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18) Nachdruck verboten. er Löhrsen und -i- * ihre Stimme durch den Raum. - lFortsetzuna folgt.) wieder: kommen lyrem neuen Engage- Sturm erobert, jeden Blumengewinde; und nimmt und M Psund, Renate fühlte sich zufrieden in ment. Alle Herzen hatte sie im Abend erhielt sie die herrlichsten bisher alles gemeinsam getragen und ausgeführt? Pläne ersonnen von Anfang bis zum Ende? Soll nun anders werden? Ich bitte dich, verschweige nichts!" Langsam kehrte die Farbe in sein Gesicht zurück, auch aus seinen Augen wich der irre Schein. mich binnen sechs Wochen heiratest, wenn die wirklich unglücklich verliebt ist." Er lachte übermütig. „Bewilligt! Doch das eine sage ich dir immer Wenn unsere Ehe nur durch diese Wette zustande Di gesteri über! nasse die N bei m nunft sonne, abend Nacht stunde chen. Glück dort v kam, ' zum 6 Mach! Schon wieder dek: L schon schade, aber ii stände wieder alles, , gebirgt Dix Bersail Diploni heute t Di; ritzstras worde, große in kein geössne Die das mir denfalü rechnen M, der Rei minder! bruar den Um ausgeg« lowie ei nur eines bedauerten die Gäste des eleganten Kurortes: Daß die entzückende Künstlerin unbarmherzig jede Ein ladung, auch die harmloseste, ausschlug und stets allein blieb. Die Direktion hatte die Revue „Die Badereise der schönen Frau dvette" angesetzt, und Renate feierte hier die gleichen Triumphe wie an der ersten Stätte ihrer Bühnenversuche. Immer größer wurde ihre Sehnsucht nach dem Gatten, "immer inniger sang sie das Lied: „Du bist das Glück..." „Die Löhrsen muß furchtbar verliebt sein", meinte die Soubrette eines Tages zu ihrem Kollegen. „Aber geh, das hätte man doch merken müssen", ent gegnete der ungläubig. „Unglücklich verliebt", verbesserte sie ihren ersten Aus spruch. Da lachte er. „Was du nicht sagst! Eine so schöne Person wie die Löhrsen! Jeder Mann muß froh sein, wenn sie ihn an schaut. Die und unglücklich verliebt! Daß ich nicht kichere!" Die Soubrette hätte nun eigentlich Grund gehabt, über ihres Kollegen Worte böse zu werden, denn sie war so gut wie verlobt mit ihm. Und aus seinen Aussprüchen ging doch hervor, daß er selig gewesen wäre, hätte die Löhrsen ihm auch außerhalb der Bühne die süßen Worte gespendet, die sie ihm rollengemäß während des Spiels "zu sagen hatte. Doch die Soubrette faßte die Geschichte von der praktischen Seite auf und beschloß, ihre» Vorteil rvahrzunehmen« Und dann welme ne >u sugungslosem Schmerz um das verlorene Paradies ihres Glückes. Renate glaubte sich allein und unbeobachtet. Sie ahnte nicht, daß vier Augen ihr Tun jede Nacht verfolgten: Ein Augenpaar ruhte in Haß auf ihr und in dem Willen, ihr Verderben zu bringen — das andere in liebevollem Mit leid, in übergroßem Erbarmen, das selbst zur Entsagung bereit war, um Renate nicht im Wege zu stehen. Die beiden Männer sahen einander bei diesen Er kundungen nie; sie wußten nichts von der gegenseitigen Sucht, Renates Tun so genau wie möglich zu ergründen. sollte, dann ständen wir niemals vor dem Traualtar, um ein lautes, vernehmliches Ja zu sprechen." Sie zuckte die Achseln. „Atan kann nie wissen. Aber nun heraus mit der Sprache: Welchen Wunsch hast du an das Schicksal, wenn du Sieger bleiben solltest?" Er zog sie an seine Brust. „Du wirst staunen und überrascht sein." „Angenehm oder unangenehm überrascht? „Die Entscheidung bleibt bei dir: Ich wünsche mir nämlich im Falle meines Wettgewinnes, daß du mich nicht binnen sechs Wochen heiraten sollst, sondern..." Sie wurde nun doch ein wenig blaß. „Sondern... ?" „Sondern schon binnen fünf Wochen." Da schlang sie die Arme stürmisch um seinen Hals. „Liebling, du hast von vornherein gewonnen! Ich erkläre mich für besiegt und nehme willig die Strafe auf mich, die mir als Verlierendem zuteil wird." So blieb es ungeklärt, ob Renate aus unglücklicher Liebe einsam blieb oder aus einem anderen Grunde. Senta Löhrsen war bei allen Kolleginnen und Kollegen sehr beliebt, denn für jede und jeden sand sie ein freund liches Wort, und ihr Gruß blieb stets gleich liebenswürdig. Sie suchte die Einsamkeit immer mehr, denn nur in Stille und Sammlung vermochte sie sich dem schönen Er innern an glückselige Tage der Vergangenheit voll hin- zugebcn — und diese Stunden erschienen ihr als die wert- bollsten, die das Dasein ihr bot. Weit nach Mitternacht beschloß die „Strandfee" erst ihre Aufführungen, und langsam wurde es bei Renate zur Gewohnheit, daß sie noch zu später Stunde Spaziergänge am Meeresstrand unternahm. Wenn die Wellen leise murmelnd Wider den glatten Sand liefen, dann klang es ihr, als brächten sie ihr Grüße von dem fernen Geliebten, an dem sie in unverminderter Liebe mit allen Fasern ihres Herzens hing. Wenn sie aufzischend sich an den Felsriffrn brachen, dann schrien sie gleichsam die ungestüme Sehn sucht ihrer Seele in die Welt hinaus. Oft sang sic den Refrain ihres Lieblingsliedes hinaus in die weite Ferne, die sic von dem Manne ihrer Wahl trennte: „Wenn ich recht habe, habe ich recht", entgegnete sie- ruhig. „Und ich gehe jede Wette mit dir ein, daß es so ist." Er begann sich in Hitze zu reden: „Ich halte die Wette." „Gut. Was gilt sie?" „Das ist mir gleich, da ich ja ohnedies Sieger bleist-n. werde." Sie lächelte schlau: „Gib nur acht, du großer Frauenkenner, daß du dies mal nicht hereinfällst." „Das laß, bitte, meine Sorge sein!" „Mit Vergnügen!" „So, Kleine, und jetzt wünsche dir, was dein Herz begehrt. Bekommen wirst du es ohnedies nicht." „Wir werden sehen. Also: Ich wünsche mir, daß du vom Reichs sorgum ten un beiten rund 2 sehen fünf 2 50000 hinaus geräter gen du filme n ses Jas des 8i insgest zugeko gewon ungefä zahl m ist nicf dem B unverv Kleinw Demge Wohne Reichs: tiger K „Wann wirst du endlich losschlagen?" Im Tone tief sten Vorwurfs wandte sich Daisy an Preberg. „Bald", entgegnete er lakonisch. Sie grollte: „Ucber eine Woche sitzen wir nun schon hier, haben Ausburg auszusüttern und ihn möglichst bei guter Laune zu erhalten, und cs ist noch immer nichts geschehen." „Kein Feldherr greift an, ehe er nicht seine Vor bereitungen so getroffen hat, daß er seines Sieges gewiß sein kann oder mindestens größtmögliche Aussichten dazu hat", verteidigte er sich. Preberg war ärgerlich. Er griff nach seiner weißen Mütze und verließ den Raum. Verdrießlich schaute Daisy ihm nach. Sie hoffte auf baldige günstige Erledigung der Angelegenheit, denn noch „Ich habe ein Gespenst gesehen, Daisy, ein Spiel meiner überreizten Phantasie — das ist alles." „Wie soll ich das verstehen, Ulrich?" „Gar nicht — oder vollkommen. Je nach deiner Ein stellung zu den Tatsachen." Sie bebte vor Ungeduld und Bangen, denn sie begriff sein Verhalten nicht. „Was soll das heißen? „Daß ich nicht gewillt bin, dir nähere Erklärungen ab- zugebcn!" „Jetzt kenne ich mich aber schon überhaupt nicht mehr aus, Ulrich." „Desto besser! Denn wenn du die Wahrheit wüßtest, würde dich solches Entsetzen packen, daß..." Er unterbrach sich und goß sich ein Glas Weinbrand ein, das er auf einen Zug leerte. / „Ich muß geträumt haben!" murmelte er vor sich hin. „Ich muß geträumt haben!" Dann drehte er sich Daisy zu. In seinen Mienen lag finstere Entschlossenheit. „Heute nacht wird die schöne Renate Selbstmord be gehen." Sie schrie auf. „Heute — wirklich heute?" «Ja!" „Warum die Plötzlichkeit?" Seine Zähne knirschten aufeinander. „Das Phantom zwingt mich. Sie oder wir! Es gibt keine Wahl mehr. Wir setzen alles auf die eine Karte." Ihre Stimme wurde tonlos. „Und wenn der Anschlag mißlingt?" „Dann gibt es nur Fluch». — und wieder Flucht — uud wieder Flucht. Unser ganzes Leben lang. Ein Verstecken und ein Verbergen. Gehetztes Wild!" ' Seine Worte klangen trocken ukd abgerissen. „Er wird nicht mißlingen!" tröstete sie ihn. „Ich hoffe es. In all ven Nächten habe ich meine Vor bereitungen getroffen, und ich möchte fast sagen, unsere Chancen stehen neun zu zehn." Unbändige Freude erfüllte Daisy. Sie besaß kein Ge wissen, dessen Mahnen sie hätte belasten können. Sie ging von dem Prinzip aus, daß alles aus dem Wege geräumt werden mußte, das sich ihren und Prebergs Plänen ent gegensetzte. Und zu diesen Hindernissen gehörten Renate unv Aufburg -s- vor allem Renate. Sie wurde ganz sachlich. Wie ein schwerer, bedrücken der Mantel wären die Beklemmungen von ihr abgefallen, die sie in der Zeit des Harrens förmlich atemraubend um schlossen gehalten halten. „Kann ich dich mit Rat und Tat unterstützen?' Er zog die Stirn in nachdenkliche Falten. „Ich glaube nicht. Das Nötigste haben wir ohnedies miteinander besprochen. Du weißt, daß ich Renate all die Nächte hindurch bei ihren Spaziergängen am menschen- vcrlassencn Strande beobachtete. Die Tatsache ihrer ein samen Wanderungen zu so sonderbarer Zeit dürfte min destens noch ihrem Dienstpersonal bekannt sein. Gewiß ist, daß sie sich jede Begleitung verbeten haben muß, denn niemals erblickte ich auch nur eine lebende Seele in ihrer Nähe." Daisy nickte. „Wüßte auch außer uns kein Mensch von ihren nächt lichen Ausflügen, müßte sich ihre zwingende Notwendig keit aus der Zeitdisferenz zwischen dem Verlassen des Nachtlokals und der Stunde ihrer Heimkehr ergebest. Das ist ein wichtiges Argument, denn es würde beweisen, daß Renate keineswegs in die unwirtliche Gegend hinaus gelockt wurde, sondern sich — gewohnheitsgcmäß — nach jeder Vorstellung dorthin begab." „Ja, das ist günstig für unser Vorhaben." Leichthin, als bespreche sie eine Oberflächlichkeit, klang nte hatte es zwischen tyr und Preberg jo VM vetsteckH und offene Feindseligkeiten gegeben wt» seit dem Lugen- blick, da es ihnen bewußt geworden wär, väß Renale an« Trümpfe in Händen hielt, sie bei den BHSrden änzuzeigen. Ein Glück nur war es und blieb es, daß die junge Fran mit ihren Kenntnissen nichts anzufangen wußtet da ihr keinerlei Zeugen für ihre Behauptungen zur Verfügung standen. Jetzt standen sie ihr nicht, noch nicht zur De> fügung; doch wer konnte wissen, was die Zukunst brachte? Es galt zu handeln, ehe es zu spät war, ehe das Schicksal sich gegen sie wandte. Und immer noch zögerte Preberg, immer sand er Ausflüchte, die Tat aufzuschiebcn. Was bewog ihn dazu? Sie zündete sich eine Zigarette an und blies den Rauch gedankenverloren vor sich hin. Warum vermochte sie sich von der seelischen Depression nicht zu befreien? Wie ein Alp lag cs auf ihr, wie eine Vorahnung, daß auch für ihre Ränke und Pläne die Zeil der Abrechnung kommen würde. Jäh wurde die Tür aufgerissen. Erschrocken fuhr sie auf. „Wer... ?" Doch schon erkannte sie den Mann, der hcreinstürmte. Es war Preberg. Sein Antlitz war bleich, förmlich entstellt vor Fassungslosigkeit. Auf der Stirn perlten Tropfen kalten Schweißes. Wie im Fieber flogen die Hände, den kraftlosen Fingern entfiel die Mütze. ilrkederrocktsckutr: kiiak Düriuo-Verlag IlsUs (Zssls). „Du bist das Glück, DaS so heiß ich ersehnt. Du bist das Glück. Das mein Leben verschönt; Die ganze Wett Scheint mir uerzauberr und neu, Sei» süße Liebe uns zwei Gesanaenhält." Daisys Atem stockte. „Was ist geschehen, Ulrich?" Da fuhr er sich mit der Hand über die Stirn, als wolle unbequeme Gedanken verscheuchen. „Nichts, Daisy — nichts!" Sie ließ nicht locker: „Seit wann verbirgst du mir etwas? Haben wir »licht .Nun?' - Daisy schlug den Schleier zurück, der ihr Antlitz ver borgen hatte. „Wir kennen ihr Fahrtziel, wir haben sie sicher. Es gilt bloß noch Ausburg zu benachrichtigen und ihn zu be- wegen, beim letzten entscheidenden Schlag mit zu tun." „Fahren wir ins .Savoy', ich habe den Baron hin- bestellt. Hernach gehen wir noch ein bißchen in die Bar — und wenn wir ihn dann nicht kirre haben, dann sind wir rechte Stümper." Aufburg hatte in letzter Zeit ein so müdes, vergrämtes Gesicht bekommen, daß er um Jahre gealtert aussyh. Er »rank zwar wenig unv mit äußerster Vorsicht, nichtsdesto weniger schien er den Plänen Prebergs ein williges Ohr zu schenken. „Bin ich einmal schon so tief gesunken", meinte er, „kommt cs auf eine Stufe nach abwärts auch nicht mehr an. Ich habe gestohlen, betrogen und bei einem Mord anschlag Vorschub geleistet. Verkommener kann man wohl nicht mehr sein." „Sic sollten nicht so viel grübeln", ermunterte ihn Daisy. Er sah sic mit bedeutungsvollen Augen an. „Im Gegenteil, dadurch erst werde ich gesund, seelisch gesund, meine ich. Denn körperlich bin ich ja nur noch ein Wrack, und ich wünschte mir nichts anderes, als einen ehrenvollen Tod zu sterben. Daß ich meine Schlechtigkeit erkennen und begreifen, daß ich mich ihrer schämen konnte, das beweist mir, daß doch noch ein Funken Anstandsgcfühl in meiner Brust wohnt." „Was Sie aber hoffentlich nicht hindert, mit uns zn kommen und unser Vorhaben zu unterstützen." „Ich komme mit Ihnen, Sie können sich darauf ver lassen. Uns daß Sic mich an meinem Platz sinvcn werden, vafür stehe ich mit meinem Wort ein." Als sie sich trennten, schaute Daisy ihm lange und un behaglich nach. „Ich weiß nicht, der Mani» gefüllt mir abwlnt nicht -»ehr." Da stimme ich dir bei." „Dennoch willst du unser Nachewcrk an Renate mit seiner Hilfe vollführen?" Mit wegwerfender Handbcwcgung wehrte cr ihre Worte ab. „Wo venkst du hin! Das mache ich ihn nur glauben, damit er sich in Sicherheit wiegt. In Wahrheit will ich vie günstige Situation nützen, unsere beiden unbequemen Mitwisser aus dem Wege zn räumen." ,Dann bin ich einverstanden", nickte sic. Zwei Tage später fuhren sie zu dritt Nenair nacy und nahmen in einem der vielen eleganten Hotels Logis. Ihre Wohnräume lagen so günstig, daß sie Renates Fenster und das Gebäude, in dem sie wohnte, ständig unter Auf sicht halten konnten. Sie vermieden es, sich in Gesellschaft oder am Strand zu zeigen, speisten meist auf ihren Zim mern; nur in der Dunkelheit unternahmen sie es, Renates Schritte persönlich zu überwachen. Aufburg beteiligte sich mit scheinbarem Eiser an dem Unternehmen; doch die Blicke, die in ihrer Schärfe Dolchen glichen, mit denen er seinerseits strenge Kontrolle über Preberg und Daisy übte, hätten den beiden gewiß zu oenkcn gegeben, wenn sie sie bemerkt hätten. * -. s