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Ablage der Eier besinn,»?, »>,« Der Führer zum Rottreuztage Reichskanzler Adolf Hitler hat dem Deutschen Roten Kreuz zum Rotkreuztag am 9./10. Juni das folgende Be grüßungswort übermittelt: „Ich entbiete dem Deutschen Roten kreuz am Rolkreuz- tage meine Grüße. Seine vorbildliche Organisation, die un erschrockene Hilfsbereitschaft seiner Sanilätsmänner und die wohltuende Pflege seiner Schwestern habe ich während des Krieges selbst kennengelernt. Ich bin überzeugt, daß das Deutsche Role kreuz auch weiterhin die ihm zugewiesenen Aufgaben in Treue gegen Volk und Staal erfüllen wird." Berlin, zum 10. Juni 1934. Adolf Hitler. Aus Anlaß des Rot-Kreuztages hielt der Staatssekre tär im Reichsinnenministerium, Pfundtner, eine Rund funk-Ansprache an das deutsche Volk. Er überbrachte dem Deutschen Roten Kreuz, die Grüße der Reichsregierung. Das Deutsche Rote KrÄiz, so erklärte er, das in diesem Fahre aus eine siebzigjäh-ige Geschichte zurückblicken könne. )abe die hohe Tradition seines Hilfsmerkes in Krieg und Frieden als kostbare Verpflichtung für Gegenwart und Zukunft mit verjüngter Kraft hineingestellt in den neuen nationalsozialistischen Staat Adolf Hitlers. Der Staats- «ekrelär appellierte an alle Volksgenossen, am Sonntag das iläserne Abzeichen zu tragen, das den Heimarbeitern des khüringer Waldes durch Wochen der Vorbereitung Arbeit md Verdienst gegeben habe, in dem Bewußtsein, damit euch zu seinem Teil der Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes tür Volk und Staat zu dienen. Ein Mcherheikoertrag? Verhandlungen zwischen kleiner Entente und Rußland. Prag, 8. Juni. In Genf sanden nach einer tschechoslowakischen Mel dung Beratungen der Vertreter der drei Staaten der klei nen Entente — der Minister Titulescu, Jestilsch und Dr. Benesch — mit dem Vertreter Sowsetrußlands, dem Volks kommissar sür Aeuheres Litwinow, statt. Den Hauptgegen stand dieser Beratung bildete die Frage der Herstellung nor maler diplomatischer Beziehungen der Staaten der kleinen Entente zu Sowjetrutzland, und zwar im Hinblick auf die plötzliche neue politische Entwicklung und die Ereignisse in Europa, hauptsächlich aber im Hinblick auf die Verhandlun gen über einen regionalen Oslsicherheitspakt. Zu diesen Beratungen gaben auch die Verhandlungen über einen möglichen Eintritt Sowsetrußlands in den Völ kerbund Veranlassung. Die Ergebnisse dieser Beratungen werben in einigen Tagen bekanntgegeben werden. Dr. Goebbels spricht in Bremen Der Besuch des Reichspropagandaministers Dr. Goeb bels am Freitag in Bremen hatte die ganze Stadt auf die Beine gebracht. Um 5 Uhr nachmittags schlossen alle Ge schäfte, und in langen Zügen bewegten sich die Gefolgschaften nach dem Weser-Stadion, wo etwa 150 000 Bremer zusam- menaekommen waren. In seinen eineinhalbstündigen Ausführungen sagte der Mimster u. a.: Nur an Hand dessen, was die nationalso zialistische Regierung bei ihrer Machtübernahme am 30. Ia- nuar 1933 vorgefunoen, und dessen, was sie daraus gemacht habe, könne man die Erfolge erkennen, die in den vergan genen vierzehn Monaten erzielt worden seien. Wohl sind wir uns darüber klar, daß noch heute eine Reihe von Pro- ungelöst geblieben sind, wir wissen aber auch, daß Rom nicht an einem einzigen Tag gebaut wurde. Wir deutsche Arbeiter das niedrige Lohnniveau überstehen wird, denn ihm wird es lieber sein, in einew Regime zu arbeiten, das auf Ehrlichkeit und nicht auf Illu- Nonen aufgebaut st. W>r sagen die Wahrheit, sowohl dem Arbeiter, daß er sich solange bescheiden muß, bis der letzte Mann seinen Platz an der Maschine gefunden hat als auch Beilage zur „Weißeritz-Meitung" Sonnabend, am 9. Juni ^934 100. Jahrgang Nr. 132 u aller mahme Flottenübungen bei növern werden 221 1... , . . .,, ser, die Negierung und Vertreter der ausländischen Machte werden den Hebungen beiwohnen. Der in Wien in hast bekindliche ehenmlige sozialdemokratische Landtagsabgeordnete Rudolf Posch hat aus bisher unbekannten Gründen Selbstmord durch Erhängen verübt. Durch eine Verordnung des Ministerrats ist die A Getreidesorten aus Bulgarien untersagt worden. Die wird begründet mit der anhaltenden Trockenheit, durch die das Ge- ireide sehr gelitten hat. Augenblicklich hat Bulgarien unter einer starken Hitzewelle zu leiden. Das Thermometer ist bis 40 Grad Celsius gestiegen. Wie der „Temps" berichtet, ist der Probealarm des Pariser Luftschutzes, der sür Sonnabend, den S. Juni geplant war, ver- choben worden, da die großen Sirenen, die dabei benutzt werden sollten, nicht in Ordnung seien. In der Stadt Tsinansu hat ein Unbekannter in ein japanisches Geschäft eine Bombe geworfen. Der Inhaber des Geschäftes wurde getötet und zwei weitere Personen verletzt. Die Polizei behauptet, das Attentat gehe von einer chinesischen nationalen Organisation aus, die den japanischen handel in China bekämpft. Der stellvertretende Ches des japanischen Admiralstabes, Ad miral Kono, teilte der Presse mit, daß Anfang August große - Yokohama stattfinden werden. An den Ma- Kriegsschifsseinheiten beteiligt sein. Der Kai- Kurze Notizen Der belgische König hat den bisherigen Ministerpräsi- »enten Graf t>« Brocqueville mit der Neubildung des Ka- Ünetts beauftragt. Wie verlautet, ist in den nächsten Tagen ein Beschluß »er polnischen Regierung zu erwarten, daß die am 5. Ium . in Amerika fällige KriegsschuDenrate Polens nicht ent- üchtet werden wird. _ Es geht vorwärts Abnahme der Erwerbslosigkeit im Mai um weitere 80000 3m Mat ist, wie die Reichsanstalt für Arbeitsvermitt- ung und Arbeitslosenversicherung berichtet, die Zahl der von »en Arbeitsämtern betreuten Arbeitslosen welker um rund w 000 zurückgegangen. Am 31. Mai wurden rund 2 525 000 llrbeilslose bei den Arbeitsämtern gezählt gegen 5 039 000 m gleichen Zeiträume des Vorjahres. Die Vorjahrszahl ist Uso um fast 50 v. H. unterschritten. Der Rückgang der Arbeitslosenzahl ist um so beacht- icher, weil gleichzeitig durch Einschränkung der Notstands- »rbeiten 100 000 Notstandsarbeiter zur Entlassung gekommen ind. Ohne diesen Abbau der Notstandsarbeiter wäre die ilrbeitslosenzahl auch im vergangenen Monat um über M000 gefallen, da außer den Notstandsarbeitern selbst luch noch Stammarbeiter, die mit ihnen zusammen beschüf-. ägt waren, zur Entlassung gekommen sind. Diese Einschrän kung der Notstandsarbeiten war planmäßig, weil nach dem rrreichten hohen Beschäftigungsstand besonders im Hoch- md Tiefbau der ländlichen Bezirke der Kampf vor allem legen die großstädtischen Zentren der Arbeitslosigkeit geführt verden muß. Während durch die Einschränkung der Not- tandsarbeiten die Landesarbeitsamtsbezirke mit hervorra- l«nd ländlicher Struktur einen gleichbteibenden Stan- oder »ereinzelt eine geringe Zunahme der Arbeitslosigkeit hatten, rat in den großstädtischen Landesarbeitsamtsbezirken eine veitere Auflockerung Ler Arbeitslosigkeit ein; so hatte Berlin üne im Rahmen des Gesamtrückganges von 80000 erheb liche Abnahme von 22 000; ein erster Erfolg der Berliner klrbeitsschlacht! Von den Unterstützungseinrichtungen wurden vor allem »ie Krisenfürsorg« und die öffentliche Fürsorge im Berichts- monat weiter entlastet, und Mar ging die Zahl -er Haupt interstützungempfänger der Krisenfürsorge um rund 19 000 sStanL am 31. Mai 1934 rund 822 000) und die Zahl der rrbeitslosen anerkannten Wohlfahrtserwerbslosen um rund >0 000 (Stand am 31. Mai 1934 833 000) zurück. - Di« Zahl »er Hauptunterstützungsempfänger in der versicherungsmäßi- zen Arbeitslosen-Unterstützung stieg um 13 000 bei rund :32 000. Die Gesamtentlastung aller drei Unterstützungsein- cichtungen beträgt im Berichtsmonat rund 56 000. Bei Naßnahmen, an deren Finanzierung die Reichsanstalt beteiligt ist, werden noch 502 000 Volksgenossen als Not- itandsarbeiter beschäftigt. Reue deutsche Postraketeaversuche. Zu den Reformmaßnahmen auf dem Gebiet der So zialversicherung, Lie kürzlich durch eine weitere Vereinfa chungsverordnung ergänzt worden sind, nimmt Ministerial rat Dr. Zschimmer vom Reichsarbeitsministerium in be merkenswerten Ausführungen Stellung. Er weist darauf hin. Laß nach Abschluß der Beratungen der Sachverständi gen auch auf dem Gebiet der Umorganisation der Sozialver sicherung das Gesetzgebungswerk demnächst beginnen werde. Mit dem Plan für ein Rahmengesetz werde sich das Reichska binett bald zu befassen haben; weitere Gesetze und Ver ordnungen würden folgen müssen, um die reibungslose Umstellung der Organisation sicherzustellen. Di« Umstellung habe zu große Ausmaße, als daß sie mit einem einzigen Gesetz ohne.Zwischenetappen durchgeführt werden könnte. dem Unternehmer, daß er genau so wie der Arbeiter Opfer bringen mutz. Das ganze Volk muß einsehen lernen, daß auch Revolution eine Art von Krieg bedeutet. In dem Au genblick, in dem der eine opfert und der andere sich berei chert, haben wir diesen Krieg schon verloren. Die Regierung muß, wenn die Not des Landes es erfordert, ein hartes und, erbarmungsloses Regiment führen. An der Spitze des Rei ches stehen Männer, die nur den Ehrgeiz kennen, zu arbeiten für das Volk und Erfolge zu erkämpfen für die Nation. Dr Goebbels schloß mit einem Treuegelöbnis und einem drei fachen Sieg-Heil auf den Führer. Es wird dann mit der Beweisaufnahme beaon- - »en. Erster Zeuge ist Polizeioberst Valetta, der Vorgesetzte »er ermordeten Polizeioffiziere. Der Zeuge Valetta bezeichnet Hauptmann Lenk als pflichttreuen Beamten, der bei der Kommun« sehr unbeliebt war, well er sehr energisch vorging. von gestern bis heute )eulsche Siedlungs-Ausstellung München 1934 Am heutigen Sonnabend wird die Deutsche Siedlungs- lusstellung München 1934 gleichzeitig mit der Ausstellung Die Straße" ihre Pforten öffnen. Nur die Eröffnung der Südlichen Siedlungsstadt bei Ramersdorf muß noch kurze Zeit aufgejchoben werden; auch hier sind die Arbeiten be- eits sehr weit fortgeschritten. Dagegen wird die große tzartenichau in Ramersdorf, die sich unmittelbar neben der Drei Opfer eines Brandes Uelzen, 9. Juni. In der Rächt hat sich Hier ein schweres Brandunglück ereignet, dem drei Menschenleben zum Opfer gefallen sind, und zwar kamen bei einem Dachstuhlbrand eine Frau und ihre beiden Kinder in den Flammen um Umbau der Sozialversicherung Ab 1936 funktionieren der neuen Organisation unMijcyrn wero« auch noch di« Maze oer Sanierung oer knappschaftlichen Versicherung und Ler Vereinfachung des Prozeßverfahrens in Ler Sozialversicherung zu lösen sein. Der gesamte Umbau müsse ohne Ueberstürzung erfolgen. Man werde etwa damit rechnen können, daß er bis Ende nächsten Jahres durchgeführt, und daß die neuen Stellen mit dem Anfang des Jahres 1936 ihre Arbeit beginnen. Bis dahin würden auch die in der Zwischenzeit zu erwar tenden weiteren Gesetze und Verordnungen in die Reichs versicherungsordnung eingebaut sein, so daß dann zugleich mit dem Abschluß der llmorganisation in Fortsetzung der letzten Verordnung vom 17. Mai auch ein neues, einheitliches und übersichtliches, volkstümliches Sozialversicherungsrecht geschaffen sein werde. Siedlung befindet, bereits am heutigen Sonnabend ebenso oie die Hallen-Ausstellung eröffnet werden. Marxisten stören eine Faschistenversammlung in London. Die zweite Massenversammlung der englischen Fa- chistenpartei des Sir Oswald Mosley fand in der Messe lalle im Londoner Stadtteil Olympia statt. Das 15 000 Menschen fassende Gebäude war bis auf den letzten Platz ge- Mt. Während die letzte Massenversammlung in der Al- iert-Halle völlig ruhig verlaufen war, kam es diesmal zu chweren kommunistischen Störungen. Bereits vor Be sinn der Versammlung versuchten organisierte Marxisten, »ie Teilnehmer am Betreten der Halle zu verhindern. Wäh- cend der Versammlung selbst kam es öfter zu lauten Zwi- chenrufen von Marxisten, so Laß Sir Oswald Mosley wie- »erholt seine Rede mehrere Minuten lang unterbrechen mußte. Die glänzend organisierte Schutzstaffel der Faschu sten setzte aber Lie Störenfriede, Lie teilweise in Lie eiserne Oachkonstruktion der Halle geklettert waren, sofort an die frische Luft. Gegen Schluß der Veranstaltung wurden meh rere Fenster des Glasdaches durch Steinwürfe von außen zertrümmert. Sieben Personen wurden verletzt, 23 ver- Zei Brighton in England unternahm der deutsche Raketen- vnstrukteur Gerhard Zucker mit seiner neuen Postrakete versuche. Die Rakete ließ er, mit 1200 Briefen gefüllt, auf- i teigen. Zucker glaubt, daß seine Erfindung für einen regel- ' näßigen Postraketenflugdienft über den Kanal geeignet sei. Der Mord am Mlowplatz Wie die beiden Offiziere sielen. In der Verhandlung des Bülow-Platzprozejjes wegen »er Ermordung der Polizeihauptleute Anlauf und Lenk stellte der Verteidiger des Angeklagten Kuntz einen Beweis- rntrag, in welchem u. a. der frühere Reichstagsabgeordnete Ühälmann als Zeuge benannt wird. Thälmann oll Bekundungen darüber machen, daß der Angeklagte f Kuntz niemals irgendwelche illegale Funktionen in der Par tei ausgeübt hat. Ferner soll Thälmann sich darüber äußern, »aß die Parteileitung grundsätzlich den Individualterror verworfen habe. Der Angeklagte Kuntz macht« dann selbst längere Aus- j führungen, in denen er behauptete, im Karl-Üiebknecht-Haus ! -ätten nach einer ausdrücklichen Anweisung der Parteilei- , :ung keinerlei Waffen vorhanden sein dürfen. Er, Kuntz, Me weder die Absicht gehabt, die Polizeihauptleute zu er- f morden, noch habe er von diesem Plan irgendwelche Kennt- ms gehabt. Demgegenüber hält der Angeklagte Klause seine frühere belastende Aussage aufrecht.