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Erzgebirgischer Volksfreund : 30.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189501307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950130
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950130
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-01
- Tag 1895-01-30
-
Monat
1895-01
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 30.01.1895
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im Stuttgart, 28. Januar. Die Nachricht des Londoner „Standard" von einer Verlobung der Herzogin Elsa von Württemberg, Tochter der Herzogin Bera, mit dem Erbprinzen Alfred von Sachsen-Koburg und Gotha wird vou dem „Neuen Tagblatt für unbegründet erklärt. Weimar, 27. Januar. Der Landtag wurde heute durch den StaatSminister von Groß in der üblichen Weise er öffnet. Die Propostlions-Schrift gedenkt zunächst des To des des Erbgroßherzogs und bringt den Dank des Großher zoglichen Hauses für die allgemeinen Kundgebungen der Trauer zum Ausdruct. Was den Voranschlag des Staatshaushaltes betreffe, so seien in demselben erhebliche Verschiebungen einge- ireten. Obwohl die eigenen Landeseinnahmen trotz der theil- weisen Ungunst der wlrthschaftlichen Verhältnisse sich auf der früheren Höhe erhalten hätten, sei infolge der Verhältnisse zum Reich ungeachtet der möglichsten Sparsamkeit eine Er höhung der Einkommensteuer nicht zu umgehen. Auch ein weiterer Ausbau der Steuerverfassung sei nvthig. — Andere Vorlagen beziehen sich auf eine neue Gemeindeordnung, sowie auf di« konfessionellen Verhältnisse der Kinder aus gemischten Ehen. Frankreich. Pari-, 28. Januar. Die heute i« Parlamente ver lesene Botschaft des Präsidenten Faure bezeichnet seine Wahl als eine Ehre der arbeitsamen Demokratie, welcher er ange höre. Faure betont, er werd« s«me ganze Wachsamkeit auf die Sicherstellung und Beobachtung der konstitutionellen Ge setze richten. Das Parlament habe bewiesen, daß das freie Wirken der bestehenden Institutionen unter allen Umständen ausreiche zur Sicherung und ununterbrochenen Erledigung der Staatsgeschäfte. Die republikanische Staatsordnung sei gegen Gefahren vollkommen gesichert, denn alle guten Elemente wer den sich in dem Gedanken de, Versöhnlichkeit, der Beruhig ung und der sozialen Gerechtigkeit vereinigen zur Förderung des materiellen und sittlichen Wohles. Wir sind stolz aus da- Heer und die Flottte und stark genug, um mit Recht laut unsere Friedensliebe betheuern zu können. Im Besitze werthvoller Sympathien, denen eS treu bleibt, rüstet sich Frank reich in neuem Streben nach Fortschritt, die Völker zu den großen Festen der Arbeit einzuladen, welche würdig sind, das Jahrhundert zu krönen. Faure fordert schließlich alle, denen der Glanz des französischen Namens am Heneu liegt, zur Vereinigung und gemeinsamen Arbeit für die Macht und den Ruhm der Republik auf. — In der Kammer verla- der Ministerpräsident die Botschaft des Präsidenten, deren hervorragende Stellen ap- plaudirt wurden. Goblet interpellirt di« Rtgirrung üb«r dl« Politik und dir Bildung d«S neu«n KabinrtS, hält die Noth wendigkeit der VerfassungSreviston aufrecht und verlangt Aus kunft über die Meinung der Regierung übe, die Erpressung-- affairen, di« Einkommensteuer und a. ^?ag« und bean- tragt schließlich «ine Tagesordnung, » he jede- Kompromiß mit der Rechten und jede Politik des ^id^üande» gegen die Demokratie «nückowift. I» wette«« Verlauf« der Sitzung antwortet« Mimsterprästdeut Ribot auf di« Jaterpeüatlou Goblets und bat, «dltch di« Persoutufrag« b«i Sette zu «mit die vo« Lande erwarteten Reform«« »u End« «erden könnten. Die Regierung »oll« dir schaffen«. R«p«blil und den Umschwung, der sich jetzt tm Lande vo , unterstützen. Di« Regierung werd« di« Kammer um vottrung de- Budget- unter Absetzung d«r Erbschaftssteuer ersuch«. Rihot schloß mit einem Appell an di« Mitwirkung d«r ganz« Kammer. Hierauf bracht« Bastid ein« Tag«Sord- nung «i«. worin di« Erklärung d«r R«gi«rung gebilligt und da- Vertrau«« zu d«r Absicht d«r Regierung au-gedrückt wird, «in« Politik d«r Einigung drr Republik und demokratischer Re formen zu treiben. Nachdem di« von Goblet für seine Tages ordnung beantragte Priorität mit 338 gegen 141 Stimmen abgelehnt worden war, wurde die Tagesordnung Bastid mit 329 gegen 79 Stimmen angenommen. Sodann bracht« der Justizmmister di« Amn«sti«vorlage «in. Pari-, 28. Januar. Marschall Tanrob«rt ist gestorben. Paris, 28. Januar. Die „Estafette" '.erfährt, daß Casimir-Perier eine sensationelle Broschüre schreibe über seine Amtszeit, die er seine Gefangenschaft im Elyse« nennt. Die Veröffentlichung erfolg« noch im Lauf« d«S Frühjahrs. Paris, 27. Januar. König Alexander von Serbien ist heut« Vormittag 9 Uhr hier «ingetroffen. Zum Empfange hatten sich eingesunken: König Milan, der serbische Gesandte und ein Vertreter des Präsidenten der Republik und des Ministers deS Auswärtig«. Grteeheslaud^ —"HZ u m^ griechischen KabinetSwechsel ist zunächst zu konstatireu, daß der neue Ministerpräsident DelyanniS nicht der frühere Gegenpart von Trikupis ist, welcher mit Letzterem wiederholt in der Leitung der Geschäfte abwechselt« und ihm zuletzt im Sommer 1892 Platz machte, sondern «in Ntffe d«S alt« Theodor Delyannts, Nikolaus DelyanniS. Derselbe ist SO Jahre alt und in der Diploma tie aufgewachsen ; er war längere Zeit griechischer Geschäfts- träger und Gesandter in Paris. Immerhin sollt« man nach früheren Erfahrungen aanehmen, daß mit ihm wieder die alte Partei DelyanniS an'S Ruder kommt. Thatsächlich billigt, wie den M. N. aus Athen telegraphirt wird, das Organ des früher« KabinetSchefS DelyanniS, „Proia", die Zusammensetzung deS neuen KabinrtS ohne jede Einschränkung. Andererseits wird letzteres mrhr als farbloses Geschäftskabinet angesehen, besten Bildung auch die Athener Zeitung „Asty" zustimmt, jedoch dabei bedauert, daß die Minister au« der unmittelbaren Umgebung des Königs gewählt seien. „EphemeriS" wundert sich, daß der König es zum dritten Male vermieden habe, sich an Rallis zu wenden. Allerdings spricht schon der Umstand daß zwei Flügeladjutant« des König- in daS neue Kabinet eingetret« sind, dafür, daß König Georg mehr seinen eigenen Willen zur Geltung bringen als die parlamentarischen und Parteiverdältniste maßgebend bleiben lassen möchte. Schon di« Entlastung des alten DelyanniS im Jahre 1892 war in sofern unparlamentarisch, als derselbe noch die Majorität in der Kammer besaß, der König aber dessen Steuer- und Er- sparniß-Plänm nicht zustimmen wollte. Auch in der jetzigen Krise hat die Krone eine persönliche Rolle gespielt. Die Krise wurde akut dadurch, daß der Kronprinz die Volksversammlung besuchte, welche geg« die neuen Steuer« protestirte, und ent gegen den Anordnung« der Regierung das Einschreiten des Militär- verhinderte; daß ferner der König, dessen Entscheidung Trikupis anrief, nicht Letzterem, sondern seinem Sohne Recht gab. Die Parteiwtrthschaft hat gewiß Griechenland nichts Gutes gebracht, und eS kann ja sein, daß die Kron« durch persön lrchereS Eingreifen ihre Popularität erhöht; andererseits kann sie aber auch dadurch die Gefahren verstärk«, welche ihre Existenz auf'S Spiel zu setz« vermögen. Denn die Lage m Griechenland ist, namentlich durch die Zuvielerzeugung und die Nothlage der Kormthenindustrie und den finanziellen Ban kerott, wirthschastlich und politisch eine so trübselige, daß ein« Gesundung kaum abzusthen ist, aber di« Entwickelung der Dinge noch schlimme Ausbrüche und Ueberraschungen bringen kann. Trikupis mag es ganz angenehm gewesen sein, in dem oben geschilderten Vorfall einen guten Borwand zum Rück, tritt au- einer total verfahrenen Stellung gefunden zu haben. Die Kammer wird aufgelöst; vielleicht wird die neue Regier ung sich eine gefügige Mehrheit zu schaff« wissen; indessen dürste auch die Wahlagitation neue Beunruhigung und weiteren Zündstoff im Lande erzeugen. Bezeichnend für die Absicht des Königs, sich mit der Kammer und dem Parlamentaris- muS nicht zu weit zu engagir«, ist auch die Meldung, daß die neuen Minister bei d« Wahl« nicht als Kandidat« auf- treten dürfen. Für die betrogenen Gläubiger bleibt daS Re- sultat wahrscheinlich so oder so gleich trübselig. Rußland. Petersburg, 27. Januar. Die „Petersburger Zeit ung" giebt folgende Einzelheiten über die letzten Tage deS Ministers v. Giers. Seit dem 20. December war der Ge sundheitszustand bedrohlich, Besserungen war« nur vorüber gehend, di« Entzündung in der linken Lunge und die allge mein« Schwächt nahmen langsam, aber unaufhörlich zu. Der Minister starb gestern um 6 Uhr Abend- bei vollem Bewußt- sein, umgeben von seiner Familie. Um 9 Uhr fand der erste Trauergottesdienst statt, dem außer der Familie der Minister- adjunct Schischkin, Ministerialrath Graf Lambsdorff und alle Sectionsdirectoren und Bizedirectoren, sowie viele Beamte des Ministeriums des Auswärtigen beiwohnt«. Di« Lriche ist in dem Schlafzimmer deS Ministers ausgebahrt. Täglich finden daselbst dreimal Gottesdienste statt. Warschau, 26. Januar. (Eine bemerkenSwerthe Rede Schuioalow'S.) Die Ansprache, mit welcher Graf Schuwalow am 21. Januar die Abordnung der General« und Offiziere des Warschauer Militärbezirks im Säulensaale deS Schlosses begrüßte, lautete wörtlich folgendermaßen: „Mit unauSsprech- licher Freude begrüße ich Sie, meine Herr«! Es ist mir beschießen, nun wieder im Alter mit Ihn« auf unserer mili> tärisch« Arena zusammen zu arbeit«. Ich weiß, daß Ihre Arben unter der Leitung unsere- tüchtigen FeldmarschallS di« Truppen de- Warschauer Militärbezirk» iu jeder Hinsicht zu höchster Vollkommenheit geführt hat. Der beste Beweis da für ist der Ausdruck der Dankbarkeit, mit dem unser « Gott ruhender Monarch Sie bei den letzt« groß« Manöver« im Jahre 1892 beehrte. Ich bin stolz, daß ich an der Spitze so vorzüglicher Truppen stehe. Ihn« meine Herr« vertrau« ich als dm felt«ns«sten Rrprästntant«« mllitärlfch«r Ehre und — Di« Frage, ob Herr v. Levetzow den Vorsitz Reichstage bttoehalten wird«, hat plötzlich wiedrr «inen ernsttn Eharakter angenommen. Nach der lebhaften Art, wie er sich kür d« Antrag auf Ausdehnung der DiSciplinarbefugniffe de» Präsidenten iu der CommisstonSberathung engagir« hatte, muß in der That mit einem Conflict« gerechnet werd«, wenn der ablehnende Beschluß auch von dem Plenum deS Reichstags bestätigt werden sollt«. Wohl um auf di«s«S «in« Druck auS- zuüb«, wurdrn am Sonnabend im Reichstage die Gerüchte von Levttzow« bevorstehendem Rücktritt verbrettet. Mau wollte sie aus dea Präsidenten selbst zurücksühren, der den Biceprä- fidemen v. Buol-Berenberg «rsucht haben sollte, vo» seiner Absicht, zurückzutret«, Mitcheilung zu machen. Herr v Levetzow war auch während des ersten Theiles der letzten Sitzung im Haust Nicht anwesend. Zwischen den beiden con- servativen und der nationalliberalen Partei wurde während dieser Zett lebhaft verhandelt. ES Hecht, daß im Fall« deS Rücktritts d«S Herm v. Levetzow keine dieser Parteien weder für das Präsidium noch für die beiden Vicepräsidentenstellen einen Candidaten stell«, auch keine gegen ihren Will« er- folgt« Wahl annrhmtn werde. D«r Druck auf da- Plenum d«S Hauses soll damit offenbar noch verschärft werd« doch läßt sich sein« Wirkung noch nicht absthen. Für das Een- trum dürft« die Aussicht, die Prästdentenstelle zu erhalten, eher verstärkend einwirken auf die Absicht, jede Erweiterung der DtSciplinarbefugnisse abzulehn«. — Wie der „Reichsanzeiger" meldet, hat der Kaiser dem preußisch« Gesandten in Hamburg, dem sr. Zt. in der Klad- deradatsch-Affaire vielgenannt« Hm. v. Kiderlen-Wächter, den Rotyen Adlerorden 2. Klaffe mit Eichenlaub uud der kvnig- ltchrn Krone verlieh«. — Deutschland und England komm« überall an den Grrnzm ihrer Kolonialbesttzungen in mehr oder minder „freund nachbarliche" Berührung, und es macht euren äußerst unange- nehmen Eindruck, daß di« Engländer stets dm Deutschen auf illoyal« W«is« den Wind aus dm Stgeln zu nthmm such««. Forrwährend hat Deutschland mit den Versuchen der Englän der, die abgeschlossenen Verträge theils hinterlistig zu umgehen, theiis offen zu brechen, «inen unerfreulichen Kampf zu führen. Dus neutral« Salaga ist das n«u«ste Beispiel dieses englischen RänkespielS. Der Afrckareisende Kraust signalisirte den dort von England begangenen Vertragsbruch, Caprivi'- Vertrau ensseligkeit beruhigte sich bei englischen Erklärungen, deren Doppelzüngigkeit, um nicht- Schlimmeres zu sage», auf der Hand lag. Dann trat man aber neuerdings der Sache näher, und der frischere Zug, der energischere Wille, der sich glück licherweise jetzt iu Deutschlands auswärtiger Politik wieder geltend macht, erzwang vou Englapd nicht nur da- Zuge- ständntß der «nglischrn Vertrag-Widrigkeiten, sondern auch die Zusicherung ihrer Abstellung. England wird sich wirklich da- ran gewöhnen müssen, gegen Deutschland mtt derselben ge wissenhaften Loyalität zu handeln, die der leitende Grundsatz für Deutschlands Beziehungen zu allen auswärtige» Mächten von jeher gewesen ist. »Kd, fall» die Betheiligrmg «ine g«»g groß« durch Extrazüa« auf verschied«« Route» geschehe«, andernfalls erhalt« die Theil»«hmer Ermäßigung da» Fahr- p«iseS; diese rUßt darin daß für Hm- u«d Rückfahrt nur durch «»schlag bekannt geg«b« »erd«. Mtt studentischem Gruße Ler Ausschuß der deutsche« Studentenschaft. I. A.: Bruch, «tuä. tdsol. Tapferket uad bitte Gott, er wöge mir gestatt«, msere helbeumüthig« Regimenter d«r«i»st m so tüchtigem Zustande wieder zu übergeb«, »st ich st« vo« «ei,«» kriegStüchtig« und unvergeßliche« Borgesetzt« empfang« halst." Schuwa low »ermko «S demnach, von irgend einer praktisch« Ver- »endung d«r „heldmmüthigm Regimenter" auch nur «in« leis« Andeutung zu mach«. NPo«. Jokohama, 27. Januar. Line amtliche Devesche d-S Generals Rodzu meldet: Eia Tartar Ramms Lukor SriS- kang sei von der Grenze Kiri«», einer i« östlich« Theile der Mandschurei gelegenen Provinz in da» Lager der ö Divi sion gekommen und habe von wilden PlünderuaaSzüge« der Chines« berichtet. Gleichzeitig hab« «r die Dimste vo» SO 000 Man« für dm Angriff auf Mulden angebot«, um an den Chinesen für deren Grausamkeiten Rache zu nehmen. Der Man« sti zuvorkommend ausgenommen Word«; man habe ibm die Reisekosten erstattet, seine weiteren Dienste abge- lehnt, indessen ihn angewiesm, über die Stellung de» Feindes zu berichten. Die Depesche fügt Hinz«, in Haitsching sei« mehrere Petition« der Eingeborenen au» der Gegend vo« Diayang angetommen, in denen eine schleunige Besitzung de» LanveS durch die japanische Armee erbeten werde. Die Stärke der chinesischen Armee in der Näh« von Nmtschwrng wird auf 10 000 Manu angegtben. Mn» Eiachsa^ Dre » d «n, 28. Januar. Da- Königlich Sächsische Kriegsministerium macht mtt Bezug auf die Meldung von dem angeblichen Uebertritt des sächsischen Generalmajors Freiherm von Haus« in preußische Dienste bekannt, daß «S sich bei der zu erwartenden Befehligung nur um ein vorüber gehendes Kommando zur Dienstleistung bei dem Groß« Ge neralstabe handele, und zwar ganz in derselben Weise, wie schon seit viel« Jahren «ine Anzahl sächsischer Offiziere dahin befehligt worden sind. E- erledigt sich also die Be hauptung, daß der genannte Generalmajor von Hausen vom sächsischen in den preußischen Etat übertreten werde. Die ebenfalls »euerding- verbrritete Behauptung, daß anläßlich der Errichtung der König!. Sächs. Eisenbahnkompagni« Ueber- tritte sächsischer Offiziere nach Preußen stattgefund« hätten, ist ebensowenig zutreffend. Das KriegSministeriu« weist mtt Bezug darauf auf die Thatsache hin, daß die Offizier« i» d«r Rangliste der sächsischen Armee nach wie vor geführt werde». — Die sächsische Staatsbahn hat jetzt eine Anzahl Per- sonenwag« IV. Klaffe in ihrer Hauptwerkstatt Chemnitz er- kauen lassen, die nicht wie die übrigen dergleichen Wag« durch ein« Of«, sondern durch Dampf erwärmt werden. Die Heizröhren liegen im Innern des Wagen- an den bei- de« Langseiten und theilen ihr« Wärme gleichmäßiger dem Wagenraume mit, als di« Oefrn, in deren unmittelbarer Nähe es mitunter sehr heiß wurde. Ein Schutzblech vor de« Heiz röhren verhindert, daß sich die Passagiere an denselben ver- brenuen. -W — Zu den Obliegenheiten der Lcmdbriesträger gehört bekanntlich auch die Annahme von Postsendung« auf ihr« Bestellungsgäng«. Die Landbriefträger haben zu diesem Zwecke em Annahmebuch bei sich zu führen, das zur Ein tragung der von ihnen unterwegs angenommenen Werth- und Einschreibsendungen, Postanweisungen, gewöhnlichen Packete und Nachnahmesendungen dient und nach jedem Bestellgange von einem Beamten der Postanstalt durchgesehen wird. Die Auflieferer können derartige Sendungen entweder selbst in daS Annahmebuch eintrag« oder die Eintragung den Landbrief trägem überlassen. Im letzteren Falle muß dem Absender auf Verlang« durch Vorlegung de- Buches die Ueberzeuguug von der geschehenen Eintragung gewährt »erden. Auf diese Weise ist Jedermann iu d« Stand gesetzt, bei Auflieferung einer Sendung — abgesehen von gewöhnlichen Briefen — durch Vermittelung des Landbriefträgers deren richtige und pünktliche Werterbeförderung von vornherein sicher zu stellen. Postanweisungsbeträge nehmen die Landbriefträger übrigens nur dann entgegen, wenn ihnen gleichzeitig das ordnungs mäßig au-gefüllte Formular zur Postanweisung mit über geben wird. — Em bekagenswerthes Unglück ereignet« sich Montag Vormittag in der Reichsstraßr iu Leipzig. Dort war der 45 Jahre alt«, aus Warschau grbürtlge Kaufmann Robert Jacob Blum tm Hausgrundstücke Nr. 9, wo er im zweiten Stockwerke seine Wohnung und im dritten das Comptoir hatte, damit beschäftigt gewesen, eine von ihm am Sonntag zu Kai- ser» Geburtstag aus einem Comptoirfenster gesteckte Flagge yereinzuhol«, als er plötzlich das Uebergewicht bekam und drei Stockwerke tief auf die Straße hinabstürzte. Passanten und Polizeibeamte nahmen ihn sofort auf, doch war er bei der Ankunft auf der Polizeiwache des Naschmarkts bereits eine Leiche. Blum hinterläßt eine Wlttwe und zwei Kinder. — Der Vorstand der „Herberg« zur Heimath" in Plarre« hat den dankenswerth« Beschluß gefaßt, in dortiger Stadt ein Mädchenheim zu erricht«, in welchem ehrbaren Mäd chen, die daselbst iu Arbeit stehen, ein gesicherter Aufent- halt nebst voller Verpflegung geg« entsprechende, nicht hohe Vergütung gewährt werd« soll, in dem aber auch Mädchen, die dahin kommen, um Dienst oder Arbeit zu such«, vorübergehend sicher« Unterkunft und Schutz vor sittlicher Gefährdung gebot« wird. — Am vorig« Sonntag Nachmittag wurde in der Nähe von Wer«ttz- grü« bet Markneukirchen ein junger Mensch aus Schön bach iu Böhmen, der in Markneukirchen zwei Kistchen voll Bückling« gtkauft hatt«, wtlch« «r, um sich durch Verkauf derselben in Schönbach einen klein« Verdienst zu vrrschaffea, abseits der Zollstraße unvrrzollt über die Grenze hinüber tragen wollte, von zwei österreichischen Grenzjägern betroffen, von denen einer auf den jung« Menschen schoß und ihn schwer verwundet«, so daß derselb« nach d«r nah« d«r Grenz« liegende» Waldschenkt getragen und von da mittels Schlitt« nach Schönbach i. B. geschafft werd« mußte. O ertliche Augelegeuhette«. — 237. Sitzung de» „Wissenschaftlichen Ver eins für Schneeberg und Umgegend" vom 18. Jan. 1895. — Herr Gymnastaloberlehrer Buchheim gab zunächst einige Mittheilung« über den großen Brand vo« Schnee berg am 13. Aug. 1719. (Ein« längeren Bericht über dies« Bortrag finden unsere Leser in der heutig« Unterhaltungs beilage unseres Blattes.) Herr Dr. Lohrmann suchte dar- zu!««, in welcher Weise sich der Norweger Axel Blytt die Entstehung de, in den hart« Fels« eingeschntttenm alt«
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