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durchschnittlich nur mit Vogen, Pfeilen und eiserne« Fle. aeln ausgerüstet ist. Bo« 1b Jahren versuchte e» Prinz Tschun, der Vetter de» regierenden Kaisers, sie »ach Muster der Schwarzen Flagge« zu organisiren, was ihm auch mit 20000 Mau« theilweis« gelang. Die zweite tartarische Streitmacht, di« Armee der Mandschurei, besteht au» un gefähr 80 000 Mann und rekruttrt sich au» den 180000 Banuamäunern in den Bezirken von Fenatien, Kirin und Hellmy Tschirn. Die Hauptquartiere befinden sich in Muk- den, Kirin und Tstitsthar. Di« Mannschaft«« sind nicht gleichmäßig bewaffnet; «» find«« sich Rrmington-, Enfield- und Mausergrwehre. Für den Krieg in Korea würde die Fengtienabtheilung in Betracht kommen. Auch scheint e», al» wenn sie sich schon theilweise auf dem Wege nach dem Naluflusse befände, um den Schwarzen Flaggen Li Hung Tschan» die Hand zu reichen, und den von chinesischen Armeen oft betretenen KriegSpfad nach Söul einzuschlagen. Von dem Hauptquartier der chinesischen Nordflotte und der Armirung der See. und Grenzbefestigungen ent wirft der Gewährsmann der „Time»" folgende Schilderung: In Futschu und Nanking bestehen schon seit 30 Jahren Arsenal« und nruerding» wurde «in Musterarsenal in Kiang- ran gegründet. Deutsche Offiziere und Ingenieure haben Port Arthur und Wei bai-Wei befesttgt. Port Arthur ist das Hauptquartier der Nordflotte, besitzt 13 mit schweren Kruppschen Geschützen ausgerüstete Fort» und di« Artill«r- istrn hab«« ihre besondere Ausbildung durch den Haupt mann Schnell, «inen andern deutschen Offizier, erhalten. Die ständige Arme« beträgt 7000 Mann. Die Forts sind durch Te'egraphenleitungen verbunden und mit den neuesten wissenschaftlichen Einrichtungen, elektrischen Scheinwerfern, Torpedofabriken u. s. w. ausgestattet. Der Kriegshafen Wei-bai-wei, wo all«» unter deutscher Leitung steht, bleibt hinter Port Arthur nicht zurück, wie denn wohlbekannt ist, daß die Takufort» von Kruppschen Kanonen starren und nicht, wie 1860 durch Sir Hope Grant, umgangen wer den könnten. Ferner befinden sich Arsenale in Mugden, Kirin und Tsirsihar, in denen alle» von einer Schraube bis zu einem Repetirgewehre hergestellt werden kann. Von der Thatkraft der chinesischen Regierung zeugen auch di« zahlreichen mit Kruppschen Kanonen versehenen Forts an der koreanischen und russischen Grenz«. Zwischen Aigun am Amur und Schanhaigawan am Golf von Leaautung giebt es elf planmäßig befestigte Plätze; aber selbst an vollständig entlegenen Punkten wie Sansing am Songari und Huntschu am Tiumen trifft der Reisende noch mächtige und wohlausgerüstete Forts. Zu bemerken ist, daß, wenn auch die Gewehrausrüstung nicht gleichmäßig ist, die Artillerie ausschließlich von Krupp herstammt Man wird bei der Wägung dieses Urtheils, wie schon oben angemerkt wurde, die Thatsache nicht außer Acht lassen dürfen, daß man in England ganz offen für China Paetei nimmt und die Objektivität in politischen Dingen an der Themse nicht besonders hoch bewerthet wird. Tage-geschichk. Deutschland. — Der nationalliberale Abgeordnete vr. Friedberg ist tom außerordentlichen zum ordentlichen Professor der juristischen Fakultät an der Universität Halle befördert worden. Damit sind die beiden Mandate Or. Friedbergs, das für den Reichstag (2 Anhaltischer Wahlkreis) und für das Abgeordnetenhaus (Halle-Saalkreis) erloschen, vr. Friedberg wird in beiden Wahlkreisen wieder ausgestellt werden. Das Landtagsmandat ist dem natioralliberalen Besitz gesichert, größere Mühe, allerdings auch mit guter Aussicht aus Wiederwahl, wird nur die Reichstagsersatzwahl in Berndmg-ttvchen machen. — Nach einem Telegramm des Hauptmanns von Estorfs aus St. Paolo de Loando ist dl« letzte für Süd- Westafrika bestimmte Verstärkungsmannschaft am 17. Juli an der Tsoachaub-Mündung glücklich gelandet. Der Major von Francois, der Premierlieutenant von Francois nebst Gattin haben Kapstadt mit dem Dampfer „Goth" verlassen und treffen in den nächsten Tagen in Liverpool ein. Oesterreich. Wien, 8. August. Vor dem Kreisgericht zu Jung- Bunzlau begann gestern die Schwurgerichtsverhandlung gegen sechs tschechische Arbeiter wegen Verbreitung anarch istischer Schriften. Nach dem Wiener Prozeß gegen die Anarchistengruppe, die in einer geheimen Werkstätte Dyna- mit und Bomben angefertigt hatte, beschlossen die Pariser und Londoner Anarchisten eine massenhafte Verbreitung anarchistischer Flugschriften in Oesterreich. Diese in Lon don gedruckten Schriften konnten aber nicht direkt von dort nach Oesterreich geschickt werden. Deshalb wurden sie an österreichische Arbeiter, zumeist Tschechen, die in deutschen Städten arbeiteten, vertheilt. — Die Anklage lautet auf Majestätsbeleidigung, Hochverrath und Aufreizung. Dänemark. — Der dänische Ministerpräsident Estrup, der bekannte Konfliktsminister, ist vom Amte zurückgetreten. Mit ihm ging gleichzeitig Kriegsminister Bahnson und der Finanz- Minister, so daß nunmehr auch ministeriell die lange Kon- fliktszeit in Dänemark zum vollen Abschlusse gekommen ist. Am 1. April dieses JahreS war zum ersten Male seit 188b vom Folkething und LandSthing der Regierung das regelmäßige Finanzgesrtz vourt worden, so daß also an diesem Tage die Rückkehr des Königreiches zu der ver- fassungsmäßigen Gesetzlichkeit sich vollzogen hatte. Schon damals bezeichnete Estrup seine Aufgabe als erfüllt, und kündigte daher seinen Rücktritt für den Sommer an. Aller dings waren in letzter Zeit verschiedene Gerüchte verbreitet worden, welche glauben machen wollten, der König werde seinen bewährten Rathgeber nicht gehen lassen, allein größeren Anspruch auf Glaubwürdigkeit hatten derlei Ausstreuungen niemals und sie sind jetzt auch von der vollendeten Thai- sach« widerlegt. Wie aus Kopenhagen telegraphisch mit- getheilt wird, motivirt man offiziöserseits die Rckonskuktion des Ministerium» dadurch, daß Estrup sich jetzt ohne Ge fährdung der ruhigen Entwickelung de, Staatrgeschäft« zu- rückzirhen kann, da nach der polrtischen Vereinbarung im heurigen Frühjahr« und nach dem ruhigen Vang«, den spät«» di« innrrrn Ereigniff« b«» Land«» nahm«», di« zw«i von Estrup btfürworltttn staatsrechtlichen Grundsätze, näm- lich die Gleichberechtigung beider Kammern auch bei der Berathung de« Budgets und da» Recht de» König», nach eigenem Ermessen die Minister zu ernennen, al» anerkannt erachtet werden können. Al» Konzession der Regierung an die vergleichschließenden Moderaten der Linken ist der Rück tritt der Minister Estrup, Bahnsott und Goo» zu bettach ten. Die neuen Minister gehören alle drei der Rechten an. Der Kriegsminister und der Finanzminister waren die parlamentarischen Führer der Rechten beim BergleichS- abschluß. -»««kreteh. — Die Fäden der anarchistischen Propaganda, welche durch die unter dem Eindruck de» Attentate» Caserio» ge troffenen sicher hritSpolizeilichen Maßregeln einigermaßen in Verwirrung gerathen waren, sind inzwischen wieder neu geordnet und das aemeinqefährliche Treiben fängt nament lich zwischen den französischen und italienischen Geheim- komiteeS von frischem wieder an. Der Mittel- und Brenn punkt der anarchistischen Propaganda ist da» sozialdemo kratisch verwaltete Marseille, wohin in letzter Zeit eine Masse kürzlich aus Frankreich ausgewiesener italienischer Anarchisten zurückgekehrt sind und sich dem Auge der Behörde mit Er folg zu entziehen wissen. Die Mordgeiellen benutzen aller hand raffinirte Mittel, um sich äußerlich unkenntlich zu machen. Sie treten in allen möglichen Verkleidungen auf und den Spuren der Verdächtigen zu folgen, ist in einer Fremdenkolonie von 100000 Seelen so gut wie unmöglich, zumol sie überall Helfershelfer und Zuhälter besitzen. Der Präfekt von Marseille hat über die Sachlage einen Bericht an den Ministerpräsidenten erstattet, welcher die Organisation eines besonderen polizeilichen UeberwachungSdienstes für die ganze Mittelmeerküste von Cette bis Nizza verlangt, um das Treiben der Anarchisten genau konttoliren zu können. Namentlich Marseille müsse sowohl in politischer als in sicherheitspolizeilicher Hinsicht ganz besonders aufs Korn genommen werden. An maßgebender Stelle verschließt man sich denn auch keineswegs der Erkenntniß, daß wirk samer« Schritte als bisher geschehen müssen, um der Rück wanderung italienischer Anarchisten nach Frankreich zu steuern. Paris, 8. August. Ein Italiener namens Panetti ist in Marseille verhaftet worden, weil er im Besitze von Dynamitpatronen angetroffen wurde. Derselbe kam aus Amerika und wollte nach Italien reisen, wie man annimmt, in der Absicht, dort ein Attentat zu begehen. — Wie der „Petit Parisien" meldet, hat der Seepräfekt von Lorient Nachricht von einem Komplott erhalten, welches bezweckte, die Präfektur in die Luft zu sprengen. Der Präfekt hat die erforderlichen Maßregeln getroffen. Japan. — Das „Bureau Reuter" meldet aus Aokohama vom 6 d. M.: Auf Korea haben weitere Gefechte statt- gefunden, in denen die Japaner siegreich waren. Dieselben nahmen Seikwan mit geringen Verlusten «in. Die Chinesen flohen in der Richtung auf Koshin. Die Verlust« der Chinesen werden auf fünfhundert Todt« und Verwundete geschätzt. Die Japaner befinden sich jetzt im Besitze Asans. — Das „Reuter'sche Bureau" berichtet ferner aus Nokoh ama: Die Siege der Japaner riefen große Freude in Tokio und im ganzen Lande hervor und erhöhten die Kriegsstimmung. Ein Erlaß des Mikado gestattet den Chinesen, weiter in Japan zu wohnen, wofern sie sich friedlich verhalten. Es laufen Gerüchte um, wonach die japanische Flotte eine Niederlage erlitten habe. Orts-und Datumsangabe, sowie sonstige Details fehlen. — Einer Lloyddepesche zufolge löschte die chinesische Regierung die Leuchtthürme Anpeng und Takao auf For mosa aus. A U - W M s a M. Dresden, 8. August Der König, die Prinzen und Prinzessinnen von Sachsen brachten heute Morgen dem Prinzen Georg von Sachsen zu dessen Geburtstage in der Billa Hosterwitz ihre Glückwünsche dar. Nachmittags findet daselbst Familientafel und Marschalltafel statt. — Das „Dresdner Journal" schreibt: Der Königl. Sächsische Generalstaatsanwalt hat, wie von Wolffs Bureau richtig gemeldet worden ist, den ersten Staats anwälten bei den Landgerichten und den ihnen beigeord- neten Beamten den Wunsch zu erkennen gegeben, daß sie sich der Mitgliedschaft bei Militärvereinen enthalten möchten. Die Verfügung ist mehrfach mißverstanden worden. Man hat sie als ein Anerkenntniß aufgesaßt, daß die Militär vereine den politischen Vereinen zuzuzählen seien. Dieser Sinn hat der Verfügung fern gelegen, durch die vielmehr ein gleicher, in Bezug auf politische Vereine im Jahre 1891 ausgesprochener Wunsch über seinen Rahmen hinaus auf Vereine ausgedehnt worden ist, die an sich nicht unter die frühere Verfügung fallen würden. Veranlassung zu der neueren Verfügung haben die vielfachen in Bezug auf Militärvereine hervorgetretenen Angriff« und Streitigkeit«» gegeben, die auch wiederholt schon die Strafgericht« be- schäftigt haben. Das Motiv beider Verfügungen ist aber dasselbe, nämlich der Wunsch, die Staatsanwaltschaften bei ihren amtlichen Entschließungen thunlichst gegen den Vor wurf der Befangenheit sicher zu stellen. Deshalb ist auch der Wunsch nur an die ersten Staatsanwälte und an dir ihmn im Sinne von 8 145 des GerichtsverfassungsgesetzeS beigeordneten Beamten gerichtet, nicht auch, wie in mehreren Zeitungen irrthümlich gemeldet worden ist, an die staats- anwaltschaftlichen Subalternbeamten. — Die Freiberger Silber-Bergwerke haben auch im vorigen Jahr wieder mit einem erheblichen Verlust gear beitet. Nur drei gewerkschaftliche Gruben konnten Ueber- schüsse vertheilen; sämmtliche übrigen erforderten Zubußen in einer Höhe von inSgesammt 2 711338 M. Zu dieser Summ« hatte der sächsische Staat für die ihm gehörigen Gilbergruben 2 576189 M. beigettage« Aehulich« Zu bußen sind bekanntlich seit längeren Jahren »«gelmäßig nothwendig, wenn der Betrieb der alten Freiberger Gilber gruben aufrecht erhalten werden soll. Da» Opfer wird vom sächsischen Staat «amen lich auch in Berücksichtigung der etwa 5000 in den Gruben beschäftigten Aroetter ge bracht, die bei einer Einstellung de- Betrieb» brodlo» wer den und bei der Lage der Sach« einer sehr traurig«» Zu- kunst tntg«gensth«n würd«n. Doch hat man zur Ermäßig, ung d«r StaatSzuschüsse s«it einig«» Zeit «in« planvoll« Beschränkung de» Betrieb» einqefüyrt. Der alte Arbeiter stamm wird beibehalten und bei der Einstellung des Be- trieb» einer Grube nach anderen Gruben verlegt; aber e» soll nach Möglichkeit vermieden werden, neue Arbeiter an zunehmen. So hofft man, daß bis zum Schluß diese» JahreS die Mannschaftszahl sich auf den Gilbergruben durch freiwilliges Abgehen, Jnruhestandsetzuna und Tod um etwa 300 vermindert haben wird. Die schlimmen Verhältnisse der sonst vorzüglich verwalteten Frei berger Silbergruben sind in der Hauptsache auf den niedrigen Preis dieses Edelmetalls zurückzuführen. — Bon einem schweren Unglücksfall wurde am Sonntag Mittag eine 16jäbrige Dienstmagd in Zweinaundorf bettofsin. Das Mädchen befand sich auf einem Getreide- feimen; als eS dort ihre Arbeit beendet hatte, rutschte e» den Feimen hinunter und stieß sich den Stiel einer am Fuße des FeimenS befindlichen Heugabel in den Unterleib. Schwer verletzt wurde das Mädchen nach dem städtischen Krankenhause in Leipzig gebracht, wo es unter den gräß lichsten Schmerzen verstarb. Oertttche Angelegenheiten. Schneeberg, 9. August. Wie uns mitgetheilt wird, beabsichtigt Herr Theaterdirektor Schmid, der mit seiner Gesellschaft gegenwärtig in Eibenstock gastirt, gleich wie in Aue, so auch in unserer Stadt ein« Abonnements- liste für einen CycluS von ca. 6 Vorstellungen zirkuliren zu lassen. Hoffentlich wird durch recht zahlreiche Zeich- »ung seilen der hiesigen Theaterinteressenten das Zustande kommen des Gastspiels ermöglicht. Herr Theaterdirektor Schmid hat unlängst einen neuen Beweis der Anerkennung für seine künstlerischen Leistungen erhalten. Unter zahlreichen sonstigen Bewerbern wurde ihm die Leitung des neuerbauten Stadttheaters in Hof in Bayern übertragen, so daß die Schmid'sch« Gesellschaft in Zukunft während der Winter saison ihr« Thätigkeit zwischen Hof und Plauen theilm wird. In letztgenannter Stadt erfreut sich die Gesellschaft des Herrn Direktor Schmid bekanntlich schon fest Jahren des besten Renommees. Zelle, 8. August. Heute Mittwoch wurde durch Herrn Oberregierungsrath Amtshauptmann Frhrn. v. Wir sing in Gegenwart des Herrn Gemeindevorstand Markert und des Arbeitsgebers Herrn Hotelbesitzer und Holzhändler Friedrich Leonhardt und dessen Arbeiterschaft dem Haus mann Wilhelm Kunzmann ssu. die demselben von dem Königlichen Ministerrum des Innern für Treue in der Arbeit verliehene große silberne Medaille unter herzlicher Ansprache überreicht. — Sichtlich ergriffen dankte Herr Kunzmann aufs herzlichste für die ihm dadurch bewiesene hohe Ehre. Möge es Herrn Kunzmann vergönnt sein, noch lange Zeit als Vorbild seiner Mitarbeiter in bester Gesundheit zu wirken. « e » « t f ch t - Berlin, 8. August. Das Gewitter, welches gestern Nachmittag über Berlin niedergmg, verursachte eine mehr fache Alarmirung der Feuerwehr wegen Wassersgefahr. Aus der Umgegend von Berlin werden furchtbare Ver heerungen gemeldet. Besonders in Freienwalde richteten die theilweise wallnußgroßen Hagelstücke beträchtlichen Schaden an. Mächtige Baumstämme wurden von dem heftigen Sturme entwurzelt. — Vom 12. Verbandstage der Vereine Cre dit r e f o r m wird aus Heidelberg berichtet: Aus allen Gauen Deutschlands hatten sich die Vertreter der Vereine Creditteform in unserer herrlichen Neckarstadt eingefunden, um in mehrtägiger Berathung über nicht weniger als 33 eingelaufene Anträge Beschluß zu fassen. Von allgemeiner Wichtigkeit erwies sich die vorge nommen« neue Fassung der Geschäftsordnung für die'Ver bandstage. ES haben nach derselben nunmehr sämmtliche Mitglieder der Vereine Creditreform zu den Generalver sammlungen Zutritt. Ebenso sind außer ihnen seitens des Verbandes die Behörden und die Vertreter der Presse, sowie des gesummten Handelsstandes des jeweiligen Ber- bandstagsortes einzuladen. Während die bisher ungemein in die Breite tretende Behandlung unwichtiger Einzelheiten dadurch vermieden werden soll, daß die Vorberathung der zur Tagesordnung stehenden Anträge in Commissionen er folgt, will man dagegen in den einzufahrenden öffentlichen General-Versammlungen Themen von ganz hervorragender Wichtigkeit zur Erörterung gelangen lassen. Es ist hierbei die Mitwirkung bedeutender Volkswirthschafter und Juristen nicht ausgeschlossen. Unter den Beschlüssen des BerbandStages befand sich auch ein besonders Hervorhebenswerther, welcher eine Auf hebung des 8 2 (2 b) der Satzungen in sich schloß und damit die Auffassung der Polizeibehörde in Bezug auf die Zweckbeziehung des Verbandes auf öffentliche Angelegen heiten beseitigte. Auch eine Reform der Institution des Schiedsgerichtes wurde gemäß der vorhandenen Anträge genehmigt, nicht minder beachtrnSwerthe Umgestaltungen der Satzungen, deren Aenderung einen nennenSwerthen Fort schritt bedeuten. Ein vom Gauverband deS Königreichs und der Provinz Sachsen eingereichttr Antrag, die Er mächtigung zur Bildung von Filialen davon abhängig zu machen, daß der Verein, welcher darum nachsucht, dem BerbandSbureau das Einverständniß der dabei intereffirttn Vereine nrchweist, gelangte ebenfalls zur Annahme. Eine praktische Neuerung im Mahnverfahren errang der Gauvrrband Hessen und Hessen-Nassau für di« Vereine: