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Kimono- ! blusen- nden iir den den usterten m häu- wei bis chältlich -ineseu- s gear- rkragen mg er- 29. Fortsetzung.) „>L>,no «re wnllw) oavon nverzeugt, vay es Geister » waren?" fragte er. ' Jutta erwiderte seinen merkwürdig forschenden Blick . mit einem kurzen Schweigen. „Ich bin natürlich ebensowenig überzeugt wie Sie selbst!" entgegnete sie dann mit einem leisen Klirren in der Stimme, wie er es noch nie von ihr gehört hatte. Dann erzählte sie, was sich in der Grotte ereignet hatte. Klaus hörte ihr mit verdunkeltem Gesicht zu. „Man hat sich einen sehr üblen Scherz mit Ihnen er laubt", sagte er, als sie mit ihrer Schilderung zu Ende war. Dann wandte er sich kurz uach dem Dicuer um, der wartend in einiger Entfernung stehengcbliebcn war. „Löschen Sie das Licht in der Grotte, Friedrich." Während der Alte der Anordnung nachkam und die Grotte wieder verschloß, trat Klaus mit Jutta langsam den Rückweg an. „Ich habe, als ich herkam, meine Kusine die Grc"r betreten sehen...", begann er wieder. Juttas Nasenflügel bebten leise. „Dann habe ich also richtig vermutet! Ihre Kusine empfahl mir vor einiger Zeit sehr angelegentlich, der Grotte einen Besuch abzustaUen, wenn ich einmal einen Blick in die Zukunst tun wollte. Das Hohnlachen sollte vermutlich die Antwort auf meine Frage an das Schicksal sein. Wenn ich an eine solche überhaupt gedacht habe..." Klaus war maßlos empört. „Es ist mir einfach unverständlich, wie ein Mensch mit gesundem Verstand auf solche Kindereien verfallen kann, die um so unverantwortlicher sind, als sie für schreckhaft veranlagte Naturen unter Umständen sehr üble Folgen haben können", sagte er, während er mit gesenktem Kopf neben ihr herging. „Es ist tatsächlich höchste Zeit, daß hier reine Luft geschaffen wird!" Jutta schwieg einen Moment mit klopfendem Herzen. Was hatten seine letzten Worte zu bedeuten? „Es ist mir ja hinreichend bekannt, daß ich die Zu neigung Ihrer Kusine nicht besitze — was übrigens durch aus auf Gegenseitigkeit beruht", gab sic nach einer Weile zur Antwort. „Unerklärlich ist es mir nur, wie sie ihren törichten Streich hat ausführen können, ohne daß ich sie bemerkt habe. Ich batte sie doch in dem nicht sehr großen Raum unbevina« lioi >,>>>?><»>' « ' Klaus reckte sich in den Schultern. „Die Erklärung ist sehr einfach", entgegnete er. „Ich muß Ihnen zum besseren Verständnis erzählen, welche Bewandtnis cs überhaupt mit der sogenannten Blauen Grotte hat, obgleich es ein nicht gerade sehr erhebendes Sjück Nagenthiner Geschichte ist, dem sie ihre Entstehung verdankt." Dann begann er zu erzählen. Einer seiner Vorfahren, Konrad von Nagenthin, hatte sich Anfang des siebzehnten Jahrhunderts dem Bund der Rosenkreuzer angeschlossen, einer religiösen Sekte, die mystischen, okkulten Studien und Uebungen huldigte. Er hatte unter sehr geheimnis vollen Umständen die ganz nach rosenkreuzerischem Ritual angelegte Blaue Grotte bauen lassen, in der die Mitglieder der Sekte zu ihren nächtlichen Geisterbeschwörungen zu- sammcnkamen. Fast in jeder Nacht saßen sie hier bei sammen und lauschten den Geisterstimmen, die aus den Wänden kamen und auf ihre Fragen Antwort gaben. In späteren Jahren hatte der Urgroßvater von Klaus dem inzwischen fast sagenhaft gewordenen Geheimnis der Grotte uachgcspürt und dabei entdeckt, daß der Bau doppelte Wände hatte. Die angeblichen und vermeintlichen Geisterstimmen waren also Lug und Trug gewesen — cs waren die Antworten gewesen, die ein Eingeweihter aus dem zwischen den beiden Wänden befindlichen Hohlraum gegeben hatte. „Von diesem Hohlraum ist auch das Lachen aus- gcgangen, das Sie gehört haben", schloß Klaus seinen Berich!, vcm a voll Interesse gelauscht hatte. „Meine Kusine leniu Vie Oertlichkeiten natürlich ganz genau und hat sich diese Kenntnis zunutze gemacht. Es tut mir außer ordentlich leid, daß Sie so erschreckt worden sind, Fräu lein Jutta. Seien Sie aber versichert, ich werde dafür sorgen, daß sich dergleichen nicht wieder ereignet, und daß Sie in Zukunft keinen Feindseligkeiten mehr ausgcscw sind." Jnttas Aufregung hatte sich inzwischen wieder gelegt. Es tat ihr unsäglich wohl, daß Klaus sich um sie sorgte und sich für sie erregte. „Der Schreck ist ja nun überstanden", erwiderte sie. „Wir wollen uns dadurch doch uicht die Stimmung ver derben lassen. Außerdem bin ich ja auch nicht ganz schuld los daran. Wenn ich — Sie gebeten hätte, mir die Grotte einmal zu zeigen, wäre mir dieser Schreck erspart ge blieben." „Demnach wären Sie bereit, eine heilsame Lehre aus dieser Geschichte zu ziehen?" fragte Klaus. Es sollte scherzhaft klingen, aber es war doch ein dunkler, warmer Unterton in seiner Stimme. Jutta schwieg mit einem leisen Lächeln. „Es dürfte sich erwiesen haben, daß es wünschenswert ist, sich mir in Zukunft ein bißchen mehr anzuvertrauen als bisher", fuhr Klaus fort. „Werden Sie das be- liorrinpn erröntpin krnita?" In Juttas Stimme war ein feines Schwingen, als sie entgegnete: „Es wird mir wohl nichts anderes übrigblciben, als mich der besseren Erkenntnis zu beugen.. " Sie hatten inzwischen das Schloß erreicht, das ganz hn Dunkeln lag. Manfred von Nagenthin hatte sich nach der Besprechung mit Klaus zur Ruhe begeben, und auch Kau Negierungsrat Cornelius hatte sich nach Lottes Ver schwinden zurückgezogen und war zu Bett gegangen. Klaus unterließ es, Licht zu machen, als sie das an die Veranda stoßende Zimmer betraten. Er wandte sich näch dem Diener um, der eben hinter ihnen eintrat. „Es ist gut, Friedrich — Sie können zu Bett gehen." Der Alte entfernte sich. Klaus und Jutta waren allein. Schatten füllten das hohe, weite Gemach. Nur ein ganz schwacher Schein, den der Mond um die Zacken der wandernden Wolkcnberge warf, rann zitternd und gleitend durch den dunklen Naum. Einen Augenblick herrschte tiefes Schweigen, das Jutta mit eiuer seltsamen, nie gekannten Spannung und Be klemmung erfüllte. Klaus staud unmittelbar vor ihr. Sie sah ihn kaum, aber sic fühlte seine Nähe, hatte sie nie mit so süßer, be seligender Schwere gefühlt wie in diesem Augenblick. Und doch glaubte sie seine klangvolle, dunkelgetönte Stimme wie aus weiter Ferne zu hören, als er jetzt begann: „Sie haben sich heute uun einmal den Geistern ver schrieben, Fräulein Jutta — lassen wir es dabei, lassen Sie uns gemeinsam einmal fragen, was sie uns zu sagen haben. Ich hoffe, daß cs gute Geister sind, die uns auch etwas Gutes tüudcn werden. Haben Sie wirklich nie ge wünscht, zu wissen, was die Zukunft bringen wird?" Jutta rührte sich nicht, aber ihr Herz begann mit einem Male zu schlagen wie eine tönende Glocke. Ihr war, als stände sie mitten in einem unendlich weiten und schwan kenden Naum. Es dauerte eine Weile, bis sic antwortete: ,Wer möchte das nicht wissen...!" „Ja, wer möchte das nicht wissen! Wenn ich nun aber oarauf verzichte, noch länger danach zu forschen — wenn ich mir nun einfach nehme, was ich von der Zukunft schon seit langem ersehne, Jutta?" Er tastete nach ihren Händen und zog sie zu sich heran. Ein Rauschen und Brausen schien plötzlich das Zimmer zu erfüllen. Jutta fühlte es mit fast schmerzhafter Süße über sich hinstürmen. „Jutta!" klang es aus dem Rauschen und Brausen verlangend an ihr Ohr. Da war es ihr, als ob ihr eine unwiderstehliche Welle des Glücks entgegenströmte, als ob sic hincingleiten müßte in diese rauscbende und bcrausckendc Welle.