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hier und da in kleinen Gruppen Separatisten beisammen- stehen. Bezeichnend war übrigens ein Vorfall in der Pas sage. Als dort eine katholische Schwester, die ebenfalls mit einem Sonderzuge aus Deutschland gekommen war, vorbei ging, sprang ihr plötzlich ein Bursche in den Weg und schrie sie an: „Nonne, wenn du deine Kirche behalten willst, stimmst du für den Status quo. Rot Front!" Ergebnis erst Dienstagvormittag Die Abslimmungskommission teilt mit: Aus technischen j Gründen wird die Stimmzählung erst Montag. 17 Ahr, an- i fangen. Ls ist vorgesehen, daß die Bekanntgabe des Ergeb nisses frühe st ens am Dienlagmorgen, 7 Uhr, erfolgen wird. Es ist wahrscheinlich, daß das Ergebnis durch Rundfunk um 8 Uhr bekannlgegeben wird. Vereidigung der Vorsitzenden der Wahlbüros Die ausländischen Wahlbürovorsitzenden — Holländer, Schweizer und Luxemburger — wurden in der „Wartburg" in Saarbrücken vereidigt. An einem langen Tisch aus der Bühne hatten die Mitglieder der Abstimmungskommission und ihr« engsten Mitarbeiter Platz genommen. Der Vor sitzende der Abstimmungskommission, Rohde, wies auf die Bedeutung der Abstimmung im Saargebiet hin und hob die hohe Verantwortung hervor, die die Wahlbürovorsitzen den zu übernehmen haben. Er gab sodann seiner Ueber- zeugung Ausdruck, daß die Abstimmung in Ruhe und Ord nung verlaufen werde. Der Vorsitzende der Abstimmungs kommission, Rohde, teilte darauf zur Vereidigung die Wahl- bürooorsitzenden in drei Gruppen ein: die erste Gruppe wurde von dem Mitglied der Äbftimmungskommission De Iongh vereidigt, die Gruppe der Schweizer übernahm das Mitglied der Abstimmungskommission Henry, während die dritte Gruppe, die Luxemburger und die Angehörigen an derer Nationen, ihren Eid vor dem Vorsitzenden der Ab stimmungskommission Rohde ablegten. Bedingung für die Befähigung, Wahlbürooorsitzender zu sein, ist vor allem, daß d?r Ausersehene nicht unter 30 Jahre alt ist, die deutsche Sprache völlig beherrscht und bereits an irgendwelchen Wahlen teilgenommen hat. Drei Millionen Marl Saarhllfe Die öffentlich-rechtlichen Versicherungs-Anstalten stellen dem Saargebiet eine Saarhllfe in Höhe von 3 Mill. RM zur Verfügung. Diese Saarhilfe kommt über die Deutsche Girozentrale Zweiganstalt Köln, und die Bayerische Gemeindebank, Mün chen, zur Verteilung. Mit Rücksicht darauf, daß V« des Saargebiets preußisch sind und k bayerisch ist, wird der Be trag mit 2,625 Mill. RM über die Kölner Zweiganstalt der Deutschen Girozentrale an den preußischen Teil und mit 375 000 RM an den bayerisch-pfälzischen Teil des Saarge biets gewährt. Die Aufbringung der Saarhilfe erfolgt von allen Provinzen der öffentlich-rechtlichen Versicherungsan stalten. Rückzahlbar ist der Kredit in 10 Jahren. Der ge samte Kredit ist dazu bestimmt, von französischer Seite er folgende Kreditrückziehungen auszugleichen und zu ersetzen. Der letzte Darlehensnehmer soll nicht mehr bezahlen als v. H. im Realkredit, bzw. 5 v. H. Personalkredtt. Die Verteilung der Gelder steht unter der Leitung von General direktor Goebbels von der Drovinzial-Feuer-Sozietät der Rheinprovinz. Die Rechte der Saarbeamten bleiben gewahrt Der Reichs- und preußische Minister des Innern, Dr. Frick, hat an den Reichsbund der deutschen Beamten fol gendes Schreiben gerichtet: „Aus Anlaß der Veröffentli chung im „Temps" vom 9. Januar d. I. und weiterer No tizen in der Saarpresse haben Sie namens der Saarbeam tenschaft den Wunsch ausgesprochen, ein« klare Zusicherung der deutschen Regierung dahin zu erhalten, daß die Rechte der deutschgesinnten Beamten im Saargebiet restlos ge wahrt würden. Die Dauer der Verhandlungen in Wies baden hat zu Zweifeln Anlaß gegeben, ob ihr Ergebnis den berechtigten Interessen der deutschen Beamtenschaft ge recht werde. wenn die deutsche Regierung auch auf Grund der von den beiderseitigen Delegationen getroffenen Vereinbarung zur Jett über das Ergebnis der Verhandlungen nichts ver lautbaren will, so kann sie doch mit voller Deutlichkeit er klären, daß selbstverständlich jeder deutsche Beamte im Saargebiet nach der Rückgliederung unter voller Wah rung seiner Rechte in sein Vaterland wlederaufgenommen werden wird." «elchsoerband deutscher Wzlere zur Abst^ Der Reichsoerband deutscher Offiziere sandte dei Führer und Reichskanzler Adolf Hitler anläßlich der Saar abstimmung folgendes Telegramm: In den Tagen der Saarabstimmung schlagen unsen Herzen den Brüdern und Schwestern des Saargebiets be sonders entgegen voll Freude und Genugtuung, daß diese die innerlich nie von uns getrennt waren, nun wieder auck äußerlich zu uns gehören sollen. Bei Rückkehr der Saar- deutschen ins deutsch« Vaterland danken wir diesen für ihr« Treue und unserem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler für seine sichere Führung und zielbewußte Politik. Wir Of fiziere der alten Wehrmacht erneuern gerade in diesen Ta- gen freudigen Herzens unser Treuegelöbnis zum Führer gez. Graf von der Goltz. Generalmajor a. D. und Führer des Reichsoerbandes deutscher Offiziere. Auf Anordnung des Kyffhäuferbundes-Führers, Obers: a. D. Reinhard, wird am Abend des 13. Januar da- Kyffhäuser-Denkmal auf dem Sagenberg des Kyffhäuser- im Herzen unseres Vaterlandes angeleuchtet werden, um — ein Symbol der deutschen Treue — von der Sympathie der im Kyffhäuserbund zusammengeschlossenen mehr al- 3 Millionen ehemaligen Soldaten mit ihren Brüdern und Schwestern im Saargebiet zu künden. Saar-Fronttämpser marschieren in die Heimat Der im Verbände des NS.-Deutschen Frontkämpfer bundes (Stahlhelm) stehende „Bund der Frontsoldaten Saar" hat an den Führer und Reichskanzler Adolf. Hitler folgendes Telegramm gerichtet: „Zum letzten Appell im Saargebiet anaetreten, steht der Bund der Frontsoldaten mit winen 12000 Frontkämpfern bereit, getreu dem Be fehl seines Bundesfuhrers Franz Seldte. wiederum seine Pflicht gegenüber dem Vaterlanöe zu erfüllen uno in un aufhaltsamem Marsch zur angestammten Heimat zurückzu kehren? Der Bundesführer des NSDFB, Franz Seldte, hat zugleich anläßlich einer Saarkundgebung der in Berlin versammelten Frontkameraden aus dem Saargebiet und der Landesführer des NSDFB. dem Führer und Reichs kanzler ein vom Führer des „Bundes der Frontsoldaten Saar" und sämtlichen Landesführern des NSDFB. unter zeichnetes Treuebekenntnis soldatischer Gefolgschaft aus gesprochen. Kardinal Faulhaber zur Saarabstimmung Aehnlich wie in den übrigen Bistümern hat auch der ! Erzbischof von München. Kardinal Dr. Faulhaber, ein Hir tenwort zur Saarabstimmung veröffentlicht, das sich inhalt lich deckt mit der Kundgebung der Bischöfe der Niederrhet- nischen Kirchenprooinz. In der Kundgebung wird verord net, daß am Abstimmungssonntag, den 13. Januar,, in allen Kirchen der Erzdiözese nach dem allgemeinen Gebet drei Vaterunser mit Ave-Maria gebetet werden, „um einen für unser deutsches Volk segensreichen Ausgang der Saar abstimmung zu erflehen". Gloüengelöute der evangelischen Kirchen Die Reichsbischof hat in einem Erlaß an die obersten deutschen evangelischen Landeskirchen angeordnet, daß aus Anlaß der Saarabstimmung die Glocken sämtlicher evange lischen Kirchen in ganz Deutschland am Sonnabend, den 12. Januar 1935, in der Zeit von 18 bis 19 geläutet werden. Deutschlands Wirtschaftslage Line Unterredung Dr. Schachts mit Jules Sauerwein. Paris, 12. Januar. Der Außenpolitiker des „Paris Soir", Sauerwein, wurde auf seiner Informationsreise durch Deutschland auch von Reichswirtschaftsminister und Reichsbankpräsident Dr. Schacht empfangen, mit dem er sich ausführlich über die verschiedenen Fragen des Wirtschafts- und Finanzlebens unterhielt. In dieser Unterredung hat Dr. Schacht dem Vertreter des Blattes u. a. erklärt, daß Deutschland mit seinen ausländischen Devisen so sparsam wie möglich um gehen und es verhindern müsse, daß die Mark im Ausland umlaufe, solange Deutschland gezwungen sei, auf der Grund lage des Warenaustausches von der Hand in den Mund zch leben. Mik dem Tage, an dem die allgemeine Weltlage sich ändere und er mcht mehr an die deutschen Schulden zu denken brauche, werde er am andern Morgen die deutsche Wirtschaft und den Devisenumlaus von ihren Beschränkun ! gen befreien. Die Schulden aber müsse und wünsche er zu bezahlen, doch könne er dies nur. wenn die finanziellen! Vorschriften lückenlos durchgesührt würden. Den Leidens weg der Kreditpolitik wolle er nicht erneut beschreiten. Dr. Schacht wünsche, daß sich der Handel zwischen bei den Ländern in Gestalt eines Warenaustausches und nicht etwa in Form von finanziellen Transaktionen unter Be anspruchung von Krediten abwickele. Der Reichsbankpräsi- dent sei ferner der Ansicht, daß die Politiker durch Abkom men über die Rüstungen und di« Sicherheit «ine Atmo sphäre des Vertrauens oorbereiten müßten, ohne die eine Annäherung nicht die gewünschten Folgen haben würde. Wenn die französisch-deutschen Beziehungen auf allen Gebie ten von demselben Geist getragen würden wie die Bezie hungen Dr. Schachts zur Bank von Frankreich, so würde eine ganze Reihe von Fragen, deren Lösung heute schwie rig erscheine, mit Leichtigkeit geregelt werden können. Dr. Schacht wies dann aus eine über den staatlichen französischen Sender in Straßburg gehaltene Rundfunk rede hin, in der die Saarbevölkerung aufgefordert worden sei, die französischen Franken rechtzeitig beiseitezuschaffen, weil sie sonst von der Reichsregierung oeschlagnahmt wür den. Der Redner habe dabei nur vergessen, daß nach dem deutsch-französischen Abkommen Frankreich für seine Do- manialaruben ja nur soviel Franken in bar erhalten solle, wie sich im Saargebiet befinden und den Restbetrag in Sohlen übernehmen müsse. Ls sei aber selbstverständlich, daß Frankreich Bargeld vorziehe. Der Redner am Straßburger Sender Hobe daher durch seine Ausführungen Frankeich selbst geschädigt. Dr. Schacht habe diesen Widerspruch der Bank von Frankreich mitge teilt, und seither hätten diese Ratschläge aufgehört. Alle diese Angelegenheiten seien leicht zu regeln, wenn man sich verstehe und sich gegenseitig schätze. Sauerwein zieht aus der UnterrHung di« Schlußfolge- jrung, daß die deutsch-französischen Wirtschaftsbeziehungen sicherlich noch weiter ausgebaut werden könnten, aber nur - unter der Bedingung, daß Frankreich auch stark sei und daß !es mit ebensoviel Sachkenntnis und Willenskraft wie Deutschland regiert würde. Um sich mit solchen „strammen ! Burschen" zu verständigen, müsse man ihrem Beispiel fol gen, man müsse der Jugend Mut und Patriotismus predi- jgen, ein vorzügliches Heer organisieren und Wirtschaft und Finanzen in wirklich modernem und dynamischem Geiste i leiten. EriWimg der Ratrtamm Genf, 12. Januar. Der Völkerbundsrak hat unter Vorsitz des türkischen Außenministers Rüschtü Aras zunächst in geheimer Sitzung getagt. Bei dieser Gelegenheit kam die abessinische Be schwerde gegen Italien zur Sprache. Abessinien behält sich vor, die Frage noch im Laufe der jetzigen Tagung vor den Rat zu bringen, besteht aber nicht darauf, daß seine Be schwerde schon jetzt aus die Tagesordnung gesetzt wird. Im Anschluß an die geheime Tagung versammelte sich der Völkerbundsrat zu einer öffentlichen Sitzung. Sir John Simon, Baron Aloisi, Litwinow und für Frank reich Massigli waren als Vertreter der Großmächte anwe send. Die öffentliche Sitzung wurde mit einer Ansprache des Vorsitzenden zu Ehren des verstorbenen Mitgliedes des Haager Gerichtshofes und früheren Völkerbunüsdelegierten Japans, Adatschi, eröffnet. Sir Iokn Simon und Massigli schlossen sich im Namen ihrer Länder den ehrenden Wor ten des Vorsitzenden an. «elpre-mm der Klebte« Entente In Laibach hat die Besprechung der kleinen Entente im Salonwagen des südslawischen Ministerpräsidenten und Außenminister» Jeftilsch begonnen. Für Rumänien nimmt Außenminister Tilulescu und für die Tschechoslowakei Außenminister Benesch an den Verhandlungen teil. Wie zu den Beratungen in politischen Kreisen verlau tet, wollen sich die drei Außenminister hauptsächlich mit zwei Fragen beschäftigen, nämlich mit den römischen Verein barungen und mit der weiteren Behandlung des Marseiller Anschlags durch den Völkerbund. Dem Vernehmen nach be steht jedoch gerade hierüber zwischen den Kabinetten von Prag, Belgrad und Bukarest kein besonderes Einverneh men. Während die Tschechoslowakei bestrebt ist, ihre Freunde zur vorbehaltlosen Zustimmung zu den römischen Proto kollen zu veranlassen, steht Südslawien auf dem Stand punkt, daß die Untersuchung des Marseiller Anschlags allen anderen Fragen vorangestellt werden müsse. Bon gestern bis heute Die Arbeit der HI. im Jahre 1935. Aus Anlaß der HI.-Führertagung des Gebietes VII Nordsee in Bremen machte der Reichsjugendführer pro grammatische Ausführungen über die Arbeit der HI. im neuen Jahr. Das Jahr 1935 sei, so führte er u. a. aus. zum Jahr der Ertüchtigung erklärt worden. Diese Ertüch tigung solle nicht nur eine Erziehung der Gefolgschaft zur körperlichen und sportlichen Höchstleistung, sondern erst recht zu geistigen, seelischen und beruflichen Höchstleistungen sein. Deshalb werde am Beginn dieses Jahres wiederum der Berufswettkamps der Jugend stehen, der im befreiten Saar gebiet stattfinden werde. Wiener Korrespondent des „Daily herald" verhaftet. Der Wiener Korrespondent des „Daily .Herald" Dr. Friedrich Scheu, wurde, nachdem in seiner Wohnung eine Haussuchung vorgenommen worden war, oerhgftet. Dr. Scheu ist österreichischer Staatsangehöriger. Wie es heißt, stieß die Polizei bei der Durchsicht beschlagnahmten kommu nistischen Materials auf den Namen Scheu. Da auch in sei ner Wohnung kommunistisches Propagandamaterial vorge- funden wurde, schritt die Polizei zur Festnahme. kommunistischer Geheimdienst in Finnland. Der finnischen Geheimpolizei ist wiederum ein kräftiger Schlag gegen die unterirdischen Verbindungen der finnlän dischen Kommunisten zu den Sowjets gelungen. In Wi- borg und auf der Karelischen Nase wurden 21 Personen verhaftet, die einen Geheimdienstweg über die Grenze orga nisiert hatten, um finnische Kommunisten zur Ausbildung nach Leningrad zu schmuggeln und sie dann wieder nach Finnland zurückzubringen. Ebenso wurde kommunistische Werbeliteratur nach Finnland geschmuggelt. Bedenklich ist, daß fünf der Verhafteten Mitglieder des Finnischen Schutz korps sind. Sie hatten es verstanden, sich beim Schutzkorps, um Spionage bei den finnischen Befestigungsarbeiten auf der Karelischen Nase treiben zu können, einzuschmuggeln. Allerlei Neuigkeiten Der Führer an eine Hundertjährige. Die Witwe Wal burga Sedelmeyr, die ein kleines Häuschen in Traunstein bewohnt, beging ihren 100. Geburtstag. Sie hatte Glück wünsche aus nah und fern erhalten, u. a: auch ein Glück wunschschreiben aus der Reichskanzlei, in dem der Führer und Reichskanzler die Hundertjährige beglückwünschte. Fer ner lag dem Schreiben ein größeres Geldgeschenk bei, das der in dürftigen Verhältnissen lebenden Frau große Freude bereitete. Noch bei der letzten Wahl hatte sich die Jubilarin im Lehnstuhl ins Wahllokal fahren lassen, um ihrer Wahl-! Pflicht zu genügen. Ehrung eines 100jährigen Veteranen. Dem Ehrenmit glied des Deutschen Kriegervereins Bremen Hugo Göbel, einem Mitkämpfer von 1870/71, überbrachte der Kyffhäuser- Bundesführer Oberst a. D. Reinhard zu seinem 100. Ge burtstag persönlich die Glückwünsche der Kyffhäuser-Kame raden. Er überreichte dem trotz seines hohen Alters über aus frischen Veteranen eine besondere Ehrengabe. Zwei Bergleute verschüttet — tot geborgen. Auf der ersten Sohle der Zeche Langenbrahm bei Essen ging abends eine Strecke zu Bruch. Zwei Bergleute wurden verschüttet. Die Bergung der beiden Verunglückten, die sofort tot ge wesen sein dürften, stieß infolge des fortgesetzt nachbrechen-! den Gesteins auf große Schwierigkeiten. Es gelang inzwi schen, die Toten zu bergen. Einer von ihnen hinterläßt Frau und drei Kinder,-der andere Frau und vier Kinder. Opfer der Arbeit. Bon den Schwerverletzten der Schlag wetterexplosion in der Grube Hausham, die sich am vergan genen Äonntag ereignete, sind zwei weitere Personen ge storben. Schwerer Betriebsunfall. In der Gießerei der Bail- don-Hütte bei Kattowitz ereignete sich ein schwerer Betriebs unfall. Aus einem Schmelztiegel wurde flüssiges Eisen her ausgeschleudert, das sich über die in der Nähe führend« Dampfleitung ergoß. Das Dampfrohr platzte, und durch die ausströmenden Dampfmassen wurden sieben in der Nähe be findliche Arbeiter verletzt. Drei von ihnen wurden mit schweren Verbrühungen ins Krankenhaus geschafft. Donny amtsenthoben. Der französische Innenminister hat den stark umstrittenen Polizeiinspektor Bonny seines Amtes enthoben. Gegen Bonny waren in der Staviskn-An- gelegenheit schwere Vorwürfe erhoben worden, die zu seiner vorläufigen Amtsenthebung führten. Dann wrr er von Iustizmlnister Chöron wieder eingesetzt worden, nachdem es ihm gelungen war, durch seine Gewährsmänner aus der Pariser Unterwelt eine größere Anzahl Staoisky-Scheckab- schnitte wieder „hervorzuzau-bern". Als Bonny darauf mit der Untersuchung der Todesursache des Gerichtsrats Prmce beauftragt worden war, verhaftete er drei Verdächtig«, denen im weiteren Verlauf der Untersuchung aber nichts nachgewiesen werden konnte. Er wurde schließlich Gegen stand «iner Pressepolemik und reichte selbst seinen Abschied ein, wurde ein« Zeit lang in Haft gehalten, dann wieder freigelassen und schließlich wurde ihm sein Gehalt gesperrt.