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CrMb.Do lksfreuud ^6r68 Tageblatt mr Schneeberg und Umgegend M«n»« Num««l Ul«»» »ai-SotMnM«« «r. Z95. 2 srrn I rg 3 Uhr an Nachmittag halb Z. Vorstand. nk Lamm i- B««er< llung - p«rte«ftei» K ' i - Januar einzu- a keine Berück- fest. Vormtt- voigtländtschen > 14. Januar: en. lit Sauerkraut. Ullman« kbiereS findet D. Obg. seiner Meinung wäre das vorliegende Gesetz noch nichi ge nügend. Beklagenswerth sei da- Kokettiren der -«biloetm M. 80^16 sir LL unä Ansstellnng »osung finde de« LS und chiitze«ha«s, a VorstMd Lei Kreise mit der Sozialdemokratie, es gäbe sogar einen be- dH sonderm UniverfitätSsozialiSmus. Wenn man von einem » berechtigten Kern der Sozialdemokratie spreche, so sei dies eine hohle Redensart. Die Sozialdemokratie sei nie für e beim Begräb- öß- und Schwie- »ausbesttzerS und di« zum vochmaun'schen Nachlasse gehörigen Wirchschafts- und HauSgeräthe, Lie »och vor- Händen« Ernte, Lieh, Pfosten, Bretter u. s. w. öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung versteigert werden. Schneeberg, am 8. Januar 1895. U lich nicht in der Lage, sich «in «ndglltig«» Uriheil zu bilden. Deshalb wird die Kammer die Regierungsvorlage jedenfalls mit der Einsetzung eine- Untersuchungsausschusses beantworten, welcher alle einschlägigen Verhältnisse prüfen wird, bevor das Parlament zur Bo^aae in diesem oder jenem Sinn« Stellung nimmt. Unterdessen ist die Opposition, welche unter keinen Umständen etwa» von der Annexion des Kongostaates wissen WA, schon erheblich stark und im Begriffe, eine förmliche Volksbewegung gegen den Annexionkplan hervorzurufen. Wie man sieht, ist noch ein weiter Weg zurückzulegen, bevor die Erwerbung des KongostaateS durch Belgien zur vollendeten Thatsache geworden sein wird. die Arbeiterwohlsahrt einaetretev, sondern hätte sich ge gen alle Forderungen und Anträge, Lie die Regierung und die anderen Parteien vertraten, gestemmt. Man nAge nur die Zustände in dm großm Fabriken mit Lenen in dm sozialistischen Organisationen vergleichen, dm Genossenschafts- Bäckereien u. s. w., wo di« verantwortlich«» L«Üer mit dm den Kaffen durchgehen. Der Vorwurf, daß seine Partei mit dm Juden geh«, sei in nichts berechtigt; wo säßen denn di« Juden? ^DMen ^bei den Sozialdemokraten. Leider komm« man vielfach der Sozialdemokratie nur allzu wohlwollend entgegen, das Blatt des Pastors Naumann kokettire nicht nur mit ihr, sondern kooperier mit ihr; in Berlin sei ein so auf reizendes Stück wie die „Weber" zur Aufführung gelangt, auch im Reichstage fasse man die Sozialdemokraten mit Glacee- handschuhm an, obwohl Bebel die deutsche Nation tief be- leidigt und obwohl man das Haus durch MajestätSbeleidigungen erregt habe. Die Führer der Sozialdemokratie seien inzwischen d.ckbäuchige Bourgeois geworden, welche Landhäuser in der Schweiz besäßen, über deren Eingang stehe „Aufgang nur für Herrschaften." (Heiterkeit.) Die Voilage habe den Vorzug, zu zeigen, daß die Regierung nicht mit der Sozialdemokrane paktire, und daß man auch die Anreizung zum Verbrechen bestrafen wolle. Wrnn man dieses milve Gesetz ableyne oder so abschwäche, daß es wirkungslos bleibe, würden sich in Deutschland Zustände entwickeln, die mit elementarer Gewalt auf stärker« Maßregeln hindrängen müßten. (Lebhafter Bei fall rechts.) Präsident v. Levetzow bezeichnete den vom Abg. von Stumm im Verlaufe seiner Rede gebrauchten Ausdruck „zynisch" als unparlamentarisch und rügt dann energisch die zahlreichen Zwischenrufe. Namentlich sei das Wort „Gelogen" gerufen worden, was eine grobe Verletzung der parlamen tarischen Ordnung sei. (Beifall.) Abg. Gröber (Zentr.) bespricht ebenfalls die Rede des Abg. Auer und kritisirt dieselbe in satirischer Form. Der Abg. Auer habe von seiner Partei nur als von einer radi kalen Volkspartei gesprochen, von einem schwachen Huhn, das nur warte, ob es gebraten oder gesotten werden solle. Auer hätte sich drei Stunden lang bemüht, den Unterschied zwischen den guten und den bösen Sozialdemokraten darzulegen. Die Ersteren seien nur unschuldige Kindlein, mit den Letzteren habe man nichts zu thun; dr« Verfasser der Brandschriften weise man weit von sich, ins Narrenhaus. Das sei zwar bequem, aber so einfach liege tue Sach« doch nicht. Er glaub« nicht, daß man mit Gewaltmitteln eine solche geistige Üewegung bekämpfen könne, das könne nur mit inneren Mitteln geschehln, obwohl man auf äußere nicht ganz zu verzichten brauche. Redner verliest eine Erklärung de- Abg. Frhr. v. Frankenstein vom Oktober 1878, die auch heut« loch die Stellung seiner Partei bezeichne. Seine Partei sei ierelt, in eine ernst« Prüfung der Vorlage einzutreten, und beantrage daher, dieselbe an eine Kommission von 28 Mit gliedern zu überweisen. Seine Partei werde in dies« Be- Sitzung mit aller Vorsicht einketen und die Erfahrung mit- iringen, die sie selbst mit Ausnahmegesetzen an sich gemacht Me. Er denk« hierbei an ein vielfach paritätswidrig«» Bor- lehen, das die Kacholiken nicht als vollberechtigte StaatS- ,ärger anerkenne. DaS Jesuitengesetz habe der Bundesrath wiederum abgelehnt, trotzdem eS der Reichstag angenommen, stedner geht dann auf die einzelnen Paragraphen ein und er- lärt: Ein wesentlicher Theil der Bestimmungen bezieht sich auf di« Beschlagnahm« von Pr«ß«rzeugnissm und soll der Polizei weitergeyenoe Befugnisse übertragen. DaS ist bedenklich, so ang« man sür ungerechtfertigte Beschlagnahmen kein« Ent- chädigungen grwährt. Auch der Gedanke, an Ler Thätigkeit »er Strafkammern LaS Laienelement z« betheiligen, ist an«- ichtS der Vorlage wohl einer näheren Erwägung wrrth. ES Hirt so, al» sollte mit der Vorlage ein neue» Delikt, «in« lrt Hochverrach zweiter Klasse geschaffen werden. Aber wäh rend der bestehende Rechtsbegriff de» HochvrrrathS ein sehr .... Ua-MMchti - Deutschland. — Die gestrig« (10.) Plenarsitzung des Reichstags eröffnete Präsident v. Levetzow um 12 Uhr 20 Minuten. Am Bundesrathstische waren der Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst, Justizminister v. Schönstedt, Staats- minister Marschall v. Bieberstein, Kriegsminister Bronsart v. Schellendorff, StaatSminister Dr. v. Boetticher, Minister v. Köller, Staatssekretär Nieberding u. A. anwesend. Das Haus war recht gut besetzt und die Tribünen von einem zahlreichen Publikum gefüllt. Nach Erledigung verschiedener geschäftlicher Angelegenheiten gelangte der schleunige Antrag Auer u. Gen. auf Einstellung eines gegen den Abg. Stadthagen gerichteten Strafverfahrens zur Verhandlung. Abg. von Buchka (kons.) widerspricht dem Anträge, hinter dem die Sozialdemokraten ein Prinzip versteckten. Abg. Singer (Soz.) meinte, daß die Immunität der Ab geordneten unter allen Umständen aufrecht erhalten werden müsse. Gegenüber der Absicht, die Disziplinargewalt des Präsidenten zu erweitern, werde seine Partei dafür eintreten, die Macht des Reichstages zu verstärken. Abg. Dr. Meyer (Halle) wünschte, daß der Reichstag streng seine Privilegien wahre. Abg. Bachem (Zentr.) giebt seiner Verwunderung Aus druck, daß man solche Anträge jetzt beanstande, die man früher debatteloS annahm. Man müsse alle alten Rechte wahren. Nach einer kurzen Erwiderung des Abg. v. Buchka wurde der Antrag gegen die Stimmen der Konservativen angenommen. In Fortsetzung der ersten Lesung der Umsturzvorlage ergriff alsdann das Wort Abg. Frhr. v. Stumm (Reichsp.), indem er sich zunächst gegen die gestrigen Ausführungen des Abg. Auer wendete. Die Auersche Rede sei wohl als eine Programmrede der sozialdemokratischen Partei anzusehen, zeige aber starke Widersprüche. Auf ^er einen Seite werd« ge- sagt: wir sind eine harmlose Partei, eine radikale Arbeiter- Partei; auf der anderen Seite: wir sind Dieselben geblieben, die wir waren. Die sozialdemokratische Partei sei stets «ine revolutionär« gewesen, spreche stets von dem großen „Klad deradatsch" und von ähnlichen Dingen, wofür Redner den Abg. Liebknecht zitirt. Seit Aufhebung des Sozialistenge setzes habe sich die Partei nicht geändert, diesbezügliche Hoff- nungen hätten sich als Illusion erwiesen. Religion und Sitte, Ehe und Eigenthum würden fortwährend in der rohesten Weise angegriffen. Wenn der Abg. Auer sage, auch auf seiner (Redners) Seite kämen Verstöße gegen die Sittlichkeit vor, so gäbe er da» zu, aber au» seinen Kreist» würden solche Elemente ausgestoßen, man rechtfertige ihre Thaten nicht, w!e «S die Sozialdemokraten tbun. (Lebhafte Zwischen- rufe der Sozialdemokraten, Glocke LeS Präsidenten.) Auer hätte offen gesagt, er Lab« noch immer sein Liebchen gefun den. Die Sozialdemokratie sei nicht nur geblieben, wie sie war, sondern habe sich noch erheblich revolutionärer gestaltet. Die Sozialdemokrat»« hab« geradezu den deutschen Anarchis mus geboren. Redner erörtert da» an dem vom „Vorwärts" herauSgegtbtnen historischen Kalender, in dem die Heldenthaten der Sozialdemokratie und die Schandthaten der Anarchie brü derlich vereint vrrzeichnet stehen. D«r sogenannten Streit unter sich hätten die Sozialdemokraten außrrordenttich aufa«- bauscht, um nach außen zu täuschen, vor dem Umsturzgesetz hätten sie «ine heidenmäßige Angst. E» sei nichts al» «ine Phrase, di« Sozialdemokratie mit geistig«« Waff«n bekämpfen zu wollen, man müsse Gewalt gegen Gewalt sitzen. Nach Mr di, ,m Noch»««.» «r»chUa,nd, Axm-ur »ue— HO mittag I> Ubr. «i», »ürgschaft Mr di, ntchftltaia« NÜMahm« »or NdiMtzP d«,. an den »ora,schri,»«n,n laa» somit an d<«»»t,r Och» »Gt » gevbra. «uimarttg, «ufträg, NU, V«»» «—»»»'»»Nm»». rir WwL», ^l»Lr0ANM. «in,«sondier Manustri»!« mach« siF di« »«dorii»» «ich« »««»Um-rMß. Belgier» rrrrd der Kongo-Staat. In Belgien steht die Frage über die seitens der Regier- nng geplante staatliche Annexion deS Kongostaate» im Vordergrund der Tagesereignisse. Sattsam bekannt sind di« Schwitrigktiltn, mit wtlchen die Kongo-Regierung in den letz ten Wochen und Monat« n zu kämpstn hatte und die zum Theile in dem «igenthümlichen Verhältnisse zwischen Belgien und dem Kongostaate ihren Grund haken. Trotz der An leihe von 25 Millionen, welche di« belgische R«gi«rung d«r Regi«rung d«s mittelafrikanischen Freistaates gewährte, war es kein Geheimniß, daß die Brüsseler Kongo - Regierung sich wieder in der größten Finanznoth befindet, zu der sich noch vrrschiedene internationale Schwierigkelten gesellten. Der bel gischen Regierung erwuchsen daraus täglich größere Sorgen ««v Verlegenheiten, so dich- daS 'MinffteriavrNsk^Bürlet nach langen Berathungen mit dem König Leopold zu dem Entschlusse kam, den gordischen Knoten zu durchhauen und dem Parlamente die Annexion des Kongostaates vorzuschlagen. Der Beschluß des Ministerraths ist jedoch nur «in prinzipieller, da die Bedingungen, unter welchen die Erwerbung des Kongo staates durch Belgien zu erfolgen hat, im Ministerrathe noch nicht einmal erörtert worden sind. Die Regierung ist weder sicher, eine Mehrheit im Parlamente für ihre Vorlage, noch die Zustimmung aller bei dieser Angelegenheit interessirten Mächte zu finden. Die Frage der Annexion des Kongo staates ist nämlich finanziell wie politisch sehr verwickelt und es . bedarf zu ihrer Lösung einer ganzen Reihe von Erwägungen und Untersuchungen, welche jedenfalls längere Zeit in Anspruch nehmen werden. Schon die finanzielle Seite der Frage fällt sehr schwer ins Gewicht. Zunächst muß dem Könige, wel cher der Erforschung und Organsirung des Kongo Unterneh mens eine große Anzahl von Millionen geopfert hat, eine Entschädigung gewährt werden. Weiter hat der Kongostaat bekanntlich eine Schuldenlast von 150 Millionen Franken, welche er im Jahre 1887 in Form einer LooSanleihe aus- nahm und die Belgien gleichzeitig mit der Erwerbung des KongostaateS übernehmen muß. Schließlich kommt auch noch der Ausbau der Kongo-Eisenbahn in Frage, deren Kosten auf 80—100 Millionen veranschlagt werden. Rechnet man das frühere Darlehen von 25 Millionen, welches Belgien dem Congostaat« gewährte, hinzu, so stellt sich das erste finanzielle Erforderniß für die Uebernahme des Kongo st aates durch Belgien auf rund 300 Millionen, eine Summe, welche immerhin geeignet ist, das btlgische Parlament nachdenklich zu stimmen. Diese erste Ausgabe säüt um so schwerer ins Gewicht, als in den näch sten zehn bis fünfzehn Jahren selbst von den begeisterten An hängern des Kongo-Unternehmens ein jährlich wachsendes Defi- cit vorausgesehen wird. In politischer Hinsicht ist man auch noch nicht sicher, ob Frankreich nicht wieder den alten Streit über die Klausel seines Vorkaufsrechts bei dieser Gelegenheit wird auswärmen wollen. Der „Temps", das bekannte fron- zvsische Regierungsorgan und Sprachrohr des jetzigen franzö- fischen Ministers deS Aeußeren, Hanoteaux, erklärt bereits in einer Note, die Pariser Regierung werde auf Grund ihres Vorkaufsrechtes allerdings gegen die Einverleibung des KongostaateS in Belgien protestiren. Sollte sich diese Nach, richt bestätigen, so wären wir noch ziemlich weit von der defi- nitivrn Regelung der Kongofrage entfernt, denn dieser Streit kann sich noch Jahre lang hinziehen, bevor er geschlichtet wird. Auch im Parlamente selbst machen sich erhebliche Schwierigkeiten gegen eine rasche Lösung der Kongofrage geltend. Es muß der Wahrheit gemäß tonstatirt werden, daß die Erwerbung der mittelafrikanischen Kolonie derzeit in der belgischen Volks- Vertretung nur ganz wenige begeistert« Anhänger besitzt. Diese zweifellos feststehende Thatsache erklärt sich daraus, daß di« Kerner der einschlägigen Verhältnisse unureinander über die Zukunft de» KongostaateS keineswegs einig sind. Di« «inen «rblickrn in d«r mittelafrckanischen Kolonie ein zu künftige» Indien, dessen Produkt« daS Mutterland bereichern werden, andere dagegen haben eine weniger optimistische An sicht und bezeichnen das Kongogrbirt al» zweites Tonking, welche» die belgischen Millionen verschlingen werde. Die Mitglieder deS belgischen Parlament», welche in der letzten Instanz über die Kongofrage zu entscheiden haben, sind nalür- Freitag, den 1l. Jan. 1815 L»t »och «rhtd««m l-kU Königliches Amtsgericht MM«. Auf Antrag der Erben d«» Tischler» Lonis Wilhelm Bech»««» in Albernau soll«« die zum Nachlass« gehörig«« Grundstück«, al»: »., da» Hans mit Schema, Gwrte», Wiese und Feld, Nr. 4 d«» BrandkatasterS, Nr. 94«, 94d, 125, 12» d«S Fl»,buch», Fol. 3 d«» Srnud- buch» für Alber«««, d., IAA 586, 534» d«, Flurbuch», Fol. 180 dr» Grundbuch» für Montag, Len 21. Jannar 1895, vormittags LL Uhr in d«r WilL'sche« Nestanratio« 1« Alber««« g«richtlich öffentlich meistbietend ver steigert werden, allwo, ebenso wie an Amtsstelle, die VeisteigerungSbedingungen zu« Einsicht nahme bereit liegen. Weiter sollen ortSgerichtlich im Nachlaßgrnndstücke Dienstag, dm 22. Januar 1895, von vormittags L0 Uhr «b Aus dem die Firma Loui» Fischer m Aue vetteffenden Fol. 125 de» Handels« j reaifierS für Neustädtel, Au« und die Dorfschasten ist heute verlautbart worden, daß der H Mitinhaber Karl LouiS Fischer j««., Kaufmann in Aue, verstorben, daß die Firma auf- H gelüst ist und liquidirt, und daß Frau Lina Olga verw. Fischer in Aue und der Oeconom § Herr Gottlieb Hermann Robert Paul Fischer daselbst Liquidatoren sind. Schneeberg, den 8. Januar 1895. Königliches Amtsgericht. Müller. Z R. -Z rk. Januar 1895. terlassene«. ue und erriege Freitag Vorstand rra886, ten-Entwurf. Borst««d. ngsabschluß und befinden, nach ' - 2 Äu^ litt "" kömijt. und städtischen AchSi di n in Line, gennhain, Hartenstein, Johann- jiearyenstadt, Lößnitz, Aeustädtes, Hchneekery, Schmarzensterg und Mldensets.