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Erzgebirgischer Volksfreund : 20.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189501201
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950120
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-01
- Tag 1895-01-20
-
Monat
1895-01
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 20.01.1895
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ab, da « über- h«pt kein F«m»d d« Schwurgerichte sei. Ab-. Schröder vo» der freisinnig« Bereinigung »ar gruudsäHich für die Berufung. hielt sie ab« iu d« vor-«- «schlag»«» Form nicht für annehmbar. Di« Beschränkung der Garantie» bezeichnete « al» bedenklich, di» Abgrenzung d« Zuständigkeit der Strafgerichte al» -ruadsatzlo». Außer dem wünschte « di« Zuziehung de» Laienelement» zu den Strafkammern. Di« weite« Berathuug »urd« auf heute vertagt; fern« stehen di« Gesetzentwürfe üb« di« privatrechtlich« Verhältnisse d« vinnmschifffahrt und d« Flößerei auf der Tag«»ordnung. — Der „Mati» ' brachte jüngst einen Leitartikel, der „Stuttgart und Berlin" überschrieben ist. Er motiviert den. selben damit, daß in letzter Zett viel von Württemberg ge sprochen worden sei und daß man behauptet habe, der Kvnig stärde mit Kais« Wilhelm in keinem guten Einvernehmen, da in Süddeutschland sich ein gewisser PartikulariSmuS immer mehr entwickele. „Um diese Frage an Ort und Stell« zu studieren", hat der „Marin" «inen seiner Redakteure nach Stuttgart geschickt, nicht um dem franzüstschen Publikum ihm Angenehme» und vieleicht Schmeichelhafte» zu erzählen, jon- dem „um die Wahrheit zu konstatieren." Die „EnquSte" desselben ist zu Gunsten der interessierten Theile ausgefallen und der „Matin" stellt fest, nachdem sein Redakteur alle Schichten der Bevölkerung in Stuttgart sondiert, „daß zwischen dem Könige von Württemberg mw dem Deutschen Kais« niemals ein Konflikt bestanden und voraussichtlich in abseh barer Zeit auch nicht zu befürchten ist". Die Erklärungen des „Beobachters", die in Europa ihren Widerhall fanden, sind nach seiner Meinung äußerst „verdächtig". Diese Zeit ung sei für Württemberg ungefähr dasselbe, wie der „Chambard", der durch den Prästdentenbeleidig« und jetzt im Gefängnisse sitzenden Paris« Deputierten Gsrault- Richard bekannt ist, für Frankreich. „Wenn man Württem- dereer Luft athm«, wenn man find«, daß die meisten Leute damit zufrieden seien, daß ihnen da» Reich größere Last auflege, di« sie vielleicht nicht gehabt hätten, wenn da» Königreich unabhängig geblieben wäre, aber geduldig trügen, weil di« Neuzeit in allen Ländern größere Steuern erfordere, so begreif« man nicht, wie dort von PartikulariSmuS die Rede sein könne. Ueb« die persönlichen Ideen d«S Königs herrsche nur ein« Ansicht. Sein« Loyalität sei üb« allen Zweifel erhaben, sowohl im Privatleben, wie in d« Politik. Die kleinen Staaten Deutschlands hätten sich hinsichtlich der poli tischen Interessen jederzeit an die größeren angelehnt. Für Württemberg seien diese früher Oesterreich, Frankreich und in dritter Linie Preußen gewesen. Leid« seien heute die fran zösischen Grenzpfähle weit von Württemberg hinweggerückt. Doß es seinen Stützpunkt jetzt in Preußen finde, sei um so mehr erklärlich, als sein erster Minister, v. Mittnacht (der „Matin" schreibt „v. Mittelnacht") ein aller und treuer Freund Bismarcks sei." Berlin, 18. Januar. Die Bestimmungen, betreffend Auc nahmen von dem Verbot der GonntagSarbeit im Ge werbebetriebe, denen d« Bundesrath zugestimmt hat, treten, wie nunmehr bestimmt verlautet, am 1. April d. I. in Kraft. Die Publikation derselben steht für die nächsten Tage bevor. lOefterrek^h. Pest, 18. Januar. DaS neue Äabinet stellte sich heute Abend im liberalen Klub vor. Ministerpräsident Banffy ent- wickelte das Programm des Kabinets, welches allgemeinen Beifall fand und «bat di« Unterstützung der Partei, welche nötdiger sei als die d« Krone, und di« Lösung'd« Krise im Rahmen der liberalen Partei bewerkstellige. Parteipräsident Darany und mehrere and«« Redner vnsicherten dem Kabinet das Vertrauen mrd di« Unterstützung d« Partei, welche aus diesem Anlasse auf Antrag des neuen KabinetSchefS dem scheidenden Kabinet Dank und Anerkennung aussprach. Die Mittheilung daß der gewesene Justizminister Szilagyi als Kammerpräsident kandidire, verursachte minutenlange Ova- tionen für Szilagyi. Graz, 18. Januar. Gestern wurden hier zwei angeb lich russische Edelleute und ein hiesig« Kaufmann Otto Hilde brand, welch« von den ersteren als ein von Rußland ver folgter Wechselfälscher bezeichnet wurde, verhaftet. Frankreich. Paris, 17. Januar. Bei der Uebergabe der Gewalten an dm neum Präsidenten Felix Faure sagte Ministerpräsi dent Dupuy, das Cabinet fühle sich geehrt, daß die National versammlung den neum Präsidenten unter dm Ministern ge wählt habe. Die Minister, welche die Loyalität und den Charakter des neuen Präsidenten kennten, seien gewiß, daß die Ehre des Vaterlandes und die Interessen der Republik in gute Hände gelegt worden seien. Nach den Glückwünschen Challemel-LacourS antwortete Felix Faure: „Ich bin von der hohen Ehre, welche die Nationalversammlung mir «wiesen hat, tief «griffen. Ich habe die hohe Mission, die Sie mir übertragen haben, nicht gesucht, übernehme sie ab« trotzdem mit hoher Erkenntlichkeit und mit dem Gefühl« d« Ver antwortlichkeit der Pflichten, die sie mir auferlegt. Ich werde alle meine Thatkraft, alle meine Hingabe d« Erfüllung mein« Auf gabe widmen. Von jetzt an höre ich auf, ein« Partei anzugehvren, um d« Schiedsrichter zwischen allen zu w«den. In diesem Geiste appellir« ich an die Mitwirkung all« Vertreter der Nation, ohne Unterschied d« republikanischen Ansichten. Wir werden uns stets in dem gemeinsamen Bestreben begegnen, daS die Liebe zum Baterlande, die Hingabe an di« Repu- blck und Sorg« für das Geschick all« unser« Mitbürger, be- sonders d« armen und niedrig gestellten, unS eingeben wer- den." Felix Faure und die Mitglieder des CongresseS be- gabm sich hierauf in einem Sonderzug« nach Paris zurück. Paris, 18. Januar. Di« Bätter d« gemäßigt«« und d« r«publikanischm Partei begrüßen die Wahl Felix FaureS zum Präsident«, der Republik wohlwollend. DaS „Joumal d«S DebatS" hebt hervor, Faure sei von gemäßigt liberalem Geiste und von klarem sicheren Verstände. Der Congreß habe die Geschicke Frankreichs in gut« Hände gelegt. Der „Figaro" sagt«, die Wahl FaureS, eines gemäßigten, rechtschaffenen und arbeit-samen Mannes, wnde von allen Denen wohlwollend ausgenommen werden, die «ine Beruhigung und Eintracht wünschen. „Le Siecle" weist darauf hin, daß Felix Faure ein« der überzeugtesten Freihändler der Deputirtenkamm« war. „Le Solei!" meint, d« Congreß habe weis« gehandelt, indem er Faure wählte, da dies« di« meisten Garantien für di« Aufrechterhaltung d« Ordnuug iw Innern und für daS Ansehen Frankreichs nach außen nn viele. Di« radikal«» Blätter ergehen sich in wü nven Angriffen «ff dm» Nmgewählt«, dem hierbei »in« nur kurz« Amtszett vorausgesagt wird. D« „Petit« Repudliqa« fraueais«" »«tat Faure dm Borläuf« «ine» reaktionär«» Dictawr». Di« Socialist« beabsichtigen die Verlesung d« Botschaft de» ««um Präsidenten in d« Kammer zu feindlichen Kundgeb ungen gegen Faur« zu benutzen. Allgemein herrscht di« Ansicht vou der Nothwendigkeit einer Kammer- auflösuaa vor. Bei« Empfang« der Vertret« der Presse erklärte Faure, seine vornehmste Sorge werde die Bekämpfung de» Sociali»mu» sein; « »«sprach, Muth und AuS- dau« bei d« Erfüllung dieser Aufgabe au den Tag legen zu wollen. Diese» Versprechen macht den besten Eindruck. Pari», 18. Januar. Der Präsident Faure wird mor- gen 20000 Franc» an die Armen in Pari» v«th«tlen lassen. — Di« „Jndependance Belge" veröffentlicht ein Interview mit Faure, wonach derselbe da» feste Bertrauen ausgesprochen habe, daß durch seine Pflichterfüllung in Frankreich wieder geregeHe Zustände «»geführt werde» würden. Paris, 18. Januar. D« „Gouloi«" nennt es charak teristisch, daß die Grafen und Barone d« Rechten dem «he- maligen Gerbergehilfen die «st« Würde des Landes verlieden haben, während jene, die sich als Vertreter d« Arbeiterklassen auSgebeu, den durch seine Intelligenz und wackeren Lebens wandel in die Höhe gelangten Arbeiter verhöhnten. — Dupuy reichte gestern Abend wie natürlich sein Ent- lassung-pesuch ein, Faure beginnt schon heute sich mit der KabinetSbildung zu beschäftigen. Nach einem bewegten Abend aus den Boulevards ist heute Paris vollkommen ruhig. Alle» hat sein AlltagSansehen wirdererlangt. I» Havre erregt». Faures Wahl Begeisterung. Paris, 17. Januar. Casimir Peri« bewohnt« vor seiner Präsidentschaft das PalmS sein« Mutter in der Rue Nitot. ES befindet sich in einer sehr eleganten Lage zwischen dem Trocadero und dem BoiS de Boulogne. Seine Mutter bewohnt daS Erdgeschoß, Casimir Peri« mit seiner Familie den ersten Stock. Heute in aller Frühe kamen, wie die „N Fr. Pr." erzählt, seine Lakaien, die schon vor seiner Präsi dentschaft bei ihm dienten, und setzten die Gemächer in Stand. D« Portier ließ sich freundlichst «in Interview abnehmen und sagte den Reportern: „Nichts ließ uns dieses Ereigniß vor- auSsehen. Wir staunten sehr, als wir es e» erfuhren. Am Sonntag Abend kam der Präsident der Republik, wie es seine Gewohnheit war, wenn « sich freimachen konnte, zu seiner Mutt« diniren. Niemand konnte auch nur ahnen daß « ab danken wolle.Sein« früheren Gemächer werden bald in Ord- nung sein, man braucht nur abzustauben, zu lüften, und wenn der Präsident mit seinen Koffern heimkehrt, hat er gleich wieder seine lieb« Ruhe." Casimir-Peri«, der soviel Monate regiert hat, als ihm Jahr bestimmt waren, wurde am 27. Juni 1894 mit 451 Stimmen gewählt. Nach ihm erhielten Henri Brisson 195, Charles Dupuy 97, General Fevrier, Großkonzler der Ehren legion, 5S, Emanuel Arago 27, Verschiedene 22 Stimmen. Italien. — In Rom herrscht freudige Stimmung über die neueste Siegesuachricht aus Erytäea. General Baratieri hat die zurückweichmden und bei Senase lagernden Abessinier nach einem elsstündigen Marsche in d« Nacht eingrholt. Die Jlalien« richteten, ohne von den Abessiniern beknerkt zu wer den, ihre Kanonen auf das feindliche Lag« und karlätschten dasselbe in wenigen Minute» zusammen. Das abessinische Heer floh, von wilder Panik ergriffen, nach allen Seilen auseinander. Das ganze Lager sammt Waffen, Lebensmitteln und Munition fiel in die Hände der Sieger. Die abessinische Arm« war 10 000 Mann stark. Mit diesem Siege ist die abessinische Gefahr, wie General Baratieri meldet, gänzlich beseitigt und daS italienische Prestige glänzend wiederher gestellt. Die Italien« können sich nunmehr ruhig gegen die Derwische wenden. Die Italiener verloren in der Beschießung bei Senafe keinen einzigen Man». Die italienischen Kolo nialtruppen, zur Hälfte aus abessinischen, zur anderen Hälfte aus sudanessischen Truppen bestehend, habe« sich vorzüglich bewährt. Am Tage, da die Siegesbotschaft in Rom ein- traf, hatten gutunterrichtete Journale gemeldet, daß die Regier, ung beschlossen habe, als Vorsichtsmaßregel weitere Bataillone Infanterie, welchen wahrscheinlich einige Gebirgskanonen bei- gegeben würden, nach Massauah zu entsenden. England. London, 18. Januar. Die Präsidentenwahl in Frank- reich besprechend, billigt der „Standard" die Wahl Faures, welch« aber nunmehr die Kammer auflösen müsse. „Daily Telegraph" bezeichnet die Wahl Faures ebenfalls als eine sehr günstige. Abchkmd. Petersburg, 18. Januar. Von Aeußerungen d« hiesigen Presse über die französische Präsidentenwahl liegen bisher «st die der „Nowosti" und des „Swet" vor. Die „Nowosti" sagen: Vom Gesichtspunkt« der auswärtigen Politik ist die Wahl Faure'S ein« beruhigend«« Thatsache, als es die Wahl Brisson's gewesen wäre. In d« inneren Politik wird die neue Präsidentschaft die Fortsetzung der ge mäßigt-republikanischen Politik Casimir-Perier'S unter vor wiegendem Einfluß des Opportunismus sein. Der „Swet" bezeichnet die Wahl al- eine glückliche. Faure sei «in Staats mann von großen Fähigkeiten und vieler Erfahrung. Er werde di« Republik d« Bourgeoisie fortführen, welche di« Freunde Frankreichs etwas mehr von militärischem Geiste durchdrungen sehen möchten. «fie». — Nach einer Meldung d« „Times" aus Peking ist General Wei am 16. d. M. hingerichtet worden. Demselben Blatt wird aus Hiogo gemeldet, die japan ischen Truppen haben eine äußerst stark« AbtheUung der Tong- hakS vollständig geschlagen, 300 von ihnen getüdtet und di« übrigen zerstreut. Wir die „Times" weiter aus Peking meldet, find in den Provinzen Shantung und Tschili an manchen Orten Ruhe- stürungen, denen sich Plünderung beigesellt«, au»gebroch«n. Die Misstonsstationen Md bis jetzt nicht angetastet worden. Der Schutz der Ausländ« im Inland« ab« macht der chinesischen Regierung viel Mühe. Es wäre deshalb klüg«, wenn die Missionare sich, so lange der Krieg dauert, in die Küstenstädte begeben würden. A « S Sachse«. Aus Leipzig, 19. Januar wird geschrieben: Eia wunder same- Begegmß passtrte gestern Abend dem sogenannten Römermg, der ab««d 6 Uhr 7 Mia. auf dem Bayerische» Bahnhof« fällig ist. Hinter d« Station Oetzsch demente der Locomotivfübrer, daß plötzlich beide vordere» Lokomotiv- lateruen, welche die Streck« beleuchte», btt völlig« Windstill« «losch«». Al» der Schaellzug zum Stehe» gebracht »ar, fand «an in j«d«r Lat«»« et« — Rebhuhn. Di« Thierche» waren gegen da» Licht geflogen uud halten die Laternen» scheib« zertrümmert. Wem sich ein solche» Borkommniß öfter zu- trüge, so wär« damit die Verproviantirung«fragt für die in den Rvmerzüg« befindlich« Küchenwaaen ein gut Stück gefördert. — Weg« Betrug» wurd« am Diensttag in Leipzig drei Schwester« im Alter von 30, 25 und 21 Jahr« verhaftet. Dieselben hatten i» «in« dortig« Mustrinstrumenteuhandlung, wo zwei von ihn« al» »ermögliche Damen auftraten und dre dritte Schwester ihr Dienstmädchen spielte, ein Musikwerk zum Preis« von 250 durch falsche Borspielungen auf Credtt zu «langen gewußt. Bei ihr« Verhaftung hatten sie da» W«k bereit« bei Seite gebracht. — Bei den letzten großen Schnee- stüem« hat sich in den Garten de» Gutsbesitzer» Kvthnig in Kämmerei bei Brandi» ein weißes Reh geflüchtet. E» glückt« d«m genannt« Gutsbesitzer, der al» groß« Jaqdfreund bekannt ist, da» Thier zu fangen; « wird nun dasselbe für diesen Witter in guter Pflege behalt«. — Das Freiberger Jägerbataillon rückte am Donnersstag früh zu Winterfeld- dienstübung« mit Ulanen in der Richtung nach Annaberg ans Das Bataillon führte auch Schneeschuhläufer und KriegS- bunde mit sich. Die Uebungen werden voraussichtlich drei Tage dauern. — Auf noch »»«mittelte Weise brach am Mittwoch Abend in dem Gehöft des Gutsbesitzer» Storl in VerthelSd»rf ein Schadenfeuer au», dem die ganze Be- sitzung, bestehend au» Wohnhaus, Seitrngebä ,de und Scheune, mrt noch vielen Erntevorräthen in überaus kurz« Zeit zum Opfer siel. — Ein eigenartiges Wohngemach entdeckte am Montag ein Schirrmeister in Jahnsdorf bei Stollberg in einem in d« Nähe des dortig« oder« Gasthofes gelegenen Gebüsch. Er hatte auS jenem Holze zwei Frauenspersonen herauskom men seh« uud trat nun, neugierig geworden, näh«. I» dem Gehölz fand er eine Höhle, deren offene Seite durch mit Reißig verflochtene Baumstämme geschützt war, und in derselben mehrere Decken, «in« Spirituskoch«, ein« Brat pfanne mit Schmorkartoffeln, Kaffe«, Gewürz und verschied«« andere zum Leben nöthige Gegenstände. D« Umstand, daß jene Frau« sich schon seit vorigem Herbst in dortiger Gegend herumdrücken, läßt vermuthen, daß sie läng«« Zeit in dies« Naturwohnung gehaust haben. — Auf d« Waldschlößchm- straße in Buchholz hat sich am Donnerstag frühem« Gas explosion «eignet, di« im Hause des Justizraths Koch ziemliche Verheerungen anrichtete. Bereits am Mittwoch Abend wurde von einem MiethSbewohner des Hauses in der Gasanstalt die Wahrnehmung von Gasgeruch gemeldet, auch begab sich d« L«»t« der Gasanstalt sofort an Ort und Stelle, um die nöthig« Vorsichtsmaßregeln anzuordnen. Trotz seines Ver bote» aber näherte sich am Donnerstag Morgen ein Milbe- wohn« des Hauses mit der brennenden Lampe der gefahr vollen Stelle, auch steckte ein Kanzleibursche de» JustizratHS Koch im Bureauzimmer, das von Gasgeruch besonders ourch- drungm war, Licht an und diese Unvorsichtigkeit« waren die Ursachen zu einer weithin vernehmbaren Explosion. Der mehrgenannte Mitbewohner des Hause» wurd« von d« Ge- wisst de» entstandenen Luftdruckes zu Boden geworf« und trug an Kopf und Händen so bedeutende Brandwunden da von, daß « ärztliche Hülfe zu Rathe ziehen mußte, außer dem stand das Kanzleizimmer sofort in Flammen, welch« durch «ingeworfenen Schnee zwar sofort Wied« gelöscht wurden, immerhin aber mehrfachen Materialschaden anrichtet«. Oertliche Angelegenheiten. Aue, 19. Januar. Am Dienstag, den 22. Jan. wird im hiesigen Gewerbe-Berein Herr Oberbürgermeister am Ende aus Dresden ein Vortrag halten über das Thema: „Die hauswirthschaftliche Unterweisung der Töchter unseres Arbeiter standes." Der He« Vortragende hat, wie wir hören, seit längerer Zeit schon der Frage, di« er erörtern will, seine Aufmerksamkeit zugewendet. D« Vorlrag dürft« allg«meines Interesse erwecken und zih'.reich besucht werb«, zumal auch Nlchtmitgiieder zu demselben freundlich emgeladen find. Schwärzender q. Ja Antonsthal wurde am 17. d. M. nachmittags ein 33 Jahre alter Zimmermann aus BermSgrün in eiuem Teiche todt aufgefunden. Ob Selbst mord oder Verunglückung vorliegt, ist noch unbekannt. Sitztmg der Stadtverordnete« z« Schwarzenberg, vom 17. Januar 1895. Anwesend sämmtliche Stadtverordnete und 3 Rathsmit- alieder. Die «st« Sitzung des Jahres ist in Gemäßheit d« Geschäftsordnung des Stadwerordneten-KolleqiumS von Herrn Bürgermeister Gareis «l»beruf« worden. Derselbe begrüßt die Erschienenen, weist die neneintretend« Herre» Kluge und Becher «in, «rklärt daS Kollegium für konsrituirt, hält einen kurzen Rückblick auf daS abgelaufen« Jahr und wird hierauf unter dessen Leitung d« zeithettqe Stadtv«ordn«ten-Borsteher He« Gäbler als solch«, sowie Herr Adler als Stellvertreter wiedergewählt. — Unter Vorsitz de» Henn Gäbl« werd« alsdaun die ErgLnzungS-Wahlen zu den ständigen Ausschüssen für daS Jahr 1895 vorgenommen. Nach den stattgefunden« Neu- bez. Wiederwahl« aus der Mitte der Stadtverordneten bez. auS der weitern Bürgerschaft setzen sich di« Ausschüsse zusammen wie folgt: HiuShaltplanauSschuß Herren Adler und Kalb: Bau-, SaS- und WafferwirthschaftSausschuß Hern» Gäbler, Pötzsch und Geyer; Forstausschuß Herren Adi« und Hübschmann; Feuerpolizeiausschuß Herren Bech« und Kluge, Feu«lüschauSschuß Herr« Kluge, Becher, Franz Miesel, Rich ard Schubert und Sattinmeist« Hermann Weigel; Anlagen- Abschätzungsausschuß Herr« Adler Groß, Bureauasststrnt Wagl«, Schneidermstr. Rich. Mehlhorn, Bankier Kurt MannS- feld und Kaufmann Wilh. Georgi; Armenausschuß Herr« Kalb, Groß, Karl Gündel und Rich. Merz; Schulausschuß Herr« Hübschmann, Gäbler und Geyer; Stadtv.-WahlauS- schuß Herr« Pötzsch, Gäbler, Becher, alS Stellvertreter Herren Gey« und Kluge; Einquartierungsausschuß Herr« Groß, Adler, Weißwaarenfabrikrnt Ed Weigel und Sattlermstr. Herm. Weigel; SanitätsauSschuß Herr« Klug« und Bech«. In de» Sparkassenausschuß wurden die ausscheidenden beiden Herr« Schubert und Karl Baumgart« wiedergewählt und gehör« in dies« Ausschuß außerdem noch die Herren Volk- mar Hübschmann und Theodor Schneid«. EMedikton, Druck und Verlag vo« L. M. Gürtner tn Schneeberg, verantwortlich« Redakteur L. Hill« in Schneeberg. 2 erhoben, weichet 5 Uhr ab finde Freund »«der», Kno, >rtwäbr«d km 2 ird ausgegebn lit guten , fisch angekomme billigs Ltt» Heyde,
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