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Weißeritz-Zeitung : 25.01.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-01-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193401250
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19340125
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19340125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-01
- Tag 1934-01-25
-
Monat
1934-01
-
Jahr
1934
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 25.01.1934
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Reue Verhaftung im StmW-Skandal Paris» 25. Januar. Das Gericht des Seine-Departe ments hat den Leiter der Versicherungsgesellschaft „Lon- Nance", den SZiähriaen Paul Guöbin, verhaften lassen. Im Verlaufe der Untersuchung des Stavisky-Skandals wurden ckehrere Schecks gefunden, die auf den Ramen Guöbln lau teten und von Stavisky ausgestellt waren. Außerdem besaß Guöbln ein Bankkonto, das ebenfalls von Stavisky gespeist wurde. Die „Lonflance" soll für 1vS Millionen Bonos des Lredlt Municipal von Bayonne bezogen und den größten Teil davon später bei den anderen Versicherungsgesellschaf ten unlergebrachk haben. !' 77'"^ Schloß Friedesburg in Flammen. Leutenberg (Kreis Saaiburg). In den frühen Morgenstunden des Mittwoch brach in Schloß Friedensburg oberhalb von Leuten berg ein Brand aus, der sich mit großer Schnelligkeit ausbreikele. Sämtliche Feuerwehren der Umgegend wurden alarmicrl. Gegen 10 Uhr war das Obergeschoß vollständig ausgebrannt. 3m Schloß, einem Fachwerkbau aus dem 15. Jahrhundert, das dem Land Thüringen gehört, werden seit Oktober Erneuerungsarbeiten aus- gcführt. Ueber die Entstehungsucsachc ist bis zur Stunde noch nichts bekannt. Sächsisches Seifersdorf. Ocsfentliche Sitzung der Gemeindeverordneten am 23. Januar, abends 7 Uhr, in der Schule. Anwesend Bürger meister Dietrich als Borsteher, G.-Aelt. Querner sowie sämtliche Gemeindeverordncke. Der Borstcher eröffnete mit begrüßenden Worten und einem frohen Blick ins neue Jahr die erste Sitzung 1934. Es erfolgte die Wahl des Gemeindcverordnelen-Borslehcrs nach 8 45 der Gemeindeordnung, sowie die Wahl des Stellver treters. Einstimmig wiedergcwählt wurden Pg. Bürgermeister Dietrich als Borsteher und Pg. G.-Aelt. Querner als Stellver treter. Die Iahresrcchnung 1932/33 wurde vom Bürgermeister vorgelragen. Sie schließt mit einer Einnahme von AM. 58 307,28 und mit einer Ausgabe von AM. 69 502,71, somit einen Fehlbe trag von AM. 11 195,45 ab. G.-Aelt. Querner dankte dem Bür germeister für seine Tätigkeit. Als Kassenprüfcr wurden dicPgg. Bormann, Kleber und Lotze bestimmt. Der Bürgermeister gab Bericht über die SIrahenbauarbeilcn im Jahre 1934. Vorge- sehsn und eingegeben war die Schüttung des Oelsenberges, hie Pflasterung der Brücke, nochmalige Ob'erstächenbehandiung des Malter-Berges und Wciterschüttung bis zum Grund und Schüt tung des oberen Teiles der Dorfstraßc von Göpfert bis Dreßler. Genehmigt worden ist nur die Oberflächenbehandlung und die Schüttung des Oelscnbcrges unterhalb des Bahndammes, 90 Meter, ohne Pflasterung der Brücke. In das Arbeilsprogramni der Gemeinde wurden noch folgende Arbeiten ausgenommen: Berbreilcrung und Berbesserung des Weges nach Seifen durch die Kiesgrube bis zum Kirchweg und den Kirchweg selbst von da ab nach Seifen, cv. auch den Schulweg Seifen—Paulsdorfer Schule als Fahrweg auszubauen. Ferner wurden noch verschie dene Arbeitsprojekle besprochen. Wasserversorgung bclr. DaS . Straßen- und Masserbauamt hatte der Gemeinde einen gecigne- ! len Mann zum Aulenschlagen, Quellgebiel besichligen usw. vor- aeschlagen, es muß jedoch abgewarket werden, bis das Resultat hes Ing. Clemens von der Gauleilung bekannt geworden ist. Be treffend des Beitrages an die Forstkasse soll an die parteipoli tische Abteilung des Ministeriums herangegangen werden. Eine persönliche Aussprache mit Ing. Clemens soll die Wasserversor gung unseres Ortes in Bälde regeln. Der Bürgermeister gab ferner Eingänge über Bczirksumlaae usw. bekannt. Für die Zeitung „Kriegsgräbcrfürsorge" wurde das Lesegeld genehmigt. Pg. Geißler regle an, bei plötzlich einkrelendem Glatteis auf un serer abschüssigen Dorfstraße die anliegenden Grundstücksbesitzer l zu bitten, vor ihrem Grundstück mit Kies oder einwandfreier (ge- siebker) Asche zu streuen. Eine diesbezügliche Bekanntmachung i wird erfolgen. Kinderhilfswerk bekr. Mik dieser Aufgabe wurde s neben dem Bürgermeister die NS.-Frauenschaft bedacht. Gask- stellenlistcn und Spendenlisten liegen lm Gemeindeamt aus. Ein zu spät eingegangencr Antrag fand keine Erledigung. Hierauf , nichköffenslichc Sitzung. i Mbei'Ndol'f. Der Männergesangverein hielt am 20. I. in der Frankenmühle seine 12. Jahreshauptversammlung ab. Nach Begrüßung durch den Vereinssührer Kurt Schmieder brachte der Schreibmeister Forbriger einen ausführlichen Jahres bericht über das Vereinsjahr 1933 zur Kenntnis. Der Sing stundenbesuch war mit einem Durchschnitt von^20 Sängern ein sehr guter. Die besten Besucher Otto Schütze, Karl Gold- meier und Kurt Fischer wurden durch Aushändigung je eines Geschenkes geehrt. Den Kassenbericht erstattete der Schatzmeister ! Gemeiner, leider haben sich die Kassenverhältnisse durch größere : Ausgaben im abgelaufenen Vereinsjahr verschlechtert. Die Jahrksnchnung wurde durch N. Schmiederund A Kaiser ge prüft und dem Schatzmeister unter Dankesworten Entlastung erteilt. Nachdem der Verein ab 1.1.34 dem DSB. angehört, wurde die vom Bund herausgegebene Satzung und die Ge schäftsordnung verlesen und genehmigt. Zum VereinsfüPcr für die nächsten d ei Jahre berief die Versammlung wiederum Kurt Schmieder. Dieser dankte den Vorstandsmitgliedern, haupt sächlich auch dem Chormeister Lehrer Rieke und allen Sanges brüdern für die stets tatkräftige Mitarbeit und Unterstützung. Für das Jahr 1934 ernannte der Vereinsführer die bis herigen Vorstandsmitglieder wieder zu seinen Mitarbeitern. Da durch den Beitritt zum DSB. die Ausgaben höhere sind, mußte der Beitrag um monatlich 10 Pfennige erhöht werden. Im Namen der Sangesbrüder dankte der Chormeister den Vereinsführern für die einwandfreie und aufopfernde Ge schäftsführung. 2n seinen Ausführungen wies er auf die Er haltung des Kulturgutes des deutschen Liedes hin. Größere Aufgaben als bisher werden dem Verein im DsB. gestellt, und es sei Pflicht aller Mitglieder, an den Singstunden und an allen Veranstaltungen teilzunehmen. Slasllütte. 2m sestlichen geschmückten Saale des „Gol denen Glases" trat am Dienstagabend die hiesige NS.-Frauen- schaft das erstemal vor die Oeffentlichkeit, und zwar in Form —E»"»! Hl! II! II! U Versammlungr>«rKreisbauernschaft Dippoldiswalde BiS auf den letzten Stuhl beseht war der Aeichskroncnsaal, den nationale Sprüche an den Galerien und Fahnen schmückten, am gestrigen Mittwoch nachmittag zur Versammlung der Kreisbauernschafk. Kreisbaucrnsührer Otto Heber, Aeichstädt, er öffnete sie mit herzlichem Willkommengruß, stellte die Führerder 4 Hauptabteilungen im Kreise vor und erteilte dem Führer der Abt. 3, Genossenschaftswesen, Pg. Paul Zönnchcn, Aeichstädt, das Wort zu kurzen Ausführungen, die dahingingen, Genossen schaften sollen Mittel zum Zweck sein, sich eingliedern in das große Ganze. Das auf dem Lande gebildete Kapital muß dem Lande erhalten bleiben. Die ländlichen Genossenschaften sind durch keine anderen Institute zu ersetzen, wie hochgestellte Aeichs- bcamte wiederholt ausgesprochen haben. Zum Schluß sprach er kurz über Warengenossenschaften und Belriebsgenossenschaflcn ' und rief seinen Berufskollegen zu: Wendet Euern Nationalsozia lismus praktisch an und bedient Euch Eurer Genossenschaften. , Darauf sprach Kaufmann Standfuß, der Führer der Abtei lung 4, Landhandcl. Er warf die Frage auf: Ist Handel nölig, oder ist er eine unnötige wirtschaftliche Tätigkeit, oder gar Schmarotzertum? Und beantwortete sie dahin, daß der Handel »ölig sei; denn der Wert einer Ware bestimme sich nach Angebot und Nachfrage, eben nach der Betätigung des Handels. Wenn der Ruf des Handels gelitten habe, dann habe es an der Ueber- sehung der Börse mit Juden gelegen. So habe man sagen dür fen, die Getreidebörse sei eine Spielhölle, bei der das Brotge treide als Einsatz diente. Der ehrliche deutsche Landkaufmann, der jetzt an diese Stelle getreten sei, habe immer, auch in der schweren Zeit geholfen. Schlechte Elemente gibt eS überall. Müh len, Genossenschaften und Händler seien jetzt vor völlig neue Auf gaben gestellt und man müsse Nachsicht üben, wenn nicht gleich alles bei der Getreideabnahnic klappt. Auf Grund der Erfah rungen im letzten Erntejahr würden entsprechende Aenderungen von der Regierung geschaffen werden. Der Bauer habe nur an guten Genostenschaften und guten Händlern Interesse, und es sei nötig, daß zwischen diesen ein freundschaftliches Berhältnis be steht. Frei solle der Bauer wählen können, wer ihn bedient. Daher müsse auch zwischen den Hauptabteilungen 3 (Genossen schaften) und 4 (Landhandel, hervorgegangen aus dem deutschen Landhandelsbund) gutes Einvernehmen herrschen. Kreisbauernführer Heber empfahl anschließend, bei den hohen Kleie- und niedrigen Getreidcpreisen zu schroten und lieber Rog gen statt Kleie zu füttern. Stabsleiter des Kreisbauernführers (bisher Geschäftsführer) Krause wies dann noch auf die Grüne Woche in Berlin und die Sächsische Grüne Woche in Dresden hin. Inzwischen war auch der Hauptredner, Landwirtschaftsrat j Lauber von dem Milchversorgungsverbande, eingetroffen und ' sprach in 1'/-stündigem freiem Vorträge über das akute Thema „Milchfragen". Er stellte seinen Ausführungen den nationalsozia listischen Grundsatz „Gemeinnutz geht vor Eigennutz" voran und betonte, daß eine planmäßige Regelung der Milchversorgung eine praktische Verwirklichung dieser Worte sei. Gemeinnutz könne natürlich nicht lOOprozenligc Erfüllung der Wünsche des Einzelnen sein, aber es müsse unbedingt Ordnung in die Milch- vreis-BUdung, Regelung des Absatzes usw. kommen. Bei Be handlung all der Fragen müsse eine einheitliche straffe Führung da sein, die die zu beschreitenden Wege zeigt und für die richtige Durchführung der Gesetze und Bestimmungen Sorge trägt. Verantwortlich für alle Vorgänge auf dem Gebiete der Milch wirtschaft ist das Reichskommissariat für Milchwirtschaft mit sei nen Unterordnungen, den Milchwirtschastsverbändcn in de» Pro vinzen und Ländern, die ihrerseits wieder unlcrgcglicdcrt sind in Milchvcrsorgungsverbände. Letztere haben die notwendigen Maß nahmen in ihren Bezirken zu treffen und praktisch zu verwirk lichen. Drei Säulen bilden den Milchversorgungsverband: die Bauern, die Molkereien und die Milchhändlcr. Seine Aufgabe ist es, einmal, dem Bauer zu helfen, aber dann auch den anderen ihre Existenz zu erhalten und die Sicherheit zu bieten, daß die Verbraucherschaft gut bedient wird. Die Leitung liegt in den Händen eines Vorsitzenden, der Landwirt ist. Ihm steht zur Seite der Geschäftsführer, ein Händler- und ein Molkereivertreter als Sachverständige, nicht als Feilschcr oder Führer eines Interessen- lenhaufens. Härten werde eS hier und da geben, meinte der Red ner, sie müßten überwunden werden, einmal festgesetzte Preise müßten aber auch, e i n g e h a l t e n werden. Redner besprach dann im einzelnen die wichtigsten Fragen, die seit Gründung des Milchverlorgungsverbandcs behandelt wur den. Milchpreisfeslsehunq. Sie machte Beruhigung in der Milch preisbildung, in den seitensten Fällen eine Preiserhöhung, die auch vom Ministerium nicht gewünscht wird, immer aber das Er gebnis, daß der festgesetzte Preis eingehalken wird. Im Zusam- ! menhang mit der Preisbildung stand die Bedingung, die bestehen den Geschäftsverbindungen aufrecht zu erhalten. Das Reichsmilchgesetz schreibt vor, daß die Milch nach dem Melken außerhalb des Stalles gebracht, gefeicht, gelüftet und ge kühlt wird. Andere Milch braucht der Händler nicht abzunehme». Die Einhaltung der Bestimmungen überwacht die Polizeibehörde. Wo die Kühlung (annehmbar auf 18—15 Grad) nicht möglich ist, steht dem Händler diese Arbeit zu, der dafür bis Pfg. für öas Liter kürzen kann. Der Milchprcis gilt frei Betriebsart des Empfängers in Kannen des Erzeugers. Abzurechnen ist die Milch, wie sie verwertet wurde, entweder als Trinkmilch oder als Merkmilch. Der Trinkmilchprcis lieg« fest, anders sei cs mit dem Werk milchpreise. Gehe die Butter-Prcisschleuderei so weiter wie jetzt, dann lasse sich der Wcrkmilchpreis nicht halten. Hier müsse mehr Disziplin herrschen. Wer Butter für 50 und 60 Pfg. verkaufe, begehe Verrat an der Bauernschaft, sabotiere die Maßnahmen der Reichsregierung. Man hoffe, daß gesetzliche Pceisbcstim-' mungen für Milcherzcugnissc Wandel schaffen. Unter Berücksich tigung der Notierungen für Butler und Quark werde der Wcrk- milchvreiS festgesetzt. Die Preise gelten für Milch mit 2,9 bis 3,1 Prozent Fett: '/,» Fettprozent mehr oder weniger werden mit je ein Viertel pfennig bewertet. Zu erwarten sei eine Verordnung, daß nicht nur Uebcrschußmilch an Molkereien geliefert wird, wer einmal an solche liefere, müsse auch alle Milch dahin abgcbe». Die Abrechnungen der Molkereien müßten alles genau an geben und die Abzüge, die da gemacht seien, würden sicher man chen veranlassen, die Mängel abzustellcn, sei es Kühlung, Fracht, Kannenlieferung und dergleichen. Nachprüfung aller Vorkommnisse werde alsbald durch den Milchversorgungsverband einsetzen, Berufungsinstanz sei das Schiedsgericht. An Strafen ständen dem Verbände zu: Verwar nungen und Verhängung von Geldstrafen bis zu lOOO M., als letztes das Verbot, Milch abzugeben. Redner bat. dort, wo etwas nicht stimme, Anzeige bei der Kreisbauernschaft oder bei der Geschäftsstelle des Milchversor gungsverbandes zu erstatten. Es bestehe Meldepflicht. Möglichst sei auch für einwandfreie Zeugen zu sorgen. Endlich verbreitete er sich noch über die Ausgleichsbeikräge. Solche werden in Höhe von '/«> Pfg. auf den Liter Milch, umge- lcgt auf alle, die sich bei Herstellung und Vertrieb dieses Liters Milch heleiligt haben, zunächst für das Verbruchergebiek der Stadt Dresden erhoben. Für das andere Gebiet ist die Elnhebung noch nicht angeordnet worden. Weiter ist in Dresden noch ein Aus- gleichsbeitrag von 2 Psg. auf den Liter Roh milch abzuführen, um den Händler gegenüber den Molkereien nicht wesentlich bes ser zu stellen. Diese letzteren Beträge kommen auf besonderes Konto und sollen der Landwirtschaft schnellstens wieder zu Gute kommen. Zum Schluß bat Landwirtschaftsrat Lauber um Verständnis für die Schwierigkeiten, die noch zu überwinden sind und für die sachliche Arbeit der für die Durchführung verantwortlichen Her ren. Es werde nichts angeordnet, was nicht praktisch möglich und erstrebenswert ist. Und er warnte die Landwirte, wenn sie schon einmal unzufrieden feie», sich nicht für anderer Interessen ein spannen zu lassen. Freudige Mitarbeit werde immer Verständ nis für die Arbeit hervorbringen. (Beifall.) Nach kurzer Pause setzte eine lebhafte Debatte ein, die der vorgeschrittenen Zeit wegen leider nur zu bald abgebrochen wer den mußte, aber doch die vom Redner gegebenen Aufklärungen noch vertiefte. » eines Vortragsabends unter Mitwirkung des Orchestervereins, j Nachdem die Klänge des Badenweiler Marsches verhallt : waren, nahm die Führerin, Frau Berthel, Gelegenheit, die : große Besucherzahl — fast ausschließlich Frauen und Mädchen ' — zu begrüßen, insonderheit die Vertretung der Kreisleitung (Frau Krasting, Dippoldiswalde, u. a.) und die Vortragende, Frau von Otterstädt. Daran schloß sie einige programmatische Erklärungen bezüglich der Einordnung der Frau ins Staats- und Volksganze, was die hiesige, vor zwei Jahren gebildete Frauenschaft ernstlich erstrebte, und forderte alle Frauen auf, ' an diesem löblichen Tun teilzunehmen. Ein feierlicher Appell, ! gesprochen von Kaphahn, mahnte die Frauen aller Stände, > sich die Hände zu reichen, Hilfe und Frohsinn dem bedrängten ! Volksgenossen zu bringen und alte deutsche Tugenden zu i wahren und zu üben. Durch die dann folgenden musikalischen ! Darbietungen des vollbesetzten Orchestervereins unter der exakten > Stabführung seines jetzigen Dirigenten (Sliwinski) nahm der ' Werbeabend nach und nach den Charakter eines musikkünstle rischen Erlebnisses an, bis die Rednerin, Frau v. Otterstädt, ! die Gedanken der Anwesenden zurück zum 30. Januar 1933 führte. Diese Stimmungsschilderung bildete die Einleitung zu den Ausführungen, die sie zur Ueberwindung der seelischen Krisis der Frau durch den Nationalsozialismus machte. Dazu war ein Rückblick auf die Zeit des Parlamentarismus not wendig, und die Rednerin verstand es gut, das Widerliche, aber auch das Unwahre der damaligen Propaganda gegen den Nationalsozialismus zu schildern und den Beweis zu er- bringen für das, was es gewesen ist, nämlich Verleumdung. ! Und sie zeichnete dann ein Bild von der stillen Größe einer ! Frau, wie es bei der Bewertung des Volksgenossen immer j auf den inneren Menschen, seinen Charakter ankomme. Des- ! gleichen setzte sie sich mit dem einzig wahren und erhabenen i Beruf der Frau, mit ihrer Stellung als Mutter auseinander, ! um auch hier zu zeigen, daß ein Volk, das sich gegen Gottes Naturgesetz versündigt, untergehen müsse. Die Rednerin streifte im Verlauf ihres Vortrages auch die Vorläufer der Frauen schaft, die große Frauenbewegnng, die vor allen in den Vor kriegsjahren von der bürgerlichen Welt bekämpft worden sei. Aber es sei ihr gegangen wie der deutschen Arbeiterbewegung, in der, hier wie dort, die Juden zur Führung gelangten. Die Eefühlstreue der Frau hätte allen großen Bewegungen zum Durchbruch verholfen. In ihren Schlußausführungen legte Frau von Otterstädt das Bekenntnis für die deutsche Frau ab, daß sie die Stütze der Regierung und ihrer Maßnahmen sein will. Dem beifällig ausgenommen Referat folgte noch ein Aufruf, gesprochen von Frau Fach, und das von allen gesungene Deutschlandlied. Höckendorf. Am Mittwoch nachmittag gegen 1/23 Uhr ereignete sich auf der Staatsstraße Edle Krone—Höckendorf in der Nähe der sogenannten Menzertelle ein schweres Auto- Unglück. Der hier wohnafte, verheiratete Eisendreher Arthur Weckbrodt fuhr auf seinem Fahlrade beim Ueberholen eines Milchgeschirrs gegen einen ihm entgegenkommenden Personen kraftwagen. Ec wurde gegen die Windschutzscheibe des Autos geschleudert nnd erlitt außerordentlich schwere Verletzungen, u. a. auch einen Schädelbruch. Nach Anlegen eines Notverbandes durch den sofort herbeigerusenen Arzt Dr. Meyer - hier, wurde der Schwerverletzte, der sich hatte zu seiner Arbeitsstätte be geben wollen, in die Prioatklinik von Dr. Seifert in Freital überführt. Das Auto, ein tschecho-slowakischer Personenkraft wagen, wurde nur gering beschädigt, seine 4 Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Die Schuldfrage ist noch nicht ge klärt, sie wird wohl den Verunglückten selbst treffen, der nicht Ueberholen durste, wenn die Straße nicht frei oder die Sicht behindert ist, beigetragen zum Unfall hat aber auch die Glätte auf der eisigen Straße. Vertreter aer Staats»»malischast Frei berg waren ebenfalls an der Unfalls^! e er ch e icn. Oelsa. Die hiellge Ortsgruppe der NS.-Frauenfchast hielt am Dnnmrstag abend im vi-ue» Gwibot die Ianüarver- sammlung ab. Wie die NH ,vram>>schasl imner mehr Freunde finiel. bemeßt die Tatsache, daß cu jeder Versamm lung Frauen erichemeu, die ausgenommen werden wollen. Die Führerin, F-au Lieber, erteßle. Fräulein Müller das Wort zu einem Vortrag anläßlich der Nßchsgrüu^ungsfeicr. Sie sprach über die verichiedeuen deutstten Reiche und er- klärie damit den Beant' „Drittes Reich". Dos «rite R ich wurde 843 nach der Tettung des Weireiches Karls des Großen in Verena geg ün ^'. Es be'ta"d b"? 1806, als der damalige Kaiser, besten Regierungssitz noch Wlen war, die deutsche Kaiserkrone niedcrlegtc. Das zweite Reich wurde am 18. Januar 187! mitten während des deutsch-französischen Krieges in Versailles gefügt und das dritte Reich, das na tionalsozialistische, in dem wir jetzt leben, besteht nahezu ein Jahr. Dann berichtete Frau Lieber über ihre Eindrücke und Erlebnisse bei der Teilnahme am Schulungskursus für NS- Führerinnen in Sachsenburg. Interessant waren die Schlag lichter aus dem dortigen Lebcn, das in straffer Form vor sich geht bei gesunder Lebensführung, einfacher, aber nahr hafter Beköstigung; auch die Körperpflege kam durch gym nastische Hebungen besonders zum Ausdruck. Aus den vielen verschiedenen Vorträgen, wie Vererbungslehre und Volksge sundheit, Rassenkunde, Gliederung, Sinn und Ziele der Be- wegung wußte sie Interessantes zu berichten. Dresden. Das lm Jahre 1929 erbaute Iugenderholunasheim Ottendorf bei Sebnitz, das seit März vor. Jahres leer stand, soll, wie der Freiheitskampf meldet, jetzt zu einer sächsischen BDM.- Führerinncn-Schule eingerichtet werden. Die Schule wird einge richtet für eine Belegschaft von 160 Mädels. Sebnitz. Die Blumenstadt Sebnitz beabsichtigt, im Jahr 1937 ihr Heimatfest, das bereits im Vorjahre stattfinden sollte, zu feiern. Die Vorbereitungen für die Ausgestaltung des Festes sind bereits im Gang«. In einer Sitzung des Festausschusses am Dienstagabend wurde beschlossen, sür das Heimatfest eine Frei lichtbühne zu schaffen, die auch nachher bestehen bleiben soll. Die Plahfrage ist noch nicht endgültig gelöst, dafür aber die Finanzie- rungssrage. Die Herstellung der Bühne Hal die Theakergemeinde „Thalia" Sebnitz übernommen, die durch freiwillige Spenden, Bausteine, Geldlotterien usw. die notwendigen Mittel aufbringen will. Die übrigen Vereine der Stadt haben sich zur Unterstützung des Vorhabens bereilerklärt. Chemnitz. In Hohenfichte mußte die Volksschule geschlossen werden, da 2/z der Kinder an Masern erkrankt sind.
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