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Weiheritz-Jettung Tageszeitung und Anzeiger sür DippoläiswalSe, SchmieSeberg u. A. Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. mit Zutragen; einzelne Nr. 10 ^ill- :: Gemelnde-Verbands-Girokonto Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 4vs Postscheckkonto Dresden 125 48 Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der AmkShauptmannschaft, des Stadtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Dl« 46 MiMmrtti vretk« Mllllmekerzeile 6 Apfa.; Im Tertteit di» S3 Millimeter breite Mllllmeterzelle 1t Rpfg. Anzeigenschluß 10 Uhr vormittags Nr. 109 Sonnabend, am 12. Mai 1934 100. Jahrgang Mrtliches und MMes Dippoldiswalde. Der Mühlgraben der Fa. Blanke L-Rast hier führt bekanntlich auf kurze Strecke durch Felsen hindurch und unter dem Gebäude hinweg, in dem früher die Firma Moritz Hille, Motorenwerke, untergebracht war. In letzterem Stück hat gestern abend der Wasserdruck zwei Mauern durch brochen,- das Wasser drang darauf ins Gebäude ein und richtete dort beträchtlichen Schaden an. Einige Zwischenwände kamen zum Einsturz. Durch die Fenster, die zerbrochen wurden, strömte das Wasser nach außen und unterspülte den Damm der am Hause vorüberführendcn Reichsbahn. Mit Hilse tat kräftiger Leute konnte weitere Gefahr beseitigt werden. Die Züge mutzten die unterspülte Stelle heute mit Vorsicht befahren. Dippoldiswalde. Deutsche Volkshochschule: Montag, den 14. Mai, von Sludienrat Schaible: „Vom Korn zum Mehl" mit Lichtbildern. — Infolge Acnderung des Eisenbahnfahrplans auf der Strecke Heidenau—Altenberg hat auch der Sommerfahrplan der Kraftpost Dresden—Heidenau—Zinnwald geändert werden müssen. Die Omnibusse fahren vom 15. Mai an ab Dresden 6,45, 8,15 (Sa. u. S.), 10,35, 12,50, 18,40, 23,15(w.)> 23,35 (S.), ab Glashütte nach Dresden 7,27,8,50 (auher nach S), 11,19, 13,4 (Sa.), 16,24, 18,5 (S.), 19,20, 21,55 (S.). Es wird begrüßt werden, daß im Fahrplan eine tägliche Spät verbindung nach Glashütte und Lauenstein ab Dresden 23,15 (w.), 23,35 (S) und eine Frühverbindung nach Heidenau—Dresden, 7,27 ab Glashütte neu vorgesehen ist. Ulberndors. Der Männer-Gesang-Verein unternahm am Himmelfahrtstage mit Omnibus der Firma Voigt, Kipsdorf, einen Ausflug nach Meißen. Nachdem im Bahnschlößchen Niederwartha das Frühstück eingenommen war, wurde das Pumpspeicherwerk Niederwartha besichtigt. Die interessante und lehrreiche Besichtigung nahm 2 Stunden in Anspruch. Der größte Teil des Weges nach Meißen wurde dann auf Schusters Rappen unter Marschgesang zurückgelegt. 2n der Rehbock schänke stärkte man sich an einem guten Elas Spezial. Das Mittagessen wurde in Jdelers Terrassengarten in Meißen ein genommen. Während der folgenden Freizeit wurden Gedächtnis kirche, Dom, Albrechtsburg usw. besichtigt. Die Rückkehr erfolgte über Dresden. Den 37 passiven uud aktiven Mitgliedern und den Gästen wird dieser Ausflug in schöner Erinnerung bleiben. ikelciisiä-k-dAmEHimmelfahrtstage hielt diejhiesige Frei willige Feuerwehr ihr 49. Stiftungsfest im oberen Gast hofe ab. Zu diesem Ehrentage war auch Landesbranddirektor Müller—Schmiedeberg erschienen, außerdem viele Ehrenmit glieder der Wehr, unter diesen Bürgermeister i. R. Emil Heer klotz. Der Festabend wurde eingeleitet durch Tanz. Im Ver laufe des Abends begrüßte der Hauptmann der Wehr, Richard Heerklotz, die zahlreich Erschienenen und wünschte frohen Ver lauf des Abends. Die Festrede hielt Ehrenmitglied Pfarrer Porstendorfer. Im Auftrage des Landesverbandes sächsischer Feuerwehren überreichte Landesbranddireltor Mü ler dem Tischlermeister Hermann Reichel das Ehrenzeichen für 40jährige Dienstzeit am grün-weitzen Bande sowie dem stellvertretenden Hauptmann Paul Zimmermann das Ehrendiplom des Landes verbandes für 20jährige Dienstzeit mit besten Wünschen. Auch der Jubelwehr sprach er beste Wünsche des Landesverbandes aus. Er forderte alle Wehrleute aus, den Ausgezeichneten nach zueifern. Anschließend ernannte der Hauptmann der Wehr den Spritzenmann Richard Schneider für 30jährige Dienstzeit zum Ehrenmitglied der Wehr und händigte ihm die 3 silbernen Litzen aus. Schneider hatte in den 30 Jahren nur eine Uebung versäumt. Weiteren 8 Kameraden wurden die Litzen sür 10- jährige Dienstzeit überreicht, auch d'e zuerst genannten zwei Kameraden erhielten die weiteren Litzen. Der Festball hielt alle noch lange beisammen. ß^fersdor'. Im Rahmen der Lustschutzsammellage ver anstaltete die Freiwillige Feuerwehr mit dem örtlichen SA.- Trupp, Hitlerjugend, Bd.M., Jungvolk usw. einen Propa gandamarsch durch den Ort. Die Kapelle der Wehr spielte ijnermüdlich, und das Jungvolk gab mit Sprechchören der Bedeutung des Tages Ausdruck. Äm Dorfende angekommen sprach Rottenführer Grunicke treffende Worte über die Be deutung des Luftschutzes, lolinsbsctl Bedenken, daß der zu erwartende zweite Transport Saarkinder hier eintrefsen würde, da die Saar- kommission es nicht gestatte, scheinen hinfällig, da vor einigen Tagen ein Transport durch Plauen i. V. durchkam und am 15d. M. ein weiterer Transport Dresden berühren wird Erst Leistung, dann Kritik! Reichsminister Dr. Goebbels gegen Miesmacher und Kritikaster! Der Feldzug gegen Miesmacher und Kritikaster wurde in Berlin mit einer Riesenkundgebung im überfüllten Sport palast eröffnet, auf der Reichsminister Dr. Goebbels sprach, der auf der Straße und im Sportpalast mit stürmischen Heil rufen begrüßt worden war- Nach einem Rückblick auf die Tätigkeit der alles besser wissen wollenden Nörgler während der Kriegsjahre ging der Minister auf die Jetztzeit ein und erklärte: Hätten wir die Arbeitslosigkeit nicht beseitigt, dann würden die Kritikaster darüber schmähen und schimpfen. Jetzt, wo wir im Zuge sind, sie zu beseitigen, schimpfen sie, daß keine Parteien mehr bestehen; früher schimpften sie, daß die Regierungen so ost wechselten, heute schimpfen sie, daß diese Regierung so lange bleibt. (Beifall und stürmisches Lachen.) Früher waren ihnen die Zeitungen zu zweitönig. jetzt sind sie ihnen zu ein tönig; früher schimpften sie, daß jeden Abend soundsomele Tote im politischen Kampf zu verzeichnen seien, jetzt schimpfen sie, daß nichts mehr passiert. Es ist ihnen zu langweilig in Deutschland geworden, es geht ihnen zu gut, und wenn es dem Esel zu wohl wird, dann begibt er sich aufs Eis. Eine Zeitlang haben wir uns mit diesen Leuten nicht auseinandergesetzt, jetztsollensteunskenneu ler nen! Wir tun das nicht, wie wir es wohl könnten, mit der Staatsgewalt, sondern wir apcllieren an den Bundesgenossen Volk. Das Volk selbst soll urteilen! (Stürmischer Beifall.) Dann wird in kürze st er Zeit dieser Spuk ver flogen sein. Das deutsche Volk har ja die hinter uns lie- genden Zeiten noch nicht vergessen, und es vergleicht die nationalsozialistischen Taten mit denen der vorangegangenen Negierungen. Der I.Mai hat ja bewiesen, wie das Volk über unsere Leistungen denkt. Die Millionen bekennen sich zum Nationalsozialismus aus innerer Leidenschast. Ein ganzes Volk ist entschlossen, einig und brüderlich sein nationales Lebensrecht auch der Wett gegenüber zu verteidigen. Man kann wirklich wieder von einem deutschen Volk sprechen. Wenn noch nicht alle Krisen beseitigt, noch nicht alle Verfallserscheinungen aus geräumt sind, so wird das bei dieser Geschlossenheit des Vol kes in absehbarer Zeit möglich sein. Das deutsche Volk hat der nationalsozialistischen Regie rung einen Freibrief für vier Jahre gegeben. Nach kaum einem Jahr Hal es mit überwältigender Geschlossenheit sein zustimmendes Urteil über die im ersten Abschnitt des Aus bauwerkes erreichten Erfolge gefällt. Wir wären jeden Tag bereit, wenn man es von uns forderte, die Nation erneut zu befragen, und auch dieses Urteil, so erklärte Dr. Goeb bels unter stürmischer Zustimmung, würde nicht gegen son dern für uns aussallen. Wir haben uns vier Jahre ausbe dungen. Nach wenig mehr als einem Jahr können wir dar auf verweisen, daß die Arbeitslosigkeit um die Hälfte ge sunken ist, daß die Parteien beseitigt sind, daß die Außen politik wieder dem deutschen Ehrenstandpunkt gerecht wird, daß wir aus dem Völkerbund auszutreten wagten, als man uns als Nation zweiter Klasse behandeln wollte daß die Scifcrsdors. Der Heimatvcrcin hatte seine Milglieder für Dienslag abend zu einer Mitgliederversammlung in Oppclls Restaurant cingeladen. Zuerst sand eine Aussprache über die neu- geschaffene Parkanlage flall, wobei beschlossen wurde, Tafeln zum Schuhe der Anlage anzubringen. Den Bauern wurde sür die un- enlgelllichen Fuhren Dank ausgesprochen. Das Besäen der noch freien Flächen mit Grassamen wird nunmehr sosort in Angriff ge nommen, nachdem Ncgen gefallen isl. Unter die im Park flehende Linde wird eine rascnähnliche Staude angepflanzt, welche auch !m Schallen gut gedeiht. Die Gcsamlkoslcn werden in der nächsten Versammlung bekannlgcgcben werden. An passenden Plätzen der Anlage sollen Bänke ausgestellt werden, lieber deren Form wird der Gesamlvorsland beraten. Die Ausstellung einer Gedenktafel (Größe 80X120) mit der Inschrift: „Hcimalverein Scifcrsdors 1800—1934" fall au das 25 jährige Jubiläum des Vereins, welches voraussichtlich am 14., 15. und 16. Juli, verbunden mit einem Schul fest, staltiinden wird, erinnern. Ein Ausschuß zur Ausgestaltung des Jubiläums wurde aus folgenden Heimatfreunden gebildet: W. Dreßler, R. Grumbt, G. Meyer, E. Nitzsche, M. Lohse und M. Lieber. Außerdem wird der Bürgermeister sowie die Lchrer- schasl hinzugezegen. Zum Verwalter des Parkes wurde Heimat freund Nitzsche bestimmt, bei Ablehnung Heimatfreund Hegewald. Verschiedene Eingaben an die Reichsbahn haben ihre Erledigung gefunden. Eine Auloparlie soll auch dieses Jahr wieder stattfinden, wenn genügend Beteiligung vorhanden ist. Da die Papierkörbc an den Bänken im Spcchtrihgrunde dauernd beschädigt wurden, werden sic cingezogen. kUtenberg- Am 15. Mai wird der Betrieb der Kraftpost Chemnitz—Augustusburg—Eppendorf—Großhartmannsdorf— Muida—Frauenstein—Moldau—Rehefeld—Altenberg wieder ausgenommen. Die Fahrten haben in Moldau Anschluß nach und von Teplitz-Schöna». Die Posten treffen in Altenberg aus Richtung Chemnitz S933, W 1227, 1902 ein und fahren 826 sowie 17 >2 in Richtung Chemnitz. Reinhardtsgrimma. Der Gcmcindcbund der Frauen kirche zu Dresden, der alljährlich am Himmelsahrtsfesle einen arö- t!"R Ausflug unternimmt, halte sich als Ziel seiner diesjährigen 10. Jubiläumsfahr! unsern Ort erwählt. Gegen 8 Uhr trafen in sechs großen Aulobussen der KVG. weil über 300 Teilnehmer hier «in. Ihr erster Gang führte sie den Kirchberg hinan zum Gottes- Hause. Bald füllte eine andächtige Gemeinde unser durch die Er neuerung so schön gewordenes Kirchlein. Stadt und Land, Hand in Hand- Wie ganz anders wirkte die schlichte Dorfkirchc aus un- scre Gaste als der hochgcwölble Kuppclraum ihrer Heimalkirchc. Mit den mächtigen Tönen unserer Silbcrmannorgcl begrüßte unser Kantor Schneider die Dresdner. Ortspsarrer Siecke hielt die Fest- predigt über ein Wort aus dem Ephescrbrics. Aker die lieben Gäste wollten nicht nur empfangen, sic wollten auch spende». Ihr Freiwilliger Kirchcnchor sang unlcr der Lcilung von Kapellmeister Erich Schneider, Dresden, drei prächtige geistliche Chöre. Die gc- wollige Macht der Töne wie auch das Hauchzarle Verklingen der Climmcn erregten Bewunderung. Frl. Hilde Döhncrl, Dresden, spielte mcislcrhast das Adagio aus dem Violinkonzert in C-durvon Joseph Haydn. Uebrigens hatten sich auch die Posaunenchöre der Frauenkirche, von Glashütte und Reinhardtsgrimma durch Beglei- lunq des Glaubcnsli-dcs bestens bewährt. Anschließend an de« Fcslgollesdicnsl fand am Ehrenmal eine Gefallenenehrung statt. Kameraden des Kriegervercins Reinhardtsgrimma hielten mit Fahne die Ehrcnwachl. Nach dem Verklingen des „Agnus dci", gesungen vom Freiwilligen Kirchenchor der Frauenkirche, leglo Oberinspektor Weinert, der Vorsitzende des Gemeindebundes, un lcr ehrenden Worten einen herrlichen Kranz mit prächtiger Schleife am Ehrenmal nieder. Gerade durch diese ernste Feier, die die Po- sauncndläser mit dem Lied vom guten Kameraden, dem Deutsch, land- und Horsl-Wessel-Lied beendeten, gewannen sich die Gäste die Herzen der Einheimischen. — In den beiden Gasthöfen des Or tes nahmen die Dresdner ein einfaches Mittagsmahl ein, um dann, frisch gestärkt, einen Gang durch den Ort zu machen. Aw Adolf- Hitler-Platz lieh der Posaunenchor vaterländische und volkstüm liche Meisen erklingen. Nachmittags öffneten sich den Gästen und Einheimischen die Pforten des Schloßes und des Schloßparks. Es war ein hoher Genuß, unter den allen Bäumen den musikalisehen Darbietungen zu lauschen, die von der Schloßtcrraßc aus geboten wurden. Jungmädchen von Reinhardtsgrimma erfreuten auf einer Wiesenfläche durch Vorführung von Volkstänzen. Viel bewundert wurden auch die reichen Kunslschätze des Schloßes. Die Schloß- Herrschaft bewies durch sehr liebenswürdiges Entgegenkommen ihre Volksverbundenheit. Schloßherr Scnfft von Pilsach wellte mit seiner Mutter den ganzen Nachmittag über unter der fest frohen Menge. Immer wieder hörte man von den Dresdner Gä sten, daß sie dieses herrliche Fleckchen Erde in steter Erinnerung behalten würden. Pfarrer Leidhold von der Frauenkirche und Ortspsarrer Hiecke wechselten noch Dankes- und Abschiedsworle. Zum Beschluß vereinigte man sich in den beiden Gasthöfen zur ge meinsamen Kaffeetafel, um dann die Autobusse zur Abreise zu be steigen. Die Weiterfahrt ging von hier aus über den historischen Finckenfang nach Glashütte. fjNrna. Vom Zuge überfahren ließ sich am Himmelfahrts- tage in der Nähe des Stadtbades ein 31 Jahre alter, lediger Monteur aus Pirna. Er war sofort tot. Die Beweggründe zu der Verzweiflungstat sind nicht bekannt. waldlielm Beim Paddeln auf dem Stausee der Talsperre Kriebstein schlug am Himmelfahrtstag, ein Boot mit drei jungen Leuten um. Während zwei sich an Land retten konnten, verschwand der Dritte im Wasser und ertrank. Plauen. Auf der Königsstraße löste sich am Himmelfahrts tag von einem Kraftrad während der Fahrt der Beiwagen. Der Führer, sein Beifahrer und ein im Beiwagen sitzender Werkmeister stürzten auf die Straße. Der Werkmeister wurde mit einer Gehirnerschütterung besinnungslos ins Krankenhaus gebracht. Plauen- An den Folgen einer Blutvergiftung ist im Krankens aus der 48 jährige Landwirt Arno Trommer aus Schönberg gestorben. Er hatte Kunstdünger ausgestreut und hatte dabei eine kleine Verletzung nicht beachtet. ui"--- > > Wetter für morgen: Vorwiegend heiter, trocken und sehr warm bei schwachen Winden aus Südost bis Süd. Gegen Abend vereinzelt Wärme- gewitter.