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Weißeritz-Zeitung : 15.01.1935
- Erscheinungsdatum
- 1935-01-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193501150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19350115
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19350115
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1935
-
Monat
1935-01
- Tag 1935-01-15
-
Monat
1935-01
-
Jahr
1935
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 15.01.1935
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behörd« diesem Bermerk kein volles vertrauen, weshalb ,ie nochmals «inen Amtsdi«n«r auf den Weg schickt«. Am nach, sten Tage schielt die Kanzlei das Schriftstück zurück. Unter dem postalischen Vermerk prangte ein zweiter mit dem Signum des Amtsdieners: „Adressat noch immer ver storben^ ' Wisches Minsen und Marggral»»»a ... besteht kein Temperalurunterschied. Nein, da es buchstäblich von einem zum anderen Tage kalt geworden ist, fangen wir an, uns Gedanken über die ! Kalle zu machen. Wir erheben dabei, daß es in Kölle und Wärme ganz sonderbare Dinge gibt, und eines dieser son derbaren Dinge soll uns hier beschäftigen, die sogenannten Kälteinseln. Unter einer Kälteinsel versteht man ein Gebiet, das von wärmeren Gegenden eingeschlossen wird und im Verhältnis zu seiner Lage zu niedrige Temperaturen aufweist. Die Gründe hierfür sind verschieden. Besonders geschlossene Talbecken begünstigen die Entwicklung strenger Kälte. In diesen Tälern und Mulden sammelt sich nachts, besonders im Winter, wenn ruhiges und sonniges Wetter herrscht, kalte Luft an. Es bildet sich ein sogenannter Kalt luftsee. Am Tage dagegen kann es recht warm werden, denn erhitzte Luft bildet sich an den Berghängen, die wegen der Tallage der Wind nicht so bald wegführen kann. Haupt sächlich deutsche Landschaften, die ähnliche Zustände zeigen, sollen uns jetzt beschäftigen. Im südlichen Baden liegt an den Quellflüssen der Do nau, zwischen dem Schwarzwald und dem Heuberg, ein 600 Meter hohes Plateau, die Baar. Als Städte finden wir hier Donaueschingen und Villingen. In dieser Gegend kann !«s, trotz ihrer südlichen Lage, in allen Monaten frieren. Die kälteste Region in Deutschland, das östliche Masuren, weist kaum andere Temperaturwerte auf. In Villingen herrscht im strengsten Winter, im Januar, eine mittlere Teniperatur von — 4 Grad, während die Kälte in Marggrabowa in Ma-' suren nicht viel größer ist. Die tiefste Temperatur im Jahre beträgt in Villingen im Durchschnitt — 24,4 Grad, in Marg grabowa — 24,7 Grad, während die Temperatur sich im Jahresdurchschnitt dort auf 5,6, hier auf 5,7 Grad beläuft, also fast dasselbe. Das benachbarte Bodenseegebiet steht im schroffsten Kontrast. In Friedrichshafen am Bodensee gelten folgende Resultate: Im Januar eine mittlere Temperatur von — 1,3 Grad, im Jahresmittel 8,5 Grad und ein mittleres Iahresminimum von — 14,5 Grad. Der in der Nähe lie gende hohe Schwarzwald hat ebenfalls einen verhältnis mäßig milden Winter, uno das warme Oberrheintal bildet einen wetteren Gegensatz, wie man ihn in Deutschland sonst nicht antrifft. Eine andere kalte Gegend stellt das Bauland dar, eine 400 Meter hoch gelegene Ebene zwischen Neckar und der unteren Tauber. Wenden wir uns nach Kärnten in Oesterreich, nach der Hauptstadt Klagenfurt, die etwa unter 46,5 Grad Breite im s Bereiche der Ostalpen liegt. Der Winter ist, wenn wir die! Meereshöhe berücksichtigen, der kälteste in den Alpen; mehr > als 30 Grad können hier auftreten. Die nordische Stadt! Hammerfest, nicht weit vom Polarkreise, hat im Januar mil-' dere Temperaturen als Klagenfurt. Die Beeinflussung des Golfstromes spielt dort ein« große Rolle. Im allgemeinen nimmt In Kärnten, je mehr wir in höhere Regionen gelan gen, die Temperatur zu. Die Lage des dortigen Beckens ist aber eine derartige, daß es nach Süden und Westen ge-! schlossen und nach Osten mehr offen ist. So werden die war men Winde bei ihrem Eintritt in das Land behindert, wäh rend die kalten östlichen freien Zutritt haben. Im Gegensatz hierzu stehen jene Alpentäler, in denen der Föhn mit seinen milden Wintertemperaturen herrscht. ' „Krall durch Freude" Im Leipziger Sender Das Gaupresse- und Propagandaamt der NS-Gemein- schaft „Kraft durch Freude", Gau Sachsen, teilt mit: Mit dem Reichsjender Leipzig ist eine erfreuliche Zu sammenarbeit mit der NS-Gemeinschaft ,Kraft durch Freude" hergestellt worden. Schon in den vergangenen Monaten fanden in Leipzig und Dresden Sendungen statt, die öffentlich aufgeführt wurden und zu denen Hunderte von Volksgenossen und -genossinnen bei ganz billigen Ein trittspreisen Zutritt hatten. Sie hatten das Glück, aus diese Weise einer Rundfunksendung beizuwohnen, die Künstler, deren Vorträge sie sonst nur durch den Aether überbracht hören konnten, zu sehen, und unter freudig bewegten Ar beitskameraden eine frohe Stunde zu erleben. Durch Großzügigkeit des Reichssenders Leipzig ist cs nunmehr gelungen, einmal in einer kleinen Stadt eine solche Sendung öffentlich aufzusühren, und zwar ist die Wahl diesmal aus Pirna gefallen. Am 20. Januar findet im Gasthaus ,Lur Tanne" von 16.30 bis 18.30 Uhr ein „Bunter Nachmittag" unter dem Leitwort „aus fröhlicher Laune" statt. In bunter Folge werden die Besucher durch Operettenlieder und Schlager, heitere Volkslieder und Lieder zur Laute unterhalten, Witz und Laune sowie die Klänge des Pietsch-Marko-Orchesters werden die einzelnen Darbietungen verbinden und verspre chen der Veranstaltung einen vollen Erfolg. Der „Bunte Nachmittag" wird in der Zeit von 17 bis 18 Uhr aus den Reichssender Leipzig übertragen. Alle in Pirna unfähigen Weihe des Kameradschaftssaales irnWisenwerk Die Direktion -es Eisenwerkes hat verschiedene Räumlich- : keilen, die bis jetzt zum Teil unbenutzt waren, zu einem großen Saal umgebaut, der in Zukunft es ermöglicht, innerhalb des Wer kes Kameradschaftsveranstaltungen durchführen zu können. Da- j mit will die Werksleituna zur Pflege einer wahren Volksgemein- > schäft mit beitragen. Der neugeschaffene Raum' liegt im Obergeschoß -eS Vermal- ! tungsgebSuöes. Er umfaßt die gesamte Länge desselben, nachher Straßenseite zu, und bietet bequem Raum für 700 Sitzplätze. Er ist neuzeitlich ausgsstattet, mit einer modernen Beleuchtungs anlage, verschiedenen Lautsprechern und allen Vorrichtungen zu Lichtbildervorführungen usw. Am vergangenen Sonnabend, abends 7 llhr, vereinigte dieser neugeschaffene Raum erstmalig die ganze Gefolgschaft des Wer kes M einer schlichten Feier. Nach dem Einzug der Arbeitsfront-Fahne nahm Betriebs führer, Fabrikdir. Schaller das Wort zu einer Begrüßungs- ansprache. Er hieß alle Anwesenden, vor allem die Ehrengäste, darunter die Vertreter der NS-Formationen, der Gemeinde- und Schulvertretung, sowie insonderheit die Herren von der Direktion des Sporbitzer Werkes herzlich willkommen. Redner führte aus: Indem die Arbeiter der Stirn und Faust zusammen eine große Schicksalsgemeinschaft bilden, achte ein jeder die Arbeit des an deren. Erhöht« Stellung aber bringe auch erhöhte Pflichten. Nur Einigkeit mach« stark. Als Fürst Bismarck nach der Zeit der Kleinstaaterei 1871 ein einiges Deutsches Reich geschaffen hatte, wurde auch schon der Geist des Widerspruches und der VolkSverhehung durch den Marxismus geboren. Noch einmal, in den Augusttagen des Jahres 1914 und in der ersten Zeit des Weltkrieges, kam es zu einer wahren Volksgemeinschaft. Aber durch die Länge des Krieges und des damit verbundenen Kräste- verbrauchs waren negativ« Elemente am Werke, die die Front i zerschlugen. Dem deutschen Volke wurde der Weg durch die Hölle ? nicht erspart, er war noch schlimmer als der Krieg. Millionen > Menschen mußten ihn am eigenen Leibe verspüren. Viele, die : sich Deutsch« nannten, suchten aus der Not ihrer Volksgenossen ! noch ein Geschäft zu machen, andere standen gleichgültig beiseite, s Keiner der Politiker vor der nationalsozialistischen Revolution ' war imstande die Not zu bannen, bis Adolf Hitler kam und unser Volk wieder herauSführke. Wahre Volksgemeinschaft entstehe, wenn jeder sein eigenes , Ich zurückstelle. Mahre Kameradschaft und Treue hatten wir Im , Schützengraben kennen gelernt. Diese müßten wir wieder unter : uns erstehen lassen nach dem Aussprüche unseres großen, ver ewigten Generalseldmarschalls von Hindenburg: „Die Treue ist ' das Mark der Ehre." Aber auch ein Wort noch an die jungen Arbeitskollegen, an öle Träger der Nation in der Zukunft: Wer- s det Männer, damit ihr den Kampf führen und bestehen könnt! Dadurch, daß man sich in Selhstzucht nehme, werde man zum > Manne. Von den älteren Kollegen erwarte nian, daß sic die Iu- I gend mit trage. Der neue Naum sei dazu bestimmt, einer wah- j ren Volksgemeinschaft mit zu -lenen. Er solle künftig der Be legschaft Gelegenheit geben, sich in den Arbeitspausen erholen zu können, sich an guter Musik zu erfreuen und echte Kameradschaft zu pfleg«n. In diesem Sinne übergab ihn Direktor Schaller der Obhut der Gefolgschaft. Hieran anschließend brachte er noch Di rektor Konegen vom Sporbitzer Merke besonderen Dank zum j Ausdruck, durch dessen Hilfe und Entgegenkommen alle Schwie rigkeiten überwunden wurden und das Werk zustande kam. Hierauf gab Dir. Konegen zu erkennen, daß es ihm eine i besondere Freude sei, das Schmiedeberger Werk zu dieser Errun- ! genschaft beglückwünschen zu können. Möchte dieser neue Raum nicht bloß zum gegenseitigen Vertrauen unter -er Gefolgschaft des Merkes Schmiedeberg mit beitragen, sondern auch verbindend wirken zwischen der Gefolgschaft hier und deS Schwesternwerkes Sporbih, um dadurch eine wahre Zusammengehörigkeit und Zu- lammenarbeit beider Werke erstehen zu lassen, die unser Vater land braucht. Den Schluß seiner Rede bildeten die Wort: Seid einig! Glück zu, mein Schmiedeberg! ' Die Wünsche der Sporbitzer Arbeitskollegen überbrachte der kaufmännische Leiter Haubold von dort, hervorhebend, daß es ihm , eine Freude gewesen sei, die Schmicdedcrger an ihrer Arbeits- i stätte besuchen zu können. Als Vertreter des durch Krankheit verhinderten Betriebs zellenobmanns Köhler nahm darauf Abteilungsleiter Wagner das Wort und brachte den Dank Ler Gefolgschaft für die Schaf fung des Raumes zum Ausdruck. Er hoffe, -aß -le Firma auch weiterhin der Gefolgschaft helfend beistehen möge. Diese aber ? werde stets darauf bedacht sein, nur gute Arbeit zu leisten. Sein besonderer Dank galt noch Direktor Konegen für den schönen Wandspruch mit den Worten Hindenburgs am Eingang -eS Saa les, sowie Direktor Schaller für Stiftung eines Bildes -es Füh rers. daS di« Wan- hinter -em Rednerpult ziert. An die Ge folgschaft aber richtete er die Bitte, diesen Saal zu allen Veran staltungen recht fleißig besuchen zu wollen. Der Dank OG.-LeiterS Fleischer von der NSDAP galt den schäftenden Menschen von Schmiedeberg. Hieran knüpfte er die Bitte, Vertrauen zu haben zur Ortsgruppe, die sich nur dazu bestimmt fühle, die Verordnungen des Führers getreu durchzu- sühren. Kreisamtsleiter Werner, Dippoldiswalde, von der Deutschen Arbeitsfront hob hervor, -ah wir zum gegenseitigen Vertrauen schon ein Stück vorwärts gekommen sind; -enn der National sozialismus sei die Schickjalsgemeinschast d«S ganzen Volkes. Ehret und achtet darum die Arbeit! ArbeitsamtÄeiter Haftmann, Dippoldiswalde, wußte eS dem Eisenwerk Schmiedeberg zum Danke, daß eS am Erfolge -er Ar beitsschlacht einen großen Anteil mit genommen habe. Er sei da von überzeugt, -aß die Betriebsleitung aus vollstem Herzen mit aufbauen helfen wolle. Kreisleiter De lang, Dippoldiswalde, gab zu erkennen, daß er im Gegensatz zu früher diesmal gern nach Schmiedeberg ge kommen sei. Seine Bitte an -le Arbeiter ging dahin, den be schrittenen Weg auch weiter treu zu gehen. Wir wollten treu unserer Arbeit, treu -er Heimat un- treu unseren» Vaterlande sein: denn dadurch werde die deutsch« Arbeit auch im Auslande wieder ein Ansehen erlangen. Nach kurzer Paus« folgte sodann Im weiteren Verlauf des Abends ein Vortrag vom Leiter der Seckwerk« Dresden, Direk tor Konegen, über das Thema: „Entwickelung und heutiger Stand der Müllerei". An L«r Hand einer Serie von Lichtbildern verstand «S der Vortragende als Fachmann, die Anwesenden In ein wichtiges Gebiet der Volkscrnährung einzusühren. In seiner Einleitung zeigte er übersichtliche Tabellen von -er Welternle in Jahresdurchschnitten und über die Erzeugung und den Verbrauch d«S Getreides. ES folgte sodann «ine geschichtliche Abhandlung über die ursprünglichsten Mehlgewinnungsverfahrcn, die zum Bau -er einfachsten Mühlen der Vorzeit führten. An den Augen der Zuhörerschaft zogen weitere Bilder sinnrelcher Konstruktion von Mahlmühlen unter Benützung von Mühlsteinen bis zum moder nen Walzenstuhl vorüber. Der Vortragende zeigte Konstruk tionen von Schäl-, RciniaungS- un- Sortiermaschinen, Trieure, Plansichter, Mehlmischmaschincn, sowie von der Firma ausge- führte moderne Mahlenbauten im Auslande der letzten Jahre. Für -le ausgezeichneten, sehr belehrenden Ausführungen Di rektor KonegenS brachte Fabrikdirektor Schaller den Dank -er Anwesenden zum Ausdruck. Zum Schluß gab Direktor Konegen noch einen kurzen Be richt über -I« Leistungen und Beschäftigung der Firma. Im Jahre 1934 erhöhte sich der Stand der Gefolgschaft des Eisenwer kes Schmiedeberg von 631 auf 667, vorübergehend bis auf 695 Arbeiter. 19 derselben schieden aus und gingen zum Arbeits dienst, 4 zur Reichswehr und 9 traten in den Ruhestand über. 3 sind verstorben. Es waren dies: Dreher Franz, Versandleiter Ullrich und Werkstattschreiber Stephan. Zum ehrenden Anden ken -er verstorbenen Arbeitskollegen erhöhen sich die Anwesen den von ihren Plätzen. 50 Prozent seiner Erzeugnisse führte -aS Werk ins Ausland aus. Die Absatzgebiete sind hauptsächlich Eng land und die Schweiz. Man hofft In kurzer Zeit noch einen wei teren Fabrikationszwelg durch den Bau von Maschinen für die Seldenfabrikation hier einzuführen. Di.e augenblickliche gut« Be schäftigung verdankt -aS Werk den Anordnungen unserer Regie rung In Bezug auf Zölle. Besonders gut beschäftigt waren und sind es noch: die beiden Gießereien, darunter vor allem die Stahl gießerei. Man hofft mit der gegenwärtigen Arbeit nicht bloß über den Winker, ja auch über den Sommer durchhalten zu kön nen. Auch das Ausland hat daS Werk in den letzten Monaten wieder etwas mehr bedacht. Wenn dafür Sorge getragen wird, daß nur Oualitäksarbeit geleistet wird, dann werde auch in Zu kunst das Ausland mehr erkennen, -ah eS durch den Export -er -cutschcn Mare aufs beste bedient wird. Fabrikdirektor Schaller schloß den Abend. Indem er auf den Führer un- Reichskanzler ein dreifaches „Sieg Heil" -aus- brachle. Die Anwesenden sangen darauf das Deutschland- und Horst-Weffel-Lied. Volksgenossen und-genofftnnen stnv zu Vieser «eranstaltung elngeladen; alle anderen sollen sich von 17 bis 18 Uhr einschalten und ein« fröhlich« Stunde bereiten lallen. Darüber hinaus wird am 27. Januar von 1S bi» 19.15 Uhr im Reichssender Leipzig ein Rundfunkgespräch mit Teilnehmern an einer Wtnterfabrt mit »Kraft durch Freude" gesandt werden. Das Leven und Treiben auf dielen herrlichen Fahrten wird hier in lustiger und nachdenklicher Weise geschildert werden und vielen Veranlassung geben, an einer solchen „Krast-durch-Freude"- Fahrt noch m diesem Winter teilzunehmen. Nun eingeschaltet l Der Reichssender Leipzig sendet; wir hören mit! Sächsische Nachrichten Hsipsi«. Durch Kohlenorydgasvergiftung ereignete sich in einer Wohnung am Bahnhof ein schwerer Unfall. Die Frau eines Eisenbahners hatte noch am Abend vor dem Schlasen- gehen die Klappe des geheizten Ofens geschlossen. In der Nacht wachte sie auf und bemerkte, daß ihr Mann nicht da war. Als sie ihn in der Stube suchen wollte, brach sie ohn mächtig zusammen, weil der Raum mit Kohlengas gesüllt war. Auf ihr lautes Stöhnen drangen Nachbarn in die Woh nung ein und fanden die beiden Eheleute in dem Zimmer liegen. Nach längeren Bemühungen gelang es schließlich, beide wieder ins Leben zurückzurufen. RÄchenbach. Montag nachmittag entstand in der Wagen halle der Kraftverkehrsgesellschaft an der Burgstraße in Reichen bach i B. ein größeres Schadenfeuer. Dort waren zwei Schlosser mit der Reparatur eines Omnibusse» beschäftigt. Auf bisher nicht bekannte Ursache entstand in dem Motorengehäuse Feuer, das sich rasch weiterverbreitete. Es gelang, die übrigen Wagen sofort aus der Halle zu fahren. Durch das Feuer brannte der ersterwähnte Wagen vollkommen aus. Außerdem ist die gesamte Dachkonstruklion der immerhin großen Halle ein Opfer dieses Feuers geworden. Personen sind nicht zuschaden ge kommen. "7' """ Iahresausoerla«! Welche waren sind zum „Znventur"-Verkauf zugelassen? Der Führerrat der sächsischen Wirtschaft veröffentlicht folgende amtliche Bekanntmachung: Auf Grund von 8 9 des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb in der Fassung des zweiten Teiles der Berord- nung des Reichspräsidenten zum Schutz der Wirtschaft vom 9. März 1932 (RGBl. I, S. 121) werben folgende Waren gruppen zum Inventurverkauf 1935 zugelassen: Textilwaren mit Ausnahme der in der nachstehen den Liste angeführten Textilien und Schuhwaren jeder Art. Vom Jnoenturoerkauf 1935 ausgenommene Textil waren: 1. Herren- und Knabenkleidung: Berufskleidung, Gabardinemäntel, Gesellschaftskleidung, blaue und schwarze Anzüge, Konfirmandenanzüge, Gummi- oder Lederölmäntel, Lodenkleidung, auch Winterlodenjoppen, Lederkleidung, Uniformen und Trachten, Skisportkleidung, Turnanzüge, Trainingsanzüge, Hausjoppen, Schlafröcke. 2. Damen- und Mädchentleidung: Gabardinemäntel, Gummi- und Leder ölmäntel, Kamelhaarmäntel, Lodenmäntel, Batistmäntel, Twillkostüme schwarz und marine, Sportkleidung, insbe- sondere Skisportkleidung, Turnanzüge, Trainingsanzüge für Damen und Mädchen (sog. Lauftleider sind zugelassen), Kieler Mädchenkleidung, BDM-Artikel, Kletterwesten, Wasch- nnd Hauskleider aus bedrucktem Baumwollstoff, Wickel schürzen mit langen Aermeln. 3. Herrenhüte: Belourhüte, schwarze Hüte, blaue Mützen. 4. Teppiche, Möbelstoffe und Gardinen: Teppiche und sonstiger Fußbodenbelag, einfarbige Gardinen, einfarbige Vorhang- und Möbelstoffe. 5. Manu- fakturwaren: einfarbige Stoffe jeder Art, also auch ein farbige Stoffe aus Seide, Kunstseide oder irgendeinem Mischgewebe, einfarbige Matratzendrelle, gemusterte Kamm garnstoffe, einfarbige Wäschestoffe jeder Art. 6. Wäsche: weiße Leib- und Ooerwäsche jeder Art, auch weiße Damen wäsche und weiße Herrennachthemden mit bunten Garnie rungen, Erstlingswäsche, und zwar genähte Wäsche aus gewebten Stoffen (Babistricksachen wie Jäckchen, Mützen usw. und Lammfellerstlingsmäntel dürfen in den Inventur verkauf einbezogen werden), Bettwäsche, Küchenwäsche und Handtücher (hierzu gehören auch Frottierhandtücher, Tisch wäsche und Taschentücher dürfen in den Jnoenturoerkauf einbezogen werden). 7. Trikotagen: Trikotunterkleidung jeder Art. auch Wäsche aus Trikotgeweben, gleichgültig aus welchem Material, ob Seide, Kunstseide, Wolle oder Baum wolle, selbst dann, wenn es sich um Wintertrikotagen oder um Seiden- oder Kunstseidenuulerwäsche aus Tritotgeweben handelt. Strick- und Wirkwaren dürfen mit Ausnahme von Trikotuntcrkleidung jeder Art in den Inventurverkauf cinbezogen werden; dies gilt insbesondere auch lür Strick garnituren, soweit sie vorwiegend bei sportlichen Anlässen getragen werden, ferner für Strumpfwarcn. 8. Handarbei ten: Handarbeitsgaruc, Stick- und Strickmaterialicn; dagegen sind Handarbeitsvorlagen für Decken, Schürzen, Kaffee wärmer usw. sowie Basttaschen für den Inventurverkauf zugelassen. 9. Kurzwaren: Kurzwaren aller Art. 10. Bett waren: Inletts, Stepp- und Daunendecken, Reise- und Schlasdeckcn, Bettsedern, Kapok und sonstiges Bettensüll material, Matratzen, Reformbetten, Matratzenschoner, Bett stellen. 11. Fahnen und Fahnenstoffe: Fahnen und Fahnen stoffe jeder Art. 12. Bestimmungen über Reste: Verboten ist ferner der Verkauf solcher Reste, Restbestände, ange schmutzter, angestaubter oder aus irgendeinem anderen Grunde irregulärer Waren, die zu den aus der Liste der ausgeschlossenen Artikel stehenden Warenkategorien gehören. Angeschmutzte weiße Leib- und Oberwüsche oder ange schmutzte und angestaubte einfarbige Gardinen dürfen also im Jnoenturoerkauf nicht feilgehalten werden. 13. Pelz waren jeder Art: einschließlich pelzgefütterter Mäntel, Pelz besatz, Pelzkrawatten u. ä.; velzbesetzte Stofskonfektion ist zum Jnoenturoerkauf zugelassen. 14. Lederwaren. Die vom Inventurverkaus ausgeschlossenen Artikel dür fen selbstverständlich auch während der Dauer des Inven- turverkauses im Rahmen des regulären Geschäftes verkauft und angeboten werden. In den Ankündigungen jeder Art ist alle Uebertreibung und marktschreierische Werbung ver boten. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung werden verfolgt.
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