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Erzgebirgischer Volksfreund : 10.01.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-189501105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-18950110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-18950110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1895
-
Monat
1895-01
- Tag 1895-01-10
-
Monat
1895-01
-
Jahr
1895
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 10.01.1895
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Wan1 oder » preism n 7« Wagg -4 nur ve! (HSmo langer, j einen lei t litte» W- wurzcl »» Der kündig daß i sein« feier! »lat ein Men Thi« von der s daß! daaai nalist Sä «sucht, f Bürger, Lengen sriederb rugezog sästen .fchlech da» sei bildung stimm« Eigenschi Ernähr» Kranken schreiben säumen, schwer um so I kommenl v« sp« post «hl «M au» der Feld w«I in « Dresden, 8. Januar. Der zum Finanzminister er nannte Wall. Geheime Rath Oberhofmeister von Watzdorf ist geboren am 19. Dezember 1836. Er studirte Jura und machte von 1859 an einen einjährigen Vorbereitungsdienst beim Bezirksgericht in Bautzen, der Kreisdirektion daselbst und den Amtshauptmannschaften Bautzen und Löbau. In den Jah ren 1863 und 1864 war er bei den Gesandtschaften in München und Paris attachirt und von 1866 bis zum Aus bruch des Krieges 1866 Legationssekretär bei der Gesandtschaft in Berlin. Während des Krieges 1866 war er als Privat- sekretär zum Könige Johann von Sachsen kommandirt, und zwar bis zu dessen Rückkehr nach Pillnitz; auch wurde er während dieser Zett zum RegierunqSrath befördert; in dieser Stellung war er vom 1. Juni 1867 bis 1870 im Ministerium des Jnrern angestellt. In letzterem Jahr« kam er als Rath in das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, wurde daselbst 1872 Geheimer LegationSrath und 1881 Geheimer Rath, in welcher Stellung er in der Regel bei Reisen des Königs ins Ausland zum Vortrag der Regterungsangelegen- heilen sich in der Begleitung befand. Seit 1880 war er auch stellvertretender Bevollmächtiget zum Bundesrath, 1889 wurde er Oberhofmeister der Königin und Kämmerer und 1892 Wirkt. Geheimer Rath. — Zum Gebrauche böhmischer oder sächsischer Heilquellen sind aus den Mitteln de, unter Verwaltung des Ministeriums des Innern stehenden Sächsischen Stiftung zum 26. Jnlt 1811 an arme Kranke auch für daS laufende Jahr sine An zahl Unterstützungen beziehentlich Freistellen zu vergeben. Die Unterstützungsgesuche sind längsten- bi» End« März dies«- Jahr«» bei dem Ministerium des Innern anzubringen. Zur Begründung eine» solchen Gesuche» sind erforderlich: «in ärzt- licheS Zeugniß, der Nachweis der sächsischen StaatSangehörig- Italien. Rom, 8. Jan. Wie die „Agenzia Stefani" meldet, entbehrt die einer Zeitung aus Kairo zugegangene Nachricht, daß in der Umgegend von Kassala ein heftiger Kampf zw schen Italienern und Derwischen stattgefunden hätte, bei welchem die Italiener besiegt und auf beiden Seiten große Verlust« zu verzeichn«» wären, durchaus jeder Begründung. Die „Agenzia Stefani" fügt hinzu, in Kassala herrsche Ruhe. ' —— Petersburg, 8. Januar. Ueber die erwarteten Per sonalveränderungen verlautet, daß Großfürst Wladimir an Stelle de» Fürsten Scheremetiew zum Generalgouverneur des Kaukasus ernannt wird, daß General Orjewsky, der Gouver neur von Wilna, seinen Posten verläßt und daß schließlich der Rücktritt des Kriegsministers WannowSky erwartet wird; als Nachfolger de» Letzteren wird General Obrutschew ge- nannt. Minister von Gier« empfing gestern den Besuch des deutschen Botschafters v. Werder. Afi-«. — Nach einem Shanghaier Telegramm des „Newyork Herold" wurden die chinesischen Friedensunterhändler ange wiesen, jede Abtretung chinesischen Gebiets zu verweigern; China ist nur gewillt, die Unab hängigkeit Korea- anzuerkennen und eine Kriegsentschädigung zu zahlen. Unter diesen Umständen wird da» Schettern der Unterhandlungen als ge- Wiß erachtet. .. . nKWEVtrE. New-Ao rk, 8. Januar. Eine Depesche aus Washing ton meldet: Meinungsverschiedenheiten im Cabinet über daS Verfahren, das bei Erledigung der bestehenden Handelsschwie rigkeiten mit den europäischen Mächten einzuschlagen sei, riefen Verstimmungen unter den Cabinetsmitgliedern hervor. Der Secretär de» AckerbauministeriumS Morton erhielt keine Ein ladung zu der Conferenz zwischen Carlisle, Gresham und dem Generalanwalt am 5. d. M„ in der über den Protest Oester- reich» gegen den Differentialzoll für Zucker berathen wurde. Afrika. Kairo, 7. Jan. Prinz Hussein, der älttste Sohn Is mail Paschas, hat im Verein mit den übrigen Mitgliedern der Familie de» Ex-Khedive ei» Gesuch an den Khedive ge- richtet, in welchem Letzterer augefleht wird, die Rückkehr Is mails nach Egypten zu gestatten. DaS Gesuch hat auf den Khedive tiefen Eindruck gemacht hauptsächlich wegen des darin ausgesprochenen Wunsches Ismail», seine Tage tm Baterlande zu beschließen. Der Khedive antwortete in einem Handschret- ben, daß er persönlich gern do» Gesuch bewilligen möchte, daß sich jedoch das Ministerium seiner Bewilligung widersetze und er infolge dessen abzulehnen gezwungen sei. «it, sowie em« amtlich bestätigte Angabe de» Alter», der Fa- milien-, Erwerb»-, Vermögen»- und sonstige» Verhältnisse de» Kranken. — Der deutsche Prtriotrnbuud zur Errichtung eine» Völkerschlacht-Denkmal» bet Leipzig zählt« am 20 Dezember S2 9S4 Mitglieder. Diesen hohen Bestand in kaum acht Mo isten erreicht zu haben, ist gewiß ein Zeichen dafür, daß die Ziele de» Bunde» allseitig im deutschen Vaterland« An- «rkeanung finden. Bi» ür di« kleinst«« Ortschaft«« drang d«r Rus d«» deutschen Patriotenbunde» zur Errichtung eine« Völkerschlacht-Denkmal» bet Leipzig und je nachdem sich helfend« Kräfte zur Verfügung stellten, waren die Erfolge mehr und minder groß«. Ein Arzt in Hermsdorf (1567 Einw.) warb 220 (!!), ein Musikdirektor in Treuenbritzen (4900 Einw.) 80, ein Oberschulrath 108, ein LandgerichtS- vrästdent »8, ein Privatmann 160, ein Hotelier 180, ein Bürgermeister 100 Mitglieder und dergleichen Beispiel« giebt «S in großer Zahl mehr. Man steht. Hoch und Niedrig ist bemüht, die alte Ehrenschuld des deutschen Volkes abzutragen. — Die Pferdebahn in Leipzig gedenkt nun auch den elek trischen Betrieb auf allen ihren Linien einzufthreu Dieser Beschluß ist von der Leitung namentlich in Rücksicht darauf gefaßt worden, daß schon im nächsten Jahre die geplante elektrtsche Stadtbahn mit ihr in Wettbewerb tritt. Es läge dann für die Pferdebahn, die ja die besten Linien gebaut hat, die Gefahr nahe, daß sie ihre Fahrgäste nicht so schnell be- fördern könnte, wie di« elektrische Nebenbuhlerin, u»d daß sie also auch «inen großen Theil ihres Verkehrs an diese ab- treten müßt«. Di« Elektcicitätsgesellschast Union in Berlin, die wegen de- Erwerb der Leipziger Pferdebahn schon Unter handlungen angrknüpft hatte, wird den Umbau bewirken. — In dem Otte Kiebitz bei Mügeln sind bereit- 7 Kinder der Diphtheriti» »um Opfer gefallen. Zwei Kin der au» einer Familie starben fast gleichzeitig. Bis auf Weitere» ist nunmehr auf Anordnung de» königl. Bezirks arztes zu Oschatz die Schule daselbst geschlossen worden. — Von einem Opfer des Spiels wird aus Königstein ge meldet : Der Geschirrsührer eines in der Nähe von Königstein wohnenden Mühlenbesitzers hatte 200 Mark im Kartenspiel (Tippen) verloren. Dann verspielt« er auch noch einige Säcke mit Inhalt, die sich auf dem Wagen seines Herrn befanden. Schließlich artete das Spitt noch in «ine Schlägerei aus, wobei der Knecht verhaftet wurde. Nachdem er Sonntag früh aus der Haft entlassen worden war, nahm er sich da» Leben. — Die König!. StaatSregierung hat die bisher übliche Sub vention der Deutschen Uhrmacherschule in Glashütte dieses Jahr von 6500 auf 7000 Mark erhöht. — Die Ser pentinstein-Industrie in Zöblitz, die zu den Merkwürdig keiten des sächsischen Erzgebirges gehört, hat fortwährend Aufträge für sächsische Staatsbauten auszuführen. Am einträg lichsten aber erweist sich für sie das Geschäft in Asche-Urnen für die Ueberreste menschlicher Leichname bei Feuerbestattung. — Einen frechen Schwindel führte der Produktenhändler Gustav LouiS Ruttloff in Chemnitz im vorigen Juli zum Nachtheile einer dortigen Konkurrenzfirma aus, indem er mit telst eines Telegramms unter Mißbrauch der Namen der In haber jmer Firma eine vm dieser in Magdeburg bestellte Ladung von etwa 600 Zentnern Kartoffeln abbestellt«. Sein« Absicht, die betreffende Firma durch Ausbleiben jener Sendung empfindlich zu schädigen, wurde auch erreicht, da die Kartoffel großhandlung i» Magdeburg an der Echtheit des Telegramms zu zweifeln keine Veranlassung hatte. Ruttloff, dessen Hand lungsweise sich somit als schwere Urkundenfälschung darstellt, wurde unter Zubilligung mildernder Umstände zu 4 Monate« Gefängniß und 500 Mk. Geld-, event. weiteren 50 Tagen Ge- fängnißstrafe, sowie zu 3 Jahren Ehrenrechtsverlust verurtheitt. — Die 11. Wanderversammlung des Verbandes sächsischer Lederproduzenten (Vorsitzender Rudolf Bierling-Dresden) wird diesmal in Glaucha« und zwar am 13. Januar, Vormittags 11 Uhr im Hotel „Stadt Hamburg" abgehalten werden. Auf der Tagesordnung stehen u. A. ein Vortrag von Dr. Päßler in Freiberg über die Grundsätze der Lederfärberei, «in Vor trag von Dr. Schmitz in Tharandt über «lektrischr Gerbung, die Berathung der Quebracho-Zollsrage, die Stellungnahme zu der vom Ministerium des Innern angeregten Frage über die eventuelle Befreiung der Fachschüler (Tewerbeschüler) vom theoretischen Theile der Meisterprüfung und die Berathung hinsichtlich der Betheiligung des Verbandes an der Ausstellung des Sächsischen Handwerk» und Kunstgewerbe« 1896 in Dresden und 1897 in Leipzig. — Die am Montag in Falkenstein vorgenommene Neu wahl des Stadtverordneten - Kollegiums wurde zum erste« Mate nach dem neueingeführten Dreiklassensystem ausgefühtt, Die erste und zweite Klasse wurde von den Anhängern der Ordnnngsparteien behauptet, während die dritte Klaffe vo« den Kandidaten des städtischen Vereins, welche von dem sozialdemokratischen Arbeiterverein unterstützt worden ist, voll ständig besetzt wurde. Oertliche Angelegenheit««. Aue. Im standesamtlichen Bezirke Aue-Auerhammer ge- langten im verflossenen Jahre 452 Geburten zur Anmeldung, gegen 431 im Jahre 1893 und 381 im Jahre 1892. Da von entfallen auf Aue 394 (gegen 378) und Auerhammer 58 (gegen 53 im Vorjahre), während sich dieselben wieder mit 235 auf Knaben, und zwar 202 in Aue und 33 in Auer hammer u»d mit 217 auf Mädchen, und zwar 192 in Aue und 25 in Auerhammer, vettheilen. Damnter befanden sich ivSgesammt 27 uneheliche gegen 39 im Vorjahre und 10 todtgeborene Kinder. Der Prozentsatz der Geburtszunahme fiel von 13.z, im Jahre 1893 auf 4,., im Jahr« 1894. — Todesfälle waren im Jahre 1894 217 zu verzeichne», und zwar 189 in Aue und 28 in Auerhammer. Im Jahre 1893 waren eS 277 Sterbefäll«, somit «in« Abnahm« von 60, gleich 21,.«°/.. — Eheschließungen kamen im verflossenen Jahre 87 vor, gegen 66 im Vorjahre. Aue. Bei der am 28. November 1894 hier vorge nommenen Viehzählung wurden 107 Stück Pferd« und 92 Stück Rind«r gezählt. Im Jahre 1893 waren e» nur 95 und 86 gewesen. Hieraus ergiebt sich ein Mehr von ins- gesammt 18 Stück. Schwarzenberg, 8. Januar. Heute beging der Schaar- werkSzimmermann Hr. Eduard Illig hier sein 50Mr. Bürger jubiläum und wurde dem Jubilar Seiten des Raths «in Dip lom unter entsprechende« Worte« überreicht. Der Jubilar ist 75 Jahre alt, aber noch frisch und gesund. 2 Am — Da» .Deutsche Wochenblatt" «»hält vom unter«« Konao «in vo« 1s. Novembrr 1894 dattrt«» und in Lukuugu abgestempttte» Schreiben de» Graf Götzen, mit d«n folgenden interessanten Nachricht«« über seine Afrika-Durchquerung: »Der Entschluß, nicht nach Osten wieder ummkehren, sondern «ach der Westküste durchzubrechen, wurde erst auf der Mitte de» Wege» gefaßt, da «» mir zu langwellig schien, di« Tour «ach Osten «och einmal zu machen, und weil mich namentlich da» Ueberschrettim der Wasserscheide zwischen dem indischen und atlantischen Oeean ganz besonder» anzog. Nirmal» habe ich diesen meinen Entschluß zu bereuen gehabt. Wir drei Europäer sind wohl und munter und hoffen bald nach Neu jahr in Europa wieder ttnzutreffen. Der König Luabigirt hat mich ganz friedlich in sei« Land Ruanda Here «gelassen; die Kämpfe, von denen Gerüchte nach der Ostküste gedrungen ein sollen, bestanden nur in einem ganz unbedeutenden Ueber- all. Luabigiri führt t» Ruanda eine ganz absolute He.r- schaft mit einem «»»gebildeten Regierungssystem. Das Land st sehr schön und ganz hervorragend fruchtbar, jedenfalls für Deutschland ein sehr werthvoller Besitz. Ruanda ist ein rttneS Gebirgsland. Bon dem Birunga (nicht Msumbiro) Bulkanen ist der westliche thätig. Alle Lavaströme fließen in den >ehr tiefen Kivu-Sre, der kaum kleiner sei» dürfte als der Albert Edwardse«. Bei der Grenzregulierung wird der Kivu See wohl eine große Rolle voraussichtlich spielen. Hohe Wälder von afrikanischem Bambus bedecken dann in der malerischen Weis« die Kuppen der Wasserscheide von Ostafrika zum Congobecken. Der auf der Katte verzeichnete Oso-See existirt nicht. Der Oso ist ein Nebenfluß de- Lowa, den ich überschritt, um auf Kibonge (Kirundu) loSzumarschiren. Ich konnte die Waldgrenze feststellen und passirte den durch Stanley bekannten „schrecklichen" Urwald. Ich fand ihn wesentlich anders, indessen war wein Verlust an Leuten be trächtlich. Der Araberkrieg am Congo ist beendet und eL herrscht Friede und Ruhe. Seitens de» Congostaates fand ich überall die liebenswürdigste Aufnahme. In Nouvelle Anvers (Bangala) wurde meine deutsche Flagge, die unserem Zuge natürlich stet» stolz voranwehte, durch Kanonenschüsse, eme feierliche Beflaggung und durch Festreden in überaus ehrenvoller Festlichkeit begrüßt. Während der ganzen Reise waren wir alle drei stets völlig frisch und gesund, was wir wohl einer streng durchgeführten hygieinischen Lebensweise verdanken. Mit Interesse la» ich, daß gerade meine Reise in das Gebiet deS „25-Kilometerstreifens" fiel. Ich hoff«, daß ich auf Grund meines Materials «ine entsprechende Karte vom Nordwesten von Deutsch-Ostafrika liefern kann und auch «ine solche von dem centralafrikanischen Urwald, vr. von Prittwitz und ich schiffen uns bald in Matadi nach Europa ein. I)r. Kersting leitet erst noch zu Schiff den Transport mttner Leute nach Bagamoyo, damit auch diese, wie wir, wieder in Ihre Heimath gelangen." — Ueber die Zustände auf Madagaskar verbreitet sich ein Privatbrief eines französischen Offiziers aus Tamatave. All« Schwarzen der Küste und des Innern, welche die Howas hassen, wären wohl hocherfreut über die Aussicht auf die be vorstehende Expedition und dir Stimmung sei eine für Frank reich auSgezeichnrte. Mehr als die Menichm müsse man aber, wie die Vorgängerin der jetzigen braunen Majestät Ranavalo vor zwanzig Jahren sagte, die Generale „Hazo und Tazo", Fieber und Wald und überdies das Trinkwasser fürchten. Die den Howas feindlichen Stämme w-rden sicher- lich bei der Anlegung von Straßen bis hinauf nach Tana- narivo behilflich sein und gegen geringen Lohn Trägerdienste verrichten. Nur gebe man sich nicht dem Wahne hi«, daß die Howas sich nicht vertheidigen werden! Wenn sie nicht gut genug einexercirt sind, um es auf eine Feldschlocht an- kommen zu lassen, so müsse man dagegen darauf gefaßt sein, daß sie aus Hinterhalten, durch «inen wahren Buschkrieg, den Expeditiostiuppen manche Ueberraschung bereiten und Schaden zufügen werden. Wenn schlecht ausgerüstet, so sind die Howas, wie der Briefsteller betont, tapfer, marschtüchtig, ge schmeidig im Ringkampfe, an all« Entbehrung«» gewöhnt. Von d«m Generalstabe des Howaheeres sagt der gelegent liche Correspondent, er sei aus zwölf Engändern und Ameri- kauern zusammengesetzt, und es dürft.n wohl noch einige hin zukommen. An der Spitze steht der mehrgenannte englische Oberst Shervington, der vor Kurzem in größter Eile aus Europa zurückkam, um die Vorbereitung zu dem Feldzuge zu treffen. Als die vielleicht wichtigste nennt der französisch« Offizier den Befehl, der an alle Gouverneure ergangen ist, das Schlachtvieh und überhaupt die vorhandenen Nahrungs mittel nach der Hauptstadt uno deren Umgebung zu schicken, damit der Feind nichts vorfinde und in dem ungesunden Klima Mangel leide. neu« Em» in Rußland g«. schwerlich verwirkliche«. - GR Brüssel, 8. Januar. Kammer. Auf di« Aufrag« Loraud'» (Progressist), wann «r die Regierung betreff» d«» Gerüchte» wegen der Rückerwerbung de» Kongostaat«» inter- p«llirm kvnn«, um di« zügellos« Sp«kulation abzuschnridtn, d« Burlet den kommenden Dienstag vor und fügt hinzu, sierung komm« vi«ll«icht durch Mitthttlungen d«r Inter- n zuvor. Auf verlangen de» Deputitten Defuisseaux ist) versprechen di« Minister d«S Innern und de» Leußern, «wer all« wünsch«nSw«rtb«n finanziellen, geographischen und statistischen Mitthttlungen betreff» de» Kongo vorzulege«. Lüttich, 5. Ja». Ueber d«n Russen JaholkowSky bringt die hiesige Presse angeblich verbürgte Nachrichten, die seine Rolle in den btkannten Dynamitanschlägen immer merkwürd- tger und grheimnißvoller erscheinen lassen. E» soll erwiesen . sein, daß zwischen ihm und einem andern Russen namen» v. Leonhard, der zur Zeit der Attentate in Pari», 79 Rue de Srenrll«, wohnte, um eben dieselbe Zeit ein lebhafter Brief- wechsel stattgefunden Hot. JaholkowSky sandte diese Briefe eingeschrieben und li«ß sie wiederholt durch di« Tochter des WirtheS T. in Lüttich zur Post besorgen. Außer diesem Mild- chen soll auch ein Amsterdamer Anarchist den fraglichen Brief- wrchsel von Amst«rdam aus beobachtet haben und bezeugen Nun aber ist eS Thatsache, daß das Hau» Nr. 79, Rue de Grrnelle in Paris, der Sitz der russisch«« Botschaft ist. Auch soll im Auftrage eines der Lütticher Angeklagten einer der Entlastungszeugen nach Paris gerefft sei» und hier in der russischen Botschaft nach dem besagten v. Leonhardt gefragt Haden. E» wurde ihm geantwortet, v. Leonhardt sei abwesend und komme nur zu unbestimmten Zeiten, wenn er Acten zu unterzeichnen habe. Die Sendung und Einhändigung der be haupteten eingeschriebenen Briefe würde sich nun leicht durch Vie Post nachweisen lassen. Auffallenderweise sollen aber die UntersuchungSacten nichts in dieser Hinsicht enthalten, sondern nur ein Zeugniß d«r französischen Behörde vorhanden sein, nach dem es kttnen v. Leonhardt unter der angegebenen Adresse gebe. — Auf Veranlassung der Lütticher Staatsanwaltschaft vernahm der Polizeichef von Amsterdam mehrere dort mit dem Russen JaholkowSky in Berührung gekommene Personen, darunter auch den russischen Consul. Letzterer erkannte in dem ihm vorgezeigten Bilde de» Verhafteten sofort einen Mann, der sich im Mai v. I., und zwar wenige Tage «ach den Lütticher Bombenanschlägen auf dem Consulat unter dem Namen „Stein" vorgestellt, dabei aber einen auf Cyprian JaholkowSky lautenden Paß mit der Erklärung vorgezeigt hatte, daß er von der russischen Regierung mit der geheimen Ueberwachvng der anarchistischen Umtriebe betraut und zur Zeit der Lütticher Anschläge in hiesiger Stadt gewesen sei. Der Consul hat JaholkowSky zweimal gesprochen, dann aber nicht mehr wieder gesehen. Am Tage vor dem Dynamitan schlag auf daS Restaurant Fayot zu Paris lud JaholkowSky «inen hiesigen Einwohner «in, mit ihm nach d«r französischen Hauptstadt zu reisen, wo sie „Vorbilder" fänden, welche die „richtige" Gesinnung hätten. Desselben Tages reiste der Russe nach Paris ab, wo abends die Explosion im Restaurant Fayot erfolgte. Eimn oder zwei Tage später traf JaholkowSky wie- der in Lüttich ein. Frankreich. s Paris, 8. Jan. Kammer. Der Alterspräsident Blanc eröffnete die Sitzung und forderte die Deputitten auf, un fruchtbare Diskussionen zn vermeide« und zusammenzustehen, um die fiskalischen und sozialen Reformen glücklich zu beenden. (Beifall.) Hierauf erfolgte die Präsidentenwahl. Brisson wurde mit 272 von 310 abgegebenen Stimmen zum Präsi denten gewählt.
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