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einer solchen Mrsch-ne, deren AnschaffungSkosten 3000 Mark betragen, beziffert sich per Woche ans 100 Mark. Oertltche U»geleg«»hett-«. Lauter, 30. Oetober. In der Nacht vom Sonn tag zum Montag wurde auf der Straß« zwischen Lauter und Neuwelt der Sohn eine-Fabrikanten aus lehtgenanu- tem Ort von 3 rohen Burschen angerempelt und al» er sich die» verbat, in der furchtbarsten Weise mißhandelt. Der Angegriffen« gab au» Nothwehr auf sein« Peiniger «inen Schuß ab, d«r «inen der RowdieS in dir Bmst traf ohne ihn indeß gefährlich zu verletzen. Der Bursche be findet sich zur Heil im Sanatorium bei Aue. Von seinen zwei Complicen ist einer festgemacht worden, auf den zwei ten wird noch gefahndet. Dem angegriffenen jungen Manne, welcher besonders im Gesicht gräßlich zugerichtet wurde, ist bei der Affaire auch sein« golden« Uhr und «in größerer Geldbetrag abhanden gekommen. Hoffentlich wird den Raufbolden durch «ine exemplarische Strafe di« Lust zur Wiederholung ähnlicher Heldenthaten gründlich verleidet werden. Johanngeorgenstadt, 30. Oktober. Die er ledigte hiesige Kantorstelle ist vom Kgl. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts Henn Richard Zöphel, Lehrer an der Stadtschule hierselbst, übertragen worden. »-ratscht--. — Handelsverkehr nach Rumänien.— Anläßlich mehrerer in den Rumänischen Grenzstationen vorgekommener Zollanstände, wegen unrichtiger Declaration des Inhaltes der zur Einfuhr nach Rumänien bestimmten Güter, wird darauf aufmerksam gemacht, daß die Absender verpflichtet find, den Frachtbriefen zu Gütern, deren Ver zollung in den Rumänischen Grenzstationen (Verciorova, ' Predeal oder Burdujdni) zu erfolgen hat, eine Abschrift der Factura oder doch eine Spec fication des Inhaltes dersel ben nach Gattung, Menge und Beschaffenheit de» Waaren, beizulegen. Diese Angaben müssen derart erschöpfend sein, daß in der Regel eine Prüfung des Inhaltes behufs Ab fassung der bezüglichen Zollerklärung nicht erforderlich ist. Das bisher von den Absendern geübte Verfahren, die Beibringung der erforderlichen Angaben demEmpfänger zu überlassen, entspricht den neuen Bestimmungen nicht und hat in vielen Fällen Veranlassung zu unrichtiger Ab fassung der Zollerklärungen PP. gegeben und zu Kon fiskation der Waare und Zollstrafen geführt. Die betr. Interessenten werden daher im eigenen Interesse künftig gut thun, sich genau vorher zu vergewissern, ob diesen neuen Bestimmungen in jeder Be ziehung entsprochen ist, auch sei noch hinzugefügt, daß Sendungen mit unvollständigen Zollbegleitpapieren künftig bis zur nachträglichen Beibringung der erforderlichen An gaben, auf Gefahr und Kosten des Absenders in der Rumänischen Grenzstation auf Lager behalten werden. — Die Frage „Was ist Sahne?" soll gerichtlich zur Entscheidung gebracht werden. Im Deutschen Reiche be stehen weder gesetzliche noch polizeiliche Verordnungen, die für Sahne einen bestimmten Fettgehalt und ein begrenztes specifischeS Gewicht verlangen. Eine Berliner Schöffenab- theilung hat aber einen Milchhändler, der für 30 Pf. das Liter „Kaffeesahne" verkauft hat, verurtheilt, weil diese 4'/» Fettgehalt gehabt (Vollmilch muß nach der Ber liner Polizeiverordnung 2„ haben) und dieser Fettge halt dem Gerichtschemiker zu gering erschienen ist. Man will nun höhere Instanzen anrufen, einmal weil man den geforderten Preis für einen angemessenen hielt, vor Allem aber, um endlich festzustellen, was man unter dem Namen „Sahne" und „Kaffeesahne" in den Handel bringen darf. Privattelegramme de- Erzgeb. Dolk-freunde-. * Berlin, Oetbr Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung erfährt, gegen das nunmehr im Wortlaute vorne zende Erkenntnis der DiS- zipliuarkammer in Gache« Leist s wird im A«f- trage der vorgesetzte« Behörde Berufung an de« Disziplinarhof eingelegt werden. MI M * Petersburg, S0. Oetober. DaS Bul letin von gestern Abend 8 Uhr lautet: I« Laufe des Tage- aff der Kaiser weuig; er fühlte sich schwächer. Der gewöhnliche Hasten, woran Ge. Majestät schon lange leidet, ist infolge chro- Nische« Katarrhs des Schlundes «nd der Luftröhre verstärkt; im Auswurf zeigte sich etwa- Blut Dr«sd«n, 29. Okbtr. Kours der österr«ichischen Hun d«rt-Guldennot«: Mk. 163,90. AAohl gäbt es theurere, luxuriöser verpackte Toiletteseifen, aber qualitativ bessere und zur Erlangung eines schönen Teints wirksamere als Dö» ring s Seife mit der Gul« giebt es absolut nicht. Diese brillante, die Haut verschönende Damentoiletteseife ist je nach Belieben des Einzelnen, parfümirt oder unparfümirt, und L 4V Pfg. zu haben in Schneeberg bei Apotheker 0r. Pitzschke, E. A. Lange, Emil Weymann, Emil Schübel, August Härtel, Wilhelm Bock und Gustav Bretschneider, in Neustädtel bei Apotheker Schützenmeister, Oskar Loos, in Oberschlrma bei Hermann Wenzel, in Niederschlema bei O. Baumann, E. Döhner, in Aue bei Erler u. Co., R. Kirsten, C- BaumannS Nachf. u. M. Birgfeld, in Zelle bei A. Neid hardt und Th. Frey, in Lößnitz bei W. Stückel, L. Morgner, in Eibenstock bei F. A. Nötzli, in Johanngeorgenstadt bei G. E. Troll, in Lauter bei Herm. Kux, in Schwarzen berg bei Herm. Werner, in Bockau bei C. G Baum garten, in Grünhain bei OSk. Arnold, in Raschau bei Guido Weigel. 2 bethätigt h,be. Küll«r'S Ernennung wird allgemein als reaktionäre» Gegenqewicht gegen Hohenlohe gedeutet. Pau, 29. Oktbr. Bei dem Bankett zur Enthüllung de» Denkckal» de» Marschalls BoSquet sagte der Kriegs- Minister General Mercier: „Ich. bitte den vom Minister Barthou auSgedrückten Gedanken wieder ausnehmen zu dürfen Wir haben dem Ruhme der Vergangenheit ge huldigt, nach der Vergangenheit giebt e- «ine Zukunft, eine Zukunft, di« ich nicht definiren will. Sie werden mich ohne wettere Erklärung verstehen. Stimmen sie ein in meinen Toast : Nach dem Ruhme der Vergangenheit unc demjenigen der Gegenwart trinken wir vor allem auf den Ruhm der Zukunft. W«ql««d. London, 29. Oktober. Die „Times" loben dm Grafen Caprivi als weitschauenden und wohlmeinenden Staatsmann, doch hätte keine bessere Wahl eines Nach folgers als di« des Fürsten Hohenlohe getroffen werden können, obgleich die Last seiner Jahre ein Nachtheil sei. Der „Standard" sagt, die Wahl Hohenlohe's sei in man- cher Beziehung ausgezeichnet. DaS Blatt begrüßt den Ge danken der Bereinigung der Aemter drs Reichskanzlers und des preußischen Ministerpräsidenten; eS erinnert an di« Erfolge, die Fürst Hohenlohe in allen von ihm bekleideten Stellungen erzielt hat und bekundet daS Vertrauen, daß er auf der Höhe feines neuen Amtes sein werd«. N«ßla«d. St. Petersburg, 29. Oktober. Der berühmte Chirurg Professor Subbotin reist nach dem Süden, an geblich um den Zaren zu operiren. Der deutsche Botschafter, General v. Werder, ist in Livadia eingetroffm. Petersburg, 29. Okt. Nach einer Meldung aus Livadia wohnt« g«st«rn di« Kaiserin mit dem Großfürsten- Thronfolger und der Prinzessin Alix sowie den übrigen Mitgliedern des Kaiserhauses dem Gottesdienst in der Pa- laiSk.rche bei. — Dem Wiener „Fremdenblatt" wird von zuständiger Seite mitgetheilt, daß das gesammte Personal der russischen Ceremon alkanzlei in Livadia eingetroffm ist. Die Ver mählung des Großfürstm-Thronfolgers findet heute nicht statt, vielmehr ist es ziemlich wahrscheinlich, daß sie am 9. November, dem Gedenktage der Vermählung drs Kaisers und der Kaiserin, festlich vollzogen wird. Die Reise des Zaren nach Korfu wurde bisher nicht ernstlich in Betracht gezogen, obgleich der Z »stand des Kaisers gegenwärtig anhaltend günstig sei. — Aus Anlaß des Jahrestages des Eisenbahnun falles bei Borki werden heute in sämmtlichm Petersburger Kirchen Dankgottesdienste abgehalten. Dem Gottesdienst« in der Kirche des Ministeriums des Auswärtigen wird das diplomatische Korps beiwohnen. Afi-«. — Wie die „Times" aus Shanghai von gestem melden, bedroht dir japanische Flotte mst 34 Torpedo booten Weihai-Wei. —— ( Dresden, 30. Oktober. Heute Nachmittag 1 Uhr 53 Min. reisten Ihre Majestäten der König und die Königin und Se. könipl. Hoheit Piinz Georg vom Schlesischen Bahnhofe aus unter Benutzung eines Sonderzuges bis Görlitz und von dort mit dem 3 Uhr 24 Min. abgehen den fahrplanmäßigen Personenzuge nach Sibyllenort. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag brannte die in der Seminarstraße in Ba«tze«, gegenüber dem Landständischen Seminare befindlich«, reich mit Erntevor- räthm und landwirthschaftlichen Maschinen ungefüllte große Scheune des Herrn Oekonom Jockusch bis auf die Um fassungsmauern nieder. Wie bei dm im vorigen Jahre ausgebrochenm zahlreichen Bränden, wird auch bei diesem böswillige Brandstiftung vermuthet. — Beim Rangiren auf dem Bahnhofe in Döbel« wurde am Sonntag Abend der Arbeiter Dietze aus Masten überfahren, während er eine Kiste über die Geleise hinwegtrug^ Warnende Zu- rufe kamen leider zu spät. Dem Verunglückten wur den beide Beine abgefahren; der Tod trat bald ein. — Der Verein zur Begründung und Errichtung von Volksheilstätten für Lungenkranke im Königreiche Sachsen zu Auerbach i. B., welcher in Dresden und Leipzig durch Ortsausschüsse vertreten ist, hat in diesen Tagen die große Freude gehabt, seine Bestrebungen durch ein Ge schenk von 20 000 M. anerkannt und gefördert zu sehen. — Wegen Kindesmordes wurde am Sonnabend Nachmit tag das 20 Jahre alte Dienstmädchen eines Restaurateurs in O«IS«itz i. B auf staatsanwaltschastliche Verfüg ung in Haft genommen. Die Unthat ist bereits am 29. September d. I. vollbracht wordm; an diesem Tage hat das Frauenzimmer das Kind, ein Mädchen, in ein Tuch gehüllt und alsdann im Koffer verschlossen, sodaß das kleine Wesen elendiglich ersticken mußte. Der später auftretende Verwesungsgeruch brachte das Verbrechen an den Tag. — An Alkoholvergiftung verstarb am Freitag der bejahrte Maurer Sörgel aus Untertrieb«! bei OelSnitz, welcher am Abend zuvor in einer Lauterbacher Restauration arg gezecht und auf dem Heimwege besinnungslos liegen ge blieben war. Nachdem man Sörgel, welcher die ganze Nacht im Straßengraben zugebracht, aufgehoben und in seine Behausung geschafft hatte, lebte er nur noch wenige Minuten. — Gegenwärtig herrscht in Pla««« in der Stickerei- branche ein noch nie dagewesener flotter Geschäftsgang. Täglich treffen Einkäufer aus Amerika in Plauen ein und geben große Bestellungen für Kragen und Tall-Spitzen auf, während di« deutschen Großhändler zu ihrem Glück ihre Aufträge dieses Jahr früher als sonst aufgegeben ha ben. Doch ist eine Befriedigung aller Wünsche, da es Vorräthe nicht giebt, gänzlich ausgeschlossen. Zudem ist ein bedeutender Mangel an Arbeitskräften, zumal weib lichen, eingetrrten. Fortwährend entstehen neue Fabrik anlagen für Schiffchenstickmaschinen, deren Zahl sich gegen da» Vorjahr verdoppelt hat. Der Remverdienst , di« Wiederaufrichtuntz de» Deutschen Reich«», um di« Emigung der deutsche« Nation unter Preußen» Führung verdient gemacht habe«, dann muß auch der Name de» Fürsten Hohenlohe genannt werden. Deshalb hatte ihm auch allezeit Fürst BtSmarck seine Freundschaft, sein Ber trauen und seine besondere Neigung geschtnkt. Hoffentlich ist e» mehr al» «in artiger Zufall, daß der nunmehrig« «rst« Vertrauensmann d«S Kaistr» der Freund de» Fürsten Bt»marck seit vielen Jahren war und «S unverändert trotz all«, Wechselfälle der letzte« 4'/, Jahn geblieben ist. Bei keinem anderen Nachfolger de» Grafen Caprivi wän die» in demselben Maße der Fall gewesen, wt« gerade beim Fürst«« Hohrnlohe. Daraus «rklärt «S sich vielleicht, w«S- halb gerade diesen trotz seiner fast 76 Jahre Kaiser Wil- Helm zum Reichskanzler auSersehen hat. Daneben wird wohl auch in- Gewicht gefallen sein, daß Fürst Hohen lohe als ehemaliger bayerischer Minister der besonderen Sympathien Süddeutschlands und als langjähr ger deutscher Botschafter in Paris der Sympathien weiter französischer Kreise von vornherein sicher ist. Unter allen Umständen giebt die Ernennung dieses gemäßigten, erfahrenen, besonn- enen Staatsmannes die Gewähr, daß die deutsche Politik nach außen und im Innern zielbewußt und ohne gewagte Sprünge und Versuche fortgesetzt werden wird. Ei« un- verkennbarer Bortheil ist es auch, daß wieder «in Mann an di« Spitze der Geschäfte im Reiche und in Preußen tritt, der es nicht nöthig hat, sich erst mühsam in daS Abc der Politik und Staatskunst einzuarbeiten Gewiß war es anerkennenSwerth und allen Lobes würdig, wie General Caprivi eS verstanden hatte, sich schnell und gewandt auf dem ihm nahezu völlig fremden Gebiete der Politik und des parlamentarischen Lebens zurecht zu finden. Aber unleugbar sind manche schwere Fehler, die er begangen hat und die ihm immer zahlreichere Gegner zugezogen haben, nicht zum wenigsten darauf zurückzuführen, daß er eine ausschließlich militärische Vorbildung und Erfahrung hatte und sich «rst in vorgerücktem Lebensalter plötzlich mit den Elementen der StaatSkunst bekannt machen mußt«. Berlin, 29. Oktober. Statthalter in Elsaß- Lothringen soll nach einer Meldung der „Magdb. Ztg." Prinz Friedrich von Hohenzollern, der commandirende General des 3. Armeecorps, werden. (Nach einer andern aus Koblenz kommenden Meldung ist Generaloberst Frei herr v. Loe, der Commandeur des 8. Armeecorps, zum Statthalter ausersehen.) Nach der „National-Ztg." dagegen wäre bereits die Ernennung des Grafen Botho Eulenburg zum Statt halter von Elsaß-Lothringrn erfolgt. — Graf Caprivi beabsichtigt, wie verlautet, keines wegs etwa ein militärisches Kommando anzunehmen. Ob wohl Berufssoldat mit Leib und Seele, hat sich Graf Ca privi vielmehr dafür entschieden, in den Ruhestand zu iretrn. Nach einem Ausfluge in die Schweiz wird er seinen dauernden Wohnsitz in Stieren bei Krossen nehmen, wo er Verwandte hat. Der Termin der Abreise ist bisher nicht bestimmt. Der Adjutant des früheren Reichskanzlers. Ma jor v. Ebmeyer, welcher L 1» suits des Kaffer-Franz- Garde-Grenadierregiments geführt wird, tritt wiederum in den aktiven Militärdienst zurück. Berlin, 29. Oktbr. Fürst Hohenlohe stattete am Sonnabend Abend dem Grafen Caprivi einen viertelstün digen Besuch ab und ließ sich die Räthe des Auswärtigen Amies vorstellen. Schweden. Stockholm, 29. Oktober. In einer in Baden- Baden stattgehabten Konsultation über das Befinden der Kronprinzessin von Schweden und Norwegen konstatirten die Aerzte, die Krankheit bestehe wesentlich in Nerven schwäche und Blutmangel, auch die frühere Lungenkrankheit sei noch nicht vollständig beseitigt. Die Aerzte rathen einen Aufenthalt im Süden mit passender ärztlicher Behand lung; auch in den Nächsten Jahren müsse die Kronprin- zesstn den Winter in einem südlicheren Klima zubringen. B«lgie«. Brüssel, 29. Oktbr. Bei den gestern im ganzen Lande stattgehabten Provinzialrathswahlen haben die Ka tholiken in Flandern alle bisher innegehabten Stellen be hauptet und außerdem drei Sitze gewonnen. Sie kommen in Gent mit 14 ausscheidenden Liberalen in Stichwahl; in der Provinz Antwerpen behaupteten die Katholiken ihre bisherigen Stellungen und kommm mit 23 Liberalen, de- ren Mandat erloschen ist, in Stichwahl. In der Provinz Namur hat eine Stichwahl zwischen 13 ausscheidenden Katholiken und 13 Liberalen stattzufinden. In Brabant gewannen die Katholiken 11 Sitze, außerdem haben dort zahlreiche Stichwahlen stattzufinden zwischen Liberalen. Katholiken und Sozialdemokraten. In der Provmz Lüttich gewinnen die Katholiken einen Sitz; für die Stadt Lüttich ist «ine Stichwahl zwischen 23 ausscheidenden Liberalen und 23 Sozialdemokraten nothwendig. In Hennegau ge winnen die Katholiken 8 Sitze und die Sozialdemokraten 15 von den Liberalen. Außerdem haben mehrer« Stich- Wahlen zwischen den ausscheidenden Liberalen und den Sozialdemokratenstattzufinden. In den übrigen Provinzen hat keine bemerkenswerthe Veränderung stattgefunden. Nr«Mkr«M. Paris, 29. Oktober. Die Zeitungen begrüßen den neuen Reichskanzler allgemein freundlich und bemerken, daß Fürst Hohenlohe als Botschafter in Paris ein gutes Ein- vernehmen mit Frankreich angestrebt und Sympathien in allen Kreisen erworben habe. „DbbatS", die auswärtigen Fragen beiseite lassend, glaubt, der ReichSkanzlerposten und die Ministerpräsidentschaft seien zuviel für Hohenlohe. Doch werde der Kaiser ihm duich eigene unablässige Mit wirkung die schwersten Sorgen adnehmen. „TempS" rühmt den sachlichen, staatsmännischen Sinn, den Hohenlohe in seinen bisherigen schwierigen Aemtern bewiesen habe. Er sei ein Opportunist höchster Art. Besonders anzuerkenn u sei der Takt, den er in Paris und in den Reichslanden