Volltext Seite (XML)
H»ll<r«d. Amsterdam, 1v. Nov. Nach einer Depesche der „NieuweS da« des Da-- aut Lombok griffen b Bataillone Tjaka-Negara an »ad eroberten die Stadt bi» zum Poeri (Palast de» Radjah). Der Kampf «ar ein äußerst «r- bitter ter. Die Holländer verloren IbO Tobte und Ver wundete ; vom Feind« wurden mehr« Hundert getödtet. Weder der Radjah noch deffe» Schätz »«wen gefunden. Pari», 19. Nove^r/I^ßlich der Beisetzung de» Kaiser» Alexander M fand d yMchätz, TMtgPtte-. dienst in der^usMeu Mche Ml« der ReMbli^^dieWtglt^er der russisch^ Botschaft, der Nuntiu», di» Boffchafler und Sesanoten mit den Miliiär- attachL», di« Mmtfier, di« Kamm«rbureoux rc. beiwohnten. Während der Trauerfeier wurden 101 Kmomr Schüsse ge- Ust. Nach dem TrauergotteSdienst ließ der P äident vor d«r Kirche die zur Feier kommandirten Truppen defiliren. Der russische BotschaftSrath v. Gier» wohnte dem Vorbei marsch au der Seite de» Präsidenten bet. Pari», 19. November. Ein« Note der türkischen Botschaft sagt, die englischen Blätter hätten die Vorfälle in Samsun entstellt, e» seien fremde Armenier gewesen, welch« sich den aufständischen Kurden angeschlossen und mit diesen die mohamedanischen Dörfer verbrannt und ver wüstet hätten. Die türkischen Soldaten hätten vollauf ihre Pflicht gethan. Italien. Rom, 19. November. Der König übersandte dem Präfekten von Messina 20 000 Franken und dem Präfekten von Reggio di Calabria ebenfalls 20 000 Frankm zur Linderung der durch das Erdbeben geschaffenen Nothlage. Crispi übrrsandte dem Präfekten von Reggio di Calabria 10 000 Franken, dem Präfekten von Messina K000 Franken und dem Präfekten von Catanzaro 2000 Franken. «ußlemd. Petersburg, 19. Nov. An einem trüben, nebe ligen Tage wurde heute Alexander HI. zur letzten Ruhe bestattet. Di« Trauerseier wurde bald nach 10 Uhr durch Kanonenschüsse von der Peter Pauls-Festung angekündigt. Di« Auffahrt der geladenen Personen begann um 9 Uhr, sodaß die FestungLkirche um 10^/, Uhr vollständig gefüllt war. Anwesend waren der heilige Synod, der Beichtvater des Verstorbenen, die gesammte Geistlichkeit mit dem Me- tropoliten, die Hofmeisterin, die Staatsdamen und die Hof damen der Kaiserin, die Großfürstinnen, die Mitglieder des Retchsrathes, die Senatoren, die Hofchargen, das Gefolge der zur Trauerseier hier eingetroffenen ausländischen Fürst- lichkeiten, sowie die inländischen und ausländischen Militär deputationen und die Mitglieder des diplomatischen Corps mit ihren Gemahlinnen. Unmittelbar vor dem Eintreffen des HofeS kamen die Vertreter der ausländischen Herrscher und Regierungen an. Der Kaiser erschien an der Seite der Kaiserin-Wittw«, dann fügten die ausländischen Sou veräne und Prinzen, unter den letzteren Prinz Heinrich von Preußen an der Seite seiner Gemahlin, sodann die Groß fürsten und Großfürstinnen. Beim Eintreffen am Thor der Kathedrale wurden die allerhöchsten und höchsten Herr- schäften von dem Metropoliten mit dem Kreuz und Weih- rauchfässern empfangen und unter dem Gesang liturgischer Weisen nach ihren Plätzen geleitet. Der Kaffer verblieb während deS ganzen Gottesdienstes an der Seite der Kai- sertn-Wittwe. In unmittelbarer Nähe hatten die kaiserliche Braut, Prinz Heinrich von Preußen, der Prinz von Nea pel und der Erzherzog Karl Ludwig ihre Plätz»; auf der rechten Seite befanden sich die Botschafter und Gesandten, auf der linken Seite de Militärdeputationen, darunter die deutschen, ösrerreichischen und italienischen Offiziere. Der Gottesdienst dauerte zwei Stunden. Die orthodoxe Litur gie und das Todtenamt wurdm von eigenartigen, oftmals erschütternden Gesängen begleitet. Als der Erzpriester die Fürbitte für den Kaiser, den Thronfolger und die kaiser- Uche Familie anstimmte, schluchzten viele. Das wunderbar gesungene Halleluja rief emen tiefen Eindruck in dem von der Traurrversammlung gefüllten Raum hervor. Am Schluffe des TodtenamteS verabschiedeten sich die aller höchsten inländischen und ausländischen Herrschaften von dem Heimgegangenen, voran der Kaiser und die Kaiseriu- Wittwe. Sodann knieten die allerhöchsten und die höchsten Personen um den Sarg in kurzem Gebete. Immer dichter wurde draußen der Nebel, immer finsterer daS Innere der Kirche. Inzwischen wurde der Sargdeckel von den General adjutanten hereingebracht. Der Kaiser erhob sich, ging festen Schrittes auf den Sarg zu und legte den Mantel des Dahingeschitdenen in den Sarg, welcher sodann ge schloffen wurde, Der Kaiser, di« Großfürsten und die Generaladjutanten traten sodann heran, hoben den Sarg vom -atafalk und schritten hinab zu der mit fuschen Blu men chrSgeschmückten Gruft. Dort harrten die Palastgre nadier«, welche den Sarg empfingen und sanft hinunter geleiten ließen. Nach erneutem Gebet an der offenen Gruft verließen die Herrschaften di« Kirch«. Petersburg, 19. Novemb«r. Dem Vernehmen nach überbrachte Prinz Heinrich ein eigenhändiges Schreiben Sr. Maj. de- Kaisers Wilhelm an drn Kaiser Nikolaus und die Kaistrin-Wittwe. — Wie die „Franks. Zig." aus Petersburg meldet, hätten der Minister d«S Auswärtigen von GierS und der KnegSminister von Wannowski ihre Entlassung eingereicht. Dem Letzteren habe der Kaiser geantwortet, es sei noch zu früh. Dl« Antwort an drn Minister von GierS g ist noch unbekannt. 46t > kW Türkei.! E — D«r „Daily News- ward aus Konstanti nopel gemeldet: In Folge der dringlichen Vorstellungen des britischen Botschafter- ernannt« die Pforte eine Com- Mission aus drei Officirren und einem Civilisten, die die jüngsten Vorgänge in Armenien untersuchen soll. — Die „Time-" meldet cuS Bukarest: Die bulgarische Regierung «mpfing die Mtttyetlung aus Petersburg, daß der Zar entschlossen sei, di« Halt««g seines Vater» tu der bulgarischen Frag« aufrecht zu «rhalteu. Da» Telegramm de» Zaren an den Fürsten Ferdinand sei «tu persönlicher Natur ohne politisch« B«drutu»g. Ein« bulgarische Deputation würde, wenn sie nach Petersburg komme, nicht empfange« werden. — Einer Drahtmeldung der „Tim«»- au» Ti«n-tstn «ach befind«« sich elf japanisch« Kriegsschiff«, acht Torpedo- -pot« und dr^ IPaugpollffM« seit-Freitag auf der Höhe von Wet-tzai-vei. Afrika. — Au» Kamerun ist der „Deutschen Tageszeitung" folgende Meldung zugeaangen: Lieutenant Dominik hat mit 30 Mann Sudanesen einen Zug nach Jaunde und von dort nach Ngilla gemacht. Auf dem Weg« nach J)ia ist «r jedoch von den Bakoko überfallen worden uno zwar an derselben Stelle, wo seiner Zeit Kund, Tappenbeck und Hauptmann Morgen angegriffen worden sind. Sech- Sudanesen sind gefallen. Lieutenant Dominik erhielt einen Schuß durch den Arm, «inen zweiten in die Hüfte und liegt krank in Batanga, wohin die Expedition abgeschickt wurde. Die Bakoko sind derselbe Stamm, den seiner Zeit Assessor Weh lau unterworfen hatte. A » » Wachse». Der große Schießplatz bei Zetthai», der gegenwärtig 1000 da groß ist, soll bekanntlich um weitere 2300 da vergrößert und zu einem Truppenübungsplätze umgestaltet werden. Der ganze Platz würde also künftig 3300 da umfassen und im Osten von der Eisenbahnlinie Riesa- Elsterwerda, im Westen von der Linie Röderau-Berlin be grenzt sein. Al- Aufwand für diese Vergrößerung, sowie die Herstellung und Beschaffung der nothwendigen Lager- einrichtungen einschließlich GerätheauSstattung sind 5 780000 M. berechnet worden, wovon zunächst 2 000000 M ge fordert werden. Begründet wird die Forderung mit dem Umstande, daß der Platz in seiner jetzigen Größe für die weittragenden Geschütze nicht mehr ausreicht. Auch macht sich di« Verminderung der Einquartirungslasten in einzelnen Gegenden sehr nothwendig, und endlich sollen die Scharf- schießübungen, die bis jetzt bald hier, bald da abgehalten wurden, und die gewöhnlich für die Bewohner mit vielen Uebelständen verbunden waren, künftig auf dem Platze bei Zeitham vorgenommen werden. Bei der Höhe der Preise, die in Sachsin für den Grund und Boden bezahlt werden müssen, kann für diesen Truppenübungsplatz kaum eine an dere Gegend, als die hinter Zeithain in Frage kommen, wodurch außerdem der Vortheil geschaffen wird, daß der jetzt bestehende Artillerieschießplatz mit seinen Lagereinrich- lungen als Theil des künftigen UebungSplatzes in weit gehendem Maße mit benutzt werden kann. Die geforder ten Mittel sollen zunächst zum Ankauf der benöthigten Grundstücke Verwendung finden, sodann aber müssen die Lagereinrichtungen Raum birttn zur gleichzeitigen Unter- bringung einer Infanterie- und einer Artilleriebrigade. Dies soll erreicht werden durch den Neubau von Fachwerksba- racken, Beschaffung von Wellblechbaracken, bezw. Stallzelten, sowie endlich durch Vergrößerung der Speise- und Wasch anstalten. Außerdem muß eine Wasserversorgung»- und eine Entwässerungsanlage hergestellt werken. Für Erwerb ung des Platzes und die nöthige Einrichtung sind 4 038 000 M., für Erweiterung der Lagereinrichtungen 1400000 M. und für GerätheauSstattung 342 000 M vorgesehen. — Die Antisemiten beider Richtungen hielten am Sonntag im großen Saale der „Union" in Freiberg einen Parteitag ab, auf welchem die Verschmelzung der Landesverbände der deutschsozialen und der Reformpartei beschlossen wurde. Vormittags tagten die Vertreter der beiden Verbände getrennt, um die Auflösung formell zu vollziehe«. Nachmittags fand die Vereinigungsversammlung statt, zu welcher sich 276 Personen, darunter di« sämmt- lichen sächsischen Abgeordneten der beiden antisemitischen Gruppen deS Reichstages, wie deS Landtages, eingefunden hatten. Es wurde die Gründung eines Landesverbandes der „deutschsozialen Reformpartei" mit dem Sitze in Dresden beschlösse«; in Leipzig und Chemnitz sollen Ge- schäftsstellen errichtet werden. — Der früh 8 Ubr von Annaberg in Ehemuitz eintreffende Personenzug stieß am Montag innerhalb des HauptvahnhofS auf ein« Rangir Maschine, infolge dessen die Maschine deS PersonenzugeS entgleiste. Beide Maschinen sind nicht unerheblich beschä digt worden. Die Passagiere kamen mit dem Schrecken davon, indeß haben doch 4 bi- 5 im ersten Personen wagen befindlich gewesene Personen, die mit den Köpfe« gegen die Wagenwände gestoßen waren, Beulen davon getragen; ernste Verletzungen sind aber zum Glück nicht vorgekommen. Ob und wen etwa ein Verschulden an dem Unfall, der wohl auch ernstere Folgen haben konnte, trifft, wird sicher die «ingeleitete Untersuchung ergeben. — In Niederrabenftei« bei Chemnitz fanden sich bei Aufnahme deS Inventars der verkrachten Genossen schaftSschlächlerei in den Behältern statt Pökelfleisch sieben Centner Steine vor, die den Leitern der Genossen schäft voraussichtlich schwer im Magen liegen werden. — Seit einiger Zeit grassiren in der Stadt Th«m unter den Kleinen Masern und Scharlach, doch nehmen diese bösen Krankheiten zum Glück einen leichten Verlauf, machen sich aber leider in der Schule recht fühlbar, da auß.r den kranken Schulkind«,« auch diejenigen dem Unterrichte fern bleiben müssen, in deren Hause od«r Familie obig« Krankheit«« wüthrn, sofern die Kinder von denselben bisher noch unberührt geblieben sind. — Auch der Stadtrath zu Mittweida hat behufs thunlichster Ausschließung von Jrnhümrrn im Geschäftsverkehr be- Massen, alle daselbst bestehenden Geschäfte, welche im Besitze von Ehefrauen sind, ohne daß dieser Umstand durch di« Geschäft'firma oder eine LadenauUchrist deutlich «r- I sichtlich ist, durch da- Glauchauer Amtsblatt zu veröffent liche», allvierttljährlich di« im vorheraegamzeneu B rettl- jahrr «rrichttten Geschäfte -le-ch« Art oder bezüglich« Brr- äav«uag«a bestehender Geschäfte auf dieselbe Weif« bekannt zu geben und ein stet» aus dem Laufenden zu erhaltend«» Brrzrichniß d«r das«lbst aagrmeldet«« Geschäft« vorerwähn ter Art zu Jederuuum» Einsicht im Meldeamt« auSzulegeu. — In n«uer«r Z«tt sind i« Bezug auf di« Geschichte d«» Hause» Gchv»d«O-Watte«d«rg in den Staatsarchiv«« zu Dresden und Prag Nachforschung«« «ach «twa vorhan denen, bi-her unvekaimte» Urkund«« gepflogen wyrdeir, die, wie verlälttet, von gutem Erfolg gekrönt waren. Manche Lücke, namentlich m der älteren Schvnburgischm Geschichte, dürfte dadurch ihr« Aufllärung finden. — Einer recht unsauberen Handlungsweise machte sich in Glamcha» «in seiageklridtler, angeblichtr Buchhändler aus Leipzig schuldig, welcher Abonnenten auf da» christlich« Weck „Kirchenglocken" suchte. Er hatte eS verstanden, die Empfehlung diese- WerkrS von einem dorttarn Geistlichen dadurch zu erlangen, daß er demsilben für die Zusage der Mitarbeit an den letzten Lieferungen «inen Theil des Rein- eetrag« für «ine von ihm zu bestimmende gemeinnützige oder kirchliche Stiftung zur Verfügung stillt«. Dies« Em- psihlung brnutzte nun aber dkr Unbekcmnt«, um zu seinem eigenen Vortheil für die betreffenden Zwecke (Erbauung einer 3. Kinderbewabranstalt oder zum Besten de- Wehr- digter KirchenbaufondS) Gelder «inzusammeln. ES gelang ihm auch, sich auf dies« Weise ein ganz hübsches Sümmchen rechtswidrig zu erwerbe». Der Schwindler wurde verhaftet. — Für den 1S. und 16. November waren in Wilka« abermals zwei sozialdemokratische Volksversammlungen zur Berathung wrgen der bevorstehenden GemeinderathSwahl angesetzt worden. Die Königliche Amtshauptmannschaft Zwickau hat aber auch dies«, wie zwei vorher beabsich tigt gewesene Versammlungen verboten. — Vorigen Sonn abend ist der 23 Jahre alte verheirathete Fördermann Hütt«! dr Zwickau tüdtlich verunglückt. Er wurde von einem fortgegangenen Kohlenhund übersah,en, erlitt Ein» drückung der Brust und Zermalmung des rechten Beines. — Aus dem Vogtland« wird geschrieben: Der Auer hahn nistet im oberen Vogtland alljährlich, während im sächsischen Niederland selten einmal ein verflogenes Exem plar vorkommt. Zur Nachtruhe wählt das Auerwild, we nigstens nach den auf die Umgebung von Schöneck bezüg lichen Beobachtungen des bekannten Bogelkundigen Or. Helm, ausschließlich solch« Kitsirn, d«r«n unter« Aeste lang sind und wagrrcht verlaufen; es scheint aber gleichgiltig zu sein, ob diese Aeste grün oder schon dürr sind. Der artige Bäume, welche an Waldrändern und Wegen oder auf Blößen und an Rändern von Waldwiesen stehen, wer den besonders gern benutzt, jedoch auch solche nicht ver schmäht, die mitte» im Hochwalde an lichten Stellen stehe«. Reicht ein Baum nicht aus, um die ganze Gesellschaft auf zunehmen, so werden mehrere benachbarte besetzt. Einzelne dieser Schlafbäume fand Herr vc. Helm auch in Feldge- hölzern, kaum 200 m von den Feldern entfernt, auf. Da die Auerhähne, manchmal zwei auch drei Hähne beisam men, so lang« kein Witterungswechsel eintritt, sich gern« immer an denselben Waldstetten halten, aufgestört aber nie weil wegstreichen und ost wieder auf denselben Plätzen oder Bäumen einfallen, so verursacht eS keine besondere Schwie rigkeit, diese seltener werdenden Vögel zu beobachten. In der Balzzeit sind beide Geschl-chter so wenig scheu, daß sie den Menschen bis auf 100 Schritt« und noch weniger sich nahen lassen. Im Kropf des Auerhahn findet man Heidel- und Prelßrlbeeren, Blüthenzweige der Haide und Quarzkörner bis über Linsengrvße. In Kottenhaide hat man 1888 drei durch Kulturarbeiten zerstörte und deshalb verlassene Gelege von sieben, acht und neun Eiern einer Henne unter gelegt. Man erhielt von dem dritten Gelege 7 Junge, von denen 2 eingingen; die anderen ließ man 5 Wochen bei der Haushenne und fütterte sie mit gewiegtem Ei, Ameisen und Ameisenpuppen. Auch Regenwürmer ver zehren sie gern, sowie Sauerampfersamen und die Blumen blätter der gewöhnlichen Glockenblume, des Storchschnabels und der Kamille. Nach und nach gingen leider sämmt- liche^Zunge zu Gmnde. DaS Erlegen der Auerhähne giebt zwar eine hohe Jagdfreude, der Genuß aber, den sie an der Tafel gewähren, ist doch nur ein sehr mäßiger, auch wenn das an sich zähe Fletsch stark geklopft worden ist. Oertttch« A»gelege«heiteu. Schneeberg, 17. Nov. Der am gestrigen Abend vom Wissenschaftlichen Verein für Schneeberg und Umge gend veranstaltete Vortrag des rühmlichst bekannten Phy- stkerS Amberg erfreute sich nicht nur eine- zahlreichen Besuche- seitens der für die Sache sich interessierenden Kreise Schneebergs, sondern auch zahlreicher Gäste aus der weiteren Umgebung. Die Vorführungen des Experimenta- torS aus dem Gebiete der Akustik waren ebenso wie dieje nigen über Elektricität in einem früheren Vortrage nicht nur durch die Klarheit der vorausgeschickten Erläuterungen auch für den Laien verständlich, sondern boten in den mit größter Sicherheit ausgeführten Experimenten auch den mit dem Stoffe selbst bekannten Besuchern einen gewiß eigenartigen Genuß. Um von vielen Versuche« in dieser Beziehung nur «ine Gruppe heroorzuhrben, so waren ins- besonoere di« Versuche über Kombination undulatorischer Bewegungen von wenig diffnirender Wellenlänge, Versuche, welche die sogenannten LiffajouS'schen Kurven auf eiuem Projektionsschirm entstehen ließen, sowohl in ihrer metho dischen Anordnung wie durch die Brillanz der Erscheinung, ein wahres Meisterstück der Expertmentierkunst. Nach drn gehabten Erfolgen steht zu hoffen, daß die Borträge d«S Herrn Amberg auch im Wiederholungsfälle eine zahlreiche Betheiligung in de« betreffenden Kreisen finden werden und «S hierdurch dem „Wissenschaftlichen Vereine" ermöglicht wird, den genannten Herrn, der demnächst in Aue zwei weitere Vorträge halte« wird, bald einmal wieder in Schnee berg selbst begrüßen zu dürfen.