Nr. 8 Beilage zur „Weißeritz-Zeitung" 1YZ4 Ein Jungenzugführer erzählt. Seit Anfang Februar vorigen Jahres gehöre ich dem Jungvolk an. Jin Mo nat März wurde ich zum Jnngenzug- sührer ernannt. Im Juli dnrite ich mn dreiwöchentlichen Fnhrerkmms l im herrlichen Fürstenstein teilinhmen, der mir sehr viel Freude gemacht hat. Ich will nun einiges von diesem Führer- kursus berichten, zunächst davon, wie der Tag cingetciU Ivar. Um <> Uhr morgens wurden wir ge weckt. Nur mit der Turnhose be kleidet, machten wir eine halbe Stunde Morgcnübungen. Dann Ivar Früh stücksausgabe. Dann fanden Schulungen statt, bei denen wir sehr viel lernen konnten. Bon 12 bis ^2 Uhr war Mittags pause, danach gab cs hlesangunter- richt. Am Nach mittag kamen die schönen Eeläude- ipiele an die Reihe; auch muh ten wir abwech selnd mit Spee ren je vier Stun den „Wache schie ben". Manchmal wurden wir, wenn wir schon jm Bett lagen, zu Nachtübungen geweckt, und dabei hatten wir folgendes Erlebnis: Es war !) Uhr abends, da gab es den Befehl, daß wir nach Niedcrsalzbrunn marschieren sollten, um ein Lager zu erstürmen. Als wir ein großes Stück marschiert waren, machten wir halt. Es Wurde ein Rollkommando eingeleilt. Air marschierten weiter, bis wir nahe ans Laaer t-.nnen. Bon hier ans wurden acht Meldegänger vorgeschickt, nur ausznknudjchasten, wo sich die Wache des Lagers befände. Es kam die Mel dung zurück, daß jetzt gerade die Wache wechsele; mithin konnten wir noch nicht vorgehen. Nachdem eine Viertelstunde vergangen war, wurden wieder Meldegänger vorgefchickt. Diese waren aber so dnmm, daß sie sich mit der Ln- gerwache unter hielten. So wur den wir verraten und mußten un verrichteter Tin ge den Heimweg autreten. Walter Pohl. (13 Jahre alt)