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v. Fortsetzung.) „Ist auch da!" sagte Minkert würdevoll. Er bediente bei Tisch. Wirklich kam er späser mit einem wundervollen Striezel /vn, der, in feine Scheiben geschnitten, appetitlich auf dem iKristalltcller lag. Und ein aromatischer Kaffeeduft durch zog das Zimmer. Nora lehnte sich zurück, ihre Hand griff nach den Ziga retten. Farnhorst beeilte sich, ihr Feuer zu geben. Auf Ihre Bitte hin rauchte er auch. „Minkert, nun können Sie abtrcten! Wir brauchen Sie nicht -mehr! Noch eins. Sind die Fremdenzimmer in Ordnung?" „Die beiden Zimmer der gnädigen Frau Kammer sängerin werden ja immer in Ordnung gehalten. Und Las große Fremdenzimmer macht meine Frau gerade in Ordnung." „Dann ist es gut, Minkert! Dann legen Sie sich wieder schlafen mit Ihrer braven Frau! Und die Mine soll sich auch hinlcgen. Dio-ist auch alt uud braucht Ruhe!" „Sehr Wohl, gnädige Frau! Aber — ich — hätte eine große Bitte. Wenn es nicht unbescheiden von mir ist — ich möchte die gnädige Frau Kammersängerin gern singen hören!" „Gut! Ich singe also." Nora Nordström ging ins Nebenzimmer, fehle sich an Len Flügel. In weiser Voraussicht Minkerts brannte auch dort ein Helles Feuer im Kamin. Und dann rauschte der Flügel unter den schlanken Frauenhändcn. Und die wunderbare Stimme der gefeier ten Sängerin kam zur Geltung in dem uralten Wcih- nachtslicd: „Stille Nacht, heilige Nacht!" Fritz Farnhorst sah nur immersort in das schöne, leuchtende Fraucngesichl, das er von seinem Platz aus sehen konnte. Als das Lied beendet war, erhob er sich, ging schnell zu ihr. Er nahm ihre Hände, preßte sein zuckendes Gesicht darauf. Aber er sagte kein Wort. Leise schlich der alte Minkert hinaus. Aber er sagte draußen kein Wort, was er gesehen hatte und jetzt ver mutete. Er sagte nur ein bißchen barsch zu den beiden Frauen, die auch lauschend draußen auf dem Gang ge standen hatten: „Nun aber ins Bett! Die Herrschaften brauchen uns nicht mehr. Und morgen früh möchten wir auch ein bißchen eher 'raus — nicht?" > Schweigend geschah, was er wollte. Aber in ihrem Schlafzimmer fragte Frau Minkert: ' . ' „Nun sag' mir bloß, Minkert — wer ist der Herr? Ein sehr schöner Mensch. A—ber — —" „Gar kein Aber! Das geht uns nichts an." Es war Ruhe! Minkert hatte gesprochen! Droben saßen sich zwei Menschen gegenüber. Und das Schicksal spann geheimnisvoll seine Fäden. „Ich liebe Sie!" , » Fritz Farnhorst lag auf den Knien vor der schönen Frau, deren Hand sacht und voll unendlicher Zartheit über sein dunkles Haar strich. Und laut und vernehmlich kündete die Uhr die Mitternachtsstunde! Und draußen schneite es. Große, weiße Flocken tanzten zur Erdel Viertes Kapitel« Das waren wundervolle Tage. Fritz Farnhorst fuhr mit dem Wagen, der ihn abholte, täglich nach Tobern. Nora schickte einfach den Chauffeur, der in Tobern sonst fuhr und nicht mit nach Berlin genommen worden war. Fritz Farnhorst lebte wie in einem Traum! Einem wundervollen, beseligenden Traum! Und Feller, der mit seiner Frau zurückgekehrt war, sagte einmal erstaunt: „Sie sind ganz anders geworden, Farnhorst! Ihnen muß das Christkind eine ganz besondere Freude gemacht haben." „Ja! Das Christkind hat mich überreich beschenkt", sagte Farnhorst, und in seinen frohen Augen waren nicht mehr die Härte und Kälte, die immer darin gewesen waren und eigentlich befremdet hatten. Richard Feller lächelte fein. Dann sagte er; „Wir dürfen hoffen, daß Sie Silvester bei uns ver leben?" . - c / „Herr Feller, es ist vielleicht undankbar von mir! Jch bin anderweitig gebunden." „Aber ich bitte Sic, machen Sie sich keine Gedanke, Daun kommen Sie ein anderes Mal! Sie sind imm, willkommen, wie Sie wissen!" „Vielen Dank, Herr Feller! Untertänigste Grüße a die Fran Gemahlin!" Feller war jetzt ganz besonders gesprächig und frcun! lich. Und Farnhorst dachte: Wie froh er ist, daß ich abgesagt habe! Wenn < wüßte, wie wenig mir an diesen Besuchen liegt! Es gab dann noch einige geschäftliche Dinge zu b> sprechen. Als sie sich trennten, drückte Fellxr feinem junge / Betriebsleiter warm die Hand. „Farnhorst, cs ist hier nicht gerade der richtige Ort sü eine Beförderung; aber immerhin möchte ich cs Ihne doch schon heute sagen: Sie sind vom ersten Januar a Direktor der Steinbruchwerke. Gehalt sechshundert Mai monatlich. Wir können da auf Ihre Jugend keine Rüct sicht nehmen. Und — ich weiß, daß ich mich ganz und ga auf Sie verlassen kann, Farnhorst! Ganz und gar! J<j > brauche solch einen Menschen um mich." Da wußte Farnhorst, daß der junge Chef ihm eine, restlosen Beweis seines Vertrauens gegeben hatte. Ehe er noch etwas sagen konnte, fuhr Richar! Feller fort: „Wir sprechen über die näheren Bedingungen noch naä ! Neujahr. Nur so viel noch: Ich werde mich nächstent ! wieder auf Reisen begeben. Meine Frau begleitet mich . Und da haben Sie alles allein. Mein Vater bedarf vei ! Ruhe. Ihm hätten Sie also keinen Vortrag mehr zr halten. Ich verlasse mich dann ganz und gar nur ach Sie!" „Ich werde das in mich gesetzte Vertrauen jederzeit rechtfertigen", sagte Farnhorst schlicht. Und das war auch zugleich ein eisernes Versprechen, die Ebe des anderen zu ehren und hochzuhalten. Die Herren trennten sich. Nachdenklich ging Farnhorst seiner Wohnung zu. Doris Feller breitete gerade mehrere seht kostbare Toiletten aus, als ihr Mann das Zimmer betrat. Sie hatte sich diese Kleider aus der Hauptstadt schicken lassen, wo das berühmte Modeatelier Gisela Tcttcnsprung seit Jahren ihre Maße besaß. ' * „Guten Tag, Doris! Na — schon wieder eine Berliner Sendung?" Die Frage klang ironisch. Die junge Frau waNdle sich ihm zu. „Richard, mein Silvcsterklcid ist einfach-ein Gedicht. Sieh mal!" Sie breitete das Gebilde aus Spitzen und Seide vor ihm aus. Er lächelte. „Ja — aber Kind, wozu bloß diese übertriebene! Eleganz? Wir werden wahrscheinlich ganz allein sein am Silvesterabend. Farnhorst hat mir eben einen Korb ge geben, als ich ihm die Einladung für Silvester Überbringer wollte." Doris wurde blaß. Ihre Lippen zuckten. „Was soll das heißen? Weiß er nicht, was er seinem! Chef schuldig ist?" „Oh, das weiß er eben ganz genau! Ich achte seine! Gründe. Er scheint sich hier eine kleine Braut zugelegr zu haben — was weiß ich. Jedenfalls ist er engagiert aw diesem Abend." „Das ist sehr hübsch von ihm. Er hat gewußt, daß ich mit ihm zusammen musizieren wollte." „Das läßt sich nicht ändern. Bedauerlich ist es gewiß, daß du um deine Freude kommst." Mit einem Ruck wandte Doris sich ihm zu. (Fortsetzung folgt.) Ta; - Bezi - mit , k :: C ? Fern Nr. Sei Dippol! Schulmädc Sturz in i Wunde dc gebung au der Krank wenig gehl Dippoll ten sich ge Marktplatz Gesellsct ihrem Beall «ährend sic unserer Br kür Ihr man deS großen Präsidenten Gruß und kurzen Rüct des Aufbau gaben sind finden müss« alle Sporlve Sein oder 4 an sportlich« dürfe nicht > arbeiten. 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