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2 des der — S. k. H. Prinz Friedrich August, Herzog zu Sachsen, Oberst und Kommandeur des Schützenreg. „Prinz Georg" Nr. 108, ist unter Beförderung zum Gen -Major, zum Kommandeur der 1. Jnf.-Brig. Ne. 45 ernannt und mit Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs der Unter» offizierschule und Unterosfizier-Vorschule beauftragt worden. Dresden, 21. September. Ter Verein deutscher Irrenärzte, welcher heute und morgen hier tagt, ist heute Vor mittag unter zahlreicher Betheiligung im Saal« des König!. Landesmedizinalkollegiums zur ersten Sitzung zusammenge- treten. Den Vorsitz führte Geheimer Medizinalrath I)r. Zoll,-Berlin. Privatdozent vr. Sommer-Würzburg refe- rirte über Kriminalpsychologie. Leipzig, 21. September. Der V. Deutsch« Me- chan ikertag wurde heute vormittag durch vr Krüß Ham burg unter sehr zahlreicher Betheiligung eröffnet. Im Namen der Stadt Leipzig begrüßte Stadtrath Büttner die Versammlung. Vor Eintritt in die Tagesordnung feirrte der Vorsitzende in längerer Darlegung das Andenken Her mann v. Helmboltz'. (Ein Vergnügen für nervöse Leute.) Im Jahre 1711 besuchte der Zar Peter der Große von Rußland den König von Sachsen August den Starken und sein Land. Bei der Reise durch Sachsen kam der Zar auch unweit der böhm ischen Grenze durch den durch seine Spielwaaren-Jndustrie bekannten Ort Olbernhau, in dessen Nähe das ehemals auch als Münzstätte verwendete Kupserhammerwerk Saiger- hütte-Grünthal liegt. Die Chronik erzählt davon folgende Geschichte: Der Selbstherrscher aller Reussen führte, nach dem er in Freiberg mit in die Tiefe der Silbergruben «m- gefahren, in der Grünthaler Saigerhütte einen seiner höchst wunderlichen Einfälle auS. Das Niederschmettern des großen Kupferhammers machte ihm großes Vergnügen. Gern wollte er wissen, welche Empfindung der haben müsse, der auf diesem großen Hammer reitend, dessen Nie derschläge auf den Ambos mitmacht. Gewiß ein Einfall, den nur ein Russe haben kann. Zur Freude seiner russ ischen Begleiter, zur Verwunderung der Hammerleute und zum Entsetzen der sächsischen Kavaliere, welche König Au gust der Stark« ihm als Geinte mitg«geben hatte, bestieg er alsbald den großen Hammer, der dann, in vollen Gang gebracht, mit Mark und Bein erschütternden Schlägen nie- derfiel. Jeder andere Mensch würde von dieser gewalt samen, alle Knochen des Körpers durchdröhnenden Er schütterung sinnlos geworden sein, Peter der Große war dabei ganz wohl und fidel, die ungewöhnliche „Anregung" war ganz nach seinem Geschmack. Bis jetzt ist er der Einzige geblieben, der sich auf diese Weise amüsirt hat. für den 18. TUnitattssonntag. SrteAbach. Vorm, halb 10 Uhr Predigtgottesdienst Harig, P. Zschorlau. Borm. 9 Uhr Predigt: Hr. P. Krah aus Hunds- Hübel. Der NachmittagSgottesdicnst fällt wegen des Schneeberger Missionsfestes aus. OertUche Angelegenheiten. Schneeberg. Im hiesigen Kgl. Gymnasium unter- zog sich zu Michaelis ein Hospitant (früherer Abiturient eines Realgymnasiums), der Theologie studiren will, mit Erfolg der Ergänzungsprüfung. Lößnitz (Einges.) Auf das am Dienstag, den 25 d. Mts. im Hotel zum deutschen Hause hier statlfindende Concert, ausgeführt von der Dresdener Concertsängerin Frau Milli Mehlig, unter Mitwirkung des verstärkten AlberivereineS zu Dresden am 6. Oktober anläßlich Jubelfeierlichkeiten des Plauener Albertzweigvereins gen. Stadt mit ihrem Besuche beehren. — Angeregt durch den Kgl. Bezirksschulinspektor Richter und ermuthigt durch das ästige Vorwärtsschreiten d«S „Deutschen Lehrerbe,mS" in Schreibe,hau wurde im Be- zirkSlehrervereim Dippuldiswalde di« Idee in Erwäg- ung gezogen, auch im Erzgebirge ein Lehrerheim zu be- gründen, in dem in erster Linie die sächsischen Lehrer in ErkrankungSsällen Erholung und Kräftigung ihrer Gesund brit und während der Ferien freundlich« Rast in nerven- siärkender GebirgS- und Waldluft finden würden. Zur Verwirklichung dieser Idee ist jüngst auch schon der erste Schritt gethan worden, indem die Stadtgemeinden zu Gei- sing, Dippoldiswalde, Lauenstein und Altenberg sich frei- willig erboten haben, für diesen Zweck geeignetes Bau land unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Der Ver wirklichung dieser Idee soll auf der Delegirtrnversamm- lung der Lehrer in Zwickau näher getreten werden. — Brennmeister Dame, der verdächtig ist, in Böhmisch Hammer bei Annaberg an dem Seifensieder Schöne aus Potschappel einen Mord verübt zu haben, befindet sich gegenwärtig noch in Bautzen in Haft. Derselbe hat sich seinen Angaben nach vom Erzgebirge nach Leipzig begeben, um von dort über Großenhain der sächsischen Lausitz zu- zuwandern, wo er bekanntlich in Steindvrfel sestgenommen wurde. Er bestreitet, den Mord begangen zu haben, wie auch nur Mitwisser von demselben zu sein. Auf Vorhalt über seine gewechselten Kleidungsstücke giebt der Verhaftet« an, feine gegenwärtigen Kleider, so weit sie andere sind, als wie er hier getragen hat, von einem Wanderkollegen erhalten zu haben. — Das Zwickauer Infanterie - Regiment kehrte am Freitag früh 2 Uhr, bez. halb 4 Uhr in zwei Sonder zügen aus dem Manöver nach Zwickau zurück. — Ein interessanter Kriminalprozrß beschäftigte am Mittwoch di« zweite Strafkammer des Landgerichts Zwickau. Der an gebliche Kaufmann Paul von Rakowsky aus Posen war angeklagt, am 15. Dezember 1892, früh halb 5 Uhr, nach Erbrechen des Verkaufsladens des Kaufmanns Götze in Lichtenstein aus dessen Schlafkammer, in der Götze schlief, »ine Kassette mit 50 000 M. gestohlen, ferner in Beelitz bei Potsdam, in Ahlen bei Münster u s. w schwere Ein- bruchsdiebstähle, ferner in Görlitz der Widersetzung und Körperverletzung sich schuldig gewacht zu haben. Die Ent deckung des hockgesährlichen Gauners, der im Verdacht steht, auch die Rollladen - Einbruchsdiebstähle in Zwickau verübt zu haben, geschah durch die Berliner Polizei. Er führte von den gestohlenen Summen in Danzig einen herrschaftlichen Haushalt. Das Kgl. Landgericht verur» theilte ihn zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehren- rechtsverlust. — Ihre Maj. die Königin wird nach einer nach Plauen gelangten Nachricht des Direktoriums StadtmusikchorS, sei das kunstltedmde Publikum hierdurch nochmals besonders aufmerksam gemacht. Ueber die Leist ungen von Frau Milli Mehlig liegt u«S eine große An zahl von ZettungSreferaten vor, welche in Worten wärmster Anerkennung üb« die Künstlerin übereinstimmen. Schwarzenberg, 21. September. Heute war der AbtheilunaSvorstand im König!. Ministerium de» Innern. Herr Geheim« Rath v. Bossi, hi« anwesend und tat derselbe von den Diensträumen und den geschäftlichen Einrichtungen der Kvnigl. Amtshauptmannschaft Einsicht genommen. Eibenstock. D« Hilfsrichter bei dem Kgl. Amts gericht« Eibenstock, Herr Assessor Siebdrat, ist unter dem 1. Oktober d. I. zum 2. Amtsrichter bri dem Kgl. Amt», gerichte Riesa «nannt worden. — (Einges.) DaS in gestrig« Nummer angekündigte Kirchenkonzert in Bernsbach werden alle Freunde de» Kirchengesanges mit Freuden begrüßen, umsomehr da hier seit 13 Jahren kein Kirchenkonzert zur Aufführung gelangte und das diesmalige Programm eine ausnehmende Reichhaltigkeit ausweist. Da voraussichtlich in Bernsbach nicht sobald wie er ein Kirchenkonzert stattfinden wird und außerdem der Reinertrag zum Besten unserer Armen verwandt werden soll, so wäre zu wünschen, daß recht Biele der gestrigen Einladung Folge leisten. Seeschlacht, der indessen nur wenig Neue» enthält. Der Verlust von vier chinesischen Schiffen, zwei Schlachtschiffen und zwei Kreuzern, wird «ingeräumt- ab« die Ehmern behcupten, daß drei japanisch« Schiffe ebenfalls gesunken seien. Die Versuche d« Japan«, die Linie der Chinesen zu durchbrechen, wurden «folgreich zurückgeschlagen. Der Kampf wird durchweg als fürchterlich geschildert. Die be- sten chinesischen Schiff« sind derartig beschädigt, daß ihr« Herstellung vor d«m Eintritt d«S Winter» unmöglich ist. Gleichzeitig liegt au» Tokio «in Bericht de» Befehlshaber» d« spanischen Flotte über d e Schlacht vor. Danach be- stand oi« japanische Flotte au» neun Kriegsschiffe«, drei Kanonenbooten uno fünf Torpedobooten. Die Flotte war auSgeschickt worden, um da» chinesische Nordgelchwader auf- zusuchen. Di« chin«stsch« Flott« kam am 17. September mittag» 35 (englische) Meilen nordöstlich von d« Insel Hai Man Tao in Sicht. Sie bestand au» 12 Kriegsschiffen, 6 kleineren Fahrzeugen, Kanonenbooten und Torpedobooten, und begleitete Truppenschiffe. Die japanische Flotte schritt sofort zur Verfolgung d« Chinesen, die ihren Kurs nicht än derten, noch Neigung bekundeten, sich auf einen Kampf einzu- lasfin. Kurz nach 1 Uhr kam der japanische Kreuzer „Chiyota" in Schußweite deS chinesischen Flaggschiffes, dessen Kanonen zu f'urrn begannen. Nach dreistündigem Gesicht erreichten Vie Flotten die Mündung des Naluflusse», wo der Kampf, nachdem eS den chinesischen Transportschiffen gelungen war, ihre Truppen unbehelligt zu lauten, bis zum Ein- bruch der Nacht fortgesetzt wurde. Drei große chinesische Kriegsschiffe wurden zum Sinken gebracht, ein viertes in Braud geschossen und zerstört, sieben andere Kriegsschiffe durch das heftige Feuer der japanischen Kreuzer arg be- schädigt. Aber es gelang ihnen, sammt den wenigen un versehrt gebliebenen zu entkommen. Kein einziges japan isches Kriegsschiff ging verloren, nur zwei Kreuz« wurden beschädigt, darunter der Kreuzer „Taikio" schwer, so daß « kampfunfähig wurde. Der Bericht deS japanischen Ad- mirals erwähnt nicht die Zahl der Todten und Verwun deten. Privatberichle bezelchnen den japanischen Verlust als t rringfögig; er betrug etwa 20 Todte und 46 Ver wundete. ^Vt8vK»HV8 Lür IBttuieii. Rsnäsn-vous kür Prswäs. Oro883,rtÜA6 I-oealitätsn. ßr. »ßvrv, IL»Ä IäqiL«»rv. äsu 26. Lextsnadsr von kalb 4 Ilkr au ZrO8868 LüÜ6tz - LrLllMdM mit iiü Arosss» OsusllaoftsktoÄmiLsr. Lottzl ätzUt86llO8 ÜM8, I^8MilL Mvu! Mv»! - t-iross Heute Sonntag, den 23. September Einweihung Z vesselben. Von Vormittag 11—1 Uhr FrühschoppeuFreicoucert, von Nachmittag 3—6 Uhr Coueert Tonfülle großartig schön. Gesellschaften, Hochzeiten und Kindtaufen steht das Hw Orchkstrion an Wochentagen zum Tanzspielen im kleinen Saal zur Verfügung. Ergebenst ladet hierzu ein Lonis Seidel. Heute Sonntag, zum Erntefest, von Nachm. 4 Uhr an Tanz- musir, wozu freundlichst einladet H. Drechsler Ein Stickmaschinenraum, vom 1. Januar 1895 frei werdend, ist zu ver- wleihen bei Neustädtel. Moritz Schürer, Bankgefchäft. Heute früh halb 2 Uhr nahm Gott unser gutes Hannchen nach kurzem Leiden im Alt« von sechs Monaten wieder zu sich. Die Beerdigung findet Montag Nachmittag halb 2 Uhr statt. Aue, den 22. Sept. 1894. Die trauernde Familie Tutzky. 2« Stück »«schied, leere Fässer, 1 Verticow, 1 Nähfisch, 1 feines Sopha kommt Montag, den 24. Sept, in Leon- hardt's Gasthaus in Aue noch mit zur Versteigerung. Wilh. Enghardt, Auktionator. 1 Wolfsspitz 1 Jahr alt. sehr wachsam, wwie 3 junge, 6 Wochen alt« Spitze, reine Rasse, sind zu verkaufen bei Rodert Benkert, Restaurateur, Johanngeorgenstadt. Einen Tischlergesellen sucht sofort Trangott Rndors, Tischlermeister, Au«, Schneeberger- straße Nr. 139 Eine Stickmaschine, 2reihig ganz neu regubrt, v«. kauft Gottlieb Gropp, Schneeberg. Em tüchtiger Bäckergeselle wird gesucht. Wo? sagt die Ex- pedition d Bl. in Aue. — ) Ein junger, schöner WDMM Hand wird zu kaufen gesucht. Offerten unter „H." an die Exped. d. Bl. in Schneeberg «beten. 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