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Weitzeritz-Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmieöeberg u. A ! >""" i ! - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— AM - - lnit Zutragenr einzelne Nummer 10 Rpfg. - - :: Gemelnde-Verbands-GIrokonko Nr. 3 :: - : Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 : - Postscheckkonto Dresden 125 48 ->- < „„ ? Aetteste Zeitung -es Bezirks Dieser Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen Ker AmlShaupkmannschasl. des StadtralS und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter deM» - MIlllmelerzeUe 6 Äpfg.: Im TertteU dl« W - Millimeter breite MtlllmeterzeUe II Npf» j Anzrlgenschloh 10 Mr vor». Zur Zeit Ist Preisliste Nr. S gültig. Nr. 292 Sonnabend, am 15. Dezember 1934 100. Jahrgang Es gibt kein deutscheres Gebiet gart ausgesandten Rede des Herrn Hilt zu vergleichen sei. Die Abstimmungskommission sehe keinen Grund, die Tätig keit des Herrn Rosseubeck zu behandeln. Diejenigen, die einem zweiten Rettungsversuch schlug das Rettungsboot der „Jane Jabot" um und zwei Mitglieder der Bootsmann- schaft ertranken. Löbau. Die warme Witterung der letzten Zeit hat es mit sich gebracht, daß im Naturschutzgebiet Nothstein neben rob- blau leuchtendem Lungenkraut blühende Himmelschlüssel an- zutresfen sind.'Wenn das laue Wetter noch anhält, springen in den nächsten Tagen auch noch die Knospen des Seidelbastes auf, so das) sich der Wanderer ganz in die Vor- srühlingszeit versetzt sehen wird. I Ulllülsen 8t. MKlas. Am 3. d. M. war auf dem Dach boden eines Hauses ein Brandherd bemerkt worden, der je- daeb NN" einer Hausbewohnerin sofort hatte erstickt werden können. Kaufmann moderne, angestaubte usw. Ware im Preis herab setzen, es darf dies aber nicht durch Gegenüberstellung alter und neuer Preise geschehen. Reinhardtsgrimma. Der hiesige Frauendienst wird die Dezember-Pfundsämmlung nächsten Dienstag in den Nachmittagsstunden vornehmen. Mit diesen Spenden soll ins besondere kinderreichen Familien und alten Leuten eine Weih nachtsfreude bereitet werden. Der holländische Hochsceschlepper „Zuiderzee", der iml Atlantischen Ozean dem beschädigten japanischen Dampfer „Victoria Marx" zu Hilse kommen wollte, geriet in schwerste Seenot. Von einer ungeheuren Welle wurde die Kommando« brücke weggespiilt. Die beiden dort diensttuenden Offizier ertranken: sieben Mann der Besatzung wurden verletzt. Wetter für morgen Auffrischende füdliche bis südwestliche Winde. Wolkig ml! kurzen Aufheiterungen. Strichweise Regen. Niedere Lagen nochs ziemlich mild, höhere Lagen leichter Temperatur-Rückgang. Wie aus Newyork gemeldet wird, ist der englische Fracht Kämpfer „Usworth" im nördlichen Atlantischen Ozean infolge Steuerbruchs bei schwerem Sturm in Seenot geraten. Der Cunard-Dampfer „Ascania" und de« belgische Dampfer „Jane Jabot" versuchten, die aus dreißig Mann bestehende Besatzung der „Usworth" zu retten. Das Aussetzen der Rettungsboote wurde durch den schweren Seegang außerordentlich behindert. Schließlich gelang es Sertliches und SWsches Dippoldiswalde. Nur 10 Tage noch und wir erleben wieder das Meihnachksfest in all feiner Herrlichkeit. Noch will cs in der Natur freilich gar nicht darnach ausschauen. Kein Flöckchen Schnee bedeckt das Feld, keine noch so dünne Schicht EIS die Teiche oder Bäche. Spätherbstlich warm ist es noch. Und doch, im Innern spüren wir das Nahen des Christfestes und dem ganz Hartgesottenen sagts der Kinderjubel, sagens die leuchtenden Kin- dcraugen, daß Weihnachten naht. Nun ist morgen Silberner Sonntag. Wer zeitig kauft, hat den Vorteil der Auswahl und auch Ler Ruhe des Aussuchens und, wenn nichts Passendes am Lager ist, auch noch die Möglichkeit, daß alles nach seinen Wünschen bestellt wird. Darum: „Kaust zeitig ein" und dazu ist doch gerade der Silberne Sonntag bestens geeignet. Es steht zu hoffen, datz trotz der warmen Witterung morgen der Verkehr recht gut wird. Und lasse sich durchs jetzige Weller niemand ab- halkcn, nötige Winkcrsachen zu kaufen. Der Winter kommt doch noch, wenn jetzt noch nicht, dann später und vielleicht heftiger, als uns allen lieb ist. Dippoldiswalde. Die dieswöchenkliche Spielfolge der Ar- Ni-Lichtspiele ist vielseitig: Belehrend und unterhaltend. Zu Beginn läuft ein herrlicher Tierfilm, der den Beschauer in den weltberühmten Hagenbeckschcn Tierpark Hamburg-Stellingen führt, wo er im Aobbcngchcge diese eigenartige Tiergaltung ein gehend betrachten kann. Reichhaltig und interessant ist wieder Lie Ufa-Tonwoche, aus der besonders die Totengedenkseier vor ' der Feldherrnhalle in München am 9. November mit der An sprache des Führers und die Uebernahme des neuen Panzer schiffes „Admiral Scheer" durch die Besatzung der außer Dienst gestellten „Hessen" im Beisein Adolf Hitlers hervorzuheben sei. Was in Deutschland nicht werden wird, aber in England Tat sache ist, sei auch noch zu erwähnen: Fußballspiel der Damen! Daß die holde Weiblichkeit auch hier sich nicht „schwach" zeigen will und wie groß die Begeisterung beim Pub likum, insbesondere beim weiblichen, ist, zeigen diese Aufnahmen. Der Film „Der Schrecken von Arizona" führt den Beschauer nach Lem unsicheren und verwogenen Mexiko. Ais Hauptfilm läuft der große Gesangs- und Liebesfilm „Die Stimme Ler Liebe". Dieser herrliche und nette Film wird ganz gesungen und erfüllt von der Stimme Les Tenors von der Berliner Skaats- oper, Marcel Wittrisch. Die entzückenden Melodien und zart- beschwingten Lieder zu hören, ist für das Publikum ein Genuß. Es ist zu verstehen, daß — wie der Inhalt des Stückes besagt — jeder, der seine Stimme hört, in ihn verliebt wird und er sich der Liebesanträge nicht erwehren kann.... Doch er mag keine, aber durch die List „einer" geht er doch ins Garn . . . Dippoldiswalde. Die in hiesiger Stadt im Dezember statt- gesundene Pfundsammlung hat folgendes ergeben: 5I5Psd. Trockengemüse, 36 Psd. Frischgemüse, I IO Psd. Obst, 13 Pfd. Fleischwaren, 30 Pfd. Wal- und Haselnüsse, 18 Büchsen Kon serven, 27 Stück Seife,- 5 Stück Butter, 02 Brote L 4 Pfund, 73 Pakete Eenußmittel, 4 Weihnachtspäckchen, 2 Ztr. Briketts, 65.86 RM. Bargeld sowie diverse Waschmittel. In den nächsten Tagen werden vom WHW Lebensmittel-Gutscheine im Einzel- . werte von 50 Pfg. ausgegeben, die nur in hiesigen Geschäften eingelöst werden dürfen. Den Geschäftsinhabern wird hiermit zur Pflicht gemacht, nur Lebensmittel auf die Scheine aus zuhändigen. — Das Eintopfgericht in den Gaststätten. Der Reichseinheitsverband deS deutschen Gaststättengewerbes, Kreis Dresden, teilt mit, daß am dritten Einkopfgerichtsonntag keine an deren Gerichte als Linsensuppe mit Speck oder Wurst, Fisch-Eintopfgerichte mit Einlage, Gemüse topf fve- getarisch oder Fleischeinlage nach Belieben) gereicht werden dür fen. Dippoldiswalde. Wegen Vertretung des Pastors Röden beck, Possendorf, durch Pfarrer Müller, fallen Heichte und heilige Abendmahlsfeier vormittags 1/29 Uhr aus. Dippoldiswalde. Ein Frühstücksdieb konnte heute früh gegen i/r8 Uhr ermittelt werden. Es handelt sich um den Hund einer bekannten hiesigen Familie. Er wurde aus der Bahnhofstraße beobachtet, wie er das Frühstücksäckchen seines Inhaltes ent leerte und die warmen Brödchen sich schmecken ließ. Die 3-Ulark- und Z-Rclchsmarkstücke werden nur noch bis zum 31. Dezember 1934 bei den Reichs- und Landes kassen in Zahlung genommen oder umgetaufcht. Vom 1. ' Januar 1935 ab hört die Einlösungspslicht vollkommen auf. Die Münzen haben dann nur noch ihren Metallwcrl. Die zur Erinnerung an besondere Begebenheiten geprägten Reichsmarkstücke sind von der Außerkurssetzung nicht aus- aennrnnie» — Gegenüberstellung von Preisen verboten! , Wie die Industrie und Handelskammer Dresden initteiit, liegt i Beranlassung vor, erneut darauf hinzuweisen, daß es unzu lässig ist, Preisherabsetzungen durch Gegenüberstellung der frühe- ren und der jetzigen Preise anzukündigen, weil hier stets die Gefahr einer Irreführung des Käufers vorsiegt.. Es besteht die Möglichkeit, Verstöße hiergegen aus Grund des Rabattge setzes oder des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb zur Strafverfolgung zu bringen. Dies gilt sowohl für die Preis auszeichnung im Schaufenster wie auch für Ankündigungen durch Anzeigen in der Presse, durch Ausgabe von Handzetteln und für jede sonstige Form. Selbstverständlich kann jeder gegen die Rückgliederung tätig seien, seien gleichberechtigt mit denjenigen, die für die Rückgliederung eintreten. Dis Kommission könne nicht verstehen, wie die von den Bs- Lord Rolhermeres erster Bericht aus dem Saargebiet. Unter der Ueberschrist „Wenn ich ein stimmberechtigter Saarländer wäre . . . r' veröffentlicht Lord Rother me r e in seinem Londoner Blatt „Daily Mail" seinen ersten Bericht aus Saarbrücken. Er sagt, die britischen Sol daten könnten sich auf eine angenehme Ueberraschung ge faßt machen. Weihnachten in der Hauptstadt eipes deutschen Kohlenbezirks klinge nicht sehr, anheimelnd: aber die Sol daten würden die Straßen von Saarbrücken in einem Glanz finden, der Preston und Colchester vergleichsweise in einem trüben Licht erscheinen lassen würde. Große Schilder wünsch- ! len allen Gästen der Saar ein fröhliches deutsches Weih- i nachten. Die englischen Soldaten könnten auf ein Willkom- ' men rechnen, das sie für den Verlust ihres Weihnachtsur laubs zu Hause voll entschädigen werde. Ihre Aufgabe werde leicht sein. Die Abstimmung fei eine bloße Formalität. Das Ergebnis stehe von vornherein fest. In ganz Deutschland gebe es kein deutscheres Gebiet als die Saar. Die Stimme des Blutes werde unbedingt ^nlle politischen Meinungsverschiedenheiten, die zwischen einer Minderheit der Saarländer und ihrem voterlande beste hen, übertönen. Menn die Schaufenster ein Anzeichen für die Stimmung der Käufer seien, so sei die Bevölkerung von Saarbrücken ebenso nationalsozialistisch gesinnt wie die irgendeiner anderen deutschen Stadt. Ueberall würden hit- ier-Büchcr und Hitler-Bildnisse verkauft. Sogar die Kinder puppen seien als SA.-Männer gekleidet. Lord Rothermere fährt fort: Auf meinem Wege durch Paris habe ich keinen einzigen hervorragenden Franzosen getroffen, der nicht für die unverzügliche Rückkehr des Saargebiets zu Deutschland gewesen wäre. Was die Ein wohner des Gebiets betrifft, so fühlen sie instinktiv, daß die Zeit für sie gekommen ist, um ihren Anteil an den Schick salen ihres Vaterlandes zu nehmen, das nach meiner per sönlichen Ansicht unter der begeisternden Füh rung des Herrn Hitler glänzender sein wird denn je. Die „Reibungen und die Unzufrieden heit", die es während der letzten zwei Jahre gegeben hat, während er seine Kontrolle über Deutschland befestigte und organisierte, sind nichts weiter als die Schmerzen des Wer dens eines neuen und mächtigen nationalen Organismus. Unter Leuten von so bewiesenem Patriotismus wie der deutschen Rasse wird der Instinkt der Stammeszugehö rigkeit unwiderstehlich sein. Wir können die gegenwärtige Geistesverfassung der Männer und Frauen des Saargc- biets am besten begreifen, wenn wir uns oorstellen, daß die Insel Wight von England abgelöst und 15 Jahre unter einer internationalen Herrschaft gehalten worden wäre. Wenn ich ein stimmberechtigter Saarländer wäre, so würde ich mit Begierde der Rückkehr meines Bezirks zu seinem natürlichen Heirpatlande entgegenblicken. Rach einem Besuch des Saargebiets ist es mir deut licher denn je zuvor, wie schwer die Gefahren waren, die Hörden oorgenommene Haussuchung bei der Deutschen Front und die Veröffentlichung der diesbezüglichen Berichte im Zusammenhang mit dem Vorgehen des Herrn Hilt er wähnt werden. Hilschbach. In Ler Nacht zum heutigen Sonnabend sind hier 11 Gänse <10 weiße und 1 schwarz-weiße, Lockenschwanz), eine davon mit einem roten Hornring am Fuße beringt, gestohlen wor den. Die Tiere wurden in der Näh« deS Stalles und auf einem Feldrain abgcschlachtet. Sachdienliche Meldungen werden an den Gendarmerieposten Dippoldiswalde oder die nächste Polizeidienst- stelle erbeten. ! Kurort Hartha. Am Dienstag nachmittag ist auf der Linden hofstraße ein 6 Jahre alter Knabe vom Personenkraftwagen eines Hainsberger Einwohners angefahren und tödlich verletzt worden. Der Knabe hatte mit einem anderen Kinde zusammen am Straßen- „ „ ........... — graben gesessen und war kurz vor dem Auto noch über die Straße einem Boot der „Jane Jabot", fünf Mann zu retten. Bel gelaufen, um annehmbar einen über die Straße geflogenen Ball ' . _ — - - zu holen. Er verschied noch vor dem Eintreffen des hinzugerufe neu Arztes. Achtung! Reue Bestimmungen für die Einreise in das Saargebielt^ Umtlich wird bekanntgegeben: Nach der Verordnung der Regierungskommission vom 29. November 1934 gilt für die Einreise in das Saargebiek für die Zeit vom 27. Dezember 1934 bis zum 26. Januar 1935 einschließlich folgendes: ä. Die Personen, die in der oben angegebenen Zeit in das Saargebiet ein reisen, müssen im Besitz 1. eines ord nungsmäßigen Reisepasses, 2. einer besonderen Genehmi gung zur Einreise in das Saargeblet sein. Der Antrag auf Einreisegenehmigung ist unter Ueber- fendung des Reisepasses an die Regierungskommission.,Ab- wtr im Zusammenhang mit diesem Teil Europas gehc ik haben. Besonders würde die Verwendung französischeri Truppen im Saargebiel unlcr irgendeinem Vorwand zu einer unberechenbaren Katastrophe geführt haben. Die fremden Mächte haben keine Rolle mehr auf deutschem Bo-j den zu spielen. Die Verteilung der Miiitörpoiizei Beim Präsidenten Knox fand im Beisein des Chefs oer saarländischen Polizei Hemsley eine Konferenz der bis her im Saargebiet eingetroffenen Offiziere statt, in der über die Verteilung und Unterbringung der Truppen beraten wurde. Das Hauptquartier der Truppen ist in Saarbrücken aufgeschlagen. Es wird sich neben Italienern, Holländern und Schweden aus 27 englischen Offizieren zusammenfetzen. Es kann mit Bestimmtheit angenommen werden, daß ein englisches Truppenkontingent in einer leerstehenden Fabrik in Wallerfangen, hart an der Grenze des Saqrgaues, unter gebracht wird. " Antwort der Abitimmungsiommission Die Abstimmunaskommission hat an den Saarbevoll mächtigten des Reichskanzlers, Gauleiter Bürckel, ein Antwortschreiben gesandt, in dem es heißt, die Kommission habe feststellen können, daß keine Sendung von nichtdeut- schen Sendern vorgekommen sei, die in Art und Weise mit der zur Verbreitung im Saargebiet vom Reichssender Stutt- Die Ermittlungen des Eendarmeriepostens Mülsen St. Niklas ergaben, daß vorsätzliche Brandstistung vorlag. Als der Tat dringend verdächtig wurde der Hausbesitzer, ein 30 Jahre alter Mann, festgenommen und ins Amtsgericht Lichtenstein- Callnberg gebracht. Er hat inzwischen gestanden, den Brand angelegt zu haben, um sich, da er sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befand, in den Besitz der Versicherungssumme zu setzen. Bier Seeleute ertrunken