Volltext Seite (XML)
DWM «uw S. Las welßköpfige Landschaf Mob. 3) oder Württemberger, das ich schon unter v«n Landschafen nannte. Bon Bedeutung sind «»hl ferner noch das ostfriefischeMUchschafund die «eißköpfigen Fleischschafe Schleswig-Holsteins M Oldenburgs, da es in dortiger Gegend keine TüÄSschLfereien gibt. Bet der Beschaffung von Schafen empfiehlt es sich, genau wie bei den Landschafen, die Än- schaffung aus nicht zu weit entfernter Um- «bvng zu besorgen oder doch aus Gegenden, «.denen ähnliche Futterbedingungen und ein ähnliches Klima herrschen. Bei der Beschaffung »on Luchtbvcken braucht Ulan nicht so ängstlich zu stm, zumal diese doch gesondert, am besten Ul einem Stall mit kleinem Auslauf, gehalten Verden sollen. Der interessierte Bauer und Landwirt erhält zweckdienliche Auskunft durch das für seinen Wohnsitz zuständige TierzUcht- amt der Landesbauernschaft oder auch durch den Reichsverband der Deutschen Schafzüchter in Berlin Hk 35, Am Karlsbad 21. , Die Stallhaltung im Winter erfordert in erster Linie unbedingt ein trockenes Lager, uni einer starken Verschmutzung der Wolle vorzu beugen. Nur saubere Wolle von sauber ge haltenen Tieren bringt gute Preise. Der Stall soll nicht zu warm sein — die Temperatur be trägt etwa 10 Grad — und muß sich gut lüften lassen. Für die Zeit des Lammens werden kleine Boxen bereit gehalten, in welche die Mütter in der ersten Woche mit ihren Lämmern kommen. Futtertröge und Futterraufen sind so eingerichtet, daß sie bequem der wachsenden Ein streu entsprechend gestellt werden können. Zusammenfassend sei hervorgchobcn, daß sich die Haltung einiger Schafe in den meisten bäuerlichen Betrieben durchführen läßt wegen des vielfach ungenutzt bleibenden „gegebenen" Schaffutters. Besonders die Landschafe sind sehr genügsam und bringen dem Betrieb bei geringer Zufütterung mitznnehmende Ncben- einnahmen durch Verkauf von Wolle und Fleisch oder auch durch Schlachtung im eigenen Haus halt, wozu sie sich besonders gut eignen, weil durch eine Schlachtung nicht zn große Fleisch- mengcn aufallen. Planloses Kreuzen ist in jedem Betriebe streng zn vermeiden, um den Markt mit einheitlichen Produkten aus der Schafhaltung beliefern zn können, was sich in der Preisgestaltung zum Vorteil der Züchter auswirct. Aus dem gleichen Grunde Konzentrie rung der Züchter auf einige wenige Rassen, aus denen durch züchterische Arbeit die best möglichen Leistungen herauszuholcn sind. Hat sich in der Vraxis des Lupinenanbauö durch die Einführung dei ? Lon Landwirtschaft rat i. R Dr A Einecke Zn landwirtschaftlichen Kreisen begegnet man häufiger der Ansicht, daß durch die Her- auszüchtung der Süßlupine aus den nächst oerwandten -Bitterlupinen sich mehrere ihrer Eigenschaften geändert hätten und daß dieser Veränderung beim Anbau von Sühlupinen Rechnung getragen werden müßte. Die Be hauptung in dieser Form ist falsch! Außer dem Verlust der Bitterstoffe besitzt die Süß- lupine- unverändert alle schätzenswerten wie mich nachteiligen Eigenschaften der natürlichen Litterlupinen. Nur über die Zweckmäßigkeit des Anbaues und der Ernte haben sich die Ansichten durch Lie neuerdings gesammelten Erfahrungey, geklärt, und es scheint uns daher angebracht, hierüber eingehend zu berichten. Denn bei dem voraussichtlich noch immer hohen Preis des Saatgutes neuester Ernte stellt jeder Käufer sich zunächst auf den Der- mehrungsbau für die eigene Wirtschaft ein. .Cs liegt in seinem Interesse, ohne erhebliche Verluste recht viel Saatgut zu erzeugen. Den nachfolgenden Ausführungen liegen die Erfahrungen vr. H. I. Trolls zu grunde, der in Trebatsch innerhalb dreier Jahre den Vermehrungsbau des Zuchtgutes des' Kaiser-Wilhelm-Institutes Müncheberg ausführte. Er berichtete darüber in den Mit teilungen für Landwirtschaft des Reichsnähr standes Stück 31» 1934. Aus seinem Aufsatz sei folgendes wiedergegeben: Bekannt ist die unsichere Keimfähigkeit der Lupinen infolge häufiger Hartschaligkeit. Die Keimprozente rönnen hierdurch aus SO Prozent und weniger herabgedrücht werden. Mir ist aus jüngster Zeit ein Fall bekannt, wo volles, gesundes Saat gut kurz nach der Ernte nachweislich 88 Pro zent Keimfähigkeit besaß. Im Juli bei Stoppelaussaat keimten jedoch nur 15 Prozent. Durch Ritzen der Samen läßt sich dieser Engel erfolgreich beseitigen. Das Saat- gsii.hLl Sühlupine wird geritzt daher sicher hoch keimfähig! Die Eigenschaft der Hart schaligkeit fordert weiter, daß Sühlupinen erst fünf Jahre nach Bitter- lup inen auf demselben Felde angcbaut werden sollten, damit jede Verunreinigung zwischen beiden und damit eine Abwertung der Körnercrntc des Vermehrungsbaues ver mieden wird. Will man wenig Saatgut in Rein saat stark vermehren, so dibbelt man nach Bensing am erfolgreichsten auf 50-j-50 Zentimeter im Quadrat und legt auf jede Setzstellc zwei Körner gespreizt nebeneinander. Troll erntete bei einem Reihenabstand von SO cm und in der Reihe von 10 cm rund 35 är Körner je Hektar! ImGroßanbau bewährte sich in Trebatsch eine Drillsaat mit 25 cm Rcihenabstand und eine Aussaatmenge von 90 KZ Lupinen und 10 kg Hafer in Mischung. Dieses Mischungsverhältnis ist nicht für alle Böden feststehend; cs muß ausprobiert werden. Dec Hafcrzusatz besitzt mehrere Vorteile. Er erlaubt ein frühzeitiges Hacken der Reihen; er überschattet die Lu- vinenschoten während ihrer Reife und mindert deren Aufplatzcn; er ermöglicht ein Mähen mit Ableger oder Binder, und im Schober sichert er eine lockere und luftige Lagerung. — Es sei noch daran erinnert, dah Kleine Bermehrungsfelder durch Einzäunung gegen Wildschaden sorgsam gesichert iverden müssen. Hasen und Rehe ziehen Sütz- lupincn der Luzerne vor und finden ein Ver- mchrungsstück, auch wenn cs noch so gut ver steckt liegt, sicher heraus. Die beste Aussaatzeit liegt Mitte April; bei verspäteter Aussaat kann die Lu- pinenflicge erheblichen Schaden anrichten. Sie fliegt Ende Mai bis etwa Mitte Juni, und man muß rechnen, das; die Lupinenkömcr etwa drei Wochen bis zum Aufläufen im Boden liegen. Es werden nur junge Keim- pilanzen von der Fliege angestochen. Die Saattiefe beträgt 2 bis 4 cm; im all gemeinen gilt die Regel: Je leichter der Boder ist, desto tiefer soll man drillen. Bei leicht ab bindenden Sandböden ist Vorsicht in Lei Wahl der Saattiefe geboten! Auch die gelbe Sützlupine ist bescheiden in ihren Bodenansprüchen, sie ge hört zu den Charakterpflanzen des leichten Bodens; sie gedeiht sogar noch auf Flugsand. Frisch gekalkte Böden eignen sich nicht zu ihrem Anbau; sie bevorzugt die schwach sauren Böden als Standort. Die gelbe Süßlupine ist wie die Bittcrlupine in der Jugend ausgesprochen kalkfeindlich ein gestellt. Sie wird auf kalkhaltigen Böden schnell gelb und vergeht. Die Zeit der Ernte ist eine Zeit lebhaftei Besorgnis! Wann soll man mähen? Im kleinen Vermehrungsbau empfiehlt siä; ein Ausschneiden der reichlich angebräunten Schoten; für den Grotznnbau rätTroll, sich nach dem Braun werden der Seiten triebe zu richten, statt nach dem Braun werden der Hülsen vom Haupttrieb zu mähen. Er meint, man erhielte hierdurch ein: besscre Gesamterntegüte Ler Körner. Ich will hinzufügcn, daß Landwirte, die in diesem Jahre sich zu einem Bcrmehrungs- bau im großen verpflichtet hatten, mit der Troll scheu Erntcregcl schr zufrieden waren, denn sie hatten durch den Aufgang des Körncrausfalls eine sehr reichliche Stoppel- iveidc für ihr Milchvieh, die vielen sehr er wünscht kam. In Trebatsch hat man durch An hängen eines Körnersammlers an den Binder die Körnercrnte um 3,2 Prozent erhöht; eine Menge, die sonst als Ausfall oerloren- gcgangen wäre. Die Einl«gerung des Ernt eg Utes geschah, wie sonst üblich, in Feldscheunen oder auch in Schobern. Beim Abdreschcn muß wie beim Erbsendrcschen der Dieschkorb weit gestellt werden, damit wenig Bruch entsteht.