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WeisjeritzZeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. A. j Bezuasprels: Für einen Monat 2.— - - "E Anträgen: einzelne Nummer 1V - - :: Gemeinoe-Verimnds-Girokonto Nr. 3 :: : - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 i Postscheckkonto Dresden 125 48 Netteste Zeitung des Bezirks Di«s«s Bla» enthalt dl« amtlichen Bekanntmachungen de« Amtthauptmannschafl, det Sta-lrakS and de« Finanzamt« Dippoldiswalde Anzeigenprell: Die 48 Millimeter Kreide Millimeterzelle 8 lm Texttell di« W Millimeter breit« Millimeterzeile 18 q/ Anzeigenschluß: 18 Uhr vormittag». Zur Zelt lst PreiÄiste Nr. 3 gülth i Nr. 6 101. Jahrgang Dienstag, am 8. Januar 1935 Nadelstiche der Ohnmacht SA,. Deulsche Stimmen wegen des Hitler-Grußes für ungültig erklärt Am ersten Abstimmungstag für die Beamten des Saargebietes und ihre Angehörigen sowie für die In sassen der Gefangenenanstalten und der Krankenhäuser war «etter für morgen Weiter« Verschärfung de« Froste» und zeitweise aufheitrrnd bei östlichen Winden. die Beteiligung an der Wahl außerordentlich schwach: so > l>abcn in Saarbrücken z. B. nur 200 Personen abgestimmt. ' Zur Teilnahme an dieser Borabstimmung sind nur die An gehörigen des Landjägerkorps und der Blauen Polizei ge zwungen, während sie für die übrigen Beamten sreigestellt ist. Es hat sich gezeigt, daß die Bevölkerung in die technischen Maßnahmen der Abstimmungskommission doch ein erhebliches Mißtrauen seßt und lieber erstamHaupt- gen all« Anwesenden stehend da» Saarlted. Nachdem der Ver- einsführer dem Frelwllllgen Kirchenchor mit seinem Dirigenten, Kantor Preßler, und dem Vergnügungsobmann Mar Lieber, ohne den der Abend wohl nicht so gelungen wär«, der Dank aus gesprochen worden war, fand da» wohlgelungen« Vergnügen sei nen Abschluß. Rltd«rwLrschnitz. Der Schnihv«r«in tn Niederwürschnitz hat in rastloser, unermüdlicher Arbeit wiederum seinen 42 Jahre alten mechanischen Weihnachtsberg aufgestellt. In 3) zum größten Teil beweglichen Gruppen bietet sich dem Be schauer ein einzigartige» geschlossene» Bild vom Lebensweg Christi auf Erden, von der Geburt bi» zum 12 jährigen Jesu» im Tempel. Die Figuren, die Schafherden, di« Bäume, die Häuser von Nazareth, Bethlehem und Jerusalem sind in fast 50 Jahre langer, liebevoller Arbeit geschnitzt und gebastelt worden. Der Wrihnachtsberg ist bereits in Dresden und Leip zig ausgestellt worden und hat dort größte Bewunderung hervorgerufen. Oelsa. Der Krlegervereln veranstaltet« zu Aohneujahr lm niederen Gasthofe jein übliches Weihnachtsvergnügen. Die Ka pelle Einenkel-Fritzsche spielte mit flotter Musik zum Tanze auf. Oft war die Tanzfläche so voll, besonders bei einzelnen besonder» beliebten Schlagern, daß das Tanzen nicht mehr Vergnügen ge nannt werden konnte, unterbrochen wurde der Tanz durch eine Ehrung. Di« Kameraden nahmen im Saale Aufstellung und der Freiwillige Kirchenchor, unter Leitung von Kantor Preßler, sang: „Stimmt an mit Hellem hohen Klang". Dann überreicht« der Ehrenvorsitzende Max Ziegenhorn nach der Begrüßung der An wesenden dem Kamerad Schriftführer Gustav Müller unter eh- renden Worten ein Diplom und einen Teller unter gleichzeitiger Ernennung zum Ehrenschriftführer. Auch der Bezirksfahrer Zeil war erschienen und fand.zu Herzen gehende Morte von Kame radschaft und Pflicht. Auch er überbrachte dem neuen Ehren schriftführer Wünsche vom Bezirk, Gau und Bund. Der Ge ehrte hielt eine kurze Ansprache und brachte sein« Ueberraschung zum Ausdruck. Er betonte zugleich, daß ihm seine Arbeit nur deshalb so möglich war, weil all« Kameraden einsichtsvoll sind und ihn Immer unterstützt haben, besonder» Im letzten Jahre, da» viel schriftliche Arbeiten erforderte. Gegen Ende de» Abends fand, nachdem der Freiwillige Kirchenchor noch einige Meih- nachtslieder zu Gehör gebracht hatte, die In der Art Ihre» Vor trag» neuartig wirkten, eine weihevolle Saarkundgwung statt. Nach dem Niederländischen Dankgebet sprach der Lhr«nführer des Kriegervereins, Max Ziegenhorn, einige Worte und »achte ein dreifaches Steg Heil auf den Führer aus. Zum Schluß san- abstimmungstag, am 13. Januar, abstimmt. Es komm» hinzu, daß ;. B. von Z2 Stimmen in Beckin gen und Mettlach 5 für ungültig erklär« worden sind, weil die Abstimmenden entgegen den Bestimmungen der Abstim mungskommission im Wahllokal ihrer politischen Meinung Uusdruck gegeben haben. Als Ausdruck der politischen Mei nung wird e» schon betrachtet, wenn die Hand zum Deut schen Gruß erhoben wird. Besonder» bedauerlich lieg! der Aall einer tranken allen Frau, die bettlägerig ist nnd nur mit Hilfe anderer Personen an der Abstimmung leilnehuten konnte; sie erklärte, sie sei deutsch gebo ren und wolle auch deutsch sterben. Daraufhin nmrde ihre Stimme für ungültig erklär«. Gegen die Un- lültlgkeilserklärungen sind natürlich von den entsprechenden dienststellen der Deutschen Front Proteste eingelegt worden, »eren Ergebnis man noch abwarten muh. Insbesondere besteht ein starkes Mißtrauen dagegen, laß die Abstimmungskommission angeordnet hat, daß nur chwarze Bleistifte zur Ankreuzung in bestimmte Zelder aus dem Stimmzettel benutzt werden dürfen. Schon nne andere Tönung eines Bleistiftes kann also zur Ungül- igkeltserkläruna einer Stimme führen, ebenso die Benutzung ünes Kopierstiftes. Da ferner die Möglichkeit besteht, daß böswillige Personen in den Abstimmungszellen die vorhan- lenen schwarzen Bleistifte gegen andersfarbige Stifte aus- auschen, ist die Gefahr geschaffen, daß die ganze Wahl zu Üner lächerlichen Handlung herabsinkt. Es muß dringend erhofft werden, daß die Abstim- mmaskommission auch hier ihre Anordnungen berichtigt md die Benutzung eines Kopierstiftes zuläßt, so wie das bei amtlichen Wahlen in der ganzen Welt bisher der Fall ge- vesen ist, zumal gegen die Benutzung eines Bleistifts schon m sich Bedenken bestehen. Ferner muß die unmögliche Srußverordnung für die Wahllokale aufgehoben werden, veil für einen wesentlichen Teil der Bevölkerung der Deutsche Sruß zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist und schon ms Gewohnheit beim Erkennen eines Freundes oder Be kannten der Arm gehoben wird. Strengste Beachtung der Mftlnrrnungsordnuvg, tonst Sttmmvertnft! Der erste Abstimmungrtag bat also ergeben, dah die Ubstimmungsordnung der Abstimmungskommis sion auf da» peinlichste eiuaehaltea werden muh, »ll nicht die Stimme al» ungtUlig erklärt werden. Zeder Uusdruck der politischen Meinung lm Wahllokal fährt un- «achflchtlich zum Stlmmverlust. Al, Ausdrnck derpolistschen Meinung wird e« schon betrachtet, wenn die Hand zum »rutschen Gruß erhoben, mit dem deutschen Gruß „Heil Hiller" gegrüßt, wenn auf eine« solchen Grnh mit Erheben »es Arme» geantwortet oder durch Erheben de» Arme» auch ohne gesprochenen Gr«K gegrüßt wird. Selbst jede als Untwort auszulegende Bewegung aus einen solchen Gr ist Hal den Stimmverlust zur Folge. Am besten ist es, wr u )ie Abstimmungsberechtigten, solange sie sich im Wahllokal »finden, überhaupt kein Wort sprechen, es Ici »enn, daß sie die Frage« de» Vorsitzenden de» wahlbür s »antworten. Auch hierbei haben sie sich iegllcher politischen Meinungsäußerung zu enlhalteni Den Anordnungen diese» Vorsitzenden ist unbedingt Folge zu leisten! Es seien deshalb noch einmal die wichtigsten Be»s Stimmungen wiederholt: Die Abstimmungsberechtigten haben, solange sie noch richt abgestimmt haben, Zugang zum Wahllokal und haben ich in dem für sie bestimmten Teil des Lokals aufzuhalten. Zum Zweck der Stimmabgabe wird der Abstimmungs berechtigte in einer von dem Vorsitzenden des Wablbüros zu bestimmenden Reihenfolge zu dem Teil des Wahllokals zugelassen, wo das Wahlbüro Sitzung hält. Er hat sich zum Vorsitzenden des Wahlbüros zu begeben und ihm seinen Identitätsausweis (Karte oder Reisepaß mit Lichtbild) und «inen Abstimmungsausweis abzugeben. Nachdem der Bor- iitzende sich von der Identität überzeugt hat, gibt er dem ilbstimmungsberechtigten einen Stimmzettel und einen lee ren Umschlag. Der Abstimmungsberechtigte zieht sich mit diesem Stimmzettel und Umschlag in eine unbesetzte Isolier zelle zurück. E» lst ihm strengsten» unlersagt, nach Erhalt »» Stimmzettel» mit irgendwelchen Personen zu sprechen »der auf andere weise in Verbindung z« trete«. Zn der Isolierzelle schreibt der Abstimmungsberechtigte mit einem ich warze«, in der Zsolierzelle befindliche« vleistist ins den Stimmzettel in da» seiner Wahl entsprechende weihe kireisseld ein kreuz. (Die Benutzung eine» Rotstifte», eine» Kopierstifte» oder anderer Schreibutensilien hat Stimmver lust zur Folge); e» darf nur ein schwarzer Bleistift bennht werden. Darauf ist in der Zjolierzelle besonder» zu achten, »a die dort befindlichen Stifte umaetauscht sein könnten! vanach muß er noch immer lu de« Zsolierzelle bleibe«, de« Zettel ungefattel in den Umschlag Necken uad diesen schließen! ««» der Zsolierzelle tretend, begib« sich der Abstimmung»- »rechttgte zum Vorsitzende« und übergibt diesem de« ver-l schlofienen Umschlag. Nach erfolgter Stimmabgabe und nach Entgegennahme ! seines Identitätsausweises muß der Abstimmungsberech tigte sofort das Wahllokal verlassen. Es ist dem Abstimmungsberechtigten bei schwerer Strafe untersagt, im Abstimmunaslokal auf irgendein« W«is« die Wahl, die er treffen wird oder bereit« getroffen hat, be kanntzugeben. Auch die Ausfüllung außerhalb der Isolier-§ zelle führt zur Ungültigkeitserklärung! Zed« Auherachttafsung einer dieser Anordnungen hat! innachsichtsich den Verlust der Stimm« zur Folge! swe ErttSnws Les LaMsus D«r „Osservatore Romano' veröffentlicht zur Saar-! Abstimmung folgende Erklärung: „Trotz unserer wiederholten Erklärungen härt die Ver breitung von Gerüchten nicht auf, di« die Neutralität und Unparteilichkeit des Heiligen Stuhles in der Frage der Saarabstimmung in Zweifel ziehen. Deshalb legen wir Wert darauf, nochmals zu wiederholen, daß derartig« Ge rüchte jeglicher Grundlage entbehren. Der Heilige Stuhl steht jedweden derartigen Kundgebungen in dem einen oder anderen Sinne vollkommen fern und will nur, daß jeder Gläubige den Richtlinien seines katholischen Gewissen» folgt." -ertliches und Siichlisches Dippoldiswalde. Nach einem außerordentlich langen Herbst mit dunklen trüben Tagen, mit Regenfällen und morastigem Erdboden ist nun doch noch der Winter gekommen. Gestern hat es endlich auch bei uns zu schneien angefangen. Leider hat es aber stellenweise auch stark geweht. Auch heute Vormittag treibt der Wind mehr die geringen Schneemengen auf, als das Neuschnee fällt. Das Thermometer hält sich dauernd unter Nullgrad. Wie weit die Rezitation infolge des langen warmen Herbstwetters schon vorgeschritten ist, kann man daraus er- ' sehen, daß der Ginster längs der Eisenbahn nach Malter an j verschiedenen Stellen schon zu blühen begann. Der Frost hat , nun die vorwitzigen Blüten rasch zerstört. Dippoldiswalde. Die Deutsche Arbeitsfront hielt gestern einen Vortragsabend in der Reichskrone ab. Die Licht- bildreihe lautete: „Die deutsche Saar". Das Saargebiet ist deutsch, seit es ein Deutsches Reich gibt, also seit 925. Die Verträge von Verdun 843 und Mersen 870 sind die gemein samen Geburtsstunden Deutschlands und Frankreichs. Das Land an der Saar wurde in beiden Verträgen nicht Frank reich einverleibt, ebensowenig wie Lothringen. Wenn in späteren Jahrzehnten Frankreich das Land an der Saar raubte und für kurze Zeiten seinem Staatenverbande widerrechtlich einver leibte, so ist das am wenigsten geeignet, heute Ansprüche dar aus herzuleiten. Die nun gezeigten wirklich guten Lichtbilder, erläutert von Kamerad Kloppmann, ließen dem Beschauer klar werden, was für ein herrliches Land unser Saarland ist. Einerseits die gewaltigen Industrieanlagen, andererseits die Schönheit der Landschaft. Alte Baudenkmäler, Kirchen und Ruinen, einige landschaftlich herrlich gelegene Ortschaften, wie St. Arnual, Tholey, Oberlinxweiler usw., ziehen an unserem Auge vorüber. Dann zeugen Bilder von den Riesenkundgebungen in Zweibrücken, auf dem Niederwald und zuletzt den Führer inmitten der Saardeutschen auf dem Niederwald. Kamerad Zimmer dankte dem Vortragenden Kloppmann für seine Mühe. Mit einem dreifachen „Sieg Heil" schloß der Vortragsabend. , Dippoldiswalde. Am S. Januar hielt die NSKOB, Orts^ gruppe Dippoldiswalde im „Goldenen Stern" eine gutdesuchte Mitgliederversammlung ab. Sie trug den Charakter einer Haupt versammlung. 2n seinen einleitenden Worten gedachte der Obmann Pg. Gehmlich zuerst des kürzlich verstorbenen Kam. Sperhaken. Sodann streifte er die bevorstehende Saarabstim mung. Nun gab er einen sehr aussührlichen Bericht auf das verflossene Jahr. Es schlossen sich an die Berichte der einzel nen Amtswalter über Versorgung und Fürsorge, Arbeitsbe schaffung, Kass« und Rechnungswesen, Hinterbliebenen-Fürsorge und Presse. Der Obmann dankte seinen Mitarbeitern, beson ders den Kameraden Lindner und Schieritz, die auf eine 10- jährige Amtswallertätigkeit zurückblicken können. Al» Dank und Anerkennung überreichte der Obmann diesen da» Buch der Führers „Mein Kampf" mit entsprechenden Widmungen. Die wichtigsten Verordnungen der Reichsdienststelle wurden be- kanntgemacht, so z. B. der neuerscheinende Kriegsfilm „Um da» Menschenrecht", Sonderurlaub für Schwerkriegsbeschädigte, Konfirmandin- und Berufsberatung, Mitgliedschaft und Pflichten u. a. m. Das Geschäftszimmer, Altenberger Straß« 14 l, wird künftighin nur noch Mittwochs von 16 bis 19 Uhr für den öffentlichen Verkehr geöffnet sein. Mit der Aufforderung an die Mitglieder, weiterhin der NSKOV die Treue zu bewahren und jederzeit mitzuhelfen am Aufbau unseres Vaterlandes schloß der Obmann die Versammlung. — Bett. Begriff „Glashütter Uhren". UmMlh- verständnissen vorzubeugen, ergänzt öle Industrie- und Handels kammer Dresden ihre Mitteilung über ihr Gutachten zum Be griff „Glashütter Uhren" folgendermaßen: 3n Glashütte befinden sich heute nur noch zwei größere Firmen, dle sich mit dem Fertig bau von Uhren befassen. Me eine Firma hält am Präziflons- uhrenbau, wie er in der Vorkriegszeit in Glashütte geoflegt wurde, fest. Die andere, jünger« Firma hat sich im wesentlichen auf Serienfabrikation eingestellt und bringt Äebrauchsuhren her aus, die, wenn sie auch keine Präzisionsuhren sind, doch als Oua- litätSuhren angesprochen werden können. Wenn Im Gutachten der Kammer zum Ausdruck kam, daß der Begriff „Glashütter Uhren" nicht nur eine Herkunftsbezeichnung, sondern ein Quali- tätsbegriff Ist, so kann weiter festgestellt werden, daß alle vorge nannten Erzeugnisse den Oualitätsbegriff „Glashütter Uhren" er füllen. Die letztgenannte Firma stellt auch ein« Zylinderuhr her, die nicht mehr unter den Begriff „Qualitätsuhr" fällt. Solche Uhren kosten im Einzelhandel bis zu ungefähr NM. 30,—. Die Firma hält selbst ihre Abnehmer an, diese Uhr nicht als „Glas- bütter Uhr" zu bezeichnen, damit eine Irreführung -es Publl- nums vermieden wird. Schließlich lst zu erwähnen, daß In Glas hütte auch dle Herstellung von Uhrenrohwerken bettleben wird. Ein« Uhr, die lediglich ein Glashütter Nohwerk enthält, da» aus wärts veredelt worden ist, kann keinen Anspruch auf die Be zeichnung „Glashütter Uhr" oder „Glashütter Uhrenwerk" er heben.