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EWebDolksftkMd Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. »«« Königs, unk» Nädlischrn IZfkösösn in Äue, Zrüntznin, igarlenstein, Oohann- —AK«». /L-klstlvOfüII georgengadi, Lößnitz, Neullädtei, 8chneeüerg, Schmarzenkerg und Mldensck«. Schneeberg, am 6. Januar. Wochenschau. Die Neujahrsempfänge in den maßgebenden Ländern sind farblos verlaufen; die Ansprachen haben sich so gut wie gar nicht Über die innere oder äußere Lage verbreitet. Das, was Graf Caprivi von seiner Politik mit Unrecht rühmte: sie werd« langweilig sein, dieses Charakteristikum scheint gegenwärtig auf die ganze europäische Politik zu passen. Wir halten das für kein schlechtes Zeichen; denn jedenfalls hat nicht die Furcht vor einem noli ins tangsro die Zungen gebunden, sondern die Unmöglichkeit, aus einer Lage der Alltäglichkeit aufregende Schlüsse zu ziehen. In Vieser trübseligen Situation haben manch« Zeitung?- derichterstatter ihre eigene Phantasie über die Kräfe anstrengen müssen; und eS ist mehr bedauerlich, als erheiternd zu sehen, wie oft ihre Bemühungen ernsthaft genommen worden sind. Wenn alle die müssigen Erfindungen demenürt werden sollten, so müßte eine eigene offizielle Dementirungs - Correspondenz eingerichtet werden; meistens verschmähen es die Betroffenen, überhaupt das Wort zu ergreifen. Zu solchen mindestens ganz unkontrolirbaren Gerüchten gehören auch die Behaupt ungen, daß der Reichstagsprästdert v. Lrvetzow sein Amt nieverlegen wolle, und daß der Reichskanzler Fürst Hohenlohe daS seinige nur unter der Bedingung übernommen habe, daß isch« L»II«f«»»» - «rschiin, it,l>» mtt «ulnadme L" »^4«»«-»»- u»d »«««,,». m«n«»«»I » M"«»tz Z-tzr-X «ip» »» «a«,».,«»« mtl I» Vf. im »milch«» Id'il di« r snn »ii »»»«., «iLm«» r««s»»iiine 3«», m>, »» »fg. kmch»«; M»»klatsch«, ,»H«,,>»»»»U»«i »-» nach «rh»h,«m I-rlf. Dienstag, de» 8. Jam 1895. Poft-ZitmnMN« Nr. Snsera»n-A»nal>me für die am Nachmittag ersch«i»i»d« N»mm»r Ul minaz I> Uhr. oia, Bürgschaft für di« atch-IÜM-« »uftmhm« d«r Alli bi«. an den »oraeschriedenen Ingen sdwte an oeßimmter SKY« mW gegeden. «udwariig« »ufträg« nur gegen v»r»ulb««nhlnng. Für WM «ingesandier Manuseripl« mach« sich die Redaetinn »Ich« »«eaüimmmft 18. Konkursverfahren. DaS Konkursverfahren über daS Vermögen des Handelsmanns Oskar Albin Röseh in Lößnitz wird nach erfolgte, Abhaltung des Schlußtermin» hierdurch aufgehoben. Lößnitz, den 3. Januar 1895. Königliches Amtsgericht. Lechla. Hundeeonfignation Schneederg. Gemäß 8 3 des Gesetzes vom 18. August 1868, die allgemeine Einführung einer Hundesteuer betreffend, wird die Consignation all« Hunde hiesig« Stadt den 10 Januar dieses Jahres vorgenommen werden. Zu diesem Zwecke hakm alle Besitz« von Hunden dieselben bis zum 31. dieses Monat» in uns«« Stadtcasse anzumelden und hierbei die Jahressteuer an 6 M. — Pf. zu entrichten und die Marke in Empfang zu nehmen. Die Steuer gilt als hinterzogen, fall« sie bis zu dem gedachten Termine nicht «legt ist. Werden Hunde ohne die für das laufende Jahr giltige Steuermarke am Halsbande außerhalb der Häuser oder Gehöfte betroffen, so sind deren Besitz«, falls keine Steuerhinter ziehung vorliegt, mit 3M. —-, bei Steuerhintkrziehung jedoch mit 18 M. --zu bestrafen. Schneeberg, den 4. Januar 1895. Der Stadtrat h. vr. von Wohdt. - M. Bürgerfeuerwehr Schneeberg betr. Unt« Bezugnahme auf § 9 d« Feuerpolizei - und Feuerlvschordnung hiesiger. Stadt werden diejenigen männliche« Einwohner hier, welche im Jahre M73 .MborG stndunduM^Wz^htj^viM^-jMiwillig^ HM Schuhrnzuge angM oder beim Bergbau beschäftigt sind, hierdurch bei Vermeid ung von Geld- bez. Haftstrafe aufgefordert, sich zur Stammliste der denstpflichtigen Feuer wehr bis zum 15. Januar 1895 mündlich oder schriftlich.in der Rathsexpedition anzu melden. Schneeberg, den 15. December 1894. Der Stadtrat h, Dr. von Woydt. M. 8 9. Die Feuerwehrdienstpflicht beginnt mit dem Kalenderjahre, in dem der Dienst pflichtige das 22. Lebensjahr vollendet und dauert bis zum Schluffe des Kalenderjahres, in welchem der Dienstpflichtig« das 40. Lebensjahr vollendet hat. Biersteuer Aue Die Biersteuer für das IV. Vierteljahr 1894 ist spätestens bis 15. Januar dss. Js. an unsere Stadtstenereinnahme abzuführen. Versäumniß dieser Frist zieht die im Biersteunregulative angedrohten Strafen nach sich. Aue, am 7. Januar 1895. Der Rath der Stadt. vr. Kretzschmar. E. v-snkisvr'» Bei der am 10. Dezember vor. Js. stattgefundenen (DÜMUrzbNverA. Stadtverordmtenwahl sind die Herren Gutsbesitz-r Franz Groß, „ Guido Becher, als ansässige Stadtverordnete, Schlossttmeister L. W. Kluge als unansässiger Stadtverordneter durch Stimmenmehrheit neu- kez. Wied,raewählt worden. DaS Stadw«ordnetencollegium für das Jahr 1895 besteht demnach au» den Herre« Baumeister Hermann Udler, Gutsbesitzer Guido Becher, - Franz Gro«, Fabrikbesitzer Volkmar Hübschmann, Restaurateur Hermann Pötzsch, als Ansässigen, und den Herren Vermessungsingenieur Eduard Gäbler, BrandversicherungSinspector Hermann Geyer, Fabrikbesitzer Matthias Kalb, Schlossermeist« L. W. Kluge, Kaufmann Alfred Schubert, al» Unausäsfigen. Schwarzenberg, am 3. Januar 1895. Der Rath der Stadt. Garei», Bürgermstr. d Ablaufs der Wahlperiode d« Herren Stadtver- Kaufmann und Lottniekollecteur Oskar Arnold, WirthschaftSbefltzer und Restaurateur LouiS Viehweger, aus d« Klasse der Ansässigen, und Schneiderobermeist« Karl Bruu«, aus der Klasse der Unansässigen, sind die erforderlichen Neuwahlen vorzuuehmen und zwar sind zu wählen: L ansässige und l «naufSsfiger Stadtverordneter, sowie 1 ansässiger und 1 ««ansSssiger Ersatzmann. Die AuSscheioendeu sind wieder wählbar. Als Ersatzmänner gelten laut 64 des OrtSstatutS Diejenigen, welche nach de« al» 'Strrdtv -roeimrtr chtwiMtün- die meisten Stimmen erhallen haben. Die Wahl findet Montag den 14. Januar 1895, vo« Mittags 12 bis Nachmittags 4 Uhr im hiesige« Rathhanse, Obergeschoß, Bereiuszimmer, statt. Die stimmt»««chugten Bürger haben innerhalb der festgesetzten Zeit und an der be zeichneten Stelle ihre Stimmzettel persönlich vor dem Wahlausschüsse abzugeben. Stimmzeitelformvlare werden von hier aus nicht verabfolgt. Gtünhain, am 4. Januar 1895. Der Stadt rath. Nest!«, Bürgermeister. Bekanntmachung. Nr. 46 des diesjährigen Reichsgesetzblattes ist erschienen und liegt in der Spedition der unterzeichmteu Behörden 14 Tage lang zur Einsichtnahme aus: Inhalt: Bekanntmachung, betreffend die Befreiung vorübergehender Dienstleistungen von der Jnvaliditäts- und Altersversicherung. Die Stadträthe von Aue, Lößnitz, Reustädtel, Schneeberg unt Schwarzenberg, die Bürgermeister von Grünhai«, Hartenstein, Johanngeorgenstadt und Wildenfels, die Gemeindevorstände des amtS- hauptmaunschastlichen Bezirks Schwarzenberg. LöniA 86minÄr 211 8oImtz6b8rK ^nwoläunZvo sur nüodstvn Ostsruuknniims srbittst sieb äsr Dntorrsiolmsta big rum 15. Psbrusr. vsm 8etlrMl1vdsn klesnedv um Zulassung rur ^uiuabmv- prükuuA sinä dsirukügen: lauf- oär Liekartssvbvlo, 8ebulrvugul8, 6iv8uuäüö1t8- reugnis, Iwpksvbein unä siu vou äsm Lsvsrksr sslbstgsksrtigtsr 1«sdvu8l»uk. Dor illsg äsr ^ukoukmvxrütuoK virä kriellisk mitgstsilt vsräsu. Lolmesdsrs, äsu 2. äanuar 1895. 8okulrat Ltzvütz, 86minaräii'6lrt. ihm nach Klärung der augenblicklichen Lüge, nach rin paar Monaiea —, das wäre also sehr bald —, ein bereits be stimmter Nachfolger gegeben werde. Mit etwas ernsterer Miene müßte man die mit offen barer Absichtlichkeit in die Breite getretenen Nachrichten über „süddeutschen Verstimmungen" ansehen; ab« es wollte nicht recht rii,leuchten, w eso diese Verstlmmungen mit der gegen wärtigen Reichsregierung, oder sagen wir mit dem gegen wärtigen Kurse etwas zu schaffen Haden sollten. Die Ge schichtenerzähler wurden deutlicher und wiesen auf ein ge spannte» Verhält«iß zwischen dem Kaiser und dem König von Württemberg hin. Solche Behauptungen durften nicht unwiderlegt hingehen: Die Veröffentlichung eines neueren Depeschenwechsels zwischen den beiden Monarchen bewies daS Gegentheil. Und nun lüftete sich etwas der Schleier über die Urheberschaft der Gerüchte, als gleichzeitige ultramontane und radikale Zeitungen, voran die „Voss. Ztg.", die „Franks. Ztg.« und der „Wests. Merc.«, diese» Dementi als belang los hinzustellen sich bemühten. Ja, wenn man nur glauben will, was man von vornherein sich zu glauben vorgenommen od« den Anschein gegeben hat, dann helfen freilich alle Be weise nichts. Besonders der „Wests. Merc." ab« war un vorsichtig genug, klar durchblicken zu lassen, daß «» den Demokraten der verschiedenen Farbe« eigentlich darum zu thun war, die Entlassung ihre» Beschützer» Caprivi al» den Grund der behaupteten Mißstimmung der Süddeutschen Hin-I zustei-e . Der jetzige Kurs paßte ihnen nicht. Sie werden sich ab« wohl dabei bescheiden müssen; dem Gros de» deutschen Volkes paßt er. Beim Reichstag sind ein freikonservativer Antrag und ein« naiionalliberale Interpellation eingebracht, welche sich auf die Einrichtung von Handwerkskammern beziehen. Die Frag« ist dringend; denn natürlich bedarf der Handwerkerstand, d« durch die neuere Entwickelung des g«werblichen Lebens in be drängte Lage gekommen ist und deshalb manch« berichtigt« Forderung an unser« Gesetzgebung stellt, besonder» ein« Or ganisation. Es fehlen zudem diesem Stande jene Verbind ungen mit den leitenden Kreisen und mit der öffentlichen Mein ung, wie sie d« Großhandel, die Industrie und die Land- wtrthschaft besitzen, und daher wird es ihm um so schwer«, seine Wünsche geltend zu machen und Borurtheile und ent- gegenstehende einseitige Jntereffenanschavungen zu überwinden. Die Innungen, die immer nur einen Theil d« Handwerker umfaffen, können dem gesammten Stande das nicht an'Werth und Bedeutung sein, wa» di« Handelskammern und die ge werblichen Jnterrssenvrrbände mit ihrer agitatorischen und an regenden Kraft für Industrie und Handel, wa» die vortreff lichen landwirthschastlichen Verein« der Landwirthschaft sind, und es ist «in Gebot der einfachen Gerechtigkeit, darauf zu sinnen, dem Handwerk die ausreichende Jnt«esMv«tretung zu gewähren. E» scheint, daß man sich in Regierungskreisen mit der Verstärkung der DiSciplinargewalt de» Reichstage» nicht be-