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aff'" LxpEm», Druck und B«rl«g von «. M. Gärt«« tu «chnerbstrtz. j Dienstag, 25. Decbr. 1894. Pret^itttelME Bekanntmachung, Morgenstern, Brgrmstr. 2 --^1 - JahrHaW Heil'ge Nacht mit tausend Kerzen Steigst du feierlich herauf; O so geh' in unsern Herzen, Stern des LebenS, geh' unS auf! Schau, im Himmel und auf Erden Glänzt der Liebe Rosenschein: Friede soll's noch einmal werden Und die Liebe Kbn'gin sein. Zur Bornahme der Wahl von Abgeordneten der Hvchstbesteuerten zur Bezirks- ersammlung an Stelle der verstorbenen Herren Commerzienrath Breitfeld, Erla und Fabrikbesitzer Kircheis, Bitter pp. in Zelle ist der 18. Januar 18VS »stimmt worden. Di« Wahl findet in der Zeit von S bis 4 Uhr Nachmittags n BerhaudlungSsaale der unterzeichneten Behörde statt und wird die Abstimmung um '.4 Uhr geschlossen. Schwarzenberg, am 18. December 18S4. Königliche Amtshauptmarmschaft. Frhr. von Wirsing. Heil'ge Nacht, auf EngelSschwingen Nah'st du leise dich der Welt, Und die Glocken hör' ich klingen, Und die Fenster find erhellt, Selbst die Hütte trieft von Segen, Und der Kinder froher Dank Jauchzt dem Himmelskind entgegen, Und ihr Stammeln wird Gesang. Mit der Füll« süßer Lieder, Mit dem Glanz um Thal und Höh'n, Heil'ge Nacht, so kehrst du wieder, Wie die Welt dich einst geseh'n, Da die Palmen lauter rauschten, Und, versenkt in Dämmerung, Erd' und Himmel Worte tauschten, Worte der Verkündigung: Wunsch, daß, wenn der Wrihnachtsgruß an ihr Ohr klingt, er ihr Inneres treffe und sie empfänglich mache für daS alljährlich sich erneuende Wunder der Weihnachtszeit. Hoffen wir, daß von Jenen, die mit düsterem Blick an den Weihnachtstisch treten, gar Manchem sich, hort daS Auge aufhelle im Strahlenglanze des Christbäumes, und auch sie die Stimmung finden für den Frieden auf Erden. In diesem Wunsche und in dieser Hoffnung rufen wir allen unseren Freunden zu: Fröhliche Weihnacht! Da, mit Purpur übergossen, Aufgethan von Gottes Hand, Alle Himmel sich erschlossen, Glänzend über Meer und Land; Da, den Frieden zu verkünden Sich der Engel niederschwang, Auf den Höhe«, in den Gründen Die Verheißung widerklang. Gar mancher ist durch Noth und Sorge so hart bedrängt daß ihm auch am Weihnachtstage der Glaube an den Frieden auf Erden nicht leuchtet, und glaubt keine Hoffnung tragen zu dürfen auf Besserung seines Schicksals. Diesen unser Mitleid und nicht nur das, sondern vor Allem auch unsere Hülfsbereitschaft. Aber es giebt auch noch Andere, welche den Engelsgruß weder höre« noch verstehen, weil sie allzutief versunken sind in den Materialismus der Zeit, um auch nxr am Weihnachrstage sich aus ihm auf- raffen zu mögen zu befreiender That. Selbstsucht und selbstgeschaffen« Sorge bedrücken Manche nicht minder, als wirkliche Noth jene Armen bedrückt; ihnen gebührt unser stets dl« „natiouaüidtrate Resolution," indessen nicht' mit ausreichender innerer Berechtigung. Unmittelbar nach dem, die Würde des Hauses so schwer verletzenden Auftreten der Sozialdemokraten wurde, wie wir s. Z. meldeten, pon Kon servativen «ine Verstärkung der Disciplinargewalt de» Reichstages in Anregung gebracht und auf Einladung des Präsidenten von Levetzow mit Mitgliedern aller staats- erhalt«!,den Parteien derathen. Weshalb man es dann den Nationalliberalen überließ, formell den Antrag einzu bringen, entzieht sich unserer Kenntniß. Jedenfalls stammt er ans der konservativen Partei. ES bestätigt sich, daß der Ministerpräsident Wekerle bei seiner Anwesenheit in Wien dem Kaiser Franz Josts das Entlassungsgesuch des ungarischen CabinetS unter breitet hat» An der Annahme des EntlassungSgesuchS ist nicht zu zweifeln; die Entscheidung wird aber erst nach de« Weihnachtsfeiertagen erfolgen, wo der Monarch nach Pest kommen will, um zunächst, wie «S üblich ist, einzeln« her- vorragtude ungarisch« Staatsmänner über die Cabmet»- bildung zu hören. Als solche Staatsmänner gelten: Ba ron Banffy, der Präsident des Oberhauses, Joseph Szlavu und Koloman Szell. ES dürfte aber wohl aüch der Ba- nuS von Kroatien, Graf Khuen-Hevewary berufen werden, der noch immer als Tiner von denen betrachtet wird, die in erster Linie zur EabinetSbildung in Frage kommen. In Folge d«S von unS vor acht Tagen erwähnten, von Giolitti aus Rachsucht gegen den ihm so weit über legenen Crispi heraufbeschworenen Skandals ist das Halst- Die hiesige Sparkasse bleibt des Jahresabschlusses wegen vom 1. Januar bis zum 20. Januar 1895 eschloffen. Es wird in dieser Zeit und zwar Dienstag- und Freitag- von Nachmittags bis 4 Uhr «ar die Vereinnahmung der Zinse» von an-geliehene« Kapi- lien stattfinde«. ? *— Wildenfels, am 21 Dezember 1894. würde. Im Uebrigen würde das Usch« Volk rn über- wältigendster Majorität in einer erfolgsicheren Aufnahme der Umsturzvorlage noch vor dem Fest das schönste Weihnachts geschenk erblickt haben, während wir nun mit einer herben Enttäuschung über die Erwählten des Volks dem neuen Jahr entgegengehen. Daß man übrigen- bet gutem Willen und mit der Energi« gewissenhafter Uederzeugung auch mit den besteh- enden Land.Sgesttzen Manches gegen die Umstürzler leisten kann, das haben die Verwaltungsorgane im 18. (sächsischen) Reichstagswahlkreise wieder einmal gezeigt. Die am vorletzten Sonnabend erfolgt« Ablehnung des staatsanwaltlichen Antrages auf Strafverfolgung Liebknechts u. Gen. wegen Majrstätsbeleidigung wird noch immer viel erörtert. Formell konnte dem Antrag« nicht wohl nachgrg«b«n werd««; in sachlicher Beziehung hatte derselbe aber das Berdienst, zwei groß« Lücken aufzudecken. Wenn durch die Verfassung die Abgeordneten für alle Aeußerungen und Handlungen immun gemacht werden sollten, so könnten dieselben im Reichstage straflos all« Verbrich«« begehen. DaS kann nicht die Absicht des Gesetzgeber» aewrsen sein; im Nothfalle muß dem Staatsanwalt daS i Eindringen in den Reichstag fretargeben werden. Aber auch ohne Hilse des Staatsanwalts muß für Vergehungen und grobe Ver stöße und Taktlosigkeiten eine entsprechende Ahndung inner halb des Reichstages möglich sein. Dazu soll die Neso- lution führen, welche aus nationalliberalen Antrag ebenfalls an jenem Sonnabend beschlossen wordm ist. Die national- liberalen Blätter nennen fi« mit bedeutendem Brustton O du fröhliche, du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! so klingt es ute au» Kindermund in Palästen und Hütten, wo immer eutsche wohnen. Und in die Seelen der Alten, die den »bgesang hören, zieht er «in, der Friede auf Erden, den r Engel dem Menschengeschlecht verkündet hat in der sten Weihnacht, und sie verstehen und empfinden im tief- n Herzensgrund, warum sie so fröhlich, so selig und so adenbringend ist die Weihnachtszeit. Freilich nicht Alle wissen und empfinden das, obgleich k Kindesmund auch ihnen dos WeihnachtLlied fingen maa. Bekanntmachung. E» wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß vom 2. Januar lMk^ ab »ach de» tägliche» Frühläute» die Betglocke gleicherweise wie «ach dem Besperlänte» i» drei mal drei Pulse» wird a«geschlage» werde». Der Kirchenvorftand der Kirchfahrt Lößnitz. Oberpfarrer Steininger. Bekanntmachung. Di« Instandhaltung d«r Straßen- Unterhaltun gs-Arbeitsgeräthe, mit Ausschluß der Gteinhammer, soll im Bezirke der unterzeichneten Dienststellen vom Jahr« 189ö ab an greignet« Schmiede abthrilungsweise in Akkord — für rin« am Ende jeden Jahre» zahlbare Entschädigung — vergeben werden, dergestalt, daß der betreffende Akkordant die Verpflichtung übernimmt, die ihm überwiesenen ArbeitSgrräthe nach Aolauf der Akkord- Periode in genau derselben Anzahl und dem guten gebrauchsfähigen Zustande zu über geben, wie sie von ihm übernommen worden sind. Demnach sind also dis nicht mehr reparaturfähigen Stücke ohne besondere Entschädigung durch neue zu ersetzen. Die Vertragsbedingungen liegen bei den Herren AmtSstraßenmeistern Nothe in Neustädtel, Weife in Schwarzenberg und Jah« in Eibenstock zur Einsichtnahme aus. lieber die Anzahl der auf jtder Abtheilung vorhandenen Arbeitsgeräthe ertheilen die Straßenwärter Auskunft. Geeignete Bewerber wollen ihr« Angebote, nach Straß««, Abtheilung«« g«- trrnnt, bis Mittwoch, den 2. Januar 1895, a« di« mitunt«rzrichn«te Bauv«rwatt«rri gelangen lassen. Die Auswahl unter den Bewerbern bleibt Vorbehalten. Diejenigen Angebot«, auf welche bis zum 10. Januar 1495 d«r Zuschlag nicht erthrilt ist, sind als abgelehnt zu betrachten. > : Königliche Straßen« und Wasser-Baulnspektion und Königliche Bauverwalterei Schwarzenberg, am 22. Dezember 1894. Ringel. 2 Päßler. Wochenschau. Schneeberg, am 23. Dezember. Am Montag wurde im Reichstage die Umsturzvor- ;e durch dm Nnterstaatssekntär Nieberding in anSführ- »er und sachlicher, wenn auch nicht besonders glücklicher de begründet. Bei der unmittelbar darauf von dem »zialdemokraten Singer beantragten Auszählung ergab ! die Beschlußunfähigkeit des HauseS. Es waren nur gefäbr '/, der sämmtlichen Abgeordneten zugegen ! fast alle hlenoen w'ären ohne Entschuldigung. Von verschiedenen 'itrn hat man sich nun bemüht, die Inangriffnahme der erauS wichtigen Vorlage vor Weihnachten der neuen Re- rung als großen Fehler anzurechnen, durch den sie ihrem tsehen sehr geschadet habe. Wenn sie aber in der That en Fehler beging, so war «S lediglich der, daß sie nicht mit c heillosen Pflichtvergessenheit de» jetzigen Reichstages rech- te. E» ist eine sehr dürftige Ausrede, daß die Anwesenheit r ReichSbotrn in der Familie acht Tage vor dem Weih- chtSfest nothwendig sei. So früh putzt man den Baum ht an, und Geschenk« für W«ib und Lindrr lasstn sich ntuell in Berlin besser auSsuch««, als andrrSwo. E- wäre, mar. mit Vorwürfen und An-dm-Pranger-stellen nur un- pfindliche Ohren findet, recht. angebracht, wenn gelegt nt- ) de, zu erwartenden Erweiterung der DiSciplinarbefug- s« de» Reichstages auf di« unentschuldigte Schwänzerei Strafe des Ausschlusse» von den Sitzungen bis zum rlust de» Mandat» ssohn« Wiederwählbarkeit) gesrtzt Freitag, den 28. Dezember 1894, Nachmittag- 1 Uhr, rllen im Gasth»fe zu« goldenen Hah« i« Mittweida mehrere Hirsch-««d tehgeweihe, sowie verschiedene ausgestepfte Thiere meistbietend gegen sofortige iezahlung zur Versteigerung gelangen. Schwarzenberg, am 22. Dezember 1894. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgericht-. Sekr. Roth. GtWrbUolksfreunb Tageblatt für Schneeberg und Umgegend. AWtsblsttt sie die königliche« «d städtische» rietzörde» i» A»e, »ick»d«i», Pertesftet«, J»-«»»,e,rzeLffadt, Lößnitz, Steostidtel, aichoeederw WchwarMter, m» »ildeefel«