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Neues aus Feld, Harten, Statt und Hof, Haus, Küthe und Bw?nenHmnur So darf eS auf keinem Bauernhof mehr auüsehe»! Ordnung spart jedem Zeit und Gelds kalt, der Herbstwind zieht durch die aus gehakten Türen, der Zaun ist längst zerbrochen und unvollständig, die Schweine stehen statt in der Suhle in der Zauche am Misthaufen, alles ein Anblick, der den, der auf Ordnung hält, zum Verzweifeln bringen kann. Solche Wirtschaften sind keine Wirtschaften mehr, ihre Besitzer sind auch keine Bauern. Für sie paßt das alte Sprichwort: „Wie der Herr, so das Gescherr!". Solche Wirtschaften werden niemals eine Rente abwcrfen, trotz aller Für sorge durch den Staat. Die meisten Bauern werden mit Stolz von sich sagen, so sieht meine Wirtschaft nicht airs, aber manch einer ist Loch unter ihnen, der, wen» auch nur in ganz kleinem Maße, es doch nicht so genau mit der Ordnung nimmt. Wie steht es z. B. mit dem Pflug oder der Egge, die versehentlich auf dnn Felde zurückgeblieben ist und nun dort ihren Winterschlaf hält? Auch manches andere wertvolle Amer- oder Wirtschastsgcrät Rohstoffe mil größerer Ertragssicherheit und höheren Erträgen sowie einer bestimmten Wirt schaftlichkeit erzeugt wörden können. A. Arbeiten des Gartenfreund» im Januar. Mit neuer Hoffnung sind wir in das neue Fahr gegangen, und wenn nun auch im Har tung oftmals Frost und Schnee unsere Arbeit im Garten hindern, so denken wir doch schon an neues Wachstum und neue Ernte. "Wir greifen zu Bleistift und Papier — auch damit muß der Gartenfreund einmal arbeiten, um sich die Einteilung des Gartenlandes für die kom mende Bepflanzung aufzuzeichnen und danach den Bedarf an Samen und Pflanzen zu er rechnen sowie die nötigen Bestellungen auf- zugeben. Die Größe des Landes, der Bedarf der Familie und die Freude an allerlei Blumen sind hier die Richtlinien, nach denen der Plan für die Gartengliederunq gemacht wird. Mancher mag auch in seinem Ziergarten Aenderungcn vornehmen wollen und sich dazu eine Zeich nung anfertigen, nach der die Wege abgesteckt und die Baumgruben für die Frühjahrspslan- zung ausgchoben werden. Die Blumen im Zimmer bedürfen aufmerk samer Pflege, denn leicht siedeln sich jetzt, wo die Pflanzen kaum wachsen, allerlei Schädlinge an. Häufige unliebsame Gäste sind die Schild- läuse, die allerlei Blattpflanzen befa'Ilcn und am besten einzeln mit einem Pinsel oder Hölzchen losgelöst werden, wonach die Pflanzen mit Seisemvasser abgewaschen werden und mit lauem Wasser nachgespritzt wird. Weiße Wolläuse an Kakteen und anderen Pflanzen werden mit einem in Spiritus ge tauchte» Pinsel leicht belupst. Dir bei trockener Zimmcrlust oftmals auftrctcr.de rote Spinne, die vornehmlich an den Blattadern ein seines Gespinst erzeugt, wird durch Abwaschen der Blätter mit Scisenwasser bekämpft- Wenn stärkerer Frost einsetzt, müssen wir darauf achten, daß die Pflanzen in den Ueber- winterungsräumen nicht erfrieren: müssen ge gebenenfalls die Decken der Gemüsrmirtcn ver stärken. 3m Laaerkeller für Obst und Gemüse genügt ost das Ausstcllen einer kleinen Petro leumlampe, um die Temperatur über st Krad zu halten. Dabei werden lagernder Obst und Gemüse auf Haltbarkeit hi.! !ur.l)gefehen und faulendes wird entfernt. Fst das Wetter in Hartung aber milde, dann können jetzt noch allerlei im Herbst ver säumte Arbeiten na.l>gcholt werden. Dazu ge hört das Umsetzen des Komposthaufeirs, das Graben, Rigolen und Ausheben von Baum- gruben sowie das Auslichten von Beeren- und Ziersträuchern. - Schfd, Art und nicht eine ganze Musterkarte pflanzen. Der Naum zur Obstaufbcwahrung, also das A Obstlagcr, sei dunkel, kühl und mäßig feucht. Wörme und Licht sowie Trockenheit fressen das Obst vor der Zeit. 3m Winter darf dir Tem- peratur aus st bis —1° Celsius sichen. Dir Fenster bleiben meist ossen, ihre Läden aber zu. Der Raum sei weiß mit Kalkmilch getüncht, der man etwas Kupfervitriol zusctzt. Zeit weise schwefelt man den Raum aus. Der Boden vermeldet Kies und Beton und ist zweck mäßig ans porösen, gebrannten Backsteinen hergcstellt. Die Obstgcstelle sollten einheitlich gleich groß und so beweglich sein, daß man die Obstware beim Sortieren unten» Baum etwa mit 50 bis 70 Pfund beschicken kann. Wo der Kcllcrraum richtig eingerichtet und das Obst — Aepfcl verdienen ewig den Vorzug — gut geerntet und gut sortiert ist, braiM man eine fix und fertige Verpackung nicht eher, bis die" Bestellung hinausgcht. Dann erfolgt erst die letzte Sortierung und Verpackung je nach Sorte und Qualität in Kisten, Körbe und Fässer. Die gewissenhafte Sortierung bringt die höchste Rente. Gro. Durchfall bei Ziez:n tritt meistens infolge Erkältung, d. h. durch innere Verkühlung in nige zu kalten Saufens, ein. Aach gefrorenes Futter kann die 'Ursache einer Erkältung sein. Lie an Durchfall erkrank:»» Ziegen dürfen kein Wasser erhalten, ebenso auch, krin Grün- sutter, Rüben oder Runkeln. Sie erhalten lediglich gutes, altes Heu, eine Wenigkeit Haferschleim oder Reiswasser. Ein Huies Stops- millcl find 200 s öolus alba (weißer Ton), In einer Flasche Kamillentee geben. Ein Durch fall bei der Ziege kann auch durch Infektion, d. h. durch Ruhr, hervorgerufcn werden. Dann tritt der Tod nach ungefähr drei Tagen ein. Hier kann nur der Tierarzt helfen, er ist auch umgehend zu Rate zu ziehen. A. Ordnung auf dem Bauernhof ist der erste Für die Bücherfreunde Naturfchutzkalrnder 1S3S. Verlag 3. Neumann- Ncudamm. Preis 2,50 Ml. Ein ganz prächtiges Werk, das der Verlag uns da beschert hat! Auf feinstem Papier zeigt der Kalender uns Bilder aus der heimat lichen Flur, aus dem Pflanzen- und Tierreich, und jedes ist wert, hinter Glas und Rahmen gebracht zu werden. — Heute ist ja der Kamps um die Erhaltung der Schönheiten in der Natur auf der ganzen Linie entbrannt, aber es stehen doch noch viele abseits. Wie wäre cs sonst möglich, daß Papierrcfte und andere Abfälle achtlos fortgeworfen werden! Wie ist es sonst zu verstehen, daß Zweige und Blüten gebrochen werden, die sich draußen viel schöner ausnchmcn als zu Haufe! Blumen fürs Zimmer liefert Ser Gärtner! Fedes Blatt des Kalenders soll uns täglich ermahnen: Schutz der heimatlichen Flur zur Freude aller Menschen! — In keiner Grundsatz für «in« rentable Wirtschaftsweise! Bauernhöfe, auf denen cs noch so liederlich aussieht, wie nachstehende Abbildung natur getreu wiedergibt, gibt es kaum noch, aber einzelnes von der großen Unordentlichkeit, wie es unser Bild zeigt, findet man manchmal doch noch. Da geht dann morgens in aller Frühe fchon ein Geschimpft los, weil der Wagen nicht fahrbereit ist, weil der Tränkeimer auf dem Hof und nicht im Stall steht, well die Forke zum Äusmisten nicht zu finden ist und weil eben manches andere nur nach vielem Euchen aufzutrelben ist. Die Ställe sind zugig und steht auf dem Hof, ungeschützt im Freien in Irgendeiner Ecke, nur weil cs läiyere Zeit nicht gebraucht wird. Wieviel Schaden entsteht da durch und wieviel Gcldausgaben sind dann nätio, :,:cnn später die Maschinen oder Geräte in aller Eile zurechtgcmacht werden müssen. Also achtet auf Stall und Hof, Maschinen und Geräte im Herbst und lin Winter! Fetzt kommt Lie Zeit, wo man alle Wirtschaftsgegcnstände sorgfältig im schützenden Maschinensrhuppen reinigen und durchreparieren soll. Diese Arbeit macht sich bezahlt in der Zeit, wo die Geräte wieder gebraucht werden. Nicht nachlässig werden in der Maschinenpflege, weil augen ¬ blicklich Lie Arbeit nicht wie andere Arbeite» gleich mit klingender Münze lohnt. A. Pilasf (Eintopfgericht). Man verwendet am besten Filet, aber auch Hammel- oder Schwcine- jleisck kann man nehmen. Nach dem Häuten wird das Fleisch in Würfel geschnitten. Man zer läßt etwas in Würfel geschnittenen Speck, am besten durchwachsenen, gibt Butter hinzu und bratet darin einige Zivicbelschcibcn, dann kommt das Fleisch hinzu. Man läßt cs stark braten und gibt 125 g gebrühten Reis und so viel Flüssigkeit hinzu, daß diese reichlich über dem Reis steht. Man mischt nun Salz und Paprika darunter und läßt das Gericht zwanzig bis fünf undzwanzig Minuten ziehen. Kurz vor dem Anrichten gibt man einige Löffel Tomatenmus und etwas geriebenen Käse dazu. Man garniert mit gerösteten Brotscheiben. - . E. Si. Schweine-Rippenspeer mit Kartoffeln und Aepfeln. (Eintopfgericht.) Ein Stück Rippen- specr wird etwa ein und eine halbe Stunde gebraten. Dann nimmt man es heraus und belegt die Pfanne mit kleinen geschälten, gut gewaschenen Kartoffeln, salzt sic und legt das Rippenspeer, mit der Höhlung nach oben, auf die Kartoffeln. Die Höhlung füllt man mit geschälten,'säuerlichen, in Scheiben geschnittenen Aepfeln. Nun gießt man noch etwas Wasser an das Gericht, schließt den Topf fest zu und laßt alles langsam weichdümpfen. Das Nippcn- fpccr wird schließlich in Stücke zerlegt und mit den Kartoffeln als Kranz umgeben. Es ist ein sehr schmackhaftes Gericht. Frau O. A. in L. Hirs-anban. Nachdem in letzter Zeit vici- jach Propaganda für die Veu-venLung von Hirse an Stelle von Reis gemacht wurde, um Devisen zu sparrn. wurde noch einer Vcrösseni- lichuvg in den Mitteilungen für die Landwirt schaft Nr. 47/1934 seitens der R::.hshaupt- nbteiiung li 0 l eine Umfrage über die Aus dehnung des Anbaues von Hirse zur Körnet- gcwiv-.una veranstaltet. Das Ergebnis der Umfrage zeigte, daß im Höchstfälle eine Hirfc- anbaaslächc von rnnd 200 Hektar vorhanden sein dürfte, die unter günstigsten Bedingungen 4000 Doppelzentner gebrauchsfähige Hirse liefert. Die Mehrzahl der erzeugten Hilf« wird jedoch im Bauernbetricb selbst ver braucht. Nachdem scststeht, daß die Ernte- schwankungcn außerordentlich groß sind, die Erträge meist mehr zu 10 bis 15 äs je Hektar 12 000 gm) Hinneigen, ferner geeignete Hirfe- orten nicht vorhanden sind und die Klima- Bedingungen In den meisten Gegenden ungünstig ür das Ausreisen liegen,-kann nicht erwartet werden, daß die Hirse eine nennenswerte An- baucrmeitcrung erfährt. Eine Erweiterung des Hirscanbaues würde also keineswegs erwünscht erscheinen, nachdem immer wieder gefordert werden muß, von der Flächeneinheit den höchst möglichen Ertrag zu erzielen. Es erscheint daher zweckmäßiger, als Ersatz von Reis statt Hirse Grünkern oder Graupen zu empfehlen, deren Dit Aufbewahrung von Obst. Umsichtige Obsternte, gewifscnhasre Sortierung, gute Auf- W bewahrung und praktische Vcrpaöcung bringen im Obstbau bei sonstiger Pflege und Düngung die Rente. Den Winter- und Frühjahrsapfcl- fortcn muß man im Anbau schon den Vor- rang elnräumen und möglichst viel von einer