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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189501131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950113
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950113
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-01
- Tag 1895-01-13
-
Monat
1895-01
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.01.1895
- Autor
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Jana« 18»b. Lesch«er, Schnldkrkt»,. De» Fisch'. besuchte Anarchistenversammlung beschloß, den „Sozialist- ein- grhen zu lassen, der gegen die fortgesetzten Drangsalirungen »eS Staatsanwalt- doch nicht fortzuführen sei. Während deS vierjährigen Bestehens des Blatte- erhielten die Redakteure über 50 Monate Gefängniß. — Die meisten Blätter äußern gerechtes Erstaunen darüber, daß die ReichStagsbaukommission wochenlang keine Auskunft über die Geschichte der Weihe-In schrift gegeben hat. Berlin, 11. Januar. Das „Militär-Wochenblatt, meldet: Der Generaloberst der Infanterie von Pape, Ober befehlshaber in den Marken und Gouverneur von Berlin, ist von diesen Stellungen entbunden und unter Belassung L I» ouits des 2. GarderegimrntS z. F. zu den Offizieren von der Armee versetzt worden. — Der Generaloberst der Kavallerie Freiherr von LoS, tommandirender General des VIII. Armee- corps, ist zum Oberbefehlshaber in den Marken und zum Gouverneur von Berlin ernannt worden. — Der komman- dirende General de- I. ArmeecorpS, von Werder, ist in Ge. nehmigung seine» Abschiedsgesuche» zur Disposition gestellt worden — Major von FranyoiS ist unter Entbindung von seiner Stellung al» Commandeur der Schutztruppr ü 1» saito der Stutztrupp, in Deutschsüdwestafnka gestellt worden. — Dem Major Leutwein sind die Funktionen eine» Comman- deur« der Schutztruppr in Deutschsüdwestafrika übertragen worden. Berlin, 11. Januar. Der BundeSrath ist mit der Impfschein, für di« außerhalb d« -irchfah vorzulegen. Schwarzenberg, am S. Januar 18SV. 2 Bürgerschule Gchwarreuberq. Di» Dmw»n»g d« zu Ostern d. I. schulpflichtig werbenden »ad« — d. t. der- j«iq«. w»lL» bi- babm da» 6 Lebensjahr erfülle« - erbittet sich der Unterzeichnete für Leipzig, 11. Januar. Da- Reichsgericht verwarf heute die Revision der verantwortlichen Redakteur« Koebner von der „National Zeitung" und Pötzsch vom „Borwäcts", welche wegen Beleidigung des Landgerlchttd:rektorS Brausewetter vom Landgerichte Berlin zu je 600 M. Geldstrafe verurtheilt worden waren I. Sitzung der Stadtverordnete« zu Schneeberg vom 4. Januar 1895. Anwesend 19 Stadtverordnete; Vertreter des Raths Herr Bürger meister vr von Wsydt. — In Anwesenheit der Herren Stadtritthe werden von Herrn Bürgermeister vr. von Woydt die wieder- bez neu gewählten Herren Stadtverordneten, nachdem der BerwaltungSbericht für die Jahre >893/9« vorausgeschickt worden war, etngewiesen. — Da» Collegium constituirt sich hierauf und werden Herr Kaufmann Meichßner mit 1» Stimmen als Vorsteher, Herr Kaufmann Müller mit 16 Stim men als Stellvertreter deS Vorsteher», Herr Semtnaroberlehrer Möckel als 1. Schriftführer mit ld, Herr Kaufmann Legat als 2. Schriftführer mit 9 Stimmen wiedergewählt. — Ts folg: Vertbetlung der Plätze. — Herr St-B. Möckel stellt den Antrag, zur Vorberathung und Bericht erstattung über RatHS. und wichtige VerwaltungSangelegenheiten eiuen Rechts- und VeiwalturgSauSschuß von 5 Stadtverordneten neu einzu richten; der Antiag wirv unternütz', für dringlich erklärt und einstim mig angenommen; in denselben werden gewählt die Herren Wagner, Möckel, Meiwßner, Müller, Puschmann. — ES erfolgt die Wahl zu den gemischten ständigen Ausschüssen und zwar zum >) RechnungsauS- schutz der Herren Meichßner, Möckel, Scheller, Schöbel, Vock, 2) Fmst- , aueschud der Herren Häuftet >, Roßbach, Meichßner, Puschmann, Schiff mann, Unger, 3) Bau- und FeuerloschauSschuß der Herren Lorenz, Poschmann, Wenzel, Leistner, Haustein, Legat, Zöbisch, 4) «rmenau»- schuß der Herr,« Schiffmann, Röder, 5) Marktausschuß der Herren Roßbach, Röder, 6) Klöppelschule der Herre» Claus, Schübel, 7) Etn- ouartierungeaueschuß der Herren Legat, Fischer, 8) Hospital- und SttftungSauSschuß der Herren Leistner, Wagner, 9) KrankenhauSauS- schuß der Herren vr. Peltz, Claus, 19) BeleuchtungSauSschuß der Her- ren Fischer, Schübel, Claus, 10 Abschätzungsausschuß der Herren Hau stein und Röder, sonne der BürgerfchastSmitglieder Herren Schneider, meister Wolfiamm, Prokurist Reumann, Slickereisabrikant Otto Schiff- mann, 12) Reslausschuß der Herren Fischer, Haustein, Zöbisch. >3) Wahl ausschuß der Herren Zöbisch, Lorenz, 14) Schulausschuß der Herren Meichßner, Möckel, Müller, 15) BolkSbibliothekSauSschuß der Herren Möckel, Scheller, 16) Svarkassenautschuß der Herren Müller, Bock, al» Stellvertreter Schübel, Unger, sowie der Bürgerschaftsmitglieder Herren Fabrikanr Hugo Unger, Horst Günther, al» Slellvertrcter Kaufleute Feine, Georg Eber». — Rach Ausscheiden de» Herrn St.-B. Schübel Umsturzbestrebnug« de» Nattonalv «rein» verhindern könne«. Wie habe sich Herr v. Bennigsen, der gestern die Monarchie vertheidigt», geändert! So werd« sich vielleicht auch Herr Be bel noch mausern u«d noch einmal die Monarchie vertheldlgen. Bismarck hab« d«n grüßte« Umsturz herbeigeführt. (Pfuirufe. Präsident ruft den Redner zur Sache.) Er habe ganz« Staaten umgestürzt und den Völkern die Selbständigkeit ent zogen. (Der Präsident ruft den Redner »um zweiten Male zur Sache.) Da- einzige Mittel de- Kampfe» gegen den Umsturz sei die Rückkehr zum Recht und zu de« zehn Geboten. Abg. Kröber (südd. Bp) führt au-, der Minister hab« ihm heut« weniger gefallen al» sonst. Er habe «ine Rede gehalten wie der Abg. Singer, wenn e» gelte, da» roth« Ge- spenst erscheinen zu lassen. Solche Zitate bewesen garnichtS; das große Volk denke ganz ander- Ein« Versammlung Vie- ler Taufend« aller Parteien in München habe kürzlich be schlossen, den Reichstag aufzufordern, da» Gesetz kurzer Hand abzulrhnen oder da- Strafgesetz in freiheitlichem Sinne ab- zuändern. E» sei stet- bei den Umstürzen so gewesen: ge linge die That, so sei sie groß, wenn nicht, werde st« verurtheilt. Soweit er Süddeutschland kenne, sei dort für da« Gesetz nur der allergeringste Theil. Di« Bayern seien garnicht umstürzlerisch gesinnt; dort ständen 25 Prozent hinter den Fuchsmühler Bauern. In Süd- deuischland habe man nicht die hohe Idee, daß der Mensch nur da sei, um Soldat zu sein und bei feierlichen Gelegen heiten den Soldatenrock zu tragen. Wenn ein paar verrückte Kerls sich zusammenthun und im Suff krakehlen (große Heiterkeit), dann solle gleich «in Gesrtz g«macht werden. Zu friedenheit und Vertrauen seien geschwunden: sie müßten wie der gepflegt werden. Man beklage da- Wiedererwachen des PartikulariSmn». E» komme dabei in Anschluß an die Er wähnung d«S König» von Preußen durch Herrn v. Bennigsen darauf an, daß der König von Preußen in München ringe- schriebe« habe — (Redner wird vom Präsidenten unter brochen; er dürfe die Person deS Monarchen nicht in die Debatte ziehen). Wollen Sie «ine friedliche Entwickelung mit uns, so lehnen Sie diese- Gesetz ab. Abg. v. Hodrnberg (Welse) hält die gegenwärtigen Be stimmungen de» Strafgesetzbücher für genügend, um den Aus schreitungen rntgegenzutreten und verzichtet wegen der Kom miffionsberathung auf nähe,« Btgründung dieser Ansicht. In dem Kampfe gegen den Umsturz und für Sitte, Religion und Ordnung würden er und seine Freunde der Regierung zur Seit« stehen; aber solch« »Lutsckukp.nagrae!'« s«t«n nie mal» ge«ignet, den ernsten Kamps wirksam b.rchzuführen. Di« ehemaligen scharfen Gesrtz« Hannover« d-meu nicht die 1 Uhr. Schluß 5'/, Uhr. Berlin, 11. Januar. Der „Post" zufolge hat Se. Maj. der Kaiser neuerdings Berichte über die Lag« d«r Land- wirthschaft und Vorschläge eingefordert, wie «ine Besserung hrrbeizusühren sei. Dem Vernehmen nach ist ein« erhebliche Erhöhung des Dispositionsfonds des Minister- für Land- wirthschaft im nächste« Etat vorgesehen. Berit«, 11. Januar. Di« WahlprüsungSkommission deS Reichstags erklärte die Wahl Casselmann'S (2. Wahlkreis Sachsen-Meiningen) für ungiltig. Die Wahl Chlapowsli'S (6. Wahlkreis Posen) wurde für giltig erklärt. Berlin, 11. Januar. Eine von etwa 600 Personen Metz geschehen sei, und der Ungeschicklichkeiten der Burraukratie. Redner wird bei dem Versuch, die Diätenlosigkeit der Reichs- abgeordneten, di« Nothwendigkrit der Abänderung deS Wahl- recht», di« Thrilnahm« der Jude« an d«r Revolution von 1848 u. s. w. zu besprechen, wiederholt von dem Präsiden- ten «rmahnt, bei der Sache zu bleiben. Redner führt den Gedanken »»eiter aus, daß die Umsturzbestrebungen der Juden strafg«s«tzlich verhindert werden müßten. Hierin hingen sie zusammen mit den Socialdemokraten: diese seien ja das Zu- denvierlel im Reichstage. (Heiterkeit, Beifall rechts.) Herr Auer hätte bei feinen Brandmarkungen von Getreidewucher und Börsinwucher auch ruhig Herrn Singer nennen können. Hätte der schlesisch» Adelige, der da» Geld zur Beerdigung mer Groß in Breslau gegeben hat, die» nicht geihan, so hätte Herr Auer gesagt: Da sieht man; erst geht er mit ihr um und dann läßt er sie nicht einmal begraben. (Stürmische Heiterkeit.) Wenn Fre herr v. Stumm die Theilnahm« der Geistlichkeit an den. socialen Kampfe zurückweise, so sei «r «t- gegengesetzter Ansicht; die Geistlichen gehörten bei diesem Kampf« in« Volk. (Beifall recht-.) Er «mpfehl« der Re gierung dl« Pfleg« d«r Zusriedenhrit auf allen Gebieten. „Also mag a« deutschem Wesen endlich noch di« W«lt ge- »es«!' (Verfall rrcht«, Lach«n b«i d«n Sozialdemokraten.) — positiv« Maßr«gtln zur Durchführung der Zweck« d«S Ge- setzl». Au geordn«t«n Zuständen in jedem Lande gehörten drei Dinge : «in stark«» Heer, geordnet« Finanz«« und Zu- frirdenhrit Zur Pflege dirserletzier« gehöre die Vermeidung jeder Verlesung de» Rational gefühlt, wie «S neuerding« im Auslände vorgekommmen sei, der Verletzung de« Patriotismus, wie durch di« Bes«itigung der Grabgrenz« aus den Schlachtfeldern bei — —. Mittwoch, den M. J-lluar von 2 Uhr naqmtttag» -o. Auf Wunsch der NW« oder Erzieher dürfen auch diejenige« Kinder ausgenomm« werd«, welche dis zu« 30. Amt a. e. da- 3. LedmSjahr vollenden. Frag« beschäftigt, de« in Deutsch Ostasrika um and««« Schutz gebiet« dienend« Unteroffiziere« de« Tivildimst-BerechttgunaS- schein zu verleihen. Der Ausschuß deS Bundr-rathe-, welcher sich am Donnerstag mit dn Anarltgenheil befaßt«, hat sicht» bejahendem Sinn, entschieden. Daher ist anzuuehmen, daß ' d»r Bundk-rath über die Angelegenheit in diesem Sinue Be- schluß faßt. — Wie au- Friedrich »ruh gemeldet wird, ist der Flügeladjutant Graf Moltke im Auftrage deS Kaiser» mit »wem prachtvollen Arrangement lebende, Blumen für den Fürste» Bismarck heute Mittag dort ei«g»troff«n. Der Be such de» Kais«» beim Fürst« findet vermuthlich zu Anfang März in Schönhausen statt, und « ist unbestimmt, ob der Fürst sodann wilder nach Fritdrichsruh zurückkehren wird. Möglich rweise feiert er seinen 80. Geburtstag in Barziu. Wilhelmshaven, 11. Januar. E» verlautet, zu einem wirksamer« Schutze der Nordseefischerei würden auch das Wacht- und Maschinenschulschiff, die Torpedoboote und die bei Helgoland stationirten Wachtboot« herangezogen. Oeßteruetch. Budapest, 11. Januar. Der König betraute heute den Präsidenten de» Abgeordnetenhauses Baron Banffy mit der Bildung deS KabinetS. Wien, 11. Januar. Die Blätter melden aus Pest: DaS Kabinet Banffy soll noch heute konstituirt werden. Banffy soll daS Präsidium und das Innere, Lukac» die Fi nanzen, Staatssekretär TeleSzky di« Justiz, d«r bisherig« Mi nister deS Inne« Hieronymi das HandelsporttfeuilleS er halte» Di« Mitgliederliste de» KabinetS steht jedoch noch nicht fest. Frankreich. Paris, 11. Januar. Nach «iner Meldung aus Tama- taoe daben di« französischen Kreuzer und die Landbatterie« am 28. v. M. di« Tamatav« umgebenden Forts bombardirt und beträchtlichen Schaden angerichtet. Die Geschütze der HovaS eiwiderten daS Feuer, verursachten indessen keine« Schaden und wurden alsbald zum Schweigen gebracht. Der Kreuzer „Primanguet" ist am 29. Dezember adgegangen, um Majunga zu besetzen. Paris, 11. Januar. Präsident Casimir Parier gab geste« dem diplomatischen Korps ein Festmahl; zur Linken der Frau Parier saß der deutsche Botschafter Graf Münster, zur Rechten der Nuntius Ferrata; nach dem Diner folgte ein glänzender Empfang. Paris, 11. Januar. Der vertheidiger de» Exhaupt- mannS Dreyku», Demange, soll von der Familie d«S Verur- thrilten «in Honorar von 100.000 Franc» erhalten haben. Jtnlter». Rom, 11. Januar. Laut einer Neapeler Meldung de» „Don Chisciotte" werden dort Vorbereitungen zur Absendung beträchtlicher Streitkräfte nach Massaua getroffen. — An gaben über Neubesetzung der Botschaftsposten zu Paris, Lon don und Petersburg find verfrüht. «ft«. Aokohama, 11. Januar. Eine amtliche Depesche theilt mit, daß die japanische Division unter General Nodzu geste« Kaiping nach vierstündigem Kampfe genommen hat; die Chinesen floh« in der Richtung auf Haischaksai und wurden von den Japanern verfolgt Die Verluste auf beiden Seiten sind noch unbekannt. Die Depesche fügt hinzu, die erste japanische Armee wurde aut von der Bevölkerung ausge nommen, welche unter der Oberhoheit Japans zu bleiben wünsche. Aokohama, 11. Jaruar. (Re, termeldunq.) Nach einer weiter« Meldung au» Kaching bestand die geschlagene Streitmacht auS 3000 Mann mit 12 Kanonen. Etwa 200 Mann wurden getödtet und 150 gefangen. Der Verlust der . Japaner wird nicht erwähnt. Ta-e--efchichte. , WotsStzlOWA — Präsident v. Levetzow eröffnete die gestrige Sitzung I i» Netch-toge mit be, geschäftlichen Mitthiilung, daß die > Atu- Wan« «ad Ahlwardt seit geste« ia da» Han» e nge- ' tret« sii«, eia „Enigniß", da» von dem übrig«» recht schwach besitzt« Haus« mst laut« Ah'S beglritet wird« In d« B«rathuag der Umsturiroklage kam zurrst ei« Vertreter i d« Pol« Dr. vou Wol»zl«gi«r zum Wort. Di« Pol« lasten Rin« Gelegenheit vorübergeh« mit ihr«« Wünsch« und Be- schw«d« hervorzukomm«. Auch der heutig« Rednrr d«r Pol« koaatr «S sich nicht versag«, di« schon tausindmal «hört« Klag« und abgestanden«« Phrasin über die angeb- Uche Verfolgung der polnisch« Sprach« und „Rrligion" wiederum zum besten zu geben. Wa» die Vorlage angeht, so theilt» Herr v. Wolszlegier mit, daß die Polen nicht abge- neigt sei«, in der Kommission in «ine Diskussion über die Vorlage «inzutmt«. Minister von Köll«r dankte venjenig« Rednern, welch« sich zu d«r Borlag« zustimm«d gräußtrt hält«, im Nam« der Regierung und warnt« da» Hau» vor «inrm doktrinär« Stritt« üb«r di« Frag«, ob Ausnahmegesetze oder grmrinr» Rrcht; wenn man sich übrrzeugt hab«, daß Wand«! geschaff« wrrd« müss«, so soll« man nicht wart«, bi» dir rrjit Bomb« grflog« sei. Nachdtm Herr v. Köll«r auf Grund sriner genauen Aenniniß d«r Stimmung in d«n R«ich»land«u «iuig« Behauptungen richtig grst«llt hatt«, w«lch« gestern d«r elsässische Lbgrordnrte Colbu» über eine angeb. lich« Zunahme der Verbitterung in der reich-ländischen Be- völkrrung gewacht halt«, ging er dazu über, au» Zitaten sozial- demokratischer Parteiführer und Redner und sozialdemokra tischer Schuft« die aushetzende, zu Verbrechen anr«izende Thätigkrit der Sozialdemokratie nachzuweisen; der Minister stütz«« sich dab«i auf «in groß«S Material, da» ihm von einem ihm zur Seite sitzenden Kommissar gereicht wurde. Bei- spi«l»w«isi habe auf dem Altonaer Parteitage «in Red- urr g«sagt: Wrnn «S lohnt«, g«bt mir rin« R«volv«r und ich schieße; od«r w«nn mich da» LooS träf«, nähme ich auch »ine Bomb». Zur Verfolgung solch«» Arußerung« reich« da» Strafgesetzbuch nicht au«. Bei der Kritik ve- §130 der Lor lag« vergesse man, daß di« Btschimpfung von Religio« und Eh« in «t««r d«n öfftntlich« Frieden gefährdenden Weise geschehen müsse, um strafbar zu sein. Die Herz« der Kinder dürft« nicht vergiftet werd«. Zwölf Regierungsbezirk« sii« mit Anarchist« brglückt. Furcht hab« wir nicht, wir dürf« aber auch nicht di« Hind« in den Schooß legen. Redner schließt mit der Aufforderung an all« Part«i«n, sich zu «in«r rückhaltlos« Bereinigung zusammtnzuschstrtzeu für die heiligsten Güler. (Lebhafter Bestall rechts.) Abg. Liebermann v. Sonnenberg bemerkt, das Ätras- gesetzbuch, unter dem da» deutsch« Volk sitzt stufze, sri, da LaSker d«r Haupturheber desselben sei, kein deutsches, son dern ein mit semitischem Geist« durchtränkt«» Gesetz. Wenn daS Soeialist«ges«tz nicht seinen Zweck erfüllt habe, so folge darau» «och nicht, daß «» überhaupt nicht wirksam zu ge- stalt« sii. Redner fordert alsdann erhöht« Schutz der mi- litärstch« DiSciplin, weil da» Heer der wirksamst« Wall g«g«n da» Borgth« der Eozialdemokrati« sii uud b«fürwort«t den Schutz der Monarchi«, di« sistg«wurz«lt sii m d«n H«rz«n des deutsch« BolkeS. Di« Monarchie habe niemals solche Greuel begangen, wie unter der Devis« „Freiheit, Gl«ichh«it, Brüder lichkeit" da» souverän« Volk. (Btifall recht».) Redner ver langt di« Möglich!«,», g«gm da» durch den Wuch«r zu- sawmengkbracht« Raub«ig«nlhum auizutrrt« und auch di« groß« Ditb« z« häng«. Di« w«tter« Einschränkung d«r Preßfreiheit sii «in« Bischränkung d«r b«rrchtigt« Kritik. DaS Juderrthmn müss« bekämpft w«rden dürf«; «S hab« all«z«it an d«m Umsturz groß« Mistchuld grhabt. R«dner v«rlangt Abg. Sigl (wildkl«rikal): Wenn diese Vorlage Gesetz wird, so ist sie daS Todesurtheil aller Leut« der Presse und der Opposition; wir wollen aber nicht sterben (Heiterkeit). Wir wollen opponirm, wo e» Recht und Pflicht ist, das ist di« allgemeine Meinung in Süddeutschland und selbst der Katho- iken in München, die sich sonst durch großen Muth nicht ausgezeichnet haben (Heiterkeit). DaS Socialistengesetz wurde anfgehob«, wtil «» gar kein« Erfolg hatte. Auch das Christenthum hat trotz aller Verfolgungen über die Cäsaren Rom» gesiegt-s . Als ich 1870 gegen den Krieg schrieb, wurde ich in 6 Wochen 86 Mal con- fiscirt. (Stürmische, anhaltende Heiterkeit.) Der Redner er zählt noch Mehreres von seinen Bestrafungen, indem «r sich wiederholt unter Heiterkeit des HauseS nach dem Präsidenten umwendet und fährt fort: Wenn man nur ent'piechende Richter hat, geht Alles auch mst dem alten Gesetz. Der grob« Unfug-Artikel ist ein prachtvoller Artikel, wie der Pro- ceß gegen die Redakteure au» Anlaß der Fuchsmühl - Affaire beweist. Wer sich vou den sozialdemokratischen Lehren ver gift« läßt, der ist ein Schaf. (Stürmische Heiterkeit.) Wer ist denn zufrieden in Deutschland ? Niemand, höchstens der gewesene Reichskanzler, und auch der ist noch nicht einmal in Deutsch land. sHeiterkett.) Wo di« inneren Zustände nichts taugen, da ist e» die verdammte Pflicht und Schuldigkeit eu.es jeden ehrlichen Mannes, dazu beizutragen, daß umgestürzt wird (Bravo ! links), und wenn da» so weit-r geht, werde ich auch Sozialdemokrat. (Emeute Heiterkeit) Wir wollen in Baye« ein solches Gesetz nicht; wollen Sie es, dann machen Sie «in Sp«zialg«sitz in Preußen. (Heiterkeit.) Die Weiterberathung wird hierauf vertagt auf Sonnabend .""»'M" " 1 goldener Ring Zurückgekehrt Mas«« Mutter, viackbarn und Be! lowe für die wohl be, dem Tod« m Allen, unseren hrrzl lanken Wir unseren imd DiaconuS Schi gesprochenen Tröste, Bräuer für die am die dargebrachten T den«, welche du- E doll pflegt«. I Möge-Gott AI dlle dits« Lieb« uud vnaden bewahr«. ! Oderaffalter, CH len 9 Januar 189 >Sm wir hiermit A Oberschlema, d« Für di« Vie!« käbniß unserer lieb« Nms ». «itzmig l Anwesend Meichßner; verlr de» Beleuchtung»« üenntnih. — FS Stadtanlage«- un beschlüflen be». bel da» Jadr 1894 d thetltg« »osten s Ul äsL V< - Lruäsr I lles l I^vdSQ«) IM visl «in i uns v» äs» »sii Lsicsnü drösdsts siu xsdk Osvir g Lrsb2»e rivvsrsiL idrs »Usu 1L« ßsspslui 6is üdsi cism ßk ffsdsnäs Luid sii - M vsr sii, i Lord^a! uitä kirr - I'rsuväs äsn xrLs Oontori» iiuriAsr ( dsstsiits . ^.11« dsvisssL Iffrn üt ^6V6 i s
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