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Veilage zur „WeGemtz -TM«Kg" Nr. 21 Donnerstag, am 25. Januar 1934 100. Jahrgang Gültig dto 15.5rbl mav >954 MMmMWmmW über die Zuteilung, Belieferung und Abrechmmg der laut Aufruf des Reichspropagandamlmslers zum Tage der na- tionälsozialislischen Revolution.,^ Ausgabe gelangenden A. ZuWeisung Es aclauaen ohne Anrechnung auf die sonstigen Unter- stützungslcistungen an die Bcomftigen zur Verteilung. 15'Millionen Lebensmittelgutscheine im Werte von je 1 RM. Der Bedürftige erhält für sich und für jedes zu seinem Nam-Holt gehörende bedürftige Familienmitglied nach Maß- gabe' obiger Menge je einen Lebensmittelgutschein. Aus eigenen Mitteln des Winterhilfsmerkes des Deut schen Volkes 1933/34 gelangen außerdem, abgesehen von der regelmäßigen Anleitung, zur Ausgabe. 6 5 W-Monen Gutscheine über je einen Zentner Stein kohle oder Braunkohlenbriketts. Davon erhält der Bedürftige mit eigenem Haushalt oder eigenem Mietszimmcr nach Maßgabe obiger Menge einen Gutschein über einen Zentner Steinkohle oder' Braunkohlenbriketts. Die Zuweisung der Gut scheine an die Bedürftigen erfolgt am 30. Januar 1934 durch die örtlichen W.H.W.-Stellen. welche die Scheine vor der Ausgabe mit ihrem Dicnsistcmpel zu versehen haben. LZ. LedensMitteigEhsms Die Lebensmittclgutscheine berechtigen zur kostenlosen Entnahme von Lebensmitteln im Werte von einer Reichs mark je Schein. Etwas anderes als Lebensmittel darf auf diese Scheine nicht verabfolgt werden. In der Zeit vom 30. Januar bis 15. Februar 1934 werden diese Scheine in allen Lebensmittelhandlungen in Zahlung genommen. Das äußere Ansehen der Lcbensmittelgutschcine. die auj grauem Wasserzeichenpapier mit grünem und rotem A»lbrml hcrgestellt sind, ergibt sich aus folgender Abbildung: Vorderseite: s -EMKNMWWS» f UM x>>cscr Gutschein bcrcchkilU zur n»cnrj,clilichc» Lmnahmcvsn LedvNSMittLlN im Werre von smu, Gutstiiein Rückseite: Die Lebensmittelgeschäfte haben die in Zahlung genommenen Gutscheine-hlcrnntee vu, ihrem Firmenstempel oder <nit handfchrifllichcr Firmeneiniragung zu »reschen. Ruchslutznr dc» WzZW. verkleinert, Originalgröße 114X146 Millimeter. Lebensmittelgutscheine, die nach dem 15. Februar 1934 von den Bedürftigen vorgelegt werden, oder solche, die den Stempel der Ausgabestelle nicht tragen, dürfen von den Le- bensmittelhandlunaen nicht in Zahlung genommen werden. Die Abrechnung dieser Lebensmittelgut scheine vollzieht sich folgendermaßen: Die Lebensmittel geschäfte haben die in Zahlung genommenen Scheine auf der Rückseite mit ihrem Firmenstempel oder mit handschriftlicher Firmenangabe zu versehen. Zwecks Erstattung des Gegenwerts sind die Scheine — soweit mehr als 100 Gutscheine zur Einlösung vorgelegt werden, zu je 100 Stück gebündelt — bis 28. Februar 1931 E Zahlstelle aller Banke», öffentlichen Sparkassen, Girokassen. Girozentralen. Stadtbankcn. Kommunalbanken, lanswirtichaftlichen und gewerblichen GenossensclMten auf- zuuelern, wo die Bezahlung Zug um Zug stattfindet. Für dürfen von den Zahlstellen keinerlei Gebüh- n werden. Nach dem 28. Februar 1934 dürfen diese Lebensmittelgutscheine nicht mehr ein- gutscheine reichen die eingelösten Lebensmittel ¬ bis spätestens 15. März 1934 i ihren Zentralstellen ein, von der sie der Neichsdruckerei, Berlin SW 68, Oranienstraße 90G4, unter Anzeige an die Reichsführung des Winterhilfsmerkes gesammelt einzuliefern ! sind. Die Zentralstellen reichen bis 20. März 1934 der Reichs- < führung Rechnung über die an die Neichsdruckerei abge führten Lebensmittelgutscheine zur Begleichung ein. Die Hauptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels e. B. empfiehlt dem Lebensmittelhandel, es dem Kohlenhan del. welcher bei den Lieferungen für das Winterhilfsmerk i zugunsten der notleidenden Volksgenossen auf jeglichen Ver dienst verzichtet, gleichzutun und eine dem Verdienst ent- s sprechende Anzahl Lebensmittelgutscheine auf der Vorder seite deutlich sichtbar mit dem Vermerk „Ungültig" zu ver- ! scheu und als Spende an die Ncichsführung des Winter- s Hilfswerkes des Deutschen Volkes 1933/34, Finanzabteilung, Berlin NW., Reichstag, direkt cinzusenden. s C. KstzjWWMems Die als „Sonderausgabe zum Tag der nationalsozialisti schen Revolution" zur Verteilung gelangenden Kohlengut scheine werden gemeinsam mit den gewöhnlichen Kohlengut scheinen Serie „E" verausgabt und sind genau so zu behan deln. Ihre Geltungsdauer erstreck! sich, wie die der Kohlen gutscheine der Serie ,.E" auf den Monat Februar 1934. Auch bei diesen Scheinen hat der Bedürftige an den Kohlenhändler, bei Landabsag an die Zechs oder das Werk, eine Anerken- nuugsgebühr in Höhe von 15 Pfennigen je Schein zu zahlen. Zum Unterschied von den regelmäßig zugcleiUen Kohlengut scheinen des WHW. sind die Scheine der Sonderausgabe mit rotgedrnckter Umrandung und mit einem gleichfarbigen Hinweis auf den besonderen Anlaß versehen, siehe folgende Abbildung: Steinkohlenguljchein. Lil NN LZ Gutschein Mig tv der 2elt vom i. vis rS-lkebruac i-zz.. Gcpcn AiMbe dicsto Biuschcivco und ocgcu Diwchcung cmcr?iucrlicnnuual>ocviihr Mlzöyc von fünfzehn Zwchs»- pfcnnig viowfolcil icocr Uohicn- , „ yandicr ivci randcivs.zy dic Lcchci ad rnocrstciie einen Zentner / Steinkohlen m guicr ocfchoffcnhcit. wciicci rHiungcn stnd nichl zu Icistcn. '' Schwarzer und roter Druck aus braunem Grund. Mn dkUts MN 1 Zentner kraunkoßlenbrißetts In guler öelckUiffenticlt. Serie oviL'cnei» k gMUg In 6er Leit vom !.r«druor bi» 28.februor 1SZ4 Legen Abgabe lileles Vulscbelnes unci gegen kntricdlung einer Anerkennungsgedllbr In liöbo von IMrcbn lielcliLpsennIg verabfolgt ^ecler ttoblenbünäler Idel Braunkohlenbrikettgutschcin. verkleinert, Originalgröße 118X149 Millimeter. Blauer und roter Druck auf braunem Grund. Einheitsmerkmale: Wasserzeichen, braune Grundfarbe wird Xi Befeuchtung hellgrünl Die Abrechnung dieser Sonderzuweisung ist gemeinsam mit der Abrechnung der Kohlengutscheine Serie „E" vorzu nehmen: eine unterschiedliche Behandlung ist — abgesehen von der Aufstellung eines besonderen Verwendungsnachwei ses für die Sonderausgabe — nicht erforderlich. Genau wie bei den Kohlengutscheinen, so zieht auch bel den Lebensmittclgutscheinen jede mißbräuchliche Anwendung - Zuchthausstrafe nach sich. Winterhilsswerk des Deutschen Volkes 1933/34. gez. Hilgenfeldt, Reichssührer. KsMze Notizen Der frühere Bürgermeister von Lübeck, Senator Paul > Loewigt. ist an den Folgen einer Blinddarmoperation ge- ! starben. i * . Der neue Danziger Völkerbundskommissar Sean Lester traj in Danzig ein. Zu seinem Empfang hatten sich Verrre- « ter der Auswärtigen Abteilung des Senats, des Völker« s bundskvmmissars und der polnischen diplomatischen Vertre- i tung in Danzig eingefunden. ! ' ' * Zwischen den, südslawischen Ministerpräsidenten ' Srchkitsch und Einzelmitgliedern, seines Kabinetts ist es zu ' Meinungsverschiedenheiten über Fragen der Finanzpolitik f gekommen. In politischen Kreisen rechnet man mit einem - Rücktritt des Kabinetts. I . ! Zwei Töchter des Königs von Nepal sowie die jüngste i Tochter des Premierministers wurden während des Erv- : bebens, als ein Teil des Königspalastes einstürzte, getötet. ! Der Rektor der Universität Innsbruck hat durch einen An- j schlag am Schwarzen Brett bskanntgegebcu, daß für jede» Pa- s pierböller, der ini Universitütsgebäude gesunden werde, zwei s Hörer von der Hochschule ausgeschlossen würden. In der Nacht zum Mittwoch um Mitternacht kündigten in f Reval 21 Kanonenschüsse das Inkrafttreten der neuen estnischen t Verfassung an, die durch die Volksabstimmung im Oktober v. I. ! angenommen morden war. Der Ministerpräsident Constantin f Pacts nahm auf Grund der neuen Verfassung die provisorische t Präsidentenwürde an, die er bis zu dem Zeitpunkt ausüben wird, ! an dem der Präsident der Republik durch das Volk gewählt wcr- l den wird. Der bulgarische Gesandte hat dic griechische Negierung davon j verständigt, daß Bulgarien wohl freundschaftliche Beziehungen zn allen Nachbarländern zu unterhalten, dem Balkanpakt jedoch nicht k beizutreten wünsche. Wie dic Telegraphon-Agenlur der Sowjetunion aus Taschkent meldet, wurde in Kaschgar die Selbständigkeit von Chinesisch-Tur- ! kestan ausgerufen. Nach einer weiteren Mitteilung hat die neue Negierung erklärt, daß alle Chinesen das Land verlassen müßten. Der FmdMstW Gelöbnis des Arbeitsdienstes Am Friedrichstag war vor der Garnisonkirche in Pots dam der Führerlehrgang der Reichsschule des Arbeitsdien stes, die Lehrabteilung dieser Schule und eine in Potsdam liegende Arbeitsdienstabteilung angetreten. Reichsarbeits führer, Staatssekretär Hierl, hielt an den aufmarschier ten Arbeitsdienst eine kurze Ansprache: „Wer bewirkt, daß zwei Halme dort wachsen, wo bis her nur einer gewachsen ist, der hat mehr für sein Volk ge tan, als ein Feldherr, der eine Schlacht gewonnen hat." Diese Worte stammen nicht von einem Pazifisten, sondern von einem der größten Feldherrn aller Zeiten, von Fried rich dem Großen. In der Tat hat der große König nicht nur als Feldherr, im Kriege mit dem Schwert, sondern auch als Kolonisator, im Frieden mit dem Spaten, seinem Staat neue Provinzen erobert. In einer Zeit, in der andere Fürsten nach dem frevel haften Grundsatz lebten „der Staat bin ich", hat sich Fried rich der Große als „erster Diener des Staates" bezeichnet und hat danach gehandelt. Sein ganzes Königsdasein war aufopfernder Dienst an seinem Staat und Volk. Deshalb sehen gerade wir Männer des Arbeitsdienstes in dem großen König ein leuchtendes Vorbild und einen Wegweiser für uns. In bewußter Anknüpfung an eind große Tradition wurde die Rcichsschule des Arbeitsdienstes nach Potsdam gelegt, damit von dieser historischen Stätte der Geist selbstlosen Dienens und harter, treuer Pflicht erfüllung ausströme in unsere Führerschaft. Mit dem Gelöbnis, daß wir in unserem Arbeitsdienst als einem Dienst am Volke unserem hehren Vorbild nach streben wollen, legen wir einen Kranz nieder am Sarge des unsterblichen Königs." Es folgte dann die feierliche Kranz niederlegung an der Gruft in der Garnisonkirche. Im Anschluß daran fand im Lustgarten der Vorbei marsch des Arbeitsdienstes vor Staatssekretär Reichsarbeits führer Hierl statt. Minister Seldle bei den Kriegsverletzten Zu Ehren Friedrichs, des Gründers und Stifters des Alten Invalidenhauses in der Scharnhorst-Straße, veran stalteten die schwerkriegsbeschädigten Bewohner dieses Sol- oatenheims eines Gedenkfeier für den Großen König, an der auch der Reichsarbeitsminister-Seldte teilnahm. Kreis leiter Freund hielt hierbei eine kurze Ansprache, in der er einen geschichtlichen Rückblick gab. Anschließend erfolgte eine Kranzniederlegung in der Vorhalle des Inoalidenhaufes,