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Mage und Antwort Gemeinnütziger Ratgeber für jedermann Wedk>am>ge« für die veantmortnns dm» Anfragen: Der weitaus größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da ein Abdruck aller Antworten rimnltch unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue Anschrift des Fragestellers enthalten. Anonyme Fragen werden grnndsnhlich nicht beantwortet. Außerdem ist jeder Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher dieser Beilage ist, sowie als Portoersatz der vcirag von so Rpf. beijufügen. Für jede weiter« Frage, auch desselben Fragestellers, sind gleichfalls so Rpf. initzusendcn. Anfragen, denen zu wenig Porto beigefügt ist, werden zurückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Portoersatz erstattet ist. Im Briefkasten dieser landwirtschaftlichen Beilage können nur rein landwirtschaftliche mrd unmittelbar einschlägige Frage« behandelt werden; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Nahmen dieser Beilage anpassen, wird Auskunft keinesfalls erteilt. Lie Ratschläge-geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Die Schristleitung Frage: Rotklee an Milchkühe. Meine Kühe werden seit 14 Tagen mit Rotklee und Rüben gefüttert. Vorher bekamen sie anstatt Rotklee Heu. Seit der Rotklee-Fütterung wird die Milch nicht mehr dick, auch ist die Butterausbeute zurückgegangen. Mir ist dieses zu «cklären? 2st Rotklee kein geeignetes Futtel für Kühe? E. P. in Kl. Antwort: Rotklee ist ein ganz aus- gezeichnetes Futtermittel für Kühe, besonders für Milchkühe. Sie machen bei der Fütterung den großen Fehler, daß Sie Rotklee zusammen mit Rüden verfüttern. Rptklee enthält 83 v. 5). Wasser und der Wassergehalt der Ruben be trügt etwa 88 o. H. Ihre Fütterung ist mithin viel zu wässerig und Sir können sich nicht dar über wundern, daß bei dieser eine sehr dünne Milch entsteht, die schwer dick wird und nur eine geringe Dutterausbeute ermöglicht. Hören Sie sofort mit der Verfüttcrung von Rüben auf und geben Sie dafür Heu. Verabreichen Sie sodann noch einige Pfund von einem Krastfuttergemisch, bestehend aus drei Teilen Weizrnklcie und zivci Teilen Oelkuche», so wird die Milch von Ihren Kühen sehr bald eine völlig einwandfreie Beschaffenheit an nehmen. vr. Bn. Frage: Hynb leidet an Ohrenzwang. Bek und nach dem Bellen schüttelt mein Airedale- Rüde-immer kräftig mit dem Kopf, so daß der Behang nur so umherfliegt. Am Rande der rechten Ohrmuschel befinden sich kleine Knötchen, die die Ursache des Schüttelns sein sollen. Kenner behaupten, es handle sich um den „Ohrwurm". Wie kann ich den Rüden von diesem Leiden befreien? L. S. inQ. Antwort: Das im Volksmunde „Ohr- wurm" ««nannte Leiden hat mit Würmern nicht das geringste zu tun. Ihr Rüde leidet jeden falls an „Ohrenzwang", einer Entzündung des äußeren GrhSrganges. Durch Juckreiz in dem betreffenden Ohr wird der Hund zum heftigen Schütteln veranlaßt. Dabei platzen dann am Ohrmuschelrande kleine Aederchen; die aus tretenden Blutstropfen trocknen dann zu kleinen Borken ein, die nun ihrerseits Juckreiz ver ursachen. Sie müssen daher erst den inneren „Ohrwurm" beseitigen durch Ausspülen des Ge- hörganges mit Zprozentiger Wasserstoffsupcr- oryd-LSsung. Im Ohr verbleibende Reste der Flüssigkeit sind durch Mullbäuschchen, die Sie an einem Holzstäbchen befestigt haben, vorsichtig zu entfernen. Zum Schutz der Ohrmuschel ist eine Ohrenkappe oder ein Strumpf fest an- zulegen. Det. Frage: Hündin hat Juckreiz im Ohr. Meine vierjährige Barzoi-Hündin hat im Ohr starken Juckreiz. Das weiche Ohrenschmalz hat einen üblen Geruch. Die Innenseite der Ohrmuschel ist gerötet und mit Schuppen de- deckt. Was kann ich dagegen tun? Z. N. in Z. Antwort: Spülen Sie das erkrankte Ohr mit einer dreiprozentigen lauwarmen Wasseo- stoffsuperoxyd-Lösung aus und massieren Sie dabei sanft den Ohrgrund ein paar Minuten. Dantz halten Sie den Kopf der Hündin schief, damit die überschäumende Flüssigkeit gut ab- läufcn kann. Zurllckbleibende Reste der Flüssig keit sind mit Mulltupfern, die Sie an einem tzolzstäbchen befestigen, vorsichtig aufzusaugen. Diese Behandlung nehmen Sie täglich zwei- bis dreimal vor, bis Besserung erfolgt. Det. Frage: Kalkstickstoffdimger. Mir wurde zur Kopfdüngung außer geöltem Kaekstickstoff PerlkaMickstoff angeboten und warm emp fohlen. Was ist das für eine Handelsmarke? Sind beide Kälkstickstoffdünger in ihrer Wir- kpng gleHwertig? S. tz.in L. Antwort: Auf dem Düngermarkte werden zur Zeit drei Handelsmarken angeboten, und zwar: 1. Kalkstickstoff stäubend, 2. Kalk stickstoff geölt und 3. Perlkalkstickstoff, der auch wohl gekörnter Kalkstickstoff genannt wird. Jeder, der einmal mit dem Ausstreuen von Kalkstickstoff zu tun gehabt hat, weiß, daß durch fein starkes Stäuben alles Hantieren mit diesem Kunstdünger eine für Menschen und Zugtiere höchst unangenehme Arbeit ist. Um dieses zu beseitigen, wurde von der Technik der geölte Kalkstickstosf geschaffen. Das be deutete einen Fortschritt, aber ganz beseitigt war das Stäuben leider nicht, nur eingeschränkt. Jetzt - bieten die Düngerfabriksn, seit etwa einem Jahr, den Perikalkstickstoff an, der praktisch staubfrei ist und der sich zugleich durch seine gleichartige Körnung sowohl mit Lem Düngerstreuer wie mit der Hand auss gleich mäßigste ausstreuen lassen soll. Für alle drei Handelsmarken ist durch ausgedehnte Versuche nachgewiesen worden, Laß sie eine gleiche Diingewirkung besitzen. Für den Gebrauch des Perlkalkstickstoffs merke man, daß er nicht wie der geölte Kalkstickstoft zum Zweck der Arbcitsersparnis vor Lem Ausstreuen mit Thomasmehl und Kalisalzen gemischt werden sollte, denn durch das Zusammenmischen ver liert er seine Periform und die Fertigmischung aller drei Düngemittel stäubt dann ärger als der alte, geölte Kalkstimstoff. Man ist daher genötigt, den Pcrlkalkstickstoff sür sich in einem Gang und in einem zweiten die Thomas- mehl-Kalimischung auszustreuen. Or. E. Frage: Ackersaudistel. Seit einigen Jahren habe ich in meinem Garten Las beiliegende Un kraut. Trotz allem Jäten kommt dasselbe immer wieder durch. Um was für eine Pflanze handelt cs sich hier? Wie kann man dieses Unkraut vollständig beseitigen? Das Land ist jetzt schon bestellt. Läßt sich das Unkraut in diesem Jahre noch beseitigen, ohne den be stellten Acker zu beschädigen? tz. K. in 5). Antwort: Die eingeschicktcn Unkraut- pslanzcn sink die Frühjahrs-Laubsprosse der Ackersaudistel (8onckus arvensis). In großen Massen findet man dieses Unkraut auf frischen Lehm- und Aueböden und kultiviertem Moor. Ueberall, wo die Ackersaudistel gedeiht, wird sic zur schwer zu bekämpfenden Landplage, da sie eine unheimliche Vermehrungsfähigkeit besitzt. Einmal abgehackt bilden schon junge Pflänzchen schnell ein weitverzweigtes Wurzelnetz aus, von dem bereits die kleinsten Stückchen dicht mit Brutknospcn besetzt sind. Vom Mlltterstock abgetrennt, treibt jede Brutknospe schnell zu einer neuen Pflanze aus. Jede Bodenbearbei tung, wie Stoppelstürzcn, Pflügen oder Hacken, trügt daher nur zur üppigen Vermehrung dieses Unkrautes bei. Oberirdisch aber kann jede Pflanze außerdem Hunderte von Samen aus bilden, die mit Flugeinrichtung sHaarkrone) versehen sind, so daß der Wind sie stundenweit übers Land verbreiten kann. Ist man daher in der Eindämmung der Wurzelschößlinge er- solgreich gewesen, trägt der Wind sofort neuen Zuzug herbei. Bekämpfen läßt sich die Ackcr- saudistel in folgender Weise. I. Durch Ent wässerung der verseuchten Felder. Man beob achte einmal: Die Ackersaudistcl gedeiht auf einem Acker nur auf den feuchten Stellen; frische Ansamung auf trocknen Stellen ver schwindet schnell wieder. 2. Durch Schwarz- hrach« mit geeigneter Bearbeitung und naci>- folgcndcr Ansaat von Buchweizen. 3. Auf kleinen Flüchen im Garten läßt sich die Ver nichtung der AckcrsauLislel im Herbst, nach der Aberntung Ler Früchte, durch Ucbersprengen Les Bodens mit einer Lösung chlorsauren Natriums erreichen. Man macht sich eine fünfprozcntige Lösung (1 kg Salz auf 20 Liter Wasser) und überbraust das Gartenland so, daß auf 1 gm — I Liter Lösung fällt. Der Boden muß bei der Behandlung feucht sein; trockncr Boden ist vorher reichlich mit Wasser zu durchfeuchten. Beste Anwendungszcit etwa Oktober. Man läßt das behandelte Gartenland zwei bis drei Wochen unberührt liegen; darauf kann um gegraben werden. Bis zum Frühjahr hat sich der Boden wieder entgiftet; er wird nun wie üblich bepflanzt. vr. E. Frage: Grasansaat. Welche Grasansaat ist zu empfehlen für einen humosen Sandboden mit einem Grundwasserstand von etwa 1,80 m? Da- Gras ist zur Hcubereitung bestimmt. Das Heu sollen Pscrde erhalten. Bislang ist das Lana mit Gras und Luzernesaat bestellt ge wesen. Es wurde alle drei bis vier Jahre neu gepflügt und angejät. W. R. in C. Antwort: Für den betreffenden Acker kommen auf cin Viertelhcktar in Frage: Knaul gras 3,5 Pfund. Glatthaser 4,5 Pfund, Wiesen schwingel 3,0 Pfund, grnnnenlose Trespe 4,0 Pfund, Wiesenrispe 3,5 Pfund, Goldhafer 0,5 Pfund, Hornschotenklee 3,5 Pfund. Weißklce 1.5 Pfund. Die Saaten sind möglichst in ein heimischer Herkunft zu kaufen. T. Frage: Dickmaulrüßler als Erdbeerschäd- liug. Eingesnndter Käfer frißt mir die Erd beeren glatt weg. geht sogar an die Rhabarber,- stauben. Der Käser hat sich erst in den letzten Tagen bemerkbar gemacht. An manchen Stauden sitzen bis 20 Käfer. An den anderen Pflanzen habe ich den Käfer noch nicht bemerkt. Wie Kann ich ihn bekämpfen? E. P. in M. Antwort: Ihre Erdbeeren werden von dem Dickmaulrllßlcr, einem Rüsselkäfer, wie der Name schon sagt, befallen, Lessen Larven sich wie die Engerlinge von Pslanzenwurzeln ernähren, während die Käfer am Blattgrün zahlreicher Pflanzen fressen. Der Fraß der Käser findet nur nachts statt. Am Tage ver kriechen sie sich unter Erdklumpen, am Boden liegenden Blättern und dergleichen. Zur Be kämpfung nutzt man diese Eigenart aus und legt unter oder zwischen die befallenen Pflan zen Büschel von grünem Laub aus, die von Len Käfern als Versteck aufgesucht werden. Am Morgen sucht man diese Büschel sowie die auf dem Boden aufliegenden Erdbeerblättrr nach den Käfern ab und tötet sie. Guten Er folg wird auch das Eintreiben von Zwerg hühnern in die Erdbeerbeete haben, die vor her mit niedrigem Maschendraht umgeben wer den. Die Zwerghühner suchen außerdem die oft sehr gefährlichen Erdbccrblütenstecher sorgfältig von den Pflanzen ab. Ur. 2. Frage: Wie entferne ich Feldwanzen auf einem Friedhof? Der Grabhügel ist ein Jahr alt; rundherum sind alte Gräber, die von Viesen Küfern wimmeln. 2ch kann die Käfer von meinem Hügel nicht fernhalten, aus- gcstreutes Salz hat nicht geholfen. Was soll ich tun? E. L. in B. Antwort: Wenn die sogenannten Fcld- wanzcn aus Lem Friedhöfe weit verbreitet sind, müßten sie eigentlich aus ailen Gräbern be seitigt werken. Man kann Las unter Umständen erreichen, indem man Kinder die Tiere wieder holt sammeln läßt. Ein wirksamer Schutz nur des einen Grabes ist nicht leicht zu erreichen. Man kann in solchen Fällen das Grab mit Papicrstreifen oder auch schmalen Holzlatten umlegen und diese wiederholt mit Raupenleim bestreichen. Die hinzukriechcnden Tiere werden Len Leim nicht passieren können. Schfd. NN« Nnleudnnaea an die NLrikNtltuna. auch Nnirace». lind .u ricktc» an den Verlas 3. Reumann, Reudamm (B«j.As».)