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WeiheritzZeilung Tageszeilung uni Anzeiger sür Mppvlöiswalüe, SchmieSeberg n. U. Netteste Zeitung des Bezirks Dieses Blakt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauplmannschafk, des Skadlrals und des Finanzamts Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter breite - - Mllllmeterzeile 6 Rpfg.; Im Tertteil di» V3 - - Millimeter breite MMImekerzeUe 18 Rpfg. - - Anzeigenschluß 10 Uhr vorm. D.-A. I. 1338 - Hauptschriftleiter: Felir Zehne, Dippoldiswalde; Stellvertreter: Werner Kuntzsch, Altenberg; verantwortlich für den gesamten Tertteil: Felir Zehne, Dippoldiswalde; verantwortlicher Anzeigenleiter: Felix Zehne, Dippoldiswalde; Druck u. Verlag: Carl Zehne, Dippoldiswalde Nr. 40 Freitag, am 16. Februar 1934 100. Jahrgang -ertliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Die Vcrccinigte Beerdi- aungsgesellschaft Heimkehr und H e r reng e s ell - ichafl (erstere 1783, letztere 1652 gcgründci und 1919 vereinigt) hielt am gestrigen Donnerstag ihre Jahreshauptversammlung im Bahnhotel ab. Lchuhmachcrinnungsmcislcr Ferdinand Florian eröffnete sic mit herzlichen -Worten der Begrüßung kurz nach °/>9 Uhr. Sein Willkommcnsgruh galt vornehmlich auch der Presse- Vertretung. Anschließend überbrachte er die Grüße des Lhrenvor- fikcndcn Hermann Anders, des langjährigen, überaus rührigen Vorsitzenden der Gesellschaft, der leider ans Zimmer gefesselt ist. Dem Genannten wurden die besten Wünsche sür seine Gesundheit zum Ausdruck gebracht. Der vom Schriftführer, Stadtrat Schwind, verfaßte und vorgclragcnc Jahresbericht rief das gewaltige Ge schehen des Jahres 1933 auf politischem Gebiete ins Gedächtnis zurück, dabei des Reichspräsidenten von Hindenburg und unseres 'Bolkskanzlers Adolf Hiller rühmend gedenkend. Dieser Jahres- bcrichl gab weiter davon Kunde, daß im Mitgliedcrslande eine Bcrändcrung insofern cintrat, als Obcrposlsckrckär Werner von hier verzog. Zahlreiche Ucbcrführungen vom Hause, vom Wetlin- slift und Krankenhause halte die Gesellschaft auszuführen, ebenso einige nach auswärts. Zu den letzteren zählte eine Feuerbestattung in Dresden-Tolkewitz. Unler der bewährten Leitung Florians wird die Gesellschaft aus- und durchhaltcn. Diesen Wunsch des Berichterstatters machte die Bersammlung zu dem ihrigen unter gleichzeitiger Dankesabstattung für das Gehörte. Dem Kassen bericht des langjährigen Schatzmeisters, Schuhmachcr-Ehrenobsr- meislcr Hugo Jäckel, war zu entnehmen, daß Ende 1933 ein Kasscn- besland von 255,59 AM. und ein Vermögen von 12 267,12 AM. verzeichn«! werden konnte. Alfred Kühnel und Alfred Wendler hallen die Rechnung geprüft und für richtig befunden; sie empfah len Richligsprcchung. Dies geschah seitens der Bersammlung ein stimmig. Die Mitgliedcrzahl setzt sich aus 53 männlichen und 11 weiblichen zusammen. 1933 ist aus ihren Reihen niemand verstor ben. Aus dem Gesamlvorflandc hatten infolge Ablaufs ihrer Mahlzeit auszuschciden Hugo Jäckel, Hugo Schubert, Carl Schöne und Ernst Mende. Im Sinn« der Bersammeiten berief der Gesell schaftsführer die Genannten auf weitere zwei Jahre. Anschließend erfolgte die Berufung der bisherigen Rechnungsprüfer auf ein Jahr. Die Bewilligung der Aufwandsentschädigungen an den ge- fchäftsführenden Vorstand und an die Rechnungsprüfer geschah einmütig, sind sie deck) von so bescheidener Art, daß eine Aussprache unterblieb. Der bereits zur Einhebung gelangte Jahresbeitrag auf 1933 wurde nachträglich genehmigt. Zu den Anträgen des Gesamt vorstandes, jedem Ler heutigen Jahresversammlung beiwohnenden Mitglieder «ine Weltmarke im Betrage von 1 RM. auszuhän digen, wurde zum Beschlusse erheben. Genehmigung fand sodann die AuÄosung von 18 Anteilscheinen von je 25 RM. Die Aus zahlung der Beträge erfolgt nach Lage der Kastenverhältnisse, lieber 80 Jahre alte Mitglieder sollen in Zukunft Steuerfreiheit gemeßen. Die Aufnahme Curt Arnolds als Nichtträger wird ge nehmigt. Der Gesellfchastssührer dankt allen Gesamtvorskands- mitgliedern für treue Unterstützung und Mitarbeit im Vorjahre, ebenso auch dem Magenwärter und Wagenführer für ihre Ver dienste. D«m gefchästsführenden Vorstand, an -er Spitze dem Gesellfchafisführer Florian, welch letzterer in umsichtiger und un ermüdlicher W«ife auch im Vorjahre feines Amtes waltete, lprach die Versammlung wohlverdiente Anerkennung und herzlichen Dank aus. °/,11 Uhr «rr«ichte diese Jahresversammlung ihr Ende. — Kurzschriftvrüfungen im Zeichen der Wirtschafts- belebung. Die wirtschaftliche Wiederbelebung, die sich im national sozialistischen Deutschland auf allen Gebieten geltend macht, spiegelt sich auch auf dem Gebiete der Kurzschrift wieder. Die Ergebnisse der Eeschäftsstcnograsenprüfungen vor den sächsischen Industrie- und Handelskammern weisen für das Jahr 1933 eine erfreuliche Besserung auf. Die Gesamtzahl der erfolgreichen Prüflinge liegt mit 385 um 8 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres und ist noch besonders gekennzeichnet durch eine ganz erhebliche Steigerung der Durchschnittsleistung. Da bei schneidet die Einheitskurzschrift, die bekanntlich nach dem glücklichen Ende des alten Kampfes der verschiedenen Systeme gegeneinanderdurch Verfügung des ReichsinnenministersDeutsche Kurzschrift heißt, besonders gut ab; sie stellte 94,3 Prozent aller Teilnehmer. Tie stenografische Einheitsfront, die diese Zahlen zeigt, hat ihren sichtbaren Ausdruck bereits in der Gründung der Deutschen Stenografenschaft gefunden, der auch der Sächsische Ctenografenverband angehört, der am nächsten Sonntag in Gegenwart des Leiters der Deutschen Stenografen schast, Bezirksschulrat Lang—Kulmbach, eine außerordentliche Tagung in Dresden abhält. 8 Obercarsdorf. Unter den Teilnehmern der Fahrt „Kraft m d'e 1000 Arbeiter des Sachsenlandes nach dem Bayrischen Wolde führen wird, befindet sich aus hiesigem Orte der Arbeiter Mar Pfützner, der schon lange Zeit bei der Firma Mar Nitzsche k Co., A.-G. in Arbeit steht. Habichts Anklage gegen Dollsuh Im deutschen Rundfunk sprach der Landesinspekteur für Oesterreich, Habicht, über die letzten Vorgänge in Oester- j reich. Roch vor kurzem habe die österreichische Regierung ! vor der Welt gegen den Rationalsozialismus und das deutsche Volk die Anklage erhoben, daß nur sie es seien, die durch ihre Haltung gegenüber der derzeitigen Bundesregierung den inneren Frieden und die äußere Unabhängigkeit Oester- i reichs, damit zugleich aber auch den Frieden Europas, be- j drohten. Selten" sei eine politische und geschichtliche Lüge > , schneller und radikaler durch die Tatsachen widerlegt wor- : den als diese. Roch während die angerufenen Mächte mit ! ! der Prüfung des Anklagematerials beschäftigt waren, brach ! in Wien der bolschewistische Ausstand los. Während man die i Frage erwog, ob und bis zu welchem Grad deutsche Rapier- > ! böller geeignet seien, den europäischen Frieden zu bedrohen, I ! eröffneten an der Donau mit französischen Stahlhelmen, ' s tschechischen Gewehren und Geschützen und russischer Muni- , : tion ausgerüstete bolschewistische Aufrührer das Feuer gegen f die Truppen der derzeitigen österreichischen Regierung. Was sich in Oesterreich auf deutschem Boden austobt und deutschen Männern die Waffen gegen Deutsche in die ; Hand drückt, das ist der Zusammenprall fremder Mächte i auf deutschem Naum, denen sie, bewußt oder unbewußt, als ! Legionäre dienen. Könnte man auf die Grüber dieser Toten f die Farben jener Länder setzen, für die sie in Wahrheit ge- j fallen sind, so würde jedem offenbar werden, daß Oesterreich j in diesem Kampf nichts anderes ist als das Schlachtfeld > fremder Völker. Aus diesen Gräbern steigt die furchtbarste Anklage gegen die Regierung Dollfuß auf, die Anklage, daß sie in Oester reich Deutsche gegen Deutsche in den Kamps schickte, gerade in jener Zeit, in der sich in der ganzen vorigen Well die große deutsche Einigung vollzieht. Sie kann sich nicht hinter die Behauptung verstecken, daß ihr keine Möglichkeiten ge boten worden seien, anders zu handeln; denn durch Jahre und Monate hindurch, fast bis zur letzten Stunde, Hal die nationalsozialistische Bewegung ihr immer wieder diese Möglichkeiten geboten. Die marxistischen Führer, die die Regierung Dollfuß heut als Hochverräter verfolge, seien dieselben, die sie gestern hinter den Kulissen als Verbündete im Kampf gegen den Rationalsozialismus geworben habe. Rur, weil in dem Kräfteverhältnis ihrer ausländischen Geld- und Ratgeber eine entscheidende Verschiebung eingekreteir sei, gehen sie heule mil Granaten und Flammenwerfern gegen sie vor. Von nun an hat die Regierung Dollfuß außer den Ralionalsozialismus zur Rechten noch den zwangsläufig ebenfalls illegal kämpfenden Marxismus zur Linken zum Todfeind. Zwischen diesen beiden Mühlsteinen wird diese Regierung ohne Volk zermalmt werden, wenn sie wahnsin nig genug sein sollte, den Kampf auch auf dieser Grundlage noch fortzuführen. Die nationalsozialistische Bewegung sieht diesem Kamps in tiefer Erbitterung zu; sie beugt sich voll Trauer vor den Gräbern der Toten,' sie denkt groß und frei genug, um allen denen ihre Ehrfurcht zu bezeugen, die, auf welcher Seite immer, heldenhaft kämpften für ihre Pflicht oder ihre lleber- zeugung und damit beweisen, daß sie, unbeschadet ihrer Par- Dresden. Im 65. Lebensjahre starb am Donnerstag in Dresden der Generalleutnant a. D., Arnold Fischer. Im Welt krieg war er Abteilungskommandcur im Feldartillerieregiment 48 und Kommandeur des Reservefeldartillcrieregiments 28. Am l. Februar 1927 wurde Fischer zum Artilleriesührer I V und Landeskommandanten in Sachsen ernannt. Seit l. Fe bruar 1929 lebte er im Ruhestände. Dresden. Anläßlich der Üeberreichung des Ehrenbürgers- briefcs der Stadt Dresden an den Führer durch Oberbürger meister Zörner hat der Reichskanzler erhebende Worte über die Bedeutung der Landeshauptstadt als Mittelpunkt künst lerischen Schaffens gesprochen, die bei der gesamten sächsischen Vevöl'erung dankbaren Widerhall finden werden. Die Bitte des Oberbürgermeisters, ihn in seiner Absicht zu unterstützen, damit Dresden wieder die Stadt der Musik werde, beant wortete der Führer mit dem Ausdruck herzlichen Einverständ nisses, indem er darauf hinwies, daß alle Vorbedingungen in der vorhandenen Kunststätte der klassischen Musik, Dresdens vorbildlicher Oper, bereits geschehen seien. Der Kanzler gab wiederum seinem Wunsche Ausdruck, demnächst zur Ausführung des Rienzi nach Dresden zu kommen. Der hohen Anerkennung der Dresdner Oper und des Dresdner Musiklebens überhaupt wird mit der Veranstaltung der kommenden Reichstheater- woche Ende Mai in würdigster Form entsprochen. Die ge wichtigsten Faktoren der neuen Führung, Namen wie Adolph und Böhm, bürgen für die Verwirklichung vvn hoffnungs vollen Plänen, unter denen die Errichtung einer Stätte musi kalischer Erziehung eine bedeutsame Rolle spielt. Damit wird die Landeshauptstadt mit den staatlichen Theatern als Kern künstlerischer Gestaltungskraft wieder ihren alten glänzenden Ruf auch über Sachsens Grenzen hinaus gewinnen. Dresden. Der Generalmusikdirektor der Sächsischen Staats oper, Dr. Karl Böhm, ist als Verwaltungsbeirat in die Neichs- mustkkammer, deren Vorsitzender bekanntlich Dr. Richard Strauß ist, berufen worden. Ferner wurde der Bezirksobmann der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöliger, Schauspieler und Verwaltungsrat Aleris Posse, zum Landesleiter der Neichs- theaterkammer für Sachsen ernannt. Der Tenor Mario Parlo ist an die Staatsoper verpflichtet worden. Dresden, 14. Februar. Zur Errichtung vorslädlifchcr Kleinsiedelungen für kinderreiche Familien in Mockritz und Omse witz hat der Rat beschlosten, sladlcigcncs Land im Erbbaurecht zur Verfügung zu stellen. Mit der Durchführung der Planungen soll ! die Gesellschaft Sächsisches Heim beauftragt werden. Für die Kleinsiedelungen wird die Ausnahm« eines Reiä)sbaudorlehcns unter Belastung -es Erbbaulandes mit diesem und einem Spar- kasscndarlchen genehmigt. Bei der Verkeilung der Siedlerstellen sind alte Mitglieder -er NSDAP, vorzugsweise zu berücksichtigen. Dresden. Die Rechtsprechung auf dem Gebiet« des ge werblichen Rechtsschutzes (Urheber- und Erfinder-, Warenzeichen und Wettbewerbsstreitigkcitenj erfordert Richter, die für diese Spezialgebiete besonders geeignet und geschult sind. Bet -er Be- > deutung, die der gewerbliche Rechtsschutz auch in Zukunft genießen < wird, beabsichtigt das sächsische Justizministerium, zum Zwecke der Heranziehung eines für dieses Rechtsgebiet geeigneten Richter- nachwuchscs einen besonders gearteten Ausbildungsgang für hier- ! sür geeignet erscheinende Referendare im Rahmen des juristischen Vorbereitungsdienstes in die Wege zu leiten. Einzelheiten hier über werden bereits in der nächsten Ausgabe des Sächs. Justiz- ministerialblalles bekannt gemacht werden. Im Vorbereitungs dienst stehende Referendare, die dem gewerblichen Rechtsschutz ein besonderes Interesse cntgcgenbringcn, werden hierauf aufmerksam gemacht. istpns Wie der „Pirnaer Anzeiger" meldet, gibt das nationalsozialistische Arbcitsbeschasfungsprogramm die Mög lichkeit, jetzt an die Ausführung des Brückenbauprojekts zwischen Heidenau und Birkwitz heranzugehen. Die neuerdings ins Auge gefaßte Planung sieht eine Ueberbrückung der Elbe bei Heidenau-Süd, eine große Umgehungsstraße um das geplante rechtselbische Staubecken und unmittelbare Verbindung nach der Lausitz vor. Es wäre wünschenswert, den Brückenbau gleichzeitig mit dem Bau des Staubeckens oorzunehmen. Olbernhau. Im benachbarten Ansprung mußte der Unter richt für die 5. und 6. Klasse wegen Masernerkrankung unter den Schulkindern zunächst auf eine Woche eingestellt werden. Chemnitz. Am Donnerstag wurde Chemnitz und Um gegend abermals von gefährlicher Glatteisbildung heimgesucht. 2n Zwickau und Teilen des Erzgebirges wurde der Kraft wagenverkehr stellenweise zur Unmöglichkeit. Hohenstein-E. In der letzten Ratssitzung wurde mitge teilt, daß im hiesigen Stadtmuseum die Einrichtung eines Karl- May-Zimmers in Aussicht genommen wurde. Es sind bereits verschiedene Gegenstände vom Karl-May-Verlag zur Verfügung gestellt worden, die in dem Zimmer aufgestellt werden sollen. Crimmitschau. In der Nacht zum Dienstag in den zei tigen Morgenstunden wurde von einem Polizeibeamten aus dem Kirchplatz eine 17 Jahre alte Jugendliche herumtreibend angetroffen. Sie erklärte, ihr Elternhaus in Ronneburg ver lassen zu haben, weil ihr ihr Vater wegen ihrer Arbeits losigkeit des öfteren Vorhaltungen mache. Bis zur weiteren Entschließung des Jugendamtes wurde das mittellose Mädchen vorläufig ini städtischen Pflegeheim untergebracht. Aue. Der 30jährige Gärtner Michel aus Auerhammer, der am Mittwoch mit seinem Motorrad nach Leipzig fahren wollte, wurde am Morgen neben seinem Fahrzeug liegend tot aufgefundeu. Die Todesursache konnte noch nicht festge stellt werden. Michel wollte in drei Wochen heiraten. !-n Wetter für morgen: Veränderlich« Bewölkung, in den Niederungen zum Teil ne- belig. Höchstens geringe Niederschläge und Temperaturen meist über Null bei Minden aus West bis Nordwest.