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Kurze Notizen Der ursprünglich für die vergangene Woche angesetzte zweite deutsche Arbeit-Kongreß findet nunmehr am Mitt woch, den 16. Mai, um 11 Uhr, i n Sitzungssaal des ehe maligen Preußischen Herrenhauses in Berlin statt. Die Abordnung der polnischen Landwirtschaftsvertreler mit dem Vorsitzenden der Landwirtschaftskammer, Fuda- kowski, an der Sitze, ist in Berlin eingetroffen. Die Abord nung wird drei Tage in Deutschland verbleiben Neichsfinanzministcr Graf Schwerin von Krosigk wird auk Einladung des Senats am Mittwoch Hamburg einen offiziellen Besuch abstatten. In Moskau fand die Beisetzung des kürzlich verstordcneu erhefs der OGPU., Meuschinski, statt. Nach einer Trauerfeier aus dem Roten Platz trugen Stalin, Molotow, Kaganowitsch und Wo roschilow die Urne Menschinskis zur Kremlmauer, wo sie einge- maucrt wurde. Nach Meldungen aus Mulm, einer kleinen Ortschaft am öst lichen Teil der chinesischen Ostbahn, wurde» zwei japanische Offi ziere von unbekannten Personen erschossen. Muli» wird deshalb von japanischen Truppen besetzt werden. Wie aus Lsitfikar gemeldet wird, wurde ein Mandschukuo- Dampser in der Nähe der Einmündung des Sungnn-Flujses in den Amur von einer Sowjetbatteric beschossen. Einzelheiten des Zwischenfalles fehlen noch, dach steht fest, daß sich an Bord des Dampfers mehrere Passagiere, darunter ein japanischer Oberst, befanden. Mehrere von ihnen sollen getötet worden sein. Beim Höhenflug verschollen Substratosphärenballon wird verniißt. t Bitterfeld, 15. Mai. Am Sonntag früh kurz nach 8 Uhi ! stieg aus dem Bitterfelder Ballon-Füllplatz der Ballon „Bartschvon Sigsfel d", geführt von einem Berliner Ballonführer, zu einer Höhenfahrt auf. die wiederum Strah lenforschungen in der Substratosphäre dient. Der Ballon trieb in östlicher Richtung ab und war bald in dem Dunst, der vor dem sonst blauen Himmel lagerte, den Blicken ent schwunden. Bis Montag mittag war in Bitterfeld keine Landungsmeldung von der Mannschaft des Substratosphä renballons eingetrosfen. Man befürchtet deshalb das Schlimmste. Da in große, Höhe aber stärkste Lustgcschwindigtciten herrschen, ist es auch möglich, das, der Ballon sehr weit, vielleicht nach Po len, Rußland oder auch aus die hohe See abgetrieben wor den Ist. Das Auswärtige Amt ist von der Sachlage unter richtet worden, damit den Balloninsasien bei einer etwaigen Rotlandung Im Auslande jede mögliche Unterstützung zuteil wird. Der Ballon „Bartsch von Sigsseld" ist der größte deutsche Freiballon. Er faßt 9500 Kubikmeter. Die Führung hatte Dr.-Ing. Schrenck-Berlin. Als Beobachter machte die Fahri der Meteorologe Masuch-Bitterfeld mit. Die Fahrt wurd, unternommen vom Höhenstrahlungslaboratorium Potsdam mit Unterstützung des Reichsluftfahrtministeriums und de, Ballon- und Fliegerortsgruppe Bitterfeld im Deutschen Luftsportverband. Bisher fanden von Bitterfeld aus in den letzten beiden Jahren fünf derartige Ballonfahrten in di« Substratosphäre statt. Die wissenschaftliche Leitung hatte da bei Prof. Kohlschütter-Potsdam. Schon 1914 unternahm dieser von Bitterfeld aus eine Fahrt in die Substratosphäre. Die damals von ihm gemachten Untersuchungen führten zu grundlegenden Ergebnissen, die noch heute ihre Gültigkeit haben. Die Fahrt des ..Bartsch von Sigsseld" am Sonntag hatte den Zweck, die Wirkung dieser Strahlen auf Edelgas« zu messen und dazu die Abweichungen im Verlaufe der Strahlungsstärke festzustellen, wie sie an der unteren Grenz« der Stratosphäre, also bei 10 Kilometer Höhe, zu beobach ten sind. Messenfeuer in Anterfranken 16 Häuser und 22 Scheunen erngeäschert Eremlandtteffen der MKW. Das Recht der Kriegsopfer. Schneidemühl, 15. Mai. Ueber 20 000 Kriegsopfer waren zwei Tage lang in Schneidemühl zum großen Grenzlandtreffen der NSKOV. versammelt. Höhepunkt war die große Grenzlandkundge bung im Stadion. Dem Fahneneinmarsch folgte die Be grüßungsansprache des Bezirksobmannes der NSKOV. Schneidemühls, Kriesel. Darauf sprach Landeshaupt mann Fiebing, der an die Kameradschaft des Schiitzen grabens erinnerte. Diese Kameradschaft sei es gewesen, die mit den Landesverteidigern aus dem Kriege zurückgekom men sei, und dieser Geist sei es gewesen, den Hitler in unsere Herzen gebrannt habe. Oberbürgermeister Stöhr über brachte die Grüße der Stadt Schneiüemühl. Er wies dar aus hin, daß mit dem Weltkrieg das Ende der marxistischen Lehre besiegelt gewesen sei. Reichskriegsopferführer Oberlindober stellte in sei ner Rede fest, daß die deutschen Kriegsopfer im vergangenen Jahre das zurückerkämpft hätten, was sie verloren glaubten, nämlich die Achtung der gesamten deutschen Nation. Die Kriegsbeschädigten seien keine Rentenempfänger sondern Soldaten, die ihre Pflicht erfüllten und erwarteten, daß die Nation ihnen gegenüber auch ihre Pflicht erfülle. Der neue Staat werde den Kriegsopfern das Recht zubilligen, um das sie auf den Schlachtfeldern gekämpft haben, das Recht auf Arbeit und das Recht, mit ihrer Hand das Brot für die Familie verdienen zu können. Es würden ihnen in der Heimat würdige Heimstätten geschaffen. Im nächsten Jahre würden rund 3 Millionen RM an eigenen Mitteln zur Schaffung von Heimstätten aufgebracht werden. Die nächste Aufgabe werde sein, den Hinterbliebenen endlich dis würdige Versorgung zu schaffen. Der Redner schloß mit einem Hin weis auf den Entwurf des neuen Versorgungsgesctzes. Die Kundgebung fand ihren Abschluß mit einer Ehrung der im Kriege gefallenen Helden und mit der Weihe einer Reihe neuer NSKOV.-Fahnen. Aufgaben der neuen RiMeriumr Die neue Ressortteilung mit dem Reichsinnenministerium. Reichskanzler Adolf Hitler hat einen Erlaß über die vom Reichsministerium des Innern an das Reichsministe rium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung abzu gebenden Aufgabengebiete unterzeichnet. Dieser Erlaß des Reichskanzlers geht zurück auf den Erlaß des Reichspräsiden ten vom 1. Mai 1934. In der Neuregelung wird bestimmt, daß aus dem Ge schäftsbereich des Reichsministeriums des Innern folgende Angelegenheiten in das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung übergehen: 1. Wissenschaft: Allgemeine Angelegenheiten der Wis senschaft, auch in ihren Beziehungen zum Ausland, Physika lisch-Technische Reichsanstalt, Chemisch-Technische Reichsan- stalt, Reichsanstalt für Erdbebenforschung, reichswichtiae wis- Lad Kissingcn, 15. Mai. In der Gemeinde Poppenroth wütete ein verheerendes Großfeuer, dem nicht weniger als 16 Wohnhäuser und 22 Scheunen zum Opfer sielen. Das Feuer, das in einer Scheune ausgcbrochen war, verbreitete sich, vom wind begünstigt, in rasender Eile über die ganze Häuserreihe. Bei dem Wassermangel erwiesen sich die ersten Bekämpfungsmahnahmen als völlig unzureichend. Erst als die Feuerwehren von Bad Kissingen, Hammelburg, Schwein furt und zwei anderen Orten mit ihren Motorspritzen cin- greifen konnten, gelang es, dem Fcuermeer Einhalt ru ac- senschaftliche Anstalten des In- und Auslandes, wissenschaft liches Büchereiwesen, Volkskunde, Archäologisches Institut. 2. Erziehung und Unterricht: Hochschulangelegenheiten, Studentenhilfe, Reichsfachschaftsführer der Studierenden an den deutschen Hoch- und Fachschulen, allgemeine Schulange legenheiten, Volksschulen, höhere Schulen, Privatschulen, Be rufs- und Fachschulen, deutsches Schulwesen im Ausland, Auslandsschulen. 3. Jugendoerbände. 4. Erwachsenenbildung. In dem Erlaß heißt es dann weiter: Auf den bezeich neten Gebieten ist der Reichsminister für Wissenschaft, Er ziehung und Volksbildung für alle Aufgaben einschließlich der Gesetzgebung federführend. Für die Beteiligung der übrigen Reichsminister gelten die allgemeinen Grundsätze. Noch kein Erfolg der Bergungsarbeiten Bremen, 15. Mai. Mit vereinten Kräften wurden am ! Montag die Bergungsarbeiten an dem gesunkenen Schlep per „Mercur" fortgesetzt. Es ist möglich, daß sich nicht mehr alle Leichen im Schiffskörper befinden. Bisher gelang es infolge des bewegten Seeganges nicht, den mit acht Per sonen gesunkenen Schleppdampfer zu heben. Nach wie vor , liegt das Schiff unter dem Meeresspiegel. Inzwischen haben die Taucher den Schaden beim Dampfer „Albert Bal lin" festgestellt, der nach erfolgter Ausbesserung nach Ham- t bürg weiterfahren wird. ! Bors gestern bis heute ' ver Lhes der Heeresleitung in München. Der Ches der Heeresleitung, General der Infanterie - Freiherr von Fritsch, besichtigte die gesamten Truppen des Standorts München, die aus dem Obcrwiosenfeld in Parade- lufstellung angstreten waren. Nach Absäweiten der Fronten orderte er die Truppen in einer kurzen Ansprache zu solda- ischer Pflichterfüllung im Dienste des Vaterlandes auf. Sein ireifaches Hurra galt dem Vaterland, dem Reichspräsidenten rnd dem Führer. Das Deutschland- und das Horst-Wessel- ched beendeten die Besichtigung. , Staaisminister Esser in Ungarn. » Aus Grund einer herzlichen Einladung der ungarischen i Negierung ist Staatsminister Esser in seiner Eigenschaft als ! Führer der deutschen Verkehrsverbände und Präsident des Neichsausirbustes kür Fremdenverkehr mit dem Fluazeua zu Trauerfeier in Buggingen. Für die 86 Opfer der furchtbaren Brandkata strophe im Kaliberg werk in Buggingen sand eine Trauerseier statt, bei der Landes bischof Dr. Kühlewein den Hinterbliebenen Trost zusprach. vieren. Der Ort bietet ein Bild der Zerstörung. Der Scha den ist noch gar nicht abzusehcn. Das Unglück trifft die Bevölkerung um so härter, als es sich meist um minderbemittelte Leute handelt. Durch den Brand sind über 100 Einwohner obdachlos geworden. Durch einstürzendes Mauerwerk und Balken wurden zahlreiche Bewohner verletzt, so daß in fast 30 Fällen die Sanitäter Hilfe leisten mußten. Sofort nach Benachrichtigung von der Katastrophe eilte der Gauleiter Dr. Hellmuth an Ort und Stelle, um helfend einzugrcifen. einem drei- bis viertägigen Besuch in Budapest eingeiroffen. Die Reise dient der Förderung und dem Ausbau des deutsch ungarischen Reise- und Fremdenverkehrs. Treffen der dänischen Nationalsozialisten. In Slagelsee fand der Gautag der Dänischen National sozialistischen Arbeiterpartei (DNSAP.) Gau Seeland statt, an der auch die Bewegung „Boden, Arbeit, Kapital" und die LS.-Bewegung (Zusammenschluß der Landwirte) teil nahmen. Aus allen Teilen des Landes hatten sich zahl reiche Teilnehmer eingefunden, die sich aus allen Schichten der Bevölkerung und allen Altersstufen zusammensetzten. Man schätzt die Zahl der Anwesenden auf 4000 bis 5000. Die Veranstaltung begann mit einem Feldgottesdienst, den Pastor Malling aus Nordschleswig hielt. Anschließend mar schierten die Nationalsozialisten mit zahlreichen Fahnen, die weiße Hakenkreuze auf rotem Grunde zeigten, in muster gültiger Ordnung durch die Straßen zu einer öffentlichen Versammlung. Hier sprach Dr. Fritz Clausen, der Führer der dänischen Nationalsozialisten. Die Zusammenarbeit der baltischen Staaten. Die Gesandten Estlands und Lettlands überreichten ge meinschaftlich der litauischen Regierung die Antwort auf deren Denkschrift vom 25. April, die die Frage einer enge ren Zusammenarbeit der baltischen Staaten betrifft. Ueber den Inhalt der gleichlautenden Antwort verlautet, daß beide Regierungen den litauischen Vorschlag begrüßen und ihn als bedeutsame Unterlage für weitere diplomatische Ver handlungen annehmen. Ferner soll in der Antwort der Wunsch zum Ausdruck kommen, daß die grundsätzlichen Vorschläge -und Vorbehalte der litauischen Denkschrift noclr einer näheren Erläuterung bedürfen. Titulescu und Rüschtü Bey in Belgrad. Die Außenminister von Rumänien und der Türkei, Titulescu und Rüschtü Bey, sind in Belgrad eingetroffen. Wie die Belgrader Blätter melden, werden die Außenmini ster Rumäniens, der Türkei und Jugoslawiens in Belgrad über alle Fragen der internationalen Politik mit besonderer Berücksichtigung der Lage auf dem Balkan sprechen. Die Blätter heben hervor, daß Rüschtü Bey auf Grund des grie chisch-türkischen Vertrages auch im Namen Griechenlands sprechen könne, so daß diese Zusammenkunft gewissermaßen das erste der im Balkanpakt vorgesehenen Ministertrefsen darstelle. Sächsische Nachrichten Dresden. 19jährigerBetrüger. Als angeblicher Musikzugführer der HI hatte sich der IS Jahre alte Versiche rungsagent Hans Erwin Kegel von hier mit zahlreichen Firmen in Verbindung gesetzt und um Spenden zur Errich tung einer HI-Heimes gebeten. In einigen Fällen erlangte er Gaben, die er für sich verbrauchte. Bei seinen Schwinde leien legte er sich auch den falschen Namen Gerhard Vogel zu; er wurde festgenommen. Dresden. Der älteste Offizier der Sächsischen Armee, Oberst a. D. Carl Hannes von Hartmann, konnte sei nen 90. Geburtstag begehen. Er war Kriegsteilnehmer in den Feldzügen von 1866 und 1870 und stellte sich bei Aus bruch des Weltkrieges als 70jähriger dem Vaterland zur Verfügung. Dresden. S t a n d a r t c n w c i h c d e r e h e m a l i g en 24er. Die Kameradcnvercinigung des ehemaligen Kgl- Sächs. Res.-Feldartillerie-Rcgiments 24 weihte auf ihrem 12. Regimcntstag die neue Standarte der Vereinigung. Gleichzeitig wurde der 70. Geburtstag des ersten Regiments kommandeurs während des Weltkrieges, General a. D. Blochmann, begangen. Großenhain. Böttchertagung. Zum 16. Ver bandstag des Verbandes selbständiger Böttcher hatten sich etwa hundert Böttcher aus Sachsen eingefunden. Anwesend war u. a. Bundesvorsitzender Wünschmann-Berlin, der zu gleich den Ehrenvarsitz des Landesverbandes führt. Der Ge- famtvorstand mit Otto Peschke als Vorsitzendem wurde erneut bestätigt.