— 659 — Kupfer, Blei und Zinn wieder auflcben lassen. Er wurde später auf 224 Lachter Tiefe vorgeschrieben, während die ganze nötige Stollen länge auf 250 Lachter berechnet worden war. 1839 schreibt man hier von: „3n neuerer Zeit scheint der Bergbau hier wieder aufzukommen, indem in Niederpöbel der Tiefe Stölln zur Aufschließung der Gebirge getrieben wird, namentlich des Eulengebirges." Im gleichen Jahre wird die Zinnkluft bei Niederpöbel genannt, das ist die „Binge". Ich erwähnte schon, daß daS Pöbeltal auf die Chronisten früherer Jahrhunderte wegen der tiefen Gründe, der steilen und meist „finster bewaldeten" Berge und der weitreichenden Forste „einen rauhen und melancholischen Eindruck" gemacht habe. Bon den umgebenden For sten führen sie namentlich an: Das Eulenholz, auch das Eulengebirge genannt, im 8Vi? und V?; die Schönfelder und Ammelsdorfer Wälder, in gleicher Richtung gelegen; das Schmiedeberger Brandholz im O; den zum Rittergut Naundorf gehörigen Streitberg im 14; den Bärenfelser Forst gen 80, dessen nächster Anteil das Hüttenholz heißt, weil es gleich über der alten Schmelzhülte beginnt (8). 1821 heißt es vom Pöbelbach: „In den nach ihm benannten Ortschaften Ober- und Niederpöbel treibt er Mahl-, Schneide- und Oelmühlen, auch eine Erzwäsche. Die Pöbel enthält nebst anderen hochgebirgischen Fischen treffliche Forellen ..." 1587 wird das Flüßchen die Böbel genannt. Damals war die Fi scherei in ihr auf dem einen Ufer dem Amte gehörig und um 15 Gro schen verpachtet. DaS andere Ufer gehörte denen von Bernstein (— Bärenstein). 1667 hatte die Fischerei der kurfürstliche Förster David Preißler zu Hermsdorf um 15 Groschen jährlich gepachtet. Wiederholt haben in früheren Jahrhunderten schlimme Hochwasser im Pöbeltale furchtbare Verheerungen angerichtek, die Brücken zer stört und Hammerwerke, Berggebäude und Mühlen schwer beschädigt. So im Jahre 1703, wo sie im Pöbel- und Roten Weißerihtale sogar sechs Häuser wegrissen, deren Bewohner in höchster Not nur noch mit ihnen zugeworfenen Seilen herausgezogen und gerettet werden konn ten. Felder und Fluren waren mit Sand und Geröll auf Jahre hinaus bedeckt. Mit vielen Kosten mußte den Flüssen ein neuer Wasserlauf gegraben werden. Aehnliche Ueberschwemmungen waren zu ver zeichnen: am 7. und 8. November 1723, 11. Juli 1750, 1770, 14. Juni 1804. Heimatgedenktage derWippoldiswalder pflege im Jahre MH. Zusammengestellt von Siegfr. Störzner, Dresden. Bor 6ÜV Jahren, 1334, wurde der prächtige Altar der Höckendorfer Kirche errichtet. Gestiftet am 5. Juni genannten Jahres durch den