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Mcafcrial ber beiben lernen. ©abei fpielt bie JugcnfecßuiE eine große Diollc. Ommer roieber wirb ber aufmerEfamc .Sporer bie Xßcmen crEemten Eönnen, aber wenn er glaubt fic pacEen gu Eönnen, werben fie ißm wieber entlaufen fein, um unoermutef roieber auf« gufaueßen. @6 folgen 3tuet weitere 23ariafionen, bann eine gweife ©urdjfüßrung unb fcßließlicß bie beiben teufen 23ariafionen, beren ©intriff leicht gu crEennen ift: bad Xempo pcrlangfamt firf) (poco andante), in einem weicßElingcnbcn fünffiimmigen S*ßS ber .Spolgbläfer feßwebf bad ©efangdtßema oorbei. 3n ber leisten 23ariafion er» fdjeint ed ald Saßfßema. ©aran anfcßließenb bie ©oba, bie — in ein Prcßo über« geführt— ben Saß mit raufcßenbein Siegedlärm befcfjliefjt. □tueff bad erße Xßema bed erßen Saßed non Jioßanned 23raßmd’ SiolinEongerf ijt. auf ben Xönen bed XoniEabrciElangd aufgebauf. 21ber welcher Unterfcßieb im ©ßaraEfer. 21n bie Stelle ber .SperoiE triff bie ObpUiE. ©ad nimmt und meßt wunber, wenn wir bie ©nfßeßungdgefcßicßfr befrachten. ©orf bei SeefßoPcn ein groar ancr= Eannfer, aber boeß nidst recht Perßaijbencr Äomponiß, über bem ber Schaffen ber Xaubßeif lag. Ipier ein OTann ber ©rfolge, ber firf) wäßrenb ber Sommermonate in bie Serge gurücEgießf, um feinem Schöpfertum gu [eben. Ori ben ©falfrert 1877—79 tpar ed pörfßhacß am 2Böttßcr See, wo er gu breien feiner frfjönßen 2DerEe angeregt Würbe, ©ad ©lücE biefer Sage, ber ©lang biefer fianbfcßaff liegt über ber gweifen, ber D-©ur=Sinfonie, über bem BiolinEotigert unb ber G=©ur=23iolinfonate. ©ad fpürt man in jenem erften Safs mit feiner ©reiElang^XljematiE (baf ed bie Xonart DsSur ijt, bie Sraßmd für biefe Stimmung wäßlf, ijt natürlich auch Eein 3ufaII), in ben nur bad euergifd) breinfaßrenbe dOItolbSeifcnfßema einen Eräffigcrcn Xon bringt. 2(ber auch bad ift nur eine ©pifobe, beren ©inbrucE Perwifhf wirb, wenn ber Solift mit einer OmproPifafion über bad jpaupftßema einfefjf. 2tucß nach ber ffabeng, bie gang im Sinne bed alten Äongcrfd eingeführf unb bem Solijten überlaffen wirb, ßat ed wieber bie Perfonnene Stimmung gu beftäfigen. llcfprünglicß war bad .St'ongerf auf Pier Säße berechnet, ©a er aber „über 2tbagio unb Scf)ergo geftolpert" war, frfjrieb Sraßmd einen neuen Iangfamen Saß, ein F=©ur=2lbagio, bad aber nießfd Pon einem gebanEentiefen, fiimmungdfehweren Sin» fonie*2Ibagio an fid) ßat. ©d ijt Pielmehr ein frcunblicßed Xonbilb, bcßiinmf burch bad pon ber Oboe Porgefragene jpauptfßcma, bad im weiteren 23erlauf Pon ber Solo= geige Eommenfierf wirb, ©er briffe Safs enblicß ift, wie oft bei 23raßmd, ungarifcß gefärbt unb bilbef mit feiner febernben IKF)t)ffjrrtiE, feiner crotifcßen .ÖarmoniE ein gufed ©egengcwichf gu ber ObglliE ber Poraufgcgangencn Sähe, ©r ift in Dtonboform gefchricben; ber .Spörcr hat cd leicht, bad regelmäßig wieberEeßrenbe, an fid) fhon leicht eingängige .Spaupffßema gu Perfolgen. 2lber auch bie ’jimiftfyetifäffe finb reich an innerem ßeben. 3 um Schluß einer ©oba, bie ben .Spörer in einen waßren 2öirbel hineinreißf. Dieben bie Jperoif ber 23eetßoPen=Sinfonie, neben bie 3bßUiE bed 25raßmdsÄon* gerfed triff bie PßanfaftiE ber 2Bagnerfcßen Ouperfürc gum „glicgenben .jjollänber". ©er große DItujiEbramafiEer fcßilbcrt in biefem 23orfpiel gu feinem erften DltufiEbrama —■ wad er Porßcr gefhaffen ßaffe, war Oper alten Sdßlaged — bad ScßicEfal bed „bleichen Seemannd", ber bad ÜDeib fußte, bad ißn erlöfen follfe. (©rlöfungdtßema im ©nglifcßßorn!) ©ad Porträt bed JpoIIänberd wirb burch bad ■Oauptf ßema gegeießnef, mit bem bie Ouperfüre beginnt. 2luch biefed Xhema iß auf ben Xönen bed ©rcitlangd aufgebauf. 2tbcr er ßat ßier bem befonberen Onßalf entfprecßenb eine befonbere §orm. @d iß ein ©reiElang pßne Xerg. 2IIfo nießt ©ur= unb nießf 3ItolI= breiElang. @d iß ber fogenannfe leere ©reiElang, nur aud 'Prim unb Ouinf beßeßenb. On biefer Uncntfchiebenhcit gwifeßen ©ur unb OToII liegt fein unßcimlicßer, gefpenßiger ©ßaraEfer. (3n äßnlicßer 2Öcife mic 2Bagncr Perwenbef ißn SeefßoPen in ben crßen XaEfen ber neunten Sinfonie.) 21ußer biefen beiben Xßemcn ßören wir por allem noeß ben Xang ber OTatrofen ald eine freunbltcße ©nElaoe in bem fd)nurig=prarf)fPollen 22tceredbi[b, über bem am Scßluß im ßraßlcnben ©ur bie Sonne ber ©rlöfung aufgeßt. Dr. Karl Laux.