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Frage und Antwort Gemeinnütziger Ratgeber für jedermann Bedingmige« für die Leantwortüng do» »«fragen: Ter weitaus größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da ein Abdruck aller Ant- räumlich unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Adresse des Fragestellers enthalten. Anonyme Kragen werden grMdsadlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher unseres Blattes ist, sowie als Portocrsay der Bewag dm» SO StPf. veizufugen. Für jede weitere Frage, auch desselben Fragestellers, sind gleichfalls so Rnf. mitzusenden. Ansragen, denen zu wenig Porto bcigesugt ist, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Porto ersah erstattet wird. Jni Brieskasten werden nur rein landwirl- fchaftnch« «Md unmittelbar einschlägige Kragen behandelt; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Nahmen unseres Blattes an passen, kann Auskunft leinen falls erteilt werden. Unsere Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Die Echriftleitung Frage: Verwendung von Markstamm kohl als Futter an Kühe und Schweine. Di« Blätter vom Markstammkohl habe ich bisher, nachdem er eine Stammhöhe von 1,7V w erreicht hat, an Kühe verfüttert; den Strunk habe ich feingehackt an Mutterschweine ge geben. Ich sollte nun nach Angabe meines Verwalters den Kohl aus dem Felde ab- blättern und den Strunk wachsen lassen, da er neue Blätter bilden würde. Ist das möglich? <8. St. in H. Antwort: Es ist auch hier beobachtet worden, daß die Strünke von Markstammkohl wieder ausschlagcn, wenn die Blätter entweder abgeblattet oder vom Vieh abgesressen wurden. Der Nachwuchs erreichte zwar bei weitem nicht den ersten Blattwuchs, doch kann das Ab blatten unter Umständen durchaus lohnend sein. Dieser Blattnachwuchs tritt aber nur in der warmen Jahreszeit ein, und zwar dann, wenn auch der Strunk noch im Wachsen ist. Bei ausgewachsenen Strünken — bei 1,70 m Stamm höhe dürfte ein weiteres Wachstum nicht wahr scheinlich sein — und in der kalten Jahreszeit tritt natürlich ein Ausschlagen der Blätter nicht mehr ein. Re. Frage: Welche Gefähe eignen sich am besten zum Aufbewahren von Speise- abfällen, die als Schweinefutter Verwendung finden sollen? Werden Blechgefäße nicht stark angegriffen und frühzeitig unbrauchbar? Sind Holzgesäße besser geeignet? Ev. D. in Sp. Antwort: Nach neueren Erfahrungen eignen sich für die Ausbewahrung von Küchen abfällen Holzfässer bzw. Holzbottiche am besten. Für den Transport der Abfälle benutzt man Heringsfässer, die man auf etwa 70 cm Höhe abschneidet, weil sie hierdurch handlicher werden und sich auch infolge der erweiterten Oesfnung leichter auskippen lassen. Außerdem bringt man in etwa 40 cm Höhe zwei Handgriffe -n. Um den Fässern eine größere Haltbarkeit zu geben, kann man sich für jedes drei Bänder oder Reifen aus etwa 23 mm breitem und 1 bis 1i/z mm starkem Bandeisen machen und es zusammennieten. Man treibt eins davon auf die untere und zwei auf die obere Faßhälfte fest an, wobei sich die Reifen der Faßform von selbst anpassen. Der oberste Reifen soll nach Möglichkeit dicht unter dem Faßrand sitzen und muß aus diesem Grunde vor dem Ab- schneidcn des Fasses angebracht werden, da man ihn nachher nicht mehr herüberbekommt. Für einmal gebrauchte Heringsfässer bezahlt man ungefähr 1 bis 1,30 Kitt. Sie halten min destens ebensolange wie verzinkte Blechfässer. Für größere Mengen benutzt man 800 bis 1000 Liter fassende Holzbottiche, deren Wände zwei Zoll stark sind. Bei den verzinkten Blech gesäßen, die benutzt werden, stellt sich, abgesehen von der starken Abnutzung durch das Säuern der Abfälle, nach kurzer Zeit immer ein Uebel ein, welches dauernd zu Klagen Anlaß gibt. Die genieteten a^s auch die gelöteten Böden werden an den Rändern lose und undicht, so daß dünne Abfalle durchsichern. Aus diesem Grunde und vor allen Dingen wegen des wesentlich billigeren Betriebes zieht man die Holzfässer entschieden vor. W. R. in B. Frage: Was ist bei der Aufzucht einer neun Wochen alten deutschen Dogge zu le uchten? Sind Kalbsknochen roh oder gekocht zu verabfolgen? E. Sch. in P. Antwort: Geben Sie der jungen Dna;c vorläufig noch fünf Mahlzeiten täglich. Mit drei Monaten kann die Dogge mit vier Mahl zeiten auskommen, mit neun Monaten mit drei. Wenn sie erwachsen ist, braucht sie nur zwei Mahlzeiten. Der Hauptbestandteil des Speisezettels soll unbedingt Fleisch sein, da gerade so große Rassen wie die Doggen viel kräftiges Futter zum Aufbau ihres Körpers brauchen. Außerdem geben Sie Hundekuchen, Milch, Hafergrütze mit Hammelköpfen gekocht und rohe Kaibsknochen. Sollten vom Mittag essen gekochte Knochen übrigbleiben, so können Sie natürlich auch diese füttern. Bei der Füt terung von Pferdefleisch ist Vorsicht angebracht, da die Hunde häufig Ekzem oder Durchfall bekommen und unangenehm ausdünsten. Stark gewürzte Speisen und Tunken sind zu ver meiden. Die jungen Doggen müssen natürlich viel Bewegung haben, um ihre Muskeln richtig zu entwickeln, doch dürfen sie nicht über- anstrengt werden, solange ihr Körper noch nicht gefestigt ist. Bet. Frage: Katze hat Erbrechen und Durch fall. Mein zehn Wochen altes Kätzchen frißt leit einigen Tagen nicht mehr und hat Er brechen und Durchfall. Es sitzt trübe umher und magert ab. Es sind uns jedes Jahr an dieser Krankheit alle jungen Katzen eingegangen. Was kann man dagegen tun? E. A. G. in I. Antwort: Es scheint so, als ob der Magendarmkatarrh Ihrer Kätzchen infektiöser Natur ist (Staupe!). Geben Sie dem Tierchen dreimal täglich eine halbe Lhinocarbon-Tablette. Sollte das Kätzchen aber nicht mehr zu retten sein, so müßten Sie die Lagerstätte des Kätzchens und die Futterschüssel gründlich des infizieren, bevor Sie sich wieder junge Kätzchen anschaffen, die zweckmäßig durch den Tierarzt schutzzuimpfen sind. Bet. Frage: Zwerghühnerzucht. Ich betreibe Rassehühnerzucht (Zwerghühner). Da ich nur von besten Tieren und aus ganz bestimmten Paarungen züchten, die Tiere aber außer der Zuchtzeit durcheinanderlaufen lassen will, bitte ich, folgendes zu beantworten: Wie lange dauert es, nach Isolierung der einzelnen Zucht paare bzw. Zuchtstämme, bis man mit Sicher heit annehmen kann, daß die Einwirkung anderer Hähne erlischt, die Nachkommen also wirklich aus der gewünschten Paarung stammen? Würde ich die Zuchthennen dauernd ohne Hahn halten, wie lange würde es dauern, bis »ach Hinzusetzen eines Hahnes mit befruchteten Eiern gerechnet werden kann? R. H. in K. Antwort: Unbedingte Sicherheit für die gewünschte Kreuzung erhalten Sie, wenn Sic die ersten Bruteier drei Wochen nach durch geführter Absonderung verwenden. Wenn Sie die Zuchthcnnen vor der Paarung ohne Hahn halten, so können Sie schon vier Tage, besser aber eine Woche nach dem Zusehen des Hahnes mit befruchteten Eiern rechnen. In selteneren Fällen kommt cs allerdi g- vor daß die an gepaarten Tiere längere Zer: b'snch-1, bis sie sich aneinander gewöhnen. Or. B- Frage: Wiese soll neu anqesät werden. Ich habe eine Wiese, etwa N/s Morren, die ich gern wegen schlechtem, saurem, wenigem Gras umpflügca möchte, uw sie neu anzusäen. Die Wiese soll vor etwa 30 b.s 60 Jahren ausgebrannt sein, da die vntc:« Erdschicht Moor und Torf ist. Es c oOond eine Senkung, die im Lause der Inhre ausgesüllt und fast ausgeglichen ist. Bis im vorigen Jahre war ein Teil der Wiese durch h"hen Srundwa serstand im Frühjahr und Winter mit Wasser bedeckt. D e Bodenschichten sind durch das Aunullen im allgemeinen gut (le'mbaltigcr und schwarzer Boden. D-s Gins ist Segge. Untergra- >>t nickt vvrha vcu, n. Moos. De- Grundwafier- staud i't gesunken, u rd es -st für Entwässerung gesorgt. Ich habe nun versucht, einen Teil umzupflügen, cs ist mir aber nicht recht ge lungen. Ob cs an Unkenntnis oder falschem Gerät gelegen hat, weiß ich nicht. Welche Pflugart ist wohl dazu geeignet? Wie soll ich die Neuansaat und Bearbeitung der Wicss vornehmen? A. I. in W. Antwort: Unter den beschriebenen Ver hältnissen haben Sie richtig gehandelt, indem Sie sich zum Umbruch des Wicsenstückes ent schlossen. Aber wir würden nun doch emp fehlen, ganze Arbeit zu machen und die Senkung durch weitere Auffüllung völlig auszugleichen, damit sich dort nicht die Tagwässer nach jedem Regen zusammenziehen, wodurch das neu ein- gesäte Gras schließlich aussauern würde. Ferner scheint uns noch nicht völlig sicher zu sein, ob das Stück genügend entwässert ist, so daß es auch über Winter wasserfrei bleibt. Diese Vor bedingungen sollten «rst mal sicher erfüllt sein, denn die Neueinsaat beansprucht erheblichö Mittel; sie soll viele Jahre überdauern und reiche Ernten bringen, da können die Vor bedingungen für ein gutes Gelingen nicht sorg fältig genug überlegt und erfüllt werden. Zum Stürzen der Narbe kann jeder gewöhnliche Wendepflug verwendet werden, aber es ist ein Vorschneider anzuschrauben; Borschneider und Sech sind vorher sorgfältig zu schärfen. Das Umstürzen scheint verpaßt worden zu sein, Sic müßten daher versuchen, das Stück im Früh jahr durch Eggen und Schleppen sauber zu be kommen. Um die Anlage gründlich aufs beste auszuführen, würden wir empfehlen, mit der Graseinsaat zu warten und wie folgt zu ver fahren: 1934 wird auf dem Stück Hafer ohne Dung eingesät, 12,5 bis 15 KZ je Morgen (2500 gm). 1935 folgen Kartoffeln in Stall mist; dazu werden ausgestreut je Morgen: 1 Zentner 40prozentiges Kalisalz und 2 Zentner Thomasmehl. 1936, Ende April, wird die neue Graseinsaat ausgesät, nachdem im Winter das Stück je Morgen 5 Zentner Aetzkalk erhalten hat und im April je Morgen; 1 Zentner 40pro- zentiges Kalisalz und 2 bis 3 Zentner Thomas mehl im Boden mit eingearbeitet worden sind. Eine für dortige Verhältnisse richtig zusammen gesetzte Grasmischung erfahren Sie am zuvrr- jässigsten in Ihrer Landwirtschaftsschule. Or. K. Frage: Brunuenbrebse. In meinem 2«/, m tiefen Trinkwasssrbrunnen befinden sich seit längerer Zeit kleine weiße, krebsartige Tier chen, welche beim Wasserpumpen hochgesogcn werden und auch längere Zeit sich lebend im Wasser erhalten. Ich habe seit einem Jahre eine Forelle eingesetzt, was aber dagegen nichts hilft. Die Tierchen haben eine Größe von 2 bis 5 mm. Der Brunnen ist mit Zementringen ver sehen und trägt oben ein Häuschen mit Luft löchern, die mir Gaze vernagelt sind. Es kann als, ron außer nichts in das Wasser hincin- gelang-i Ein Elasrbhrch-n mit einigen Tier chen san.t: ich mit bei. Wie kann ich die Tiere vernichten? P. K. in B. Antwort: Die cingcsandten Tiere sind sogenannte Brunncnkrebse (^sellus cuvatlcus), die in unterirdischen Höhlen und Spalten leben und von dort in Ihren Brunnen eindringen. Die Tiere sind völlig harmlos und verunreinigen das Wasser in keiner Weise. Es ist deshalb auch nicht nötig, irgend etwas dagegen zu unter nehmen. Sollte Sie das gelegentliche Auftreten der Tiere im Wasser stören, so raten wir Ihnen, den Saugkorb des in den Brunnen > tauchenden Rohres mit einem dichten Kupfer- odcr Mcjsinggeflecht (Gaze) umgeben zu lassen, ! welches ein Eindringen der Krebschen in die Wasserleitung verhindert. Or. I. X1L L-trudu-axu au Ick- LLtittleitmm. au« rukrv.» s.a, ;:> rocke« an den .V Neumann. Reudamm cvrr.Kso.»