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WecheritzZeitung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswalöe, Schmie-eberg u. A. f Bezugspreis: Für einen Monat 2— ! - Zutragen; einzelne Nummer 10 - - :: Gemelnve-Berban-s-Girokonto Nr. 8 :: - - Fernsprecher: Amt DippoldlSwalbe Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Aetteste Zeitung des Bezirks Mes« Bla« enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ker Amlshimptmanaschast, b«s öladlrals und der Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter br«W» f ! MNltmekerzetle 6 H/; Im Texktell dk W - ! Millimeter bretle Milllmeterzeile 18 j j Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. - Zur Zeit Ist Preisliste Nr. 3 Mtz Mittwoch, am 9. Ianuar 1935 Nr. 7 101. Jahrgang LS Seitliches und SöchkschesZ Dippoldiswalde. Die sibirische Kälte, die gestern aus Polen gemeldet wurde, scheint langsam auch zu uns zu kommen. Zeigte gestern früh das Thermometer nur 4 Grad Kälte an, so waren es heute früh IV Grad. Gegen 11 Uhr waren immer noch 7 Grad Kälte. Dippoldiswalde. Oeffentlicher Münzfernsprecher. Am Eingang des Postamtes Dippoldiswalde ist eine Fern sprechzelle mit Münzfernsprecher ausgestellt worden. Der Münz fernsprecher ist in erster Linie für den Ortsverkehr bestimmt. Er kann aber, während das Postamt geschlossen ist, auch zu Schnell- und Ferngesprächen sowie zur Auflieferung von Tele grammen benutzt werden. Die Inbetriebnahme des Münzfern sprechers wird noch besonders bekannt gegeben werden. Dippoldiswalde. Die Ortsgruppe Dippoldiswalde im Reichs verband für deutsche Jugendherbergen umfaßte im vergangenen Geschäftsjahr 20 Mitglieder, davon waren 3 Schulen und 4 Jugendorganisationen. 23 Bleibe',lausweise und 16 Führer ausweise wurden ausgegeben, beziehentlich erneuert. Außer der Sammlung im Mai fanden keine öffentlichen Veranstal tungen statt. — Reue Regelung der Hausschlachlungen. Rom Deutschen Fleischerverband wird angekündlgt, daß eine Regelung des Hausschlachtungswesens und der land wirtschaftlichen Auspfundungen bevorsteht. Im Anschluß an frühere Verhandlungen hak jetzt erneut eine Besprechung im Aeichsernährungsministerium über die Frage der landwirt schaftlichen Hausschlachkungen und die gewerbliche Ver wertung des dabei anfallenden Fleisches statkgefunden, an - der auch Vertreter des Aeichskommissariats für die Vieh-, Milch- und Fett-Wirtschaft und der Hauptvereinigung für Schlachkviehverwerkung teilnahmen. Die Vertreter des Fleischerverbandes begründeten ausführlich die Notwendig keit einer Regelung der Hausschlachtungen. Sie erklärten, daß das Fleischergewerbe nicht die geringsten Bedenken gegen die landwirtschaftlichen Hausschlachtungen habe, so weit das Fleisch im eigenen Haushalt des Besitzers zum Verbrauch gelange. Dagegen müßte die gewerbliche Vor nahme von Auspfundungen unterbunden werden. Das Fleischergewerbe sei seinerseits bereit, den Landwirten in jeder Hinsicht den Absatz ihres Schlachtviehes zu angemesse nen Preisen zu ermöglichen und auch bei Notschlachtungen usw. weitgehend zu unterstützen. In eingehender Aussprache wurden die Möglichkeiten einer Ordnung der Haus- schlachkungen im Rahmen der Regelung des Verkehrs mit Schlachtvieh erörtert. Die Gesamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutschen (Reich betrug am 1. Januar 1935: 6142 921 gegenüber 5 91133V ym 1. Dezember 1934. Im Laufe des Dezember ist eine Zunahme um 231 591 Teilnehmer (3.9 o. H.) einae- > treten. Die Gesamtzunahm« im Kalenderjahr 19Ü4 beträgt 1090314 Teilnehmer (21,6 v. H.). Unter den 6142 921 Rundfunkteilnehmern am 1. Ianuar befanden sich 427 464. denen die Rundfunkgebühren erlassen sind, darunter 282 571 Arbeitslose. Freital. Wie schon sfrüher wurden auch jetzt wieder aus der Teilstrecke Freital—Birkigt—Gittersee der Windbergbahn Dresden — Possendorf Versuchsfahrten mit langradständigen Eisenbahnwagen durchgeführt. Die Fahrten hatten den Zweck, sestzustellen, wie sich derartige Wagen auf kurvenreichen Strecken bewähren. Die Probefahrten sollten außerdem einen Schluß darüber ermöglichen, ob solche Wagen auf der Müglitztalbahn eingesetzt werden können. Dresden. Die Begerburg, ein Wahrzeichen des Plauen- schen Grunde«, ist jetzt durchgreifend erneuert worden. Sie wird am Sonntag, >3. Januar, ak Heim für sämtliche Glie derungen der NSDAP-Ortsgruppe Dölzschen geweiht werden. Bischofswerda. Der Hauptmann bei der Freiwilligen Feuer wehr von Buschbeck 8- Hebenstreit, Ernst Ziegenbalg, konnte in diesen Tagen auf eine 40jährige Tätigkeit ak Feuerwehr mann zurückblicken. Dem Jubilar gingen an seinem Ehren tage zahlreiche Glückwünsche aus Kameradenkreisen zu. Mülsen Sk. Mob. Dieser Tage wurde hier der im Sängttleben weit und breit bekannte Otto Schaufuß zu Grabe getragen. Noch im vorigen Jahre hat er im Alter üon fast 02 Jahren in den Uebungsstunden des Gesangvereins Lieder tafel mitgesungen. Schaufuß war der älteste aktive Sänger im Deutschen Sängerbund. Misen Sk. Mos». 3m Ol. Lebensjahre ist hier die He bamme t. R., Wilhelmine Röber, gestorben. Sie war von > 87 l ! bk 100t ak Hebamme in Zwickau tätig und hat in dieser Zeit rund 6000 Kindern zum Leben verhalfen. KmMAWW, KIiMeaSuWttttdM! am Donnerstag, dem !0.§Januar, abend« in euer Kirche! ! Kirche! j nur höhere Berglagen Frostmilderung. Wetter Mr morgen Vielfach heiler bei schwachen Winden aus Südost bis Ost. Besonders nachts in tieferen Lagen sehr strenger Frost, M geht llii der Zm m? ZMO-M WWtt MizeiWe mir -eil Kreisen link -er Sm Neue silirkste Beunru-igung -er NeuöllerW Vovein. Leichter Zuguns all. Gegen 18.30 Uhr Überfuhr eine Gükerzuglokomotive aus Bohnhof Döbeln-Ost ünen unmittelbar an der Muldebrücke stehenden Prellbock. Oie Maschine fuhr den steilen Abhang hinab und legte sich »abet halb aus die Seite. Die am Fuß der Böschung vesind- üche Brückcnstützmauer verhinderte ein weiteres Hinabrut- chen. Menschen sind bei dem Unfall nicht verletzt worden. Penlg. Erlöschen der Diphtherie. Seitdem die Schutzimpfungen gegen Diphtherie durchgeführt vorden sind, traten Neuerkrankungen nicht mehr auf. Ins Krankenhaus wurden lediglich noch Kihder au» den Dörfern gebracht, in denen noch keine Schutzimpfungen erfolgten. Reichenbach (O.-L). Feuer im Goß Witzer Schloß. Im Dachboden des Schlosses Goßwitz brach am bisher ungeklärter Weise Feuer aus. Der Benachrichtigung der Wehren setzten sich infolge Versagens des Fernsprechen Schwierigkeiten entgegen. Es ist unerklärlich, wie sich bei Brand auf dem völlig entrümpelten Boden so rasch aus- dehnen konnte. Dem tatkräftigen Eingreifen der Feuerweb, ren aus der Umgebung ist es zu danken, daß nur das Dach geschoß eingeäschert und ein Uebergreifen des Feuer aus andere Gebäude verhindert wurde. Der Brandmeister unl zwei Feuerwehrleute aus Löbau wurden verletzt; sie muß, ten nach Löbau gebracht werden. Die wertvolle Einrichtung des Schlosses ist durch das Wasser stark beschädigt worden, jedoch ist es gelungen, in dem Schloß die wertvolle BIblio, thek und die erheblichen Kunstschätze des Besitzers, des Dres dener Buchhändlers Schumann, zu retten. Das Schloß wai erst kurz vor dem Krieg nach einem Brande neu ausgebau! worden. Die" Tatsache der Zurückziehung der Landjägerposten und der Verstärkung der französischen Grenzwachen sowie des — vielleicht durchaus zufälligen — Auftauchens fran zösischen Militärs an der Grenze haben ein ganzaußer- ordentliche Beunruhigung in die Bevölke rung getragen. Dazu kommt, daß auf dem rechten Saar ufer von den 3050 Mann ausländischen Militärs 2950 Mann untergebracht sind, aus der linken Seite aber nur 1000 Mann. Die geschilderten Maßnahmen sind nicht zuletzt auch des wegen bemerkenswert, weil die saarländische Separatisten presse feit einigen Tagen von „Wahlbomben" von deutscher Seite spricht und andererseits der ehemalige christliche Ge werkschaftler Kuhnen gerade in den letzten Tagen das Ge spenst eines französischen Gewaltstreiches auf das linke Saaruser an die Wand gemalt hat, um damit seiner Auf forderung, für den Status quo zu stimmen, Nachdruck zu verschaffen. Eine Nachfrage bei dem Direktor des Innern der Re gierungskommission, Heimburger, war ungewöhnlich aufschlußreich. Einmal behauptete Heimburger, die Land jäger aus der linken Saarseite seien zurückgezogen worden, weil diese Zahl viel zu groß gewesen sei und weil sie ander wärts gebraucht würden. Es ist seltsam, daß Heimburger dies erst jetzt, wenige Tage vor der Abstimmung, feststellen kann. Einige Minuten später behauptete Heimburger, er habe von allen diesen Maßnahmen gar keine Ahnung, er müsse sich einmal unterrichten, was denn eigentlich gesche hen sei und seine Referenten fragen. Dazu kommt als dritte Lesart, daß die Landjäger „zum Schutz des rechfen Saar ufers gebraucht würden* — aber gegen wen, tonnte nicht gesagt werden. Allein diese zwiespältige Haltung Heim- burgers hat das Mißtrauen noch erheblich gestärkt. Es erhebt sich hier die Frage: Weristmitwemim Bund? Die Bevölkerung hat das Recht, Klarheit zu ver langen über Maßnahmen, die sie von jedem polizeilichen Schutz entblößt und die sogar die Möglichkeit geben — yrie dies vor einiger Zeit schon einmal geschehen ist —, daß k o mm unisttscheRollkommanvosausLothrin- ae n ungehindert die Grenze überschreiten und die deutsche Bevölkerung terrorisieren. Das Mißtrauen gegen den fran zösischen Direktor des Innern, Heimburger, denen Ersetzung durch eine neutrale Persönlichkeit schon mehrsach gefordert worden ist, ist jedenfalls auf das äußerste gestiegen. Auch die Regierungskommission müßte endlich erkennen, daß die Saarbevölkerung in einer solchen Zeit der Spannungen besonderer Rücksichtnahme bedarf ln einem Grenzgebiet, in dem selbst harmlose Borgänge von der Bevölkerung ganz, anders gewertet werden. 2m Saargebiel kam es am Dienstag zu außerordentlich beunruhigenden Vorgängen. An der ganzen lothringi schen Grenze entlang sind auf Anordnung des Direk tor» des Innern, heimburger, die LandiSgerpostev zurückgezogen und auf das rechte Saaruser gelegl worden. Da aus der linken Saarseile auch keine Truppen liegen, die ausländischen Truppen vielmehr alle rechts de» Saar stationiert sind (mit Ausnahme von 100 Italienern in Saarlouisf, ist also der Teil der kreise Saarlouis und Saarbrücken aus dem linken Saaruser von alten Sicherheitskrästen entblößt. Gleich zeitig hat die Bevölkerung festgestellt, daß die franzö sischen Grenzposten der Garde Mobile verstärk! worden sind; ferner ist in den letzten Tagen bei Oberesch französische Kavallerie mehrsach, so auch am Dienstag, an der Grenze ausgetaucht. Bei der Aushebung der Londjägerposten handelt es sich um die ständigen Landjäger, die in den betresfenden Ort schaften wohnen und dort seit Jahren Dienst tun. Im Landkreis Saarbrücken sind solgende Landjägerposten einge zogen worden: Emersweiler, Naßweiler, St. Nikolaus, Karlsbrunn, Lauterbach, Groß-Rosfeln, alles Orte, die im Warndt liegen, und zwar überall dort, wo dichtester Wald die Grenze besonders unübersichtlich macht. Ferner sind südlich von Saarbrücken, ebenfalls aus dem linken Saaruser, die Posten Hanweiler, Kleinblittersdorf und Schönecke ein gezogen worden. Im Kreis Saarlouis, im sogenannten Gau, sind eingezogen worden die Posten Bieringen, der Posten gegenüber dem lothringischen Grenzort Waldwiesen und der Posten in Oberesch. Auf dem rechtest Saorusek sind in der Verteilung der Landjäger keinerlei. Aenderungen erfolgt. Es ist dabei zu bemerken, daß die hochgelegenen Teile der genannten beiden kreise, der Warndt und der Gau, von französischer Seite in den letzten Jahren mehrsach ak stra tegisch für Frankreich außerordentlich wich tig bezeichnet »vorden sind, weil man von hier au» ein« Uebersicht weit in da» Saarland hinein hqk. E« ist nicht verwunderlich, daß di« Bevölkerung hieraus sowie au» den neuesten Vorgängen Schlüffe zieht, di« ein« gespannte Lage schaffen, ohne daß schon eine wirkliche Ge fahr für da» Saargebiel zu bestehen brauchte. In Lauter- bach und ln Ludiveiler sind die Landjäaerposten durch Poli- zeiposten ersetzt »vorden, die sich au» -ers-nen zusammen- setzen, die seinerzeit von der Regieruugskommisston i» we sentlichen au» Emigranten angeworben »vorden siud. Die VevStkerung steht diesen Polizeiposten mit schärfstem Miß krauen aeaenüber. Meerane. Auch hier die Diphtherie im Ab flauen. Die Diphtherie, die hier drei Todesopfer fordert« ist im Abflauen begriffen; der Schulunterricht tonnt« aut Montag wieder ausgenommen werden. Falkenstein. Ehrentag in einer Familie. Zr einem außergewöhnlichen Ehrentag gestaltete sich für di, Familie des verstorbenen Werkmeisters Seidel der Tag de» Verleihung der Frontkämpser-Ehrenkreuze, denn acht Söhn» und drei Schwiegersöhne erhielten das Ehrenzeichen. , Zwei Todesopfer der Unvorsichtigkeit In der Siedlung Pommlitz bei Döbeln goß ein neunjähriger Junge in Abwesenheit der Eltern Spiritus in den Ofen; die zurückschlagende Flamme brachte die Flasche zur Explosion. Ein einjähriges Kind, das in der Nähe des Ofens saß, erlitt so schwere Brandwunden, daß es nach kurzer Zeit starb. Der Knabe, der die Flasche sofort fallen ließ, kam mit dem Schreck davon. Die 72 Jahre alte Gutsauszüglerin Wendler fand man in ihrer Wohnung in Rothenbach bei Glauchau mit schweren Brandwunden vor; kurz nach dem Eintreffen Ses. Arztes starb die Greisin. Wie die Ermittlungen ergaben, hatte sie aus einer Kanne ihre Hauslampe gefüllt und dabei Letroleum über Hände und Kleider geschütet. Zum Anzün der» der Lamve holte sie mit einem Holzspan Feuer aus dem vfen, wobei ihre Kleider in Flammen aufglngen. Die Frau erlitt schwere Verbrennungen am ganzen Oberkörper, die hren Tod herbeiführten.