeben ist. Es Umsomehr aber werden wir jene Erscheinungen aus-> rollen, die in den traurigsten Zeilen dynastischen Eigennütze» als trennende Momente innerhalb unseresivolke» aufgerich tet worden sind. Dabei wird sich al» Endergebnis eine Glie derung de» Reiche» nach zweckmäßigen und allen Teilen unseres Volkes zugutekommenden Gesichtspunkten von selbst! ergeben. Frage: Ist die Frage der inneren Verfassung endgül tig durch das Führerprinzip festgelegt? Wir Ausländer! lesen und hören so oft von einem entstehenden Deutschen Orden, vom Verhältnis der Partei zum Staat. Was sollen wir unter dieser Bezeichnung verstehen? Wir werden vorn! Wunsch geleitet, zu einem klaren Verständnis dieser Ver hältnisse zu gelangen, und in welchem Sinn ist der erste Punkt des nationalsozialistischen Programms, es sei nurj ein „Zeitprogramm, aufzufassen? Antwort: Sie haben recht, dasAührerprlnzi»! ist schon heute in der gesamten Verfassung de» Reiche» s» s gut wie sestgeleg 1. Der Orden von dem Sie sprechen, ist bereits vorhanden, e» ist dies die in sechzehnjähriger s Arbeit gebildete und gewachsene Ralionalsozlalisnsche Par- teii ! sperrt wird, um die Uebertragung nicht zu stören. Dippoldiswalde. Wohl ein« -er bekanntesten und tempera mentvollsten Operetten mit ihrer herrlichen, unsterblichen, feurigen Musik dürfte „Die Csardasfürstin" sein. Wer sie nicht selbst hak über die Bretter gehen sehens kennt -och ihre Musik un- die Schlager, wie: „Machen wir's den Schwalben nach — bau'» wir uns ein Nest" oder: „Jas maman, Bruder, ich kauf' mir die Welt" usw. Seit Freitag ist Gelegenheit, in den „Ar-. Ni"-Lichtspielen diese lustige, in uebermut schwelgende verfilmte Operette zu sehen. Viel hat der Film dem Theater voraus; denn viele herrliche, lustige Szenen, auf die auf der Bühne verzichtet werden muh, kann -er Film in Ueberfülle dringen, lieber den Inhalt -er Operette selbst zu berichten, dürft« sich bei ihrer Bekanntheit erübrigen. Eins steht fest: Es ist ein Sorgenbrecher, ein Film des Lachens — von Anfang dis Ende. Den größten Anteil an dem unstreitbaren Erfolg trägt die Schar der ausgezeichneten Darsteller. Allen voran Paul Kemp. Martha Eggerth verleiht -er Chansonette durch ihre freund lich« Erscheinung und schön« Stimme -en Reiz. Ausgezeichnet in ihren Rouen sind Paul Hörbiger, Ida Wüst, Ing« List, Friedrich Ulmer, Hans Söhnker usw. — Auch das Beiprogramm ist ausgezeichnet. Der Naturfilm Sturm Im Hochgebirge zeigt die gigantische Alpenwelt beim Toben der Naturgewalten. Viel Spaß, aber auch traurige Erinnerungen weckt das Bild material „Aus alten Zeitungen". Eine diesmal ganz beson ders reichhaltige Ufa-Tonwochenschau bringt nicht nur die interessantesten Ereignisse der letzten Wochen von In- und Ausland, sondern noch dazu einen Rückblick über die wich tigsten Begebenheiten von 1934. Dippoldiswalde. Der Bund der Kapital- und Klein- beschleunigter Fischversand nach Sachsen Die Industrie- und Handelskammer Wesermünde be müht sich seit längerer Zeit um eine Verbesserung und Be schleunigung des Seefischversandes von Wesermünde nach Sachsen uno Schlesien. Nun hat die Reichsbahndirektion Hannover nach Verhandlungen mit den beteiligten übrigen Reichsbahndirektionsstellen einen Fahrplanentwurf für den Seefischversand von Wesermünde nach Leipzig aufgeftejlt, wonach die Seesischtransporte für die 460 Kilometer lange Strecke Wesermünde—Leipzig kaum neun Stunden benö tigen. Diese schnelle Beförderung stellt eine Leistung dar, die mit den zur Zeit zur V-rk liung stehenden Mitteln nicht mehr zu überbieten ist. — Schuh der Waldameisen. Di« Landesbauernschaft Sach sen macht darauf aufmerk'bm, -aß die Wal-ameise zu den größ ten Feinden forftschädlicher Insekt«« gehört. Auch In Sachsen ist deshalb die Waldameise gegen Zerstörung ihrer Nester durch ge setzliche Regelung geschützt. ' Das Einsammeln von Puppen, die als Ämeiseneier ein beliebtes Vogelfulter sind. Ist ebenfalls ver boten. Wer Ameisenhaufen im Walde zerstört, macht sich nach dem Sächsischen Forst- und Feldstrafgeseh strasbar; er kann bis zu 100 RM. Geldstrafe oder bis zu vier Wochen Gefängnis er halten. ! I - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— - ; mit Zutragen; einzelne Nummer 18 eHZ f f :: Gemeinoe-Verbands-GIrokonto Nr. 3 :: - - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 101. Jahrgang