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Beilage zur „Weiß-Mtz-Kettung" Mittwoch, am 7. März 1834 Nr. 86 100. Jahrgang Adolf Hitlev in Leipzig MgM-MWWkMl Feierliche Grunditeinlegung in Leipzig Das Rickard-Wagner-Nationaldenkmal des deutschen Volkes zu dein der Führer Mols Hstler am Diens ag feier nden Grundstein legte, wird am Leipziger Hochflutbecken errich t Der Platz war zu der Feier am Dienstag be sonders ausaestattet worden. Drei große Tribunen sind er- stellt letzten Platz besetzt waren Emen würdigen Rahmen für die schöne Fe,er bildete tue sinnvolle Ausschmückung des Denkmalsraumes mit 4,annengrun, be tont durck die großen Fahnen der nationalen Erhebung. Hin er der schwarzen Masse der Zuschauer standen die zahnen der vaterländischen Vereine und Verbände. Im Innenraum hatten von links nach rechts gesehen Ausstellung genommen die an der Erstellung des Denkmals beschäftigten Arbeiter, der Freiwillige Arbeitsdienst, die Anitswalter der Bewe gung und auf der anderen, der rechten Seite, SA. und Stahl helm. Von vorn abgeschlossen mar der Raum durch SS. und Polizei. Gegenüber auf dem anderen Ufer des Hoch flutbeckens hatten sich eng gedrängt große Massen von Zu schauern eingefunden. Im Hintergründe des eigentlichen Denkmalsraumes waren die Plätze für die Ehrengäste, und sie waren flankiert durch Reichswehr und durch die Fahnen der Bewegung. Am Zugang waren die Standarten der NSDAP, aufgestellt. Pünktlich um 12.30 Uhr erschien der F ü h rer mit großem Gefolge, darunter von Papen, Reichsminister Dr. Goebbels, Reichsminister Eltz von Rübenach, Reichsminister Schmitt, der Reichspressechef der NSDAP. Dr. Dietrich, Neichsjustizkomnnssar, Staats- kommissar Dr. Frank II, Staatssekretär Dr. Lammers, Reichsstatthalter Gauleiter Mutschmann, Reichsstatthal ter S p r e n g e r Ministerpräsident Dr. E n g e l l, Minister präsident von Killinger, Staatsminister Dr. Fritsch, Staatsminister Kampe, Staatsminister Lenk, Staats minister Dr. Thierack, Staatsminister Dr. Hartnacke, Staatsminister Dr. Schmidt sowie viele höhere SA.- Führer. Als der Führer eingetroffen war und die aufgestellten Formationen und die Ehrengäste begrüßt hatte, ertönten die weihevollen Klänge des von den Massenchören des Sächsi schen Sängerbundes unter Leitung des Ehrenchormeisters Prof. Gustav Wohlgemuth vorgetragenen Eingangschores aus „Das Liebesmahl der Apostel" über den Platz. Dann ergriff Oberbürgermeister Dr. Goerdeler das Wort. Er führte u. a. aus: Auf freiem Gelände ist dieser Platz geschaffen, der sich einst würdig den schönen Plätzen Leipzigs anreihen soll. Im grünen Hain wird er eingebettet sein. Auf ihm wird sich erheben 8 Meter im Geviert und 4 Meter hoch gefügt ein Marmorblock, dessen Flächen des Künstlers Han-d gestalten soll. Eine weite Schale auf dem entgegengesetzten Teil des Platzes aus gleichem Marmor wird den gewaltigen Eindruck jenes monumentalen Blockes in die Stimmung opfervoller Weihe tauchen. Dann sollen Steinplatten den Boden dieses Platzes bedecken und schließlich die jetzt grünen Hänge um- gestattet werden in eine mit reichen Bildwerken versehene, das Ganze abschließende Steinwan-. So kann dieses Mal Teil um Teil geslallet werden je nach Kraft und Vermögen. Wir können es in wenigen Jahren vollenden, es kann aber auch, wenn härtere Aufgaben an uns herantreten, hier ein besinnliches Zeitmaß gewählt werden wie bei der Schaffung der alten deutschen Dome. Nach Dankesworten an den Reichskanzler dafür, daß er seinen Namen und seine Person an das Derk setze, verlas Dr. Goerdeler die Urkunde für den Grund st ein; sie lautet: „Ehret Eure deutschen Meistert Reichskanzler Adolf Hitler legte am 6. März 1934 dem Grundstein zu diesem Richard-Wagner-Nationaldenkmal in des Meisters Geburts stadt Leipzig. Rat und Stadtverordnete bestimmten die Grundlagen für die Gestaltung des Males und schufen seine Umgebung. Die Ausführung des Denkmals wurde nach einem Großen Wettbewerb unter deutschen Künstlern des In- und Auslandes dem Bildhauer Emil Hipp aus Stutt gart übertragen. Er will in dem Mal das künstlerische, aus dem musikalischen Gesamtwert Richard Wagners geboren« Erlebnis monumental gestalten. Der Führer erhob diese Ehrung des deutschen Meisters der Töne und der Sprackze zur Sache des deutschen Volkes." Mots Sitter hielt sodann folgende Rede: .Frau Wagner! Herr Oberbürgermeister! Deutsche Män ner und Frauen! Die Größe der Völker war zu allen Zei ten das Ergebnis der Gesamtwerte ihrer großen Männer. Wir Deutsche können glücklich sein durch viele große Sohne nicht nur den Wert unseres eigenen Volkes begründet und gehoben sondern darüber hinaus auch einen unvergäng lichen Beitrag geleistet zu haben zu den ewigen Werken des Geistes- und Kulturlebens der ganzen Welt. Liner dieser Männer, die das beste Wesen unseres Volkes ln sich verkörpern, von nationaler deutscher Größe zu über nationaler Bedeutung emporgestiegen sind, ist Richard Wagner Der größte Sohn dieser Stadt, der gewaltigste Meister der Töne unseres Volkes. Indem wir heute versuchen, diesem Manne, der sich aus eigenem Begnadetsein selbst das herrlichste Denkmal schuf, durch Steine ein irdisches Monument zu setzen, ahnen wir alle, daß es nur ein vergängliches Zeichen unserer Liebe, Verehrung und Dankbarkeit sein kann und sein wird. Denn wir alle glauben es bestimmt zu wissen: Denn kein Stein dieses Denkmals mehr von dem Meister reden wird, werden seine Töne noch immer weiter klingen. Sie haben mich, Herr Oberbürgermeister, gebeten, die feierliche Grundsteinlegung des Richard-Wagner-National- oenkmals zu Leipzig vorzunehmen. Wenn ich Ihrem Wunsche nachkomme, dann will ich es nicht tun als der ein zelne, durch diesen seltenen Auftrag vom Schicksal so tief beglückte Mann sondern namens unzähliger bester deut scher Männer und Frauen, die in mir ihren Sprecher und Führer leben und deren tiefe Gefühle ich in diesem Augen blick versuchen will zum Ausdruck zu bringen. Denn die heutige deutsche Generation sucht nach jahr zehntelangem Irren, geläutert und erzogen durch grenzen loses Leid, wieder den Weg zu ihren eigenen großen Mei stern. Lie will nichts mehr gemein haben mit jener undank baren Zeit, da man nicht nur symbolisch sondern auch tat sächlich über den Wunsch und Willen eines der größten Söhne unseres Volkes zur Tagesordnung übergegangen war. Lie schöpft aus der weigen Kraft unseres Volkes, indem sie wieder zu unseren besten Geistern strebt. So findet sie auch schon im zweiten Jahre der nationalen Erhebung den Weg hierher in diese Stadt, um durch mich, als den Kanzler des Reiches, am Tage der Grundsteinlegung dieses Denkmals erneut den tiefsten Dank der Ration dem unsterblichen Genius dieses ihres großen Sohnes zu Füßen zu legen. Mit dem wahrhaftigen Gelöbnis, den Wunsch und Wil len des großen Meisters zu entsprechen, seine unvergänglichen Werke in ewig lebendiger Schönheit weiter zu pflegen, um so auch die kommenden Generationen unseres Volkes ein ziehen zu lassen in die Wunderwelt dieses gewaltigen Dichters der Töne, lege ich dessen zum ewigen Zeugnis und zur immer währenden Mahnung den Grundstein zum deutschen Rakio- naldenkmal Richard Wagners. Nach erfolgter Grundsteinlegung ertönte das „Große Halleluja" von Händel, dargeboten von den Leipziger Ge sangvereinen unter musikalischer Begleitung durch Mitglieder des Stadt- und Gewandhausorchesters unter Leitung von Prof. M. Ludwig. Zum Schluß wurden gemeinsam das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lind gesungen. Die Ankunft des Führers und seine Rückfahrt zur Stadt wurden von den an den reichgeschmückten Straßen in dichter Menge aufgestellten Massen mit brausenden Heil-Rufen be gleitet. Das Denkmal Das Richard-Wagner-Denkmal wird auf einer Fläche 800 mal 1000 Meter errichtet. Das eigentlick)« Denkmal wird von einem Eichenhain umschlossen Der reliefgeschmückte Denkmalsblock wird aus deutschem Marmor hergestellt. Er umfaßt 10 Meter im Quadrat bei etwa 5 Meter Höhe und enthält symbolische Darstellungen der Grundmotioe des Wagnerschen Schaffens: Mythos, Schicksal, Liebe, Erlösung. Der Platz um den Gedenkblock wird mit Natursteinplatten belegt und von einer etwa 3 Meter hohen Natursteinmauer umfriedigt Diese Mauer wird geschmückt mit Reliefs mit figürlichen Darstellungen von Szenen aus Wagners Werken. Aus der östlichen Platzseite wird eine mächtige Brunnenschale als Abschluß der ganzen Platzanlage erstehen. Ehrung -es Führers Feierliche lleberreichung des Ehrenbürgerbrieses Der Führer war auf dem Luftweg in Leipzig eingetros- fen. Aus dem Flugplatz in Mockau wurde er von dem Reichsstatthalter Mutschmann und dem Ministerpräsidenten von Kehner begrüßt. Durch «in endloses Spalier der HI-, des Bundes deutscher Mädel und der sonstigen Schuljugend vollzog sich dann die Fahrt durch die reichgeschmückten Stra ßen der Stadt zum städtischen Messehaus, wo Adolf Hitler die Ausstellung „Sachsens Fleiß" besichtigte. Dann fuhr der Führer, von Tausenden und aber Tausenden in den Straßen umjubelt, -ur Technischen Messe, die eingehenid be sichtigt wurde. Nach der feierlichen Grundsteinlegung begab sich der Reichskanzler in das Rathaus, wo ein großer Empfang durch die Stadt erfolgte. In der feierlichen Sitzung begrüßte zunächst Oberbür germeister Dr. Goerdeler den Führer und gelobte ihm na mens des Rates und der Stadtverordneten treue Gefolg schaft auf dem Wege zur Freiheit. Ehre und Wohlfahrt des deutschen Volkes. Stadtverordnetenvorsteher Wolf schilderte den Kampf der Bewegung um das rote Leipzig. Die Partei werde nicht ruhen und rasten, bis der letzte Ein wohner der Stadt von nationalsozialistischem Geist er füllt sei. Praktische Tat: Ein neues Dor! Sodann überreichte Bürgermeister Haake dem Führer ven Ehrenbürgerbrief mit einer Ansprache, in der er er klärte: Leipzig ist immer sparsam gewesen mit der Ver« leihung seines Ehrenbürgcrrechts, um ieincn Wert hockiu- Kurze Rottzen Im Prozeß gegen die wegen Vorbereitung zum Hoch- , verrat angeklagten Kieler Kommunisten beantragte der An klagevertreter gegen die acht Haupträdelsführer Zuchthaus strafen in Höhe von zwei bis drei Jahren. Gegen 28 An geklagte Gefängnisstrafen von 9 Monaten bis zu 2)4! Jahren. * ! Der Rejchsführer der SS. hat den Führer des SS.- Oberabschnitts Elbe, Brigadeführer Heißmeyer, zum Grup penführer befördert. halten. Außer Ihnen, mein Führer, sind jetzt nur-noch" zwei Männer Ehrenbürger dieser Stadt: Reichspräsident von Hindenburg und Geheimrat Thieme, der Erbauer des Bölkerschlachtdenkmals. Der Ehrenbürgerbrief soll für Ti ber Ausdruck unseres Dankes, unserer Treue und unserer Liebe sein. Bevor ich Ihnen jedoch den Brief überreiche, soll ich Ihnen kund tun, daß wir gewillt sind, die Ehrung mit einer praktischen Tat zu verbinden. Der Bürgermei--! ster verlas sodann folgende Urkunde: In dem Kampf unseres Volkes um die Behauptung seines Ostraums will die Bevölkerung der Stadl Leipzigs und ihrer näheren Umgebung nicht zuriickstehen. Sie will! — an alte, segensreiche Ueberlieferungen anknüpfend — in diesem Kamps an der Spitze marschieren. Zu diesem Zweck soll eine Stiftung ins Leben gerufen werden, die brachliegende junge Arbeitskräfte aus Leipzig oder seiner Umgebung in den Stand seht, im deutschen Osten dem Ele ment neues Land abzugewinnen, vorhandenes Land in kul turfähigen Zustand zu versehen, oder beruflich hierzu ge eignete, Willensstärke junge Ehepaare sollen in dem so ge wonnenen Boden angesicdelt werden mit dem Ziel, aus dieser Siedlung ein geschlossenes Dorf entstehen zu lassen. Dieses Dorf soll zum Gedenken an den ersten, im Kampf nm die deutsche Wiedergeburt gefallenen Leipziger SA- Mann, Heinrich Limbach, dessen Ramen trügen: „Dortz Limbach". Die Stadt Leipzig hat sich bereit erklärt, für dieses Werk und für das Dorf die Patenschaft zu über nehmen. Dieses Dorf, das aus der Opserwilligkeit der Leip», ziger Bevölkerung erstehen soll, und die große Stadt Leip-! zig selbst sollen auch für spätere Zeiten ständig enge Be» Ziehungen unterhalten, so daß vom Herzen Deutschlands, aus ein festes Band mit dem deutschen Osten geknüpft wird. Am Tage der lleberreichung des Ehrenbürgerbrie fes der Stadt Leipzig an unseren hochverehrten und gelieb ten Führer übergeben wir ihm dieses Versprechen, um ihm zu beweisen, daß auf dem einst roten Leipzig die national»! sozialistische Idee feste Wurzeln geschlagen hat. gez. Dö-i nicke, Kreisleiter der NSÜAP., gez. Dr. Goerdeler^ Oberbürgermeister. Anschließend nahm Bürgermeister Haake den Ehren-l bürgerbrief aus den Händen des Künstlers entgegen und! überreichte ihn zusammen mit der Stiftungsurkunde denk! Führer. Der Dank des Führers Reichskanzler Adolf Hitler antwortete auf die Ueberrei-! chung der Urkunden mit einer kurzen Ansprache, in der er den Dank für die Ehrungen aussprach die die Stadt Leipzig ihm heute bereitet habe. Er verband diesen Dank mit den besten Wünschen für das Wohlergehen der Stadt. Gerade die Stadt Leipzig habe ja das wechselvolle Schicksal des deutschen Volkes, seine Blüte und seinen Niedergang, wie kaum eine andere Stadt miterlebt Heute, am Ende dieser Bedrängnis, lei es sein sehnlichster Wunsch, daß diese große, berühmte deutsche Stadt an dem Wiederaufstieg Deutsch lands lebendigen Anteil nehme und daß die Maßnahmen ders Reichsregierung mithelfen würden, auch die Blüte der Stadt Leipzig wiederherzustellen. j Der Führer begab sich dann in den Plenarsaal des Rat-> Hauses, wo er sich in das Goldene Buch der Stadt Leipzig «intrug. Abends wohnte der Führer der Aufführung der „Meistersinger" im Opernhaus bei. Relordfig« der Führer; In 29 Minuten von Leipzig bis Berlin Der Führer, der am Dienstagabend im Neuen Theaters in Leipzig einer Festvorstellung der „Meistersinger" besucht! hatte, begab sich nach 11 Uhr, begleitet von Reichsminister! Dr. Goebbels und dem Neichspressechef der NSDAP, SS-- Gruppenführer Dr. Dietrich, zum Flugplatz Leipzig-Mockau. Um 23,30 Uhr erfolgte der Start nach Berlin und um 23,5K Uhr die Landung in Berlin, so daß also der Flug Leipzig- Berlin in einer Rekordzeit von 29 Minuten von der „Iu 52" bewältigt wurde. Angeklagter imd Aaatranwalt Reue Sensationen im Stavisky-Skandal. pari», 7. März. „Echo de Paris" bringt neue, aus ehenerregende Mitteilungen zum Fall Prince. Ein Mit- »bester des Blattes will bei dem Wagenwäscher der Ga- caae, in der der Wagen des inzwischen verhaftet«« Pri- oatsekretärs Staviskys, Romangnino, untergestellt ist, er- fahren haben, daß der Wagen in der Nacht zum 2l. Fe- oruar, also in der Nacht des Todes des Gerichtsrats prince, nicht in der Garage war. Der Wagenwäscher soll