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VS sich bei den englisch-französischen Besprechungen nur um eine Fühlungnahme handelt, die als Einleitung zu der Haupt frage, nämlich dem Wiedereintritt Deutschlands in das Konzert der Mächte, gedacht ist. Daß man sich auf britischer Seite unter diesem Wiedereintritt die Rückkehr Deutschlands nach Genf vorstellt, liegt auf der Hand. Um sich ein Bild über die Ansicht machen zu können, die in englischen Kreisen über die Form einer «Meuten Beteiligung Deutschlands an den Arbeiten des Völkerbundes herrscht, muh man sich vor Augen halten, dah in London als die beiden Hauptfragen der augen blicklichen europäischen Lage die deutsche Forderung nach Gleichberechtigung und die französische Forderung nach Sicher- heit bezeichnet werden. Das hier verfolgte Ziel scheint die „gleichzeitige" Erfüllung dieser beiden Forderungen zu sein. Im Zusammenhang damit muh auf den vor kurzem in der Times erschienenen Vorschlag für die Lösung des Problems der Erfüllung der deutschen Gleichberechtigungsforderung ver wiesen werden. Dieser Vorschlag wird zwar in unterrichteten Kreisen als nicht inspiriert genannt, trotzdem aber der Be achtung wert befunden. Es wird bemerkt, wenn die drei haupt sächlich in Betracht kommenden Mächte — Großbritannien, Frankreich und Italien — erklären, dah jedes Mitglied des Völkerbundes Gleichberechtigung besitzt, so könnte der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund automatisch die von Deutsch land nicht nur in der Nüstungsfrage, sondern auch in allen anderen Fragen beanspruchte Gleichberechtigung verschaffen. Gleichzeitig würde sich Deutschland wie die anderen Mächte verpflichten müssen, ein Abrüstungsabkommen abzuschliehen. Dah man sich auf britischer Seite auch über die Rolle klar geworden ist, die Großbritannien in dem geplanten künftigen Sicherheitssystem spielen muß, ist aus dem Nachdruck ersicht lich, mit dem letzt wieder betont wird, daß England einen Teil Europas bilde und ebenso wie alle europäischen Mächte Verantwortlichkeiten zur Sicherung der Befriedung Europas übernehmen müsse. Wenn von gewisser nicht einflußreicher englischer Seite vor neuen Bindungen gewarnt werde, so sei die Antwort darauf, daß in einem System, bei dem Deutsch land ebenso wie jedes andere Land dieselbe Verpflichtung übernimmt, der Begriff „Bindung" nicht mehr die Bedeutung besitze, die ihm in einer nicht gesicherten Lage zukam, und dah Bindungen in einem neuen System allgemeiner gegenseitiger Verpflichtungen keine erhöhte, sondern eine verminderte Be lastung für Erohbritannien darstellen. Dis leiste KroLLkörsoziQ von loeeLLL Zestorden Wien, 16. Januar. In Friedeck bei Schwertberg (Salzburg) -starb am Mittwoch die Großherzogin Alice von Toscana, geb. Drinzessin von Bourbon und Parma, im Alter von 85 Jahren. Eie heiratete im Jahre 1868 den Grohherzog Ferdinand IV. von Toscana, der bei der Errichtung des Königreiches Italien seiner Herrschaft verlustig ging. Sie war die Mutier der ehe maligen Kronprinzessin Luise von Sachsen. ^üärLUZ s,iik äemkravsösiseLsuLovLulLt Lu LaLrbrüeLsu Saarbrücken, 16. Januar. Daß die Vertreter des Status quo endlich einzusehen beginnen, daß ihr Lügengebäude vollständig zusammengekracht ist, geht auch aus der Tatsache hervor, daß die Hauptdrahtzieher jetzt nichts eiligeres zu tun wissen, als sich Pässe zur Reise nach Frankreich zu besorgen. Bekanntlich hat die französische Regierung seit dem 13. Januar «in besonderes Visum für den Grenzübertritt auch aus dem Saargebiet e'mgrsührt. So konnte man am Mittwoch während L« ganzen Tages bemerken, daß vor dem französischen Kon sulat in Saarbrücken ein Massenandrang herrschte. Hunderte von Personen stauten sich vor der Päßabteilung des Konsulats, um sich möglichst schnell ein Visum nach Frankreich zu per- schaffen. Kennzeichnend für die Gesellschaft, die sich um ein Visum drängte, ist die Tatsache, dah vor dem französischen Konsulat fast ausschließlich mit „Rotfront" und „Freiheit" ge- grüht wurde. Dis kravsösLseksu 2oIIbsLwksü vsrlLsssv äas §LLr§edret Paris, 16. Januar. Wie Havas aus Forbach meldet, haben sich die französischen Zollbeamten am Mittwoch stütz auf die französisch-saarländische Grenze zurückgezogen. ItMl M MimMkaaMA disMküimrMdö Genf, 16. Januar. Auhenminister Laval äußerte fran zösischen Journalisten gegenüber, er hoffe, dah es bis Donners tag zu 'einer Einigung mit Deutschland kommen werde. In diesem Falle könne/man die Saarsrage noch nachträglich auf die Tagesordnungjdes Völkerbundrates setzen. Auf jeden Fall hoffe er, dah bis Ende dieser Woche die ganze Saarfrage vor dem Rat erledigt werden könne. Milane bedrohen Java Amsterdam, 17. Januar. Nach Meldungen aus Ba tavia sind die beiden javanischen Vulkane Krakatau und Merapi wieder in Tätigkeit. Beide Vulkane stoßen fort während Rauch und Glutwolken aus. Die Bevölkerung erwartet neue Ausbrüche. venager in Flammen In Toulouse geriet ein Petroleum-, 0el- und Schmieröllager aus unbekannter Ursache in Brand. Inner halb weniger Minuten standen mehrere Gebäude, die ins gesamt 2909 Quadratmeter bedecken, in Hellen Flammen. Peder der Stadt lagerte stundenlang eine gewaltige Rauch- ,volke, durchzuckt von rotem Feuerschein. Mehrere große Lebensmittelgeschäfte, die die ganze Umgebung von Tou louse versorgen, sind ein Raub der Flammen geworden. Der Schaden wird auf viele Millionen Francs geschätzt Blutiger Kampl iu Mexilo Zwischen mexikanischen Bundestruppen und einer Bande Aufständischer kam es im Staat Puebla zu einem blutigen Zusammenstoß, bei dem die zahlenmäßig überle genen Aufständischen vernichtend geschlagen wurden; sie verloren 26 Tote, SO Verwundete und eine große Menge Munition. Die Verluste der Bundestruppen betrugen 8 Tote und 4 Verwundete. äes dkLsLILaviseLev karlamevtL 2vr LLLrsLtseLöLäuvx Nio de Janeiro, 17. Januar. Das Parlament hat eine Kundgebung beschlossen, in der der „Freude Brasiliens über die friedliche Lösung der Saarsrage" Ausdruck verliehen wird. Nus HaevovLläL London, 17. Januar. Ministerpräsident MacDonald hielt in New Castle eine Rede, in Ler er u. a. sagte, eine unserer Verantwortlichkeiten ist es, den Frieden zu sichern. Ein einzel nes Land, so führte er weiter aus, kann zwar Krieg führen, es kann aber nicht für sich allein Frieden schließen. Dies ist eine Frage internationaler Bedeutung. Die «uhenpolitischen Zeitfragen berührte MacDonald bloß in kurzen Andeutungen und bemerkte dann: Richtunggebend für unser außenpolitisches Verhalten muß bleiben, uns so zu verhalten, daß die fremden Nationen stets zu der Ueberzeugung gelangen, England ar beite an der Erhaltung des Friedens. Diesem Grundsatz sind Wir auch kürzlich treu geblieben, als die politische Lage im Haargebiet bedrohlich wurde. Damit hat England wieder ein mal einen neuen Weg gewiesen für die Befriedung Europas. kskLvAMSMöutsrsL Lv LsMrvLsv Ausbrecher nehmen Geiheln mit St. Quentin, 17. Januar. In dem hiesigen Zuchthaus kam es am Mittwoch zu einer wilden Sträflingsmeuterei. 4 Sträflinge überfielen eine Gruppe von Gefängnisvorftehern. Es entspann sich «in kurzes Handgemenge. Der Direktor wurde niedergeschlagen. Drei Vorsteher wurden von den Zuchthäus lern überwältigt und als Geiseln mitgenommen. Nach mehr stündiger Verfolgung gelang es den eingesetzten Polizeikräften und den Flugzeugen, die flüchtigen Sträflinge erneut zu stellen. Es entspann sich wieder ein wilde« Feuergefecht, in dessen Verlauf es gelang, die Sträflinge festzunehmen. Wie nach träglich gemeldet wird, sind nicht 4, sondern 6 Zuchthäusler ausgebrochen. Unter den mitgenommenen Geiseln befand sich auch der Gefängnisdirektor. MMWltthm „Stahlhelm" 3M« MW Das Jagdschloß Rehefeld bei Hermsdorf i. E., erbaut von der Königin Carola und dem damaligen König Albert von ihr als Geschenk übergeben, diente Jahrzehnte der königlichen Familie und den Mitgliedern des Hauses Mettin als Aufenthalt zur Sommerszeit oder bei Jagden in den das Schloß umgebenden herrlichen Waldungen. Das Schloß liegt an einem Süohang in bevorzugter landschaftlicher Lage und gilt als ein Juwel des Ost erzgebirges. Nach dem Umsturz von 1918 ging dasBesitztum durch Verkauf in Privathände über, die eS sinngemäß erhalten und ge pflegt haben und durch entsprechende Aus- und Umbauten ein Er holungsheim entstehen ließen. Im Dezember 1934 übernahm die ses Heim mit allen seinen Anlagen und Einrichtungen pachtweise der Landesverband Sachsen des NS Deutschen Frontkämpfer- bundes Stahlhelm, um seinen Mitgliedern ein« Stätte der Ruhe und Erholung zu geben. Schon bei der Eröffnung des Front- kämpferheimS Stahlhelm Jagdschloß Rehefeld betonte der Landes führer des NSDFB Stahlhelm, Hauptmann a.D. Hauffe, daß Ka meradschaftliches Denken und Handeln die Grundlagen schaffen müssen, um für bedürftige Kameraden in diesem Heim Freistellen zu ermöglichen. Frontsoldaten ist rasches Handeln eine Selbstver ständlichkeit. Und so kamen denn am Sonnabend, 12. Januar, hier eine größere Fahl Mitglieder des Bundes zusammen, um den „Verein der Freunde LeS Frontkämpferbundes Stahlhelm Jagd schloß Rehefeld" zu gründen, einen Verein^ der die Mittel bereik- stellen soll zur kostenlosen oder teilweise kostenlosen Unterbring ung würdiger und bedürftiger Kameraden. Der vom Führer'des Landesverbandes Sachsen des NSDFB Stahlhelm bestimmte Vorsitzende, Kamerad Paul Riedel, Dresden, stellte diese Grün dungsversammlung unter Gedanken engster Verbundenheit mit unseren Brüdern an der Saar und begann sie mit einer würdigen Saarfeier. Dieser Feierstunde folgte die Erledigung der formalen Fragen der Vereinsgründung. Der Vorsitzende gab kurz Kennt nis von der Vorgeschichte der Uebernahme des Heimes. Er be dauerte das Verhindertsein des LandeSsührers an der Gründungs- Versammlung und würdigte die sinnvolle Pflege, die das Jagd schloß Rehefeld durch die Vorbesitzer gefunden hat. ES wird selbstverständlich auch dem Landesverband des NSDFB vor nehmste Aufgabe sein, dieses kostbare Gut nach alter Ueberliefe- rung zu hüten. Die Vereinsgründung erfolgte einstimmig und der nach Punkten vorgetragene Satzungsentwurf wurde mit klei nen Abänderungen angenommen. Mit der Form der Besetzung -er Verwaltungsorgane erklärte man sich einverstanden. Nachdem noch die Höhe des Mikgliedsbeitrages für 1935 feskgelegt worden war und der Vorsitzende für die rege Mitarbeit gedankt hatte» konnte mit Freude festgeslellt werden, daß sich bereits eine statt liche Zahl Mitglieder angemeldet hatten. Es wird so möglich sein, daß der Verein recht vielen Kameraden, auch solchen aus dem Saarlande, einen kostenlosen Erholungsaufenthalt im Front kämpferheim gewähren kann. Aauplsckriftlelter: Felix Iehne, Dippoldiswalde, stellvertretender Zauvtschriftleiter: Werner Kuntzsch, Altenberg. Verantwortlicher Anzeigenleiter Felix Iehne, Dippoldiswalde. D.-A. XII. 34: 1214 Druck und Verlag: Carl Iehne, Dippoldiswalde. Unterstützt unsere Inserenten! Wer nicht wirbt, ilM t« NkM.dit Ml imMMH W! Mll kW W Mil! Für die herzliche und liebevolle Anteilnahme durch Wort, Schrift und herrliche Blumenspenden sowie das ehrenvolle Geleit beim Heimgange unserer lieben Mutter, Groß- und Schwiegermutter, Frau Marie sagen wir hierdurch unseren herzlichsten Dank Reinhardtsgrimma, Zanuar 1935 Die trauernden Hinterbliebenen MMWlMMeill „WWsilWk" WMiMU Am 24. Januar 19SS, 20 Uhr, lm Gasthaus „Roter Hirsch" MMMmsMIIllW Einladung an alle Mitglieder erfolgt nur hierdurch Dippoldiswalde, am 17. Zanuar 1935. Der Vorstand ü-U-WU »oleder vorrätig in der LaedSrurLerel k.F«Iuie Große LeslügelKusskeUung Dippoldiswalde Freitag, Sonnabend, Sonntag In der Turnhalle des ATV., verbunden mit Prämiierung und Verlosung, Tombola Reichhaltige Beschickung. Eintritt 39, Kinder und Erwerbslose 29 Pfennige M.G.B. „EWM" MMSMlte Dienstag» 22. Zanuar 1935, abends 29'/- Uhr NmtWtMlmMm in in „MslkM" Hierzu ladet ein der Gesomlvorstand 8on-epkallpk«n 28. lind 2H. jSNUäl' nach kerlln zur.Mnen (Vocke", 17. kebmsr rill' llutomobi!- lllisslelslmg. (rlMigte km- IlMspreile. peeisMele kaliMlegenIiell im ge- lieirlen Omnibus. klnmeüiung erd. an (om»a- Kamann Omnibur-flelre-iensf, pauk-orf W 298 Morgen Freitag Schlachtfest MbniMW.MMrs 3 Schuppen, Fenster, Türen, Kant holz, Bretter, Ziegel, Sandsteine zu verkaufen Letzter Abbruch, nur kurze Zeit! Auch das Werben will verstanden sein. So neben bei schüttelt sich das keiner aus den Aermeln. Wenn Sie unnütze Geldausgaben vermeiden wollen, - bann lassen Sie sich bei Ihrer Werbearbeit von einem Fachmann beraten. > Die Reichssachschaft Deutscher Werbesachleute, Berlin W 35, Tiergartenstr. 15 weist Ihnen den richtigen > Mann Nach. Sic weiß, was jeder einzelne dann , Wer Ihnen von der NSRDW empsohlen wird, dem können Sie sich getrost anvertrauen. . -