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Veitzeritz-Zeilung Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmiedeberg u. A. >1t Bezugspreis: Für einen Monat 2.— AM mit Zutragen; einzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemeinde-Verbands-Girokonto Nr. 3 :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 123 48 Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Blatt enlhält die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShauplmannschaft, de« Sladlral« und de« Finanzamt« Dippoldiswalde - Anzeigenpreis: Die 46 Millimeter briE» - - Millimeter,eile 6 Rpfg.; «m Terttell die « - - Millimeter breite MMImrterzeil« 18 RpfA , Anzeigenschluß 10 Uhr vor». Zur Zelt ist Preisliste Nr. 3 gültig. s. ! Nr. 273 Freitag, am 23. November 1934 10V. Jahrgang Artliches und Sächsisches Dippoldiswalde. Nach den kalten Nächten zum Mittwoch und zum Donnerstag ist mit dem Mondwechsel auch wieder eine Wikkerungsumkehr erfolgt. 3n letzter Nacht blieb die Queck silbersäule einige Grade über dem Gefrierpunkt stehen. Damit ist auch wieder ein Tag zu lebhafter Weiterarbeit an der Reichs- straßc gewonnen. Die Pflasterarbeilen sind beendet. Bis etwas unterhalb der Brücke ist Pflaster aufgebracht worden. Das üb rige Teil wird wieder mit Klarschlag bedeckt. Der Anschluß an die Garlenstraße ist fertig, an dem ans Schulgäßchen wird gegen wärtig gearbeitet. Das Anbringen des Straßen- und Brücken geländers dürfte nicht mehr lange warten lassen. Größere Bau arbeiten sind nur noch vor dem Klemmschen Grundstück zu leisten, wo eine Mauer gebaut wird, um dort in Zukunft ein Abrutschen von Fahrzeugen zu verhindern. — Für vorigen Winker war versuchsweise die Mitnahme von Schneeschuhen außer in die 3. Wagenklasse aller Züge auch in die Abteile 1. und'2. Klasse aller Züge sowie der Schlaf- und Liege wagen zugelassen worden. Bei der Durchführung dieser Versuchs maßnahme haben sich vielfach Anstände ergeben. Für den bevor stehenden Winkerverkehr ist daher folgende Regelung getroffen worden: Schneeschuhe dürfen nur in die Abteile 2. Klasse der Personenzüge und in die Anteile 3. Klasse aller Züge mitgenommen werden, uno zwar nur dann, wenn dadurch keine Belästigung der Reisenden oder Beschmutzung der Wagensitze eintrikt. Die Mit nahme von Schneeschuhen in die Abteile 1. und 2. Klasse der Eil und D-Züge und in Schlaf- und Liegewagen ist nicht gestattet. Zur Verbesserung der Unterbringung von Schneeschuhen werden in den Seilengängen der D-Zugwagen und in den Vorräumen der neuen Eilzugswagen, die für den Wintersport hauptsächlich in Frage kommen, besondere Einrichtungen eingebaut werden, so daß eine günstigere Unterbringung von Schneeschuhen sich demnächst er möglichen wird. Schmiedeberg. Wegen Erneuerungsarbeiten an der Kirchen heizung muh am Totenfest der Gottesdienst in der Schulturn halle gehalten werden. ^oknsbacß. Während hier in einer Familie zwei Fälle von Diphtcritis festgestellt wurden, wovon das eine Kind sofort in das Krankenhaus überführt werden muhte, ist nun mehr auch noch in einer anderen Familie ein Kind an der gleichen Kr i "^ankt. Die nötigen Sicherheitsmaßnahmen sind getros m WE Ruppe iesige Kriegerverein veranstaltete am Dienstag abend bei xam-rad Hofmann im Gasthof zu Beerwalde einen Kameradschaftsabend, der von den Kameraden gut besucht war. An Stell« des seit mehreren Wochen erkrankten Vereins führers, Kamerad Oberlehrer Burgardt, leitete dessen Stellvertre ter, Kamerad Otto Näcke, die Versammlung. Nach herzlicher Begrüßung der anwesenden Kameraden sprach Kamerad Näcke die Hoffnung aus, daß der Führer des Vereins recht bald wieder vollständig genesen möchte und dann wieder selbst die Leitung übernehmen kaum Der 1. Punkt betraf die Wiedererneuerung -es Zeitungsbezugs. Der unermüdlichen Werbetätigkeit des Ka meraden Paul Fröhlich war es gelungen, in Ruppendorf 25 neue Abonnenten zu gewinnen. Diesen gesellten sich in der Versamm lung noch 15 Kameraden von Beerwalde zu. Das Bezugsgeld soll monatlich mit den Vereinsbeiträgen einkassiert werden. Dem WInterhIlfSwerk sollen für die Monate Oktober bis mit März je 2 Mark zugeführt werden. Ein Antrag, Innerhalb der Schützen gruppe unseres KriegervereinS ein Preisschießen und ein Vereins- meisterschleßen zu veranstalten, wurde genehmigt. Das regel mäßige Vereinsschieben bleibt für Abteilung A und BI stets am Sonntag nach dem Monatsersten; für Abt. BII und C stets am Sonntag nach dem 15. und beginnt des besseren Lichtes wegen be reits nachm. 1 Uhr. Am gemeinsamen Kirchgang am Totensonn tag wir- sich der Kriegerverein korporativ mit Fahnen beteiligen. Dresden. 3m Staatsforskrevier Fischbach, Abteilung Massa- neh ereignete sich am Donnerstag ein schwerer Unglücksfall. Eine 66 3ahre alte Frau aus Großröhrsdorf war mit dem Sammeln von tzolzabfällen beschäftigt. Sie kam dabei in die Nähe von Waldarbeitern, die mit dem Fällen von Bäumen beschäftigt wa ren. Der Frau fiel «ine 20 Met«r lange Kiefer auf den Kopf und durchschlug ihr die Schädeldecke. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die sofort aufgenommene Untersuchung ergab ein eigenes Verschulden der Frau. Leipzig. Die Anwohner des Viertels um die Kirche der St. Petersgemeinde wurden nachts durch ein plötzliches Glocken- geläut aus dem ersten Schlafe geweckt. Punkt Mitternacht fingen, wie von Geisterhand gezogen, die Glocken der Peters- kirche zu läuten an. Nach 5 Minuten verstummten die Glocken ebenso geheimnisvoll, wie sie einsetzten, wieder. Es stellte sich heraus, daß das Uhrwerk, das zu bestimmten Stunden auf ein Glockengeläut eingestellt werden kann, statt auf >2 Uhr mittags auf 12 Uhr nachts gerichtet war. Penig. Am Bußtag fanden spielende Kinder in der Nähe des Bahndammes der Eisenbahnstrecke nach Rochlitz mehrere Patronen. Sie suchten weiter nach und entdeckten in einer , Tiefe von 30 cm einen Sack, in dem sich 205 Schuß scharfe Malchinengewehrmunition befanden. Die Kinder lieferten ihren , Fund auf der Polizeiwache ab. ! 8ick<gMN MN UlMN vis kiots in Vsnk üdsrrsieiit, Genf, 23. November. Der südslawische Außenminister Jeftitsch hat im Völker- bundssekrelariat die angekündigte Note überreichen lassen, in der die Untersuchung der politischen Verantwortlichkeiten des Marseiller Attentats verlangt wird. Die Note richtet sich, wie verlautet, ausdrücklich gegen Ungarn. Die Note erinnert an die Verhandlungen vor dem Völ kerbundsrat im Juni. Damals habe die südslawische Regie rung auf die verbrecherischen Umtriebe gewisser terroristischer Elements in Ungarn und deren Unterstützung durch gewisse ungarische Behörden hingewissen. Sie habe damals erwar tet, daß die ungarische Regierung die notwendigen Maßnah men treffen würde, um der Unterstützung, der sich die terro ristischen Elemente in Ungarn erfreuten, ein Ende zu machen. Nur in diesem Geist seien Verhandlungen mit der ungari schen Regierung ausgenommen worden, die am 21. Juli zu einem Abkommen in Belgrad geführt hätten. „Die Ergebnisse der Untersuchung des Mordes an Kö nig Alexander und an Barthou in Marseille", so behauptet die Denkschrift, „haben bewiesen, daß dieses Verbrechen unter der Teilnahme derjenigen nach Ungarn geflüchteten terrori stischen Elemente organisiert und ausgeführt worden ist, die in diesem Lande nach wie vor die gleiche Hilfe genossen haben wir vorher und daß diese Verbrechen nur dank dieser Hilse ausgeführt werden konnten. Die Ergebnisse der Untersuchung beleuchten in besonders ernster und eindrucksvoller Art die Verantwortlichkeit der ungarischen Regierung für die Hilfe und Unterstützung, die der terroristischen Aktion gewisser emigrierter südslawischer Untertanen gewährt worden ist." Die übrigen Mitglieder der Kleinen Enten»? haben an- qekündigt, daß sie den süd'k "' n durch gleiche dritte nntersk"'" Ungarn mehrt sich Der ungarische Hauptdelegierte TiborvonEckardt, der Donnerstagabend in Genf eingetrofsen ist, hat vor Ver tretern der internationalen Presse folgende Erklärung zu der südslaoischen Note abgegeben: Ich erfahre mit Genugtuung, daß die Angelegenheit des fluchwürdigen Attentats von Marseille vor die unparteiische Gerichtsbarkeit des Völkerbundes gebracht worden ist. Wir wünschen, daß die Frage dringlich behandelt wird, und von unserer Seite wird nichts unterlassen werden, damit der Fall und seine Hintergründe in aller Objektivität vor dem Völkerbund völlig geklärt werden. Selbst nach dem Ver leumdungsfeldzug, der in den letzten Wochen mit Hart näckigkeit geführt worden ist, überraschen und emvören uns die Behauptungen der süMavischen Note, die den guten Namen Ungarns vor der Welt schädigen wollen. Ich protestiere in aller Form und mit allem Nachdruck gegen diese Verleumdungen. Die südslavische Note ist nach Inhalt und Ton nur eine neue Etappe einer planmäßigen Aktion gegen Ungarn. Ihr Ziel ist klar: Sie will die Auf merksamkeit von den wirklichen Ursachen des Attentats ablenken und Ungarn moralisch vernichten, das man in feinem abgerüsteten Zustand für eine leichte Beule hält. Ich protestiere energisch gegen diese Tendenzen, die ich als internationalen Terrorismus bezeichne. Ungeheurer Eindruck in Sens Neue Verwicklungen werden befürchtet Die südslavische Note hat in Genf einen ungeheuer starken Eindruck hinterlasten. Besonders in sranröii- Penig. Schulbetrieb wieder ausgenom men. Nach siebenwöchiger Pause wegen der hier herr schenden Diphtherie ist der regelmäßige Schulunterricht von den hiesigen Schulen wieder ausgenommen worden. Die erste Schutzimpfung der Kinder soll am 4. Dezember vorgenom- men werden. Marienberg. Freudentag eines kranken Jungen. Im hiesigen Krankenhaus liegt seit zwei Jah ren der jetzt zwölf Jahre alte Gerhard Walther von hier. Er erlebte jetzt eine große Freude; der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, ließ ihm einen Volks empfänger zusenden. Mit dem kranken Jungen freuten sich sämtliche Insassen des Krankenhauses über dieses Geschenk. Aue. Eintopfsammelergebnis. Wie das Amt für Volkswohlsahrt mitteilt, hat die im Kreis Aue durchgesührte Eintopfaerlchtssammlung 10 314 erbracht; bei der ersten Eintopfgerichtssammlung im Oktober waren nur 8905 eingekommen. Aue. Tödlich verunglückt. Auf der steilen Staatsstraße nach Beierfeld verlor in einer scharfen Kurve der 41jährige Radfahrer Linke aus Morgenröthe die Ge walt über sein Fahrzeug und stieß mit einem Krastpost- wagen zusammen. Linke erlitt eine schwere Gehirnerschüt terung und starb kurz darauf. Lhemnih. Gesundheitsfürsorge. Zur För derung der Tuberkulofenfürsorge beschloß der Staütrat, daß künftig auch die städtischen Arbeiter, wie berits die Beamten und Angestellten, röntgenologisch aus Tuberkulose untersucht werden. Alle städtischen Beschäftigten werden reihenweise durch die Tuberkulosenfürsorgestelle des Vereins zur Be kämpfung der Schwindsucht fachärztlich auf Tuberkulose untersucht. Lhemnih. 6 00000 für Arbeitsbeschas- fung. Um die Arbeitsbeschaffung auch im kommenden Winter kräftig zu fördern, beschloß der Stadtrat, daß die Sachsenhalle für große Werbeveranstaltungen möglichst bald zur Verfügung steht. Es soll deshalb versucht werden, die Halle bereits für eine !m kommenden Februar geplante große Versammlung, in der der Reichsbauernsührer Reichs minister Darrö sprechen soll, entsprechend benutzungsfähig zu machen. Zu diesem Zweck werden zu Lasten des nächsten Haushaltsplanes 100 000 bereitgestellt. Für Umbau arbeiten im Städtischen Elektrizitätswerk werden die erfor derlichen Mittel in Höhe von höchstens 500 000 aus Abschreibungsmitteln des Eltwerkes bewilligt, und zwar zu Lasten der Haushaltpläne 1934 bis 1936. Neusalza - Spremberg. Spree-Regulierung I durchgeführt. Die im Oktober 1933 begonnene Regu- ' lierung des Spreelaufes im hiesigen Stadtgebiet ist jetzt beendet. Die neue Spreebettlänge beträgt rund 1700 Meter^ der obere Spreerand 20 Meter und die Breite des Wasser bettes 6,50 Meter. In 25 000 Tagewerken wurden 48 000 Kubikmeter Erdmassen bewegt und dabei durchschnittlich 150 bis 180 Arbeiter beschäftigt. Es mußten rund 1200 Qua dratmeter Mauerwerk aufgeführt, acht Feuerlöschwasser- Entnahmestellen eingebaut, zwei alte Brücken, zwei Wehre und zwei Wohnhäuser abgebrochen werden, dafür entstanden drei Fußgängerbrücken und die Tövferbrücke. Durch die Regulierung wurde nicht nur die Hochwassergefahr endgültig beseitigt, sondern auch größeres neues Baugelände gewon nen. Nach der amtlichen Abnahme fand aus Einladung der bauausführenden Firma eine kleine Feier statt, bei der 170 Belegschaftsmitglieder bewirtet wurden. Netzschkau i. V. Laut Verordnung des Staatsministers des . Inneren wurde zur Wahrung erheblicher öffentlicher Belange die Gemeindeverordnetenkörperschaft in Netzschkau gemäß 8 177 der Gemeindeordnung aufgelöst. Mit der einstweiligen Verwaltung der eigenen und übertragenen Geschäfte der Stadt Netzschkau ist Bürgermeister Anger beauftragt. Schweres Unwetter über Athen 4 Tote, 6 Verletzte Athen. Am Donnerstag aben- wurde Athen von einem schweren Unwetter helmgesucht. Viele Schiffe im Piräus und viele Häuser wurden beschädigt. Manche Stadtviertel wurden von den Wassermassen völlig abgesperrt. Viele Flüchtlingslager wurden weggespült. 4 Personen sind ertrunken, 6 weitere wer den vermißt. Wetter für morgen: Nach Nordwest drehende und abflauende Minde. Kühler. Wechselnd wolkig und einzelne Regenfälle. In mittleren und höheren Berglagen Neuschnee.