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Weitzeritz-Zeikmg Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e- Schmie-eberg u. A. I I Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen: einzelne Nummer 10 Gemeinde-Berbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Diesel Blatt enthält ble amtlichen Bekanntmachungen Ker Amtshauplmannschast, del Sladlrak« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde ß Anzeigenpreis: Die 48 Millimeter breite - - Millimelerzeile 6 im TeMil die SS - - Millimeter breit« Millimeterzeile 18 i - Anzeigenschluß: 1ü Uhr vormittags. - Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 gültig ?. ? Nr. 15 Freitag, am 18. Januar 1935 101. Jahrgang Beschluß des Mlkerbundsrates Ungeteilte Rückgliederung nm 1. In der Donnerstagabend-Sitzung teilte der Berichter statter mit, dah die Abstimmungskommission den Völter- bundsrat über das Ergebnis der im Versailler Vertrag vor gesehenen Volksabstimmung im Saargebiet unterrichtet habe. Die Mitglieder des Dreier-Ausschusses hätten festge- stellt, daß die Bevölkerung des Saargebietes in allen Ab stimmungsbezirken sich mit Mehrheit für den Anschluß an Deutschland ausgesprochen habe. Der Völkerbundsrat müsse nach dem Vertrag nunmehr über die Souveränität entschei den, unter die das Saargebiet unter Berücksichtigung des von der Bevölkerung ausgesprochenen Wunsches gestellt werden solle. Unter diesen Umständen glaube der Dreier- Ausschuß, dem Völkerbundsrat die nachfolgende Entschlie ßung vorschlagen zu können: 1. Der Rat beschließt die Vereinigung des ungeteilten Saargebietes mit Deutschland, so wie es in Artikel 48 des Versailler Vertrages sestgelegl ist, unter den Bedingungen, die aus diesem Vertrag hervorgehen und zugleich mit den besonderen Verpflichtungen, die im Zusammenhang mit der Volksabstimmung eingegangcn worden sind. 2. Der Rat seht den 1. März 1935 als Zeitpunkt der Wiedereinsetzung Deutschlands in die Regierungsrechte des Saargebletes fest. 3. Der Rat beauftragt seinen Ausschuß, in Verbindung mit der deutschen Regierung, der französischen Regierung und der Regierungskommission des Saargebietes die Be stimmungen sestzusehen, die im Hinblick aus den Wechsel der Regierung im Saargebiet erforderlich sind, ebenso die Aussührungsbestimmungcn der oben genannten Verpflich tungen. In dem Fall, daß diese Bestimmungen nicht bis zum 18. Februar 1935 festgesetzt werden können, wird der Dreier-Ausschuß dem Völkerbundsrat seine Vorschläge unter breiten. Dieser würde dann die notwendigen Entscheidungen Mürz iressen, im Einklang mit 88 öS t"Ünd SS de» Anhanges zum Artikel 50 und der besonderen Verpflichtungen, die von den beiden Regierungen aus Anlaß der Volksabstimmung übernommen worden sind. Entsprechend den Vorschlägen des Dreier-Ausschusses beschloß der Völkerbundsral die ungeteilte Zuteilung des Saargebletes an Deutschland und setzte den Zeitpunkt dec Rückgliederung auf den 1. März 1935 fest. Die Erklärung Laoalr Vor der Beschlußfassung des Völkerbundes gab dec französische Außenminister Laval eine wichtige Erklärung ab, in der er u. a. ausführte: Die Abstimmung hat stattgefunden. Das Volum ist klar und der darin ausgesprochene Wille kategorisch. Das Saarvolk hat sein Schicksal frei gewählt. Der Völker bundsrat muß die Rückgliederung der Saac an Deutschland beschließen. Indem Frankreich» wie ich erklärt hatte, die Volksabstimmung im voraus ange nommen hat, hat es seine Treue zu dem Grundsatz der Ver tragseinhaltung bewiesen. Der Völkerbund hat wieder einmal der Sache des Friedens einen Dienst geleistet, indem er dieses heikle Pro blem, das eine Konsliktsursache zwischen zwei großen Böl tern sein konnte, auf der ihm zukommenden internatio nalen Ebene gehalten und gelöst hat. Die Aufgaben des Nates sind noch nicht beendet. Ehe die Vereinigung mit Deutschland verwirklicht wer den kann, bleiben wichtige Fragen zu regeln. Die zu regeln den Fragen sind zahlreich und verwickelt: aber die bishe rigen Verhandlungen erleichtern den endgültigen Abschluß. Der Regierungsches des Deutschen Reiches hat sich an die Saarländer gewandt und ihnen gesagt, daß ihre Rückkehr zum deutschen Vaterland mit keinem Makel bebaktet lem> Sertliches M MMs Dippoldiswalde. Mit seiner Sendung Regen hat Petrus gestern niemandem Freude bereitet. Jeder war ärgerlich über das Matschwetter, und mancher durchlässige Schuh und nasse Strumpf werden Ursache sein, daß seinem Besitzer nun die Nase zu tropfen beginnt. Eine hübsche Erkältung wird bei manchem Erdenbewohner die Folge von Petrus' Unver nunft sein. Er hat sich aber bald wieder eines besseren be sonnen und uns wieder Frost geschickt. In den DonnerSlag- abendstunden schlug das Wetter wieder um, und in der Nacht hakten wir bis 6 Grad Kälte. Auch in den Tages stunden wird das Thermometer kaum Gefrierpunkt errei chen. Aber Ski- und Rodelbahn sind bei uns dahin. Ein Glück ist es nur, daß sie im Gebirge gehalten haben. Auch dort versuchte die Wärmewelle, die so plötzlich aus Westen kam, Unheil anzurichken, es gelang ihr aber nicht. Nur bis zum Eispunkt und Schneeregen langte des Winterfeindes Macht, dann riß der Winter das Regiment wieder an sich. Schon gestern abend stand der Wärmemesser in Zinnwald wieder auf — 5 Grad, und von allen Stationen wird gemel det: Ski und Rodel gut. Hier und da hat es freilich auch schon etwas geharscht, so daß eine Schneeauflage nichts schaden könnte, im allgemeinen fährt es sich im Gebirge aber im Walde noch sehr gut. Bei dem hohen Barometer stände darf man hoffen, daß vor dem Sonntag nicht schon wieder ein Witterungswechsel einkrikt, so daß dann wieder alles, was Bretteln ßak, die Winterherrlichkeit des Osterz- gcbirges aufsuchcn wird. Dippoldiswalde. Bor 64 Jahren wurde im Schlosse zu Versailles das deutsche Kaiserreich durch Bismarcks geschickte Diplomatie gegründet. Aus Anlaß dieses Gedenktages tragen heute die öffentlichen Gebäude Flaggenschmuck. Dippoldiswalde. 2n der Turnhalle des ATB. an der Weiße- ritzstraße ist heute wieder dieGeflügelausstellung eröffnet worden. Gleich ihren Vorgängerinnen zeigt sie wieder eine große Zahl Zucht- und Nutzgeslügel und steht den früheren in keiner Weise nach. Die Ausstellung ist bis Sonntag Abend geöffnet. Einen ausführlichen Bericht bringen wir morgen. — Die Zelle F der NSB, Ortsgsuppe Dippoldiswalde nimmt innerhalb ihres Bereiches — der Orte Paulsdorf uüd Malter — am Montag und Dienstag die monatliche Psundsammlung vor. — 2VÜÜ Schulen bekommen Filmvorführgeräte. Die vom Relchserzlehungsminister Aust In Berlin geschaffene Reichsstelle für den Unterrichtsfilm, deren Aufgabe die Ver sorgung sämtlicher deutschen Schulen mit Filmvorführgerä ten und Unterrichtsfilmen ist, hat ihre organisatorischen Ar beiten jetzt so weit abgeschlossen, daß bis Ende Januar 1935 rund 2000 Schulen im Reich mit Filmvorführgeräten ver sehen sein werden. Das Ziel ist, im Laufe von vier bis fünf Jahren sämtliche deutschen Schulen, das sind über 50 000 Volks-, Mittel- und höhere Schulen und darüber hinaus auch die Fach- und Berufsschulen, mit Filmvorführ geräten auszustatten, um regelmäßige Unterrichtsvorführun gen durchführen zu können. Bisher sind 10 Unterrichts filme mit 6500 Kopien fertiggestellt worden. Im Laufe die ses Jahres sollen weitere 80 Filme geschaffen werden. E» fehlt an Kleinwohnungen. Nach den Schätzungen des Instituts für Konjunkturforschung sind im Jahre 1934 insgesamt 250 000 Wohnungen im Deutschen Reiche neu hin- zugekommen. Davon sind durch Umbau 120 000 Wohnungen gewonnen worden. Dieser Gewinn durch Umbauten kann ungefähr als beendet angesehen werden. Eine größere An zahl von Teilungen von Wohnungen, die ins Gewicht fällt, ist nicht mehr zu erwarten. Der Neubau bleibt weit hinter dem Bedarf zurück. Die Not an Kleinwohnungen erhält sich unvermindert. Allein in Berlin wird die Zahl der fehlenden Kleinwohnungen oder Kleinhäuser auf 100 000 veranschlagt. > Demgegenüber ist soeben der Plan des Baues von 10 000 s Wohnungen in Berlin zu Mietpreisen zwischen 30 und 40 ! Reichsmark bekanntgegeben worden. Der weitere Bau bil liger Kleinwohnungen ist also dringend zu wünschen. Er freulicherweise kann festgestellt werden, daß die Gemeinden dieser Frage überall ernste Aufmerksamkeit zumenden. »Je denfalls ist mit einer starken Belebung des Baumarktes zu rechnen. Wetterführung der Fettverbilligung. Die Maßnahmen der Neichsregierung zur Verbilligung der Speisefette für die minderbemittelte Bevölkerung werden für die Monate Fe bruar und März 1935 in dem fest 1. November 1934 gelten den Umfange fortgeführt. Es werden grüne Stammabschnitte ausgegeben, die je zwei Reichsverbilligungsschcine A und B lowie einen Bestellschein für 2 Pfund Konlummargarine ent ¬ halten. Die Gültigkeitsdauer der Scheine ist wie bisher je weils auf einen Monat begrenzt. Ihre Perwendung vor Beginn und nach Ablauf der aufgedruckten Gültigkeitsdauer ist daher unzulässig. Da zahlreiche Fälle bekannt geworden sind, in denen Verkaufsstellen die Scheine vorzeitig eingelöst haben, hat der Reichsarbeitsminister im Interesse einer gleich mäßigen Fettversorgung der minderbemittelten Bevölkerung in einem Erlaß an die Landesregierungen vom 9. Januar 1935 darauf hingewiesen, daß solchen Verkaufsstellen im Wiederholungsfälle von der unteren Verwaltungsbehörde die Annahme der Scheine auf bestimmte Zeit oder dauernd untersagt werden kann. Lie Vedemung der Zeitungsanzeige. Aus einer Ueber- ilcht des stellvertretenden Präsidenten des Werberats der deutschen Wirtschast, Prof. Dr. Hunke, über die bisherigen Arbeiten des Werberats ergibt sich, daß in der Werbung die Zeitungsanzeige weitaus an der Spitze steht. Nach der Wcrbeadgabe, die an den Werberat zu entrichten ist, macht die Werbung in den Zeitungen rund 55 Prozent, in Zeit schriften rund 28 Prozent und die durch Plakate rund 6 Prozent der Gesamtwerbung aus. Daraus erhellt, wie Hunke feststellt, die ungeheure Bedeutung der Anzeigenwer bung. Auch eine Umfrage bei den Markenartikel-Firmen ergab eine starke Bevorzugung der Anzeige. Es entfielen danach auf die Anzeige etwa 55 Prozent, auf den Außen- anfchlag 25 Prozent und die übrigen Werbemittel 20 Pro zent der Gesamtwerbung. — Sichert die Obstbau nie! Schnee und Frost sind für vieles Wild die Zeit des Hungerns. Ache und Hasen, wilde Kaninchen und sonstiges Wild kommen in die Nähr der mensch lichen Siedlungen und richten häufig in den Obstgärten erheb lichen Schaden an. Deshalb gilt es, die Obstbüume rechtzeitig vor Wildverbiß zu schützen. Am sichersten ist dieser Baumschutz, wenn man die Stämme mit einer dichten Stroh- oder Schllsschicht fest umwickelt. Auch durch einen Bretterverschlag oder ein engma schiges Drahtgeflecht können die Bäume geschützt werden. Außer dem haben sich verschiedene Anstrichmittel bewährt, vor allem ein Anstrich mit einer Mischung von Lehm und Niefeldung, dessen Witterung dein Wild unangenehm ist. Ein derartiger Schuh hat aber den Nachteil, -aß er von Zeit zu Zeit erneuert werden muß. DaS sicherste Mittel, Schaden durch Wildverbiß zu verhüten, ist die Fütterung des Wildes, weshalb überall da, wo Irgend mög lich, Futkerstellcn für das Wild unterhalten werden sollten. Liebstadt. Am vergangenem Sonntag jährte es sich zunr 190 Male, daß unser Städtchen von einem verheerenden Brande heim gesucht worden ist. 50 Jahre zuvor (1695) brannten erst 25 Häuser und 8 Scheunen nieder. Durch eine Unvorsichtigkeit brach 1745 erneut eine Feuersbrunst aus, der die ganze Niederstadt zum Opfer fiel. Ein Bedienter de» Schlosses soll auf eine Taube geschossen haben, die auf einem Strohdach saß. Der glimmende Pfropfen zündete das Dach an, daß durch un günstigen Wind ein ganzes Stadtviertel in Schutt und Asche legte. Dresden. Da im Jahre 1935 der Palmsonntag auf einen verhältnismäßig späten Termin, nämlich den 14. April fällt» hat das Ev.-Iuth. Landeskirchenamt mit einer Generalverord nung nachgelassen, daß da, wo es die örtlichen Verhältnisse erfordern, die Konfirmation ausnahmsweise schon am Sonn tag Lätare, den 31. März, gehalten werden kann, weil zahl reiche Konsirmanden bereis am 1. April in die Lehre «in- treten. Dresden. Unter dem «hebenden Eindruck der Saarab stimmung versammelten sich tn der Frühe des 15. Januar die Beamten der Generalstaatsanwaltschaft. Eeneralstaatsan- walt Dr. Weber hob die Bedeutung des Sieges der deutschen Sache hervor, ein Zeichen der Vaterlandsliebe der Saarländer und zugleich ein Erfolg der nationalsozialistischen Idee. Hätte diese nicht die Herzen der Menschen ergriffen und hätte nicht die nationalsozialistische Regierung in kurzer Zeitspanne Er gebnisse gezeitigt, die noch vor zwei Jahren der größte Op timist nie geahnt hätte, so hätte die Saarabstimmung viel leicht nicht zu diesem überwältigenden Siege geführt. Im An schluß hieran enthüllte der Generalstaatsanwalt ein Bild des Führers und schloß die kleine Feier mit der Mahnung, immer dankbar des Führers zu gedenken und nationalsozialistische Gesinnung allenthalben zur Richtschnur des Handelns zit machen. Wetter für morgen: Teils wolkig, teils Heller und niederschlagsfrei. 3m Flach« lande nachts strenger Frost, tagsüber Temperatur nahe Null: imt Gebirge anhaltender und nachts verschärfter Frost. Schwach«! Winde aus vorwiegend nördlichen Richtungen.