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L - ß „Guten Morsen, lieder Hörer!" Beginne dein Tagewerk mit Frohsinn! Der dramaturgische Mitarbeiter der Unterhal- tungsabteilung des Deutschlandsenders, Wilhelm Krug, plaudert hier über die aus der ganzen Linie mit größtem Erfolg eingeschlagene neue Sendereihe „Guten Morgen, lieber Hörer I" Sie wird den Wün schen der Hörer entsprechend vom 19. Januar um 45 Minuten verlängert und dauert dann von 6.35 Uhr bis 8.45 Uhr. Als die Idee geboren wurde, die Hörer des Deutschland senders mit Humor und heiterer Musik zu wecken, ging der für die Wirkung dieses Einfalles verantwortlich gemachte Mann erst mal frühzeitig schlafen. Er stellte seinen Wecker auf 5.30 Uhr morgens, ließ sich von ihm um diese nachtschla fende Zeit mit voller Zimmerstärte aus dem Bett zerren, schlug ihn fürsorglich in Papier ein, klemmte ihn unter den Arm und dachte rachevoll: „Diesen Gruß der ganzen Welt!" Auf dem Wege über den Hausflur blickte er in das ver dunkelte Gesicht seines Hauswirtes, der empört den Kopf durch den Türspalt seines Schlafzimmers steckte. Und der Mann, der mit dem Wecker und der Verantwortung für den aufzuweckenden Hörer seinem neuen Dienst entgegenzog, er gänzte seine stillen Meditationen mit der Prophezeiung: „Warte man, in einer knappen Stunde geht auch auf deinem Gesicht die Sonne auf!" Und zwar trotz des Winternebels, der nach den amtlichen Verlautbarungen der Meteorologen für die nächsten 48 Stunden nicht weichen würde. Im Haus des Rundfunks traf der Mann mit dem Wecker und der Verantwortung einen einsamen Spaziergänger, der, in sich versunken, immer den langen Korridor vor der Türe "es kleinen Sendesaales aus und ab pomenierte. Er hatte- üe Augen geschlossen, bewegte die Lippen und lernte den -atz „Guten Morgen, lieber Hörer", auswendig. i Allerlei Neuigkeiten Einweihung einer Großsiedlung. Im Rahmen des ge- »altigen Wohnungs-Bauproblems, das die Stadt Braun- chweig vor längerer Zeit aufgestellt und unablässig verfolgt wt, wurde in Lehndorf die große Gemeinschaftssiedlung Sraunschweig-Lehndorf in Anwesenheit von Mitgliedern der iraunschweigischen Staatsregierung, der Stadtverwaltung er Partei und ihrer Untergliederungen «ingeweiht, di« nach hrer Vollendung 1500 Wohnungen umfassen soll. 100 Verhaftungen beim polnischen Verband der tzolz- irbeiter. Von der Polizei wurden in Warschau Haussuchun gen in den Büros des Berufsverbandes der Arbeiter der )olz!n-ustri« in Warschau vorgenommen. Es wurden zehn Nitglieder des Verbandes verhaftet, unter denen sich acht anggesuchte Schwerverbrecher befanden. Die übrigen wur den vorläufig in Haft genommen, da zahlreiche Klagen der kaufleute der Holzbranche bei der Polizei eingegangen wa- en, wonach di« Mitglieder des genannten Verbandes durch Drohungen immer Höhere Lohnforderungen durchzusctzen uchten. Reue Verdachtsmomente gegen Bonny. Das Geheim- >is um den Tod des Gerichtsrates Princ« beschäftigt noch im- ner die Presse. Wie die Blätter berichten, soll der srühere tzolizeiinspektor Bonny zwei Tage vor dem Drama, das ich bei Dijon absvielte, in der dortigen Gegend gesehen wor um sein. Ein Äasthausbesitzer behauotet, Bonny w der verkennen, der in Begleitung des früheren Staatsanwalt- siressard bei ihm gespeist habe. Die Mutmaßungen de' glätter, die gegen die „Freimaurer-Maffia" ein« hes Feh-e begonnen haben, weiden durch diese sensatiom Nachricht unterstützt. Lynchjustiz an einem Neger. In Franklington (Loui- iana) drang eine erregte Menschenmenge in die Amtsräumc >es örtlichen Scheriffs ein, bemächtigte sich der Schlüssel ,ur Zelle eines Negers und tötete ihn durch zahllose Schüsse. Der Leichnam wurde aus -er Stadt geschleppt. — Der Schwarze war wegen der Ermordung des Unterscheriffs zum Lode durch den Strang verurteilt wovden, das Oberste Ge- icht des Staates Louisiana hatte aber das Wiederaufnahme verfahren beschlossen. Ermordung eine» Missionars auf Samoa. Wie aus Salamoa (Samoa) gemeldet wird, wurde Bruder Eugen von der katholischen Mission „Mount Hagen" im Denga- ragu-Gebiet mit zwei Eingeborenen zusammen ermordet. Der Bezirksbeamte ist im Flugzeug nach dem Tatort abge- slogen. H ver Fahrzeit-Reserven und durch Heraufsetzung der Höchst. M aeschwindigkeit bi» auf 120 Stundenkilometer die Fahrzeiten D zu kürzen. Eine weit höhere G Geschwindigkeit bl» zu 150 Kilometern werde bei den H ,n Aussicht genommenen Schnelllrlebwagenverbindungen H erzielt werden. Neben diesen Maßnahmen sei im Nahver- W kehr eine Verdichtung des Fahrplans beabsichtigt. Für die H erste Umstellung seien Teile des Ruhrbezirks, -es Rhein- Main-Geoietes und andere Gegenden mit ähnlichen Ver-' ! kehroerhältnissen in Aussicht genommen. Ueber die Tarif-! H Politik erklärte Generaldirektor Kleinmann, -aß «in« Aen-^ H irrung d«r angemessenen Tarifhöhe und des grundsätzlichen 4 llufbaues der jetzigen Güter- und Tiertarif« nicht »«plant H ei. Wohl aber werde die Reichsbahn wie bisher bemüht H ein, die deutsche Wirtschaft durch Sondermaßnahmen zui H interstützen. Hinsichtlich -er Personentarif« laste sich nur^ U agen, daß nach wie vor die Absicht bestehe, di« Grundtarife! K >ann zu senken, wenn die Finanzlage dies zulaste. Bls> I u diesem Zeitpunkt sollen die außergewöhnlichen Tarifer- V ^ichterungen weitergewährt werden. Die Arbeitsbeschaf- H ungsmaßnahmen der Reichsbahn sollen auch im Jahr« 1935 W ortgesetzt werden. Die Reichsbahn hat für diese Zwecke U Ausgaben von rund 1,ö Milliarden RM in Aussicht genommen. ,M )b diese Gesamtsumme im laufenden Jahr der deutschen ß Wirschaft in voller Höhe zur Verfügung gestellt werden önne, hänge allerdings von der weiteren Einnahmeentwick- ung und den Finanzierungsmaßnahmen ab. Zum Schluss« rklärt« Kleinmann, daß die Reichsbahn schon lange wieder H in rein deutsches Unternehmen sei, das dem Reiche bzw.! E em deutschen Volke selbst gehöre und genau so wie jedes E ndere Reichsunternehmen und nach üenselben Grundsätzen - üe eine Reichsbehörde geleitet und verwaltet werde. - „Es hat keinen Zweck", sagte der Mann mit dem Wecker und der Verantwortung: „Es hat keinen Zweck, lieber Jupp Hussels. Mit diesem verschlafenen Gesicht kannst du den Hörern nicht unter die Augen treten." — „Das ist Derer- bung", entgegnete Jupp Huffels, „son Gesicht hab ich schon seit meiner Geburt." Dann betraten die beiden den kleinen Sendesaal, an dessen Wänden einige Lbrigaebliebene Exemplar« von Som merfliegen noch im tiefsten Frieden schliefen. Jupp Huffels setzte sich an den Tisch und bettete sein Haupt in den Schat ten des Mikrophons. „Weck mich auf. wenn es so weit ist", sagt« er. Es waren bis zur Sendung noch zehn Minuten, und der Mann mit dem Wecker und der Verantwortung stellte die Klingelanlage aus 6.35 Uhr. Dann erfüllte ein melodisches Schnarchduett den stillen Raum. — Um 6.35 Uhr gellte der Wecker los. und während die Verantwortung langsam wach wurde, gingen vier Minuten Weckergebell über den inzwischen angeschlossenen Sender. — „Aufwachen!" brüllte der Mann: „Aufwachen, Jupp — du mußt die Hörer wecken." „Bloß noch drei Minuten", flehte Jupp Hussels, „bloß noch drei Minuten schlafen. Inzwischen kann ja eine Schall platte gespielt werden." Und seit diesen klassischen Worten beginnen die lustigen Morgenkonzerte des Deutschlandsenders mit der Schallplatte „Der fröhliche Wecker". Es tut nichts zur Sache, daß sich jeden Morgen die gleiche Geschichte wiederholt, weil sie nicht nur vom Schlaf bedürfnis des städtischen Frühaufstehers, sondern auch von der Regie her so vorgeschrieben ist. Viel wichtiger ist «s. daß die Hörer des lustigen Frühdienstes aus Gründen der ausgleichenden Gerechtigkeit verlangen, daß diese Geschichte wahr ist. Kein Mensch kann so leicht aus seiner Haut, und kein Mensch kann am frühen Morgen so schnell aus seiner Kiste. Jedenfalls hat der Hörer, der um 6.35 Uhr morgens den Deutschlandsender einschaltet, den Trost und das diebische Vergnügen, zu wissen, daß auch der im Laufe der fröhlichen Morgenveranstaltung immer fröhlicher werdende Humorist seine schwache Stunde zwischen Schlaf und Wachsein zu über winden hat. Aus Gründen der öffentlichen Wirksamkeit geht diese schwache Stunde in dem Augenblick zu Ende, wo die Sendung beginnt. Wir sind ehrlich, und wenn wir noch ehrlicher sein woll ten, müßten die vielen Hörerbriefe an Jupp Huffels, die mit der banaen Frage ausklingen: „Und wer weckt dich?" mit )em heiligen Schwur beantwortet werden: „Mich weckt die Weitere Aussicht, nach Schluß der Sendung wieder schlafen zehen zu können!" — Aber auf Ehre: Er macht von dieser heiteren Aussicht !einen Gebrauch. — Und das ist nun wieder seine eigene schuld. 3m Duolel des Dachbodens Ein Anlaß, manches Altertum zu retten, in einem Hei matmuseum vor dem Untergang zu bewahren und den Nach fahren zu erhalten, ist die überall in Gang gesetzte Ent rümpelung der Dachböden. Spaziergänge auf Dachböden können zu Entdeckungsreisen werden. Was sich da unter Ruß und Schmutz, zwischen wirklichem „Gerümpel" nicht alles finden läßt! Da gibt es alte Figuren, vielleicht mit ver blichener Oberfläche und gebrochenen Gliedern. Bilder, die unter einer Staubschicht kaum erkennbar sind, Möbel, von der Renaissance über das Barock und Rokoko bis zum Bie dermeier; besonders Stühle, wenn auch ohne Bezüge und mit wackligen Beinen; Kästen. Kommoden, Truhen, schmieP- eiserne Firmenschilder und andere Eisenarbeiten, Waffen, alte Uhren und andere Instrumente; Zeugen ehemaliwrr Heimarbeit und kunstgewerblicher Produktion: Webstühle, Spiünrädchen, Modelle für Wachs und Zinn. In den Kisten ruhen Stoffreste und Handarbeiten, Trachten und Trachten stücke oder Urkunden und Bücher, die wegen ihres Inhalts oder ihres Alters der Bibliothek des Heimatmuseums einver» leibt werden können. Ferner finden sich Spielzeuge. Krippen und Krippenbestandteile aus alter Zeit. Und tausend andere Kleinigkeiten gibt es. die in Speichern oder selbst in Woh nungen einzelner bedeutungslos sind, in Museen gesammelt aber dazu beitragen können, ein Gesamtbild der Lebensform unserer Vorfahren darzustellen. Entstehen Zweifel, ob ein Gegenstand für ein Museum von Bedeutung ist, so überlege man sich den Unterschied zwisä-en Massenware bezw. Kitsch auf der einen und Handarbeit oder Handarbeit nahestehender Technik auf der anderen Seite. Nur letzteres, dies aber in den meisten Fällen, ist wert, der Zukunft überliefert zu wer den. Für ein Museum kann das beste nicht zu gut sein. Aber vielfach verbirgt sich auch unter unscheinbarster Hülle etwas für den Gestalter eines Museums Brauchbares und Werl- volles. Ewe Sttabe wurde zum Richler eroaum Banca auf Kuba darf sich rühmen, die erste Stadt der ganzen Welt zu sein, in der eine Straße zum Richter er- nannt wurde. Und wenn nicht der Gouverneur der Provinz Santa Clara sich geärgert hätte, dann wäre diese Merk würdigkeit nicht einmal bekannt geworden. So aber ent deckte Gouverneur Galoez eines Tages im Amtsblatt, daß Joaquin Maceo zum Richter in Banca ernannt worden sei. Da nun aber der Gouverneur sein Vorschlagsrecht zugunsten von Dr. Prieto ausgeübt hatte, protestierte er gegen Joaquin Maceo. Die Nachgeordneten Behörden wiederum waren der Meinung, daß sie gemäß der Empfehlung des Gouverneurs gehandelt hätten und daß dessen Beschwerde daher auf einem Irrtum beruhen müsse. Als sie jedoch das Amtsblatt ein iahen, mußten sie zu ihrem Erstaunen feststellen, daß tat sächlich Joaquin Maceo zum Richter ernannt worden war. Ein eifriges behördliches Rätselraten setzte ein, bis jemandem einfi«l, daß Joaquin Maceo der Name der Straße in Ha vanna war, in der Dr. Prieto wohnte. Im Laufe der langen Aktenwanderung, die mit der Bestellung des neuen Richters verbunden war, hatte sich der Name des Kandidaten ver loren. Verschiedenes . den neunlen war der Bodensee zugefroren. Ir ' diesen Tagen wird eine Wetlernotiz von Interesse. Lie lick ' in «in«r alten Chronik au» -em Jahre 14S5 oorfindet. E, ! h«ißt da: „Mit Eingang d«s 1435. Jahre» fiel «in solch hestigi Kält« «in, daß den neunten Tag Hornung der Bo-ense« völlig zugefroren, wie auch der Rhein von Basel an bi« auf Dordrecht. Man konnte von Lindau auf Constantz mit Roß und Schlitten aus dem Eyß fahr«». Da bat mar d«n See von Rorschach bis auf Langenargen gemessen unk gefunden, -aß er 8057 Mannsschritt, das ist vier Stund unt 75 Schritt breit seye. Viele Bögel stürben vor Hunger; di« Raben und Krähen aßen den Leuten das Brot aus bei Hand und ließen sich fangen. Die Kälte währete lang, unk da die Reben im Rheintal erfroren, mußte man den Weir aus dem Veltlein herführen." yochzeilszug auf Skiern. Nur aus Amerika kamen bisher Meldungen über seltsame Hochzeitsfeiern im Flug zeug oder im Schwimmbassin oder in der Taucherglocke .oder sonst irgendwo an einem für diesen Zweck nicht üb lichen Ort. Vor kurzem hat nun als Analogon in Frank reich eine Hochzeitsfeier auf Skiern stattgefunden. In der Nähe von Aix-les-Bains sollte die Trauung eines Fräu leins de Renty mit Herrn Marquet-Ellis vollzogen werden. Da aber beide passionierte Skiläufer sind, ließen sie sich in einer Kapelle hoch oben in den Bergen trauen. Der ganze Hochzeitszim und auch der Priester fuhren nach der Trau ung auf Skiern ins nächste Dorf, wo das Hochzeitsmahl gefeiert wurde. Das Rekord-Baby. In Surna (Norwegen) wurde als neuntes Kind einer Mutter ein Knabe geboren, der bei der' Geburt 55 Zentimeter groß war und ein Gewicht von 14' Pfund hatte. „Endlich stht einmal meine Krawatte anständig!" Mertlichechn-KiWsches Dippoldiswalde. Am 12. und 13. Januar fand in Pirna eine Pslichtversammlung aller Vereinsführer, Chormeister und Vertrauensmänner des neugegründeten SängerkreiseS 2 Säch sische Schweiz/Osterzaebirge statt. Während die Vertrauens männer und VereinSsührer bez. deren Vertreter im „Schwarzen Adler" tagten, hielten -le Chormeister Ihre Sitzung im „Weißen Schwan" ab. Beide begannen am 12. 1. nachm. 16,30 Uhr An er sterer nahmen von 170Vereinen 130Vertreter teil, während von den Chormeistern nur 60 erschienen waren. Letztere tauschten tech nisch« und praktische Fragen aus, getragen von dem neuen Geiste für das deutsche Lied. Manche Frage über die musikalische Lei- tung würde aufgeworfen und erörtert. «Segen 17,15 Uhr eröff nete der neue Kretsführer Paul Störl die erste Versammlung des Kreises 2. Zu dem geschäftlichen Teil übergehend, erlänkrte er, wie das neue Kultur- und Musikprogramm im Zukunft auSgrstal- tet werden soll. Die KulturlMIen des deutschen Liedes seien Keich- bedeutend mit denen -es nezpln deutschen Reiches. 3n seinen Aus führungen legte Störl jeden? Vertreter ans Herz, seine Sänger In diesem Sinne zu erziehen, dadurch, daß sie die UebungSstunden regelmäßig besuchen und dabei die neu« Liedpslege fördern helfen, rügte aber auch scharf, daß viele Vereine kein« Vertreter ent sandt hatten. DaS neue Liedgut müsse eben erst in Fleisch und Blut eines jeden Sängers übergehen und dem Publikum durch Konzert« und durch Singen auf -er Straß« eingeimpft werden. DaS sei die neu« Aufgabe der deutschen Sänger und deS deutschen Volkes. 3m Verlaufe seiner Red« gedachte er de» schweren Un falles deS deutschen Bun-esführerS Meister, der nach einem Autozusammenstoß mit noch 3 Personen inS Krankenhaus ge bracht werden mußte. DeS weiteren gab Störl bekannt, daß Sie Abberufung deS ehemaligen Kreisführers Räfler durch den Bun- deSführer bestätigt worden sei und schloß seine Worte mit dem Wunsche, daß all«, Führer und Sänger, weiter zusammen arbeite ten für ein einiges deutsches Vaterland. Darauf forderte noch -er Sauschahmelster auf, -le Bestellung -er Noten für das Leip- zlger Sängerfest nunmehr endgültig bis Ende dieses Monats vor zunehmen, damit endlich ein klares Bild erscheine; ebenfo seien die Bundessteuern, soweit diese noch nicht dezohlt, die Hallenbau umlage von 25 Pfg. pro Mitglied und -le BestandSerhebungs- listen der singenden Mitglieder sofort einzufenden. Der BundeS- beitrag pro Mitglied beträgt 1,20 M. jährlich. Nach einer kurzen Pause erhielt Dr. Teichmann, Leipzig, der soeben erst einaetrof- fen war, das Wort über die Ausgestaltung des 2. sächsischen BundesfängerfesteS In Leipzig vom 2.-7. 3uu dieses 3ahret. Er verlieh seiner Freude Ausdruck, datz eS endlich einmal wahr ge worden sei, in der Sängerstadt Leipzig ein größeres Sängerfest abzuhalten, wofür er im Ramen der Stadt dankte. CS würde alles daran gesetzt werden, um das Fest, das erste groß« Sänger fest lm neuen deutschen Reiche, zu einer Kundgebung d«S einigen deutschen Volkes zu gestalten. Dazu bedürfe es aber der Mit hilfe eines jeden Sängers, indem er schon jetzt darauf bedacht sei. sich auf alle Fälle für diese Sängertage sreizumachen. Der Fest- oeitrag sei auf 2 M. und für Arbeitslose auf 1,50 M. herabge setzt worden, so daß auch der Aermste mit tellnehmen könne, wenn dle Befserbemittelten noch etwas dazu beitragen würden. Die Halle 7 auf Sem Messegelände fasse ca. 15000 Sanger und eben- joviel Zuhörer. Zur Quartiersrag« gab er bekannt, daß dank der Mitwirkung deS Messeamtes alle Sänger gut untergebracht wer den könnten: Bürgerquartiere 2,50 M., Massenqüartiere 1L0M. und In Hotels bis 4 M. Auch mit der Reichsbahn schwebten schon Verhandlungen wegen des Fahrgeldes, desgleichen mit -er Straßenbahn. Auch die FestzugSsrage sei bestenL gelöst. Ferner müßte in den Tagen dieser Kundgebung jede andere größere Ver anstaltung zurücktrelen. Chormeister Schneider erläutert« als Lei ter der Chormeifler Sachsens und Vertreter -er Relchsmustk- kammer dl« Zwecke und Ziele derselben und betonte, -aß er lm Namen -er Reichsregierung handeie. Anschließend vereinigte rin Kameradschaftsabend die Sänger in den Tannensälen. Einge leitet wurde er durch einige Gesänge der Gruppe Pirna unter Chormeister Büttners Leitung. Kreissührer Stört begrüßt« noch mals die erschienenen Ehrengäste und die Vertreter -er Presse. Wenn am Nachmittag der stellv. KreiSleiker Georg Keusch im Namen der Stadt Pirna alle Erschienenen herzlich willkommen hieß, so tat «S am Abend Stadlbaurat Dr. Kirschner. Umrahmt wurde die Veranstaltung noch durch weiter« Äesäng« der Pir- naer Kurrende und der Gruppe Pirna, sowie durch Singen von