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, sämmt- en Stick« er. leiter- rschäft H mit dieses! <L»l«aramm Adr«ss»r volt»ircuiid Tageblatt für Schneeberg und Ufngegonb. j„.ip-.ch." fürdiekSiM und städtischenLehördm inAne,grünham, Hartenstein, gohann- georgenstadt, Lößnitz, Neustädlch Schneeberg, SchwarMtiM und Mldensetz. c V^>-g,'lii,««I'fte Rr. »« Hk 15 Freitag, den t 8. J<m 1895 /E ,«^»->1«« m«, So V'., R«N»M«I, »t, ,«.s».n,»« z«u« Mi«» 1»S o- -V» - berechn«, l«oella«sch<r, «utergewvbnNcher «»» na» «rhSbfem »ar>s. - Vch>>geIm»A«Nfte «r »« «Ne.« 11 M«. Ui», pir »n »er «1^»— t 4^» »q. «« »««> —eHesch«»»«»«» ü^n s«»ie «0 »Pmml« eiell« !»<«» reicht _ g«»»««. «noka». n»«rt,r ,« ««-»kb-eaüun». Hsarmmk. U»„»«»<«rVI—littch« »«chl ß» bt»ch«»«tü<>n nicht ne-nnn»««ttch. An Stelle der verstorbenen Herren Commerzienrath Guido Breitfeld in Erla und Fabrikbesitzer Erdwaun Kircheis, Ritter pp. in Zelle sind Herr Eisenwerk-Mitbesitzer Richard Breitfeld in Erla und Herr Baumeister August Iuliu« BochmareP in Au« zu Abgeordneten der Hvchstbesteuerten zur Byirksversammlung gewählt worden. Schwarzenberg, am 1b. Januar 189b. Königliche Amtshauptmannschaft. Frhr v. Wirsing. MMe IMKimkule ru i. V. Abtheilung für Musterzeichnen Unterricht im Zeichnen und Musterentwerfm für di« hauptsächlichsten Zweiq« der Textil-Industrie, sowie auch im praktischen Maschinensticken, Weben, Patroniren und Muster« Vergrößern für Stickerei. Unterrichtsdauer 4*/, Jahr. Abtheilung für Frauen-Arbeiten. Unterricht in weiblichen Handarbeiten im Allgemeinen. Ausbildung von Direktricen und Arbeiterinnen für Weißwaaren-Confektion. Unterricht Im Anustftirke«: Hohlsaum- und Durckbruchqrbeiten, Franchep- Knüpfen, ^-jour-ArbeiM, Arabische Stickerei,' Nadel-Malerei, Gold- und Ssthersticktrtt, Applckatio» und Elfenbein» sowie alle übrigen Arten von Stickereien. DaS Steche« und Ueberttagen der Muster auf den Stoff. Unterricht im Kleidermach^u: Schnsttzeichnen nach neuester Methode, Stoff- berechmmg. „ im Putzchache«: Garairen von Hüten und Hauben, Herstellen vo» eleganten Schlesen, Aussätzen, Fichus u. s. w. (Die Tbejlnahme am Unterrichte in de« eiw» ttlnen Fächern kann jederzeit erfolgen Das Schulgeld beträgt vierteljährlich 1b,00 M.) Dauer des vollen UrterriLts 1'/,—2 Jahr. Abtheilung für Fabrikanten. Unterricht im Zeichnen (Skizzjren), praktischen Maschinen - Sticken und Webe». Unterrichtsdauer 1 Jahr für jede Abtheilung. Beginn des neuen <k»rs«S am 22. April dieses Jahres. Anmeldungen sind im Bureau der Anstalt bis zum 1. März zu bewirken. Nähe« Auskunft wird jederzeit durch die Direktion «rtheilt. " Plauen i. B., am 16. Januar 189b. Die Direktion. Prof. R. Hofmann. kne n in mvr. '68 oartz. bestehend Grundstü« Außer dei CUlinder esflaschei npfehle « llampe al ichtungskör stungsvoll Kügler. r ausdau neeberg L suche slvr S. seit einig' obnung n et Lauter Di- Krifis in Frankreich Die Ministerien pflegen in der französischen Republik nicht von langem Bestände zu sein und man hatte auch dem zweiten Cabinet des Herrn Dupuy keine große Lebenskraft zugesprochen. Die Republik hat in den 24 Jahren ihre» Be stehens schon 32 Ministerien verschlungen; das landesübliche Maß von Dauer hatte also das nun gestürzte Cabinet hinter sich. Daß der Präsident der Republik aber schon wieder zurücktreten will, ist auch diesem Lande, in dem der bunt« Wechsel an der Tagesordnung ist, über- räschend gekommen und zeigt, daß die ZüstäNde^Mstil» V-t Vogesen noch zerrütteter sind, als man geglaubt hatte. Es, - ist überflüssig, auf die äußere Veranlassung der französischen MinisterkristS einzugehen. Denn die Frage der Zinsgaran- tim für die Eisenbahnen ist es nicht, an welcher die bisherige Regierung gescheitert. In uns-liger Verblendung und geradezu unerklärlicher Schwächlichkeit hat vielmehr die ' Kammer dem planmäßig seit Wochen fortgesetzten, in seinen letzten, völlig durchsichtigen Zielen auf den Umsturz der staat lichen Autorität und Ordnung gerichteten Ansturm einer Hand- voll Sozialisten gegen das Ministerium nachgegeben, anstatt von vornherein unter entschiedener Abwehr desselben in posi tiver fruchtbringender Arbeit daS allgemeine Wohl zu fördern. Die bekannt« Abstimmung der Kammer bedeutete den Triumph der revolutionären Sozialdemokratie und Casimir Perier hat durch seinen Rücktritt nur die logische Konsequenz aus dem Verhalten der Kammer gezogen, welche die bestehende Ord» nung schütz- und wehrlos im Stiche gelassen hat. Außer den allgemeinen politischen Gründen, waren es wohl auch solche persönlicher Natur, welche Casimir Perier zam Rücktritt veranlaßten. Letzterer hängt u. a. zwe lellos mit der Angelegenhe t Geraüd Richard zusammen. Schon wih- rend des Prozesses gegen das wpallstrsche Witzblatt „Ckam- bard", als der Abgeord, ete JaureS, der Girault Richardvertheibißtt, die Familie Perier in den Koth zog, sprach der Präsident die Absicht aus, zu- rückzu treten. Durch die Wahl Gerault Richwds zum Abgeordnete« leS dreizehn en pariser Wahlbezirks fühlte Pe rier sich persönlich getroffen und erklärt« dem Ministerpräsi dent«« Dupuy, falls die Kammer die Freilassung des Verhaf teten fordere, werde «r diese Forderung mit seinem Rück tritte beantworten. In Folge dieser Erklärung be kämpfte Dupuy den Antrag Millerand auf Freilassung Ge rault Richards, den die Kammer chatsächlich verwarf. - Allein der Umstand, daß die Mehrheit nur wenige Stimmen betrug, sowie di« beleidigenden Ausrufe der sozialistischen Kammer gruppe ließen in Perier den Entschluß zum Rücktritte reifen, den di« letzte Ministerkris« nur beschleunigte. Auch Frau Ca simir Perier, der die Angriffe auf ihren Mann besonders nahe gingen, wendete ihren Einfluß auf, um den Präsidenten in seinem Entschluß zu bestärken. Ob Casimir Perier richtig ««handelt hat, al» er in einem Augenblicke, da da» Staatsschiff einer festen Hand am Ruder am dringendste», bedurfte, dasselbe steuerlos den aufgeregten Wogen der politischen Leidenschaften überließ, ist eine andere Frage. Die Verwirrung ist anscheinend ganz allgemein, und di« KrisiS, von d«r die Republik heimgesucht wurde, schwer und bedeutungsvoll. Welchen AuSgang die Dinge nehmen werden, ist mit Sicherheit nicht zu sagen; die nächste Zett wird uv» darübrr belehren. Jedenfalls haben wir wiedrr «inen neuen Beweis dafür erhalten, wie unsicher die Lage in Frankreich ist. Der Himmel kann eben noch so heiter gewesen sein, und schon einig« Stund«« spät«» ist «r mit finsteren Gewitterwolken bedeckt. Der Pariser Krater gährt und kann in jedem Augenblicke Feuer über Frankreich und Europa werfen. DaS sollte un» zur Warnung und zur Lehr« dienen: auf de, Hut und auf dem Posten zu sein, ist die Aufgabe, die wir niemals außer Acht lassen dürfen! LageSgeschichte. DwmfHLauS, — Die aestrige Sitzung des UeichsZages «röffrete Präsident v. Levetzow um 1 Uhr 20 Minuten. Am Bun- desrathsüsche war Staatsminister Dr. von Boelticher anwesend DaS Haus war nur schwach besetzt, nur daS Zentrum stack vertreten. Nach Erledigung geschäftlicher Augelegende ten be gründete Graf Hompesch den Antrag auf Aufhebung de« Je- juittugrjetzes. Die Erwartung, daß d« BundesrM den Be schluß des Reichstag»' auf Aufheb uägfHü JesüMiMSges ffli- nehmige« werde, habe sich leider nicht erfüllt. Der Bundes- rath habe keine sachlichen Gründe für seine Ablehnung kuna gegeben, dieselbe scheine lediglich au» politischen Gründen erfolgt zu sein. Er dedaure tief diesen Beschluß, der eine Verletzung der konfessionellen Gleichberechtigung und des reli giösen Bewußtseins sei. Der Zustand müsse aufhöreu, daß deutsche Staatsangehörige ohne Urtheil und Gericht in der Verbannung leben müß>ei. Das Zentrum werde den Antrag wieder und immer wiete: «inbr-ngen, bis der Bundesrach den Weg der Gerechtigkeit gehe. (Lebhafter Beifall im Zentrum ) Frhr. v. Manteuffel (k) führt Nus, daß seine Partei auf demselben Standpunkt stehe, wie in der vorigen Session; sie Halle an ihrer Erklärung vom 1. Dezember 1893 fest, m der sie ihre ablehnende Haltung motichrt habe. Abg. Schröder spricht sich gegen den Anttag aus. Nicht jed« Forderung des Zentrums Anne durch die Regier ung und die anderen Parteien erfüllt, werden, sonst komme man zu dem römisch-katholischen Staatei (Lachen im Zentrum.) Abg. Liebknecht: Seine Partei werde für den Antrag eintreten, da sie gegen alle Ausnahmegesetze sei. Der Antrag habe ein« Spitze gegen di« Sozialdemokratie, einmal, weil die Haltung der Regierung zu diesem Anttage auf die Halt ung des Crntrums von Einfluß sein werde, anderer,« ts, weil man in den Jesuiten die Rettung gegen die SoMldemo- kralie seh«. Er fürchte sie nicht, ebensowenig den geistig«« Kampf überhaupt. Abg. Dr. v. Marqua.dsen (natl.) bemerkt, daß seine Partei a-f dem Standpunkt bleibe, den sie stets eingenom men, die Jesuiten können wegen ihrer Organisationen und Tendenzen nicht in daS Deutsche Reich hineingelassen werden. Im Uebrigen wünscht er den konftssionülen Frieden nicht zu stören und wolle deshalb eine längere Diskussion vermeiden. Abg. Rickert wird einen Anttag eutbriugen auf Auf Hebung des 8 2 de- JesuitengesttzeS (Ausweisungsbefugrnß) und wünscht daher di« zweit« Lesung von der heutigen Tages ordnung aogesetzt zu sehen. OM Abg. Frhr. v. Stumm (ReichSpH und Professor Förster (antis.) erklären sich ebenfall» für die Vertagung Ler zweiten s Abg. Dr. Lieber (Crntrum) bedauert, wie der Graf Hompesch, den Beschluß de» BuadeSrath» und daß letzterer sich in «in so bedeutungsvolles Schweigen gehüllt hab«. Bei Elnbringullg des Antrages sei seine Partei nur von Er- Wägungen VeS Recht«» und der Gerechtigkeit geleitet gewesen. Die Orden gehören zu den Einrichtungen d«r katholischen Kirch« und s«ien daher staatsrechtlich de, Einwirkung de- StaateS entzogen. Die Haltung seine, Partei zur Umsturz» Vorlage werde von der Haltung der Regierung zu diesem und anderen Anträgen nicht beeinflußt, sondern sei stet» ein« nicht voreingenommen« und völlig unabhängige. D« Absetzung der zweiten Lesung wolle er zustimmen. Diese wird dann auch von he, großen Mehrheit d«S Hause» beschlossen, nach» dem auch de, Abg. v. Bennigsen s«m« Zustimmung ausge sprochen. Sodann geht da« Hau» za dem Anträge d«Abgg. Dr. Kropatschek und Jaeo-Skötter auf Vorlegung eine» Gescheut. Wurf», betreffend Abänderung der Gtwerbeordnung, üb«, und zwar Nr. 1 und 2 de» Antrages, wonach zur Betreibung eine» Handwerk» der Befähigungsnachweis verlangt wird «nd den Konsumvereinen dl« Abgabe" von Waaren an Nichtmit- «lieber untersagt wird. In Verbindung mit diesem Antrags findet die Berathung deS Antrags der Abgeordneten Gamp, von Kardorff, Merbach, Graf von Arnim auf Vorlegung eines Gesetzentwurfs, betreffend Organisation Vertretung de» Handwerks in Handwerkerkammern, sowie Emschränküay der Beschäftigung Strafgefangener statt, ferner die erste B«ath- ung des von de« Abgeordnete« Dr. Hitze und Gmosslwei«- K«b»ackt«n Gesetzentwurfs, betreffend dl« Konsumvereine und Konsumaystalten), die erst«, Berathung deS von den Abgg. Gesetzes, betreffend die Erwerbs- und Wirthschäftsgenossen- schafttn, vom 1. Mai 1889 sowie den Geschäftsbetrieb der Konsumanstalten überhaupt. ' Die Berathung des Anttags der Abgg. Dr. König, Zimmermann und Genossen aus Vorlegung eines GesetzStä- wurss, wonach staatlichen Bettieben die Gründung von Kon sumvereinen bezw Verkaufsgenossenschaften verboten wird und die schon bestehenden bezüglichen Konsumvereine bezw. Bev- kaufsgtnossenschaften ausgehoben werden. Abg. Jacobskütte, (k.) begründet den Antrag kurz. Abg. Frhr. Heyl von HernSheim (natlib.) widersprach den gestrigen Ausführungen des Abg. Richter über ,daS Hand werk und die Handwerkerkammern. Abg. Gawp (Rrichsp.) freut sich, daß nach der gestrige» Erklärung des Staatsminisiers v. Boelticher die Regierung auf einem anderen Standpunkt« der Handwerkerfrag« gegen über stehe. Redner empfiehlt dann di« Begründung ein« Gewerbebank durch den Staat, um dem Handwerker und Ge werbetreibenden Kredit zu «öffnen. Nachdem noch mehrere Redner in die Debatte einge griffen hatten, ohne wesentlich neue Momente vorzubring««, wurde dl« Weitirberathung auf Donnerstag 1 Uh, vertagt. — In einem „aus Paris" datirten Artikel kommen die „Hamb. Nachr " nochmals auf den Fall Dreyfus zurück utrd beyandeln darin insbesondere das Verhalten der französische» Regierung gegenüber den Bemühungen der Chauvinist, Deutschland in einen Zusammenhang Per angeblichen oder wirk lichen Schuld des Kapttäns Dreyfus zu bringen. E» heißt in dem Artikel u. A.: „Wir wissen heule, daß Graf Münster den Wunsch ge äußert hat, der Prozeß möge öffentlich geführt werde«, um die Behauptung, Dreyfus hätte im Auftrage der deutschen Botschaft gehandelt, zu widerlegen. Dies« Wurtsch würde nicht «füllt: Pas stand im Belieben der französische»! Rtßi«- ung. Al» jedoch trotz all« Geheimhaltung de» Verfahren» die hierorts widersprochene Meldung, daß die Anklage^ sich auf ein an Deutschland au-gelieferte- Dokument stützte, in die Welt hinausgefiattert war und überall Glauben gefunden hatte, sah mau sich in Berlin zu eigenen Nachforschungen veranlaßt, welche ergaben, daß Dreyfus Wed« zur Paris«, «och zu ei«« anderen Vertretung des Reiche» im Auslande, weder zu« deutschen Gen«qlstabe, noch zu einem sein« MittelSmämi« Beziehungen unterhalten habe und daß, wenn der Verdacht gerechtfertigt war, Deutschland auch nicht in ftltferntester Weste dam« in Verbindung gebracht werden könnte. Unseres Erachtens hätte es genügt, diese Feststellung pr eigenem Gebrauche zu machen, zumal die deutsche Negierung imoer di« Absicht noch di« Aufgab« halt«, Drehst»» K lasten. In Berlm — wir lassen unrrörttrt, an welch« Stelle, — waltete dies« Ansicht nicht vor Gräf Münster wurde än- gewiesen, das Ergebaiß der deutsch.» Untersuchung der fran zösische« Regierung m-tzutheilen und eine ganz entschieden« amtliche Erklärung zu fordern, die nicht nur seine, son der« die Mitwirkung irgend ein« deutschen Behörde an dem DreyfuSschen Bettath endgiltig al« willkürliche Erfiädung kennzeichnen sollte. Wir betonen nochmal», daß vir diesen Schritt kemeSweg» für unerläßlich hielt««. Wurde « ab« einmal unternommen, dann umßtt ihm Folg»