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Bon gestern bis heute Zuchthaus für Sprengstossverbrecher. Das Reichsgericht verurteilte wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Vergehen gegen das Schuß waffen- und Kriegsgerätegesetz und Verbrechen gegen das Sprengstosfaesetz den Zimmermann Paul Bunke zu sechs und den Hilfsarbeiter Joseph Höll zu fünf Jahren Zuchthaus. Bei Bunke wurde überdies Aberkennung der Ehrenrechte auf 10 Jahre sowie dauernde Stellung unter Polizeiaufsicht verfügt. Die beiden jugendlichen Angeklagten, die regen Verkehr mit antifaschistischen Kreisen unterhielten, hatten in einer bei Freiburg im Breisgau gelegenen Hütte 86 aus Kanalisationsröhren selbst angefertigte Sprengkörper sowie Gewehr- und Pistolenmunition zur gegen Volk und Staat gerichteten Verwendung aufbewahrt. Der Putschversuch in Portugal. Der portugiesische Innenminister hat näher« Mitteilun gen über die letzthin aufgedeckten kommunistisch-anarchisti schen Verschwörungen gemacht. Danach wurden ganz ge naue Pläne über den beabsichtigten Umsturz gefunden. An dieser Versammlung nahmen Kommunisten. Anarchisten und Gewerkschaftler teil, von denen eine ganze Reihe verhaftet wurde. In verschiedenen Teilen des Landes ist es zu Zwischenfällen gekommen. Die Telephonverbindung zwi schen Porto und Coimbra ist durchschnitten worden: an mkl- In den betreffenden französischen Kreisen betom man. Laß Frankreich die feste Absicht habe, bis zu diesem Zeit punkt ein Abkommen zustande zu bringen. Außerdem wür den die Verhandlungen über die Regelung des Fremden verkehrs fortgesetzt werden, die Anfang dieses Jahres in Berlin begannen. Auch der Meinungsaustausch über die Scrips werde binnen kurzem wiederaufgenommen werden. In französischen Kreisen weist man im übrigen darauf hin. daß Artikel 9 des deutsch-französischen Abkommens vom 23. Februar 1928 über den deutsch-saarländischen Warenaus tausch im Falle einer Kündigung des deutsch-französischen Handelsvertrages vorsehe, daß für den deutsch-saarländischen Warenaustausch wieder die Bestimmungen des vorläufigen Abkommens vom 5. August 1926 in Kraft treten würden, die weniger günstig seien als die des Abkommens von 1928. Die französische Regierung soll beschlossen haben, alle Bemühun gen zu unternehmen.' damit das gegenwärtige Regime des deutsch-saarländischen Warenaustausches durch die Kündi gung des deutsch-französischen Handelsabkommens nicht be einträchtigt werde. Die französische Regierung wünsche den Streitfall zu lokalisieren und den Weg für Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen vorzubereiten. VerMteM AnHagen gegen das französische Eisenbahnwesen In der französischen Kammer richtete bei Besprechung des schweren Eisenbahnunglücks von Lagny der Generalbe- richters?atier des Kammcrausschusscs für öffentliche Arbeiten, Jules Moch, der als Fachmann für Eisenbahnfragen gilt, schwere Angriffe gegen das Eisenbahnwesen. Er kritisierte das Signalsystem, die Organisation und das Material. Aus dem Streckennetz der Ostbahn hätten sich in einem Jahre 270 Unfälle ereignet, von denen jeder einzelne eine Katastrophe hätte heraufbeschwören können. Er erinnerte an eine ganze Reihe von einwandfrei festgestellten Rachlässigkeiten, für die nicht der Lokomotivführer sondern die leitenden Beamten verantwortlich zu machen seien. Man habe aus Ersparnis gründen so viele Arbeiter und Angestellte entlassen, daß ein ordnungsmäßiger Betrieb überhaupt nicht mehr möglich sei. Aus einem Bericht der Chefingenieure der französischen Slaatsbahnen gehe hervor, daß die Montain-Lokomotiven, die neuerdings auch bei der Ostbahn verwendet werden, un geeignet seien. Die letzten Eisenbahnunglücke hätten sich immer mit diesen Maschinen zugelrc gen. Außerdem müßten die holzwagen durch Skahlwagen erseht werden. Zum Schluß seiner Ausführungen wies der Abgeordnete Moch auf die vollkommen unzureichende Organisation der ersten Hilfe bei dem Unglück von Lagny ^in. Der erste Rctlungs- zug sei erst zwei Stunden zwanzig Minuten nach dem Un glück eingetrosfen. Moch forderte die Verstaatlichung der Eisenbahnen mit der Begründung, daß sich der augenblick liche Uebelstand nicht nur auf eine einzige Eisenbahn sondern auf das ganze Lisenbahnsystem erstrecke. Aus dem StaoW-Sumps Ohrfeigen in der Kammer. — Zwei Duellforderungen. Paris. 19. Januar. Im Anschluß an die stürmische Aussprache in der Kam- Wr über den Fall Stavisky kam es in den Wandelgängen zu einem heftigen Zusammenstoß zwischen dem Abgeordneten Henriot und dem Unterrichtsminister De Monzie. Henriot hatte u. a. erklärt, daß Frau Stavisky vor ihrer Heirat im Jahre 1926 wegen einer Betrügerei verhaftet worden sei und daß zwei Mitglieder der augenblicklichen Re gierung, nämlich der Unterrichtsminister De Monzie und Außenminister Paul-Bonco ur, seinerzeit die Erlaub- stss erhalten hätten, sie in ihrer Gefängniszelle zu besuchen. De Monzie eilte sofort nach Bekannlwerden dieser Ent hüllungen in die Kammer, wo er mit dem Abgeordneten in gen Wandelgängen zusammenstieß. Es entspann sich ein äußerst heftiger Wortwechsel, der unweigerlich in Tatlich- kmen ausgearket wäre, wenn nicht einige Abgeordnete da zwischen getreten wären. De Monzie hak inzwischen henriot eine Duellforderung zustellen lassen. In den Wandelgängen der Kammer kam es zu einem tätlichen Angriff des Abgeordneten Lagrosilliers von her Sozialistischen Partei mit dem Abgeordneten Desire Farry, dem Direktor der nationalistischen „Libertö", we gen eines in diesem Blatt erschienenen beleidigenden Artikels gegen Lagrosilliers. Lagrosilliers verabreichte seinem Gegner eine Reihe von Ohrfeigen. Farry konnte nicht entsprechend antworten, weil sofort Ange- jttllt« der Kammer die Gegner trennten. Farry ist auch Vorsitzender der Vereinigung französischer Reserveoffiziere. Farrn hak dem sozialistischen Abgeordneten Lagrosilliers eine Duellforderung überbringen lassen. Ergehn»; der Woche Lmnlreichs Saar-BW Der Austritt Deutschlands aus dem Völkerbund und die Meldung aller mit dem Völkerbund im Zusammenhang ste henden internationalen Konferenzen hat die europäischen s Großmächte und nicht zuletzt Frankreich und England in eine ' recht unangenehme Lage gebracht. Man möchte Deutschland gern wieder an den Verhandlungstisch bringen, um es mit- , verantwortlich zu machen für alle Entscheidungen, die von j diesen internationalen Gremien ausgehen. Die Zurückzie- hung Deutschlands von der Abrüstungskonferenz, so ge- i nehm sie für ihre machtpolitischen Ziele den Franzosen auch : kam, hat den Anlaß gegeben, die Rüstungen überall zu ver stärken, weil Frankreich nun glaubt, freie Hand zu haben. In diesen Tagen trat nun der Vöikerbundsrat zusammen. Gleich in der ersten vertraulichen Sitzung wurde von Frank- i reich der von allen Seiten freudig aufgenommene Vor- s schlag gemacht, Deutschland aufzufordern, zur Besprechung der die Saarfrage betreffenden Programmpunkte in Gens zu erscheinen uni an dieser für Deutschland besonders wich tigen Aussprache teilzunehmen. Man hatte offenbar gehofft, daß die deutsche Negierung, da sie ja formell noch zwei Jahre Mitglied des Völkerbundes ist, angesichts der Wich tigkeit der Saarbesprechungen dieser Einladung folgen und damit ihren Rücktrittsbelchluh durchbrechen würde. Deustch- : land hat aber kurz und entschieden daraus verzichtet, sich in j dieses diplomatisch gespannte Netz fangen zu lassen. Es bleibt dem Genfer Parkett fern. Inzwischen Hal der Völ kerbundsrat die Mitglieder der Saarregierung für den Nest ihrer vertraglichen Lebensdauer bestätigt. Gegen diese Re- gierungskommission waren von selten der Bevölkerung des Saargebiets und auch von selten der Presse des In- und Auslandes scharfe Angriffe gerichtet worden, weil sie ihre Treuhänderpflichten aufsLröblichste verletzt und die politische Meinungsäußerung der Saarbevölkerung restlos unterdrückt hat, um der französischen Annexionspropaganda um so grö ßeren Spielraum zu geben. Mit der Wiederbestätigung der Saarregierung macht sich der Völkerbundsrat deren Unter drückungsmethoden zu eigen und unterstützt jene Maßnah men, dle Frankreichs Einfluß an der Saar stärken sollen. Aus diesem Verhalten des Völkerbundsrates lassen sich Schlüsse ziehen auf seine Einstellung in der Saarfrage über haupt. Die Saarregierung erhält freie Hand, und man wird deshalb nach den bisher gelieferten Proben von dieser Seite noch mancherlei Ueberraschungen zu erwarten haben. Spricht doch die französische Presse ganz ungeniert davon, daß der britische Präsident der Saarregierung beabsichtige, ähnlich wie seinerzeit in Oberschlesien Abstimmungs truppen ins Saargebiet zu legen. Man ist in franzö sischen politischen Kreisen auch der Meinung, daß sich die Möglichkeit biete, die Saarabstimmung, ganz gleichgültig, wie sie auch ausgeht, ähnlich auszuwerten, wie es seinerzeit bei der oberschlesischen Abstimmung geschehen ist. Unter diesen Umständen wird man mit einer weiteren Verschärfung des saarpolitischen Kampfes rechnen müssen. Frankreichs EinkreisungspoliM Die Entwicklung der Saarfratze steht in unmittelbarem Busammenbana mit der außenpolitischen Lage, wie sie sich reichen Stellen wurden Svrengkörver auf den Eisenbahnglei sen gefunden. In Parinha Grande warfen Streikende eine Bombe gegen einen Polizeiposten. Es entstand ein Hand gemenge, bei dem mehrere Personen schwer verletzt wurden. 17 Streikende wurden verhaftet. In Lissabon beschlagnahmte die Polizei 100 und in Setubal 80 schwere Bomben. Japan bank eine Flotte für Mandschukuo. Die mandschurische Regierung hat den Plan des japa nischen Admirals Pamaeto über den Bau einer mandschu rischen Flotte bestätigt. Zur Zeit wird der Bau von acht Zerstörern für die mandschurisch-sowjetrussischen Grenzge wässer in Angriff genommen. Die Zerstörer werden sämtlich in Japan gebaut. Kleiner Wettspiegel Wie aus Moskau gemeldet wird, sind auf Veranlagung des Obersten Staatsanwalts Akulow im Uralgebiet "sowie in Sibirien verschiedene Direktoren wegen schlechter Produktionsleistungen der ihnen untergeordneten Werke verhaftet worden. Sie werden in einem besonderen Verfahren abgeurteilt. Die kubanischen Eisenbahnarbeiter sind in den Streik getre ten. Die Streikenden haben versucht, ihrer Forderung durch Sa botageakte Nachdruck zu verleihen. Militär mußte eingesetzt wer den, das verschiedentlich von der Schußwaffe Gebrauch machte. Der japanische Admiral Gras Togo ist erkrankt. Sein Zustand gibt zu Besorgnissen Anlaß. Graf Togo ist 86 Jahre alt. Er war während des russisch-japanischen Krieges Oberbefehlshaber der ia- panischen Flotte. Allerlei Neuigkeiten Im Streit erstochen. In Hamburg wurde der 30jäh- rige Arbeiter Aretz in den Holstenwallanlagen mit einer Stichoerletzung im Unterleib tot aufgefunden. Als Täter konnte der 28jährige Händler Friedrich ermittelt und fest genommen werden. Er gibt die Tat zu. Nach seinen An gaben will er mit Aretz in einer Wirtschaft gezecht haben und mit ihm wegen einer Frau in Streit geraten sein, den sie dann in den Holstenwallanlagen ausgetragen hätten. wegen Untreue festgenommen. Vor einigen Tagen ist der Direktor der Altonaer Quai- und Lagerhaus-Ge sellschaft, Juech, wegen Uebergriffen in der Kassenführung seines Amtes enthoben worden. Unter dem neuen Direktor Piwitt wurde die Kassenführung einer genauen Prüfung un terzogen, wobei Unregelmäßigkeiten aufgedeckt morden sind. Drei Angestellte der Gesellschaft sind unter der Beschuldigung festgenommen worden, seit 1926 Untreue an ihrer Firma begangen zu haben. Bankier entführt. Der 36jährige Bankier Edward Bre mer in St. Paul (Minnesota), Sohn eines wohlhabenden Brauers, ist von Menschen-Räubern entführt worden. Die Verbrecher verlangen ein Lösegeld von 200 000 Dollar. Die Familie verweigert der Polizei gegenüber jede Auskunft, um das Leben des Entführten nicht in Gefahr zu bringen. j bürch Paul-Böncours deutschfeindliche Manöver gestalten ! müßte. Er hat dieser Tage im Senat eine Red« gehalten, - in der er ziemlich offen seine Genugtuung über die Stok- i kuntz der deutsch-französischen Verhandlungen zum Ausdruck ! brachte. Er hat ausdrücklich bestätigt, daß die Militärbünd nisse Frankreichs mit Po.len und der Kleinen Entente kein« Lock«rung erfahren hätten («r sprach allerdings nur von , den „Beziehungen") und erklärte ferner, daß sein Bemühen dahin gehe, den um Deutschland gezogenen Staatenblock wei ter zu verstärken. Mit besonderer Genugtuung sprach er von dem Abschluß eines Balkanpaktes, der der französischen Ein- kreisungspolltik entspricht. Den Völkerbund will er als In strument in der Versailler Form beibehalten wissen, um mit ihm den Raub zu verteidigen, den man in Versailles an Deutschland und den Mittelstaaten verübt hat. Daß Paul-Boncour das neue Deutschland nicht verstehen will, ist bei seiner ganzen Einstellung nicht verwunderlich. Für ibn darf es nur ein Deutschland geben, das sich in voller Ab- hängigkeit von Frankreich befindet. Da er das von dem Deutschland Adolf Hitlers nie und nimmer wird erwarten können, deshalb verdächtigt er es und läßt es von General Bourgois und seinesgleichen ungerügt verleumden. Deutschland beugt sich nicht Solche Methoden können Deutschland selbstverständlich nicht veranlassen, seinen gradlinigen Weg weiter zu ver folgen. Denn die Tatsache, daß die von Frankreich im Saargebiet ausgehaltenen Emigranten- und Separatisten gruppen es wagen durften, nach Genf eigene „Delegationen" zu entsenden mit dem Auftrag, Deutschlands Rechtsforderun gen zu erschüttern, zeigt nur zu deutlich, welch treibend« Kräfte in der Welt am Werke sind. Denn diese Hetzer erkennen immer mehr, daß sie niemals wieder die Mög lichkeit haben werden, ihr verbrecherisches Handwerk in Deutschland selbst auszuüben. Reichskanzler Adolf Hitler hat vor wenigen Tagen in Lenitzo einen Rückblick auf die ' Erfolge der Jahresarbeit des nationalsozialistischen Staates gegeben. Unverrückbar steht das Ziel fest: Volksgemein- schast, Arbeitsgemeinschaft, nationale Freiheit, aber auch nationale Ehre. Das soeben vom Reichskabinett verabschie dete Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit mit der Schaffung neuer Arbeitsbegriffe in Form der Betricbsge- meinschasten beseitigt den letzten Nest marxistischer Zer setzungsarbeit. Der Arbeiter, ganz gleichgültig, auf welchem Posten «r steht, tritt in ein neues Rechtsverhältnis zur Ar beit und zur Arbeitsstätte. Der Unternehmer übernimmt eine Führerrolle, die ihn gleichzeitig verantwortlich macht für das Wohlergehen seiner Gefolgschaft und für eine ge sunde Leitung seines Betriebes zum Besten von Volk und Staat. Auf den Fundamenten, wie sie im Laufe des Jah res für den Neubau des Reiches gelegt worden sind, erheben sich die gewaltigen Säulen des neuen Deutschland, die das Dach tragen, unter welchem alle deutschen Volksgenos sen Schutz, Schirm und Recht finden. Dieses Dach, das Va- j terland, versinnbildlicht das Wesen des neuen Staates, die s Volksgemeinschaft. Aus ihr erwächst die neue Kraft, die ihr i Recht verteidigt, die Freiheit erkämpft, den Frieden sichert, s Sie sollen es alle wissen da draußen, mögen sie sich auch noch ! so stark in ihren Genfer Beschlüssen fühlen: Deutschland beugt sich nicht! , Ler vierlgrößte Diamant der Welt verkauft. Der kürz lich bei Elandsfontain (Südafrika) gefundene viertgrößte Diamant der Welt, der 726 Karat wiegt, ist an Ernest Op penheimer für fast 70 000 Pfund Sterling verkauft worden. Drei Knaben erstickt Wolgast, 20. Januar. In der Guslav-Adolf-Schluchl un weit der Stadt wurden drei Knaben in einer selbstgebauten Höhle verschüttet und getötet. Drei weiteren Knaben gelang cs, sich aus der zusammengestürzten höhle zu befreien und Hilfe yerbeizuholen, die jedoch zu spät kam. Getötet wurden der zehnjährige Sohn Fritz des Händlers Schaumkessel, der 13jährige Sobn Willi des Malermeisters Goers und der 12jäyrige Sohn Bernhard des Arbeiters HIrr. Schweres Bobunglück bei Bozen Bozen, 20. Januar Bei einem Bobrennen in Tesero im Aleimstal ereignete sich ein schweres Unglück. Bei der Einfahrt ins Ziel wurde ein Bob mit sechs Personen aus der Bahn geschleudert und raste in die Zuschauermenge und den Standplatz der Rennleitung hinein. Der Leiter des Ren nens, Präsident Vanza, erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurz darauf starb. Sieben andere Zuschauer trugen mehr oder weniger schwere Verletzungen davon Gerichtssaal öü Jahre 5 Monate Freiheitsstrafen für die Rotsportler Das in Plauen tagende Sondergericht für das Land Sachsen verurteilte von den 63 Angeklagten 62 zu insgesamt 60 Jahren und 5 Monaten Freiheitsstrafen. Nur der Ange klagte Walter Friedland wurde freigesprochen. Zuchthaus strafen erhielten die Hauptangeklagten Hempel und Roth kegel in Höhe von zweieinhalb bezw- zwei Jahren. Den An geklagten war vorgeworfen worden, die Kampfgemeinschaft ür Rote Sporteinheit fortgeführt, kommunistische Druck- chriften verteilt und Greuelnachrichten verbreitet zu haben. Gedanken zum Sonntag „Ich schäme mich des Evangeliums von Christo nicht, denn es ist Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben." — Jesus Christus bringt nicht nur das Evange lium, und nicht allein verkündigt er die frohe Botschaft, er selber ist das Evangelium, in ihm ist es verkörpert. Wie er lebte und liebte, wie er kämpfte und litt, wie er starb und auferstand, sein Tun und sein Dulden, sein Reden und sein Schweigen, alles ist Evangelium, frohe Botschaft für jeden! Aber das ist das größte und wunderbarste an ihm: den Menschen liebt er in seiner Sünde und trotz seiner Sünde. In der Tat, darin besteht das Evangelium zutiefst: Sünder, Gott will dich haben! Er gibt dich nicht auf! „Wir sollen nicht verloren werden, Gott will, uns soll geholfen sein!" Das ist das Evangelium in Christo, keine kluge Lehre, son dern die gewaltigste Tat aufopfernder Liebe, das Helden-