Volltext Seite (XML)
Hau^tiir-Makette des Winterhilfswerks für den Monat November. Jeder Volksgenosse mutz die Plakette bis zum 10. November erworben haben und sie als Zeichen seiner Mitarbeit am Winter- htlfswerk an seine Haustür befestigen. «MSSS.-WW-MM.W .1,1 — 1" MWllbkmAMt! M.S.MIMWM1I HM lMjMüM! den Direktor ein« ukrainischen Genossenschaft namens Humen begangen haben. Aus Hongkong wird gemeldet: Der Zerstörer „Wishart" ist abgesandt woeden, um mit chinesischen Patrouillenfahrzeugen zu- sammenzuarbelten und sich zu bemühen, der Piraten habhaft zu werden, die den chinesischen KMendamofer „Kaho überfallen und drei Mann der Besatzung fortgeschleppt hatten Allerlei Neuigkeiten Da» Deutsche Jagdmuseum in München. Der Stabtrat München hat jetzt die Verträge über die Uebereignung der Grundstück« des vormaligen Prinz-Leopold-Palais in der Leopolostrahe an. die Stadtgemeinde München genehmigt, die bekanntlich das Gelände für das Deutsche Jagdmuseum zur Verfügung stellen wird. Am 22. Oktober wurde der Verein Deutsches Iagdmuseum gegründet. Lin Douglas-Flugzeug für die Deutsche Luft Hansa. Be reits im Mai d. I., also lange vor dem Australienflug von Parmentier und Moll mit einem Douglas-Flugzeug, hat die Deutsche Luft Hansa eine solche amerikanische Maschine vom Typ DC2 bei dem europäischen Vertreter der Douglas- Werke, Herrn Fokker in Amsterdam, bestellt, um sie zu er proben. Das für die Luft Hansa bestimmte Flugzeug wird am 15. November in Cherbourg und etwa am 20. November bei Fokker eintreffen, wo es dann zum Ueberführungsflug nach Deutschland fertiggemacht wird. Das Flugzeug von Kingsford-Smith gepfändet. Das Flugzeug, in dem Sir Charles Kingsford-Smith kürzlich den Stillen Ozean überquert hat, ist in Los Angeles auf Ver anlassung eines Mannes, der behauptet, der berühmte Flie ger schulde ihm 2750 Dollar, mit Beschlag belegt worden. Ein Gerichtsvollzieher hat sich des Apparates bemächtigt und unmittelbar dabei auf einem Lehnstuhl Platz genommen, um das Flugzeug im Auge zu behalten. Kingsford-Smith wird eine Sicherheit von 5500 Dollar hinterlegen müssen, wenn er die freie Verfügung über seine Maschine wieder zu erlangen wünscht. Mißglückter Fluchtversuch. Fünfzehn auf einem Kar toffelfelde in Angola (Louisiana) arbeitende Sträflinge des Staatsgefängnisjes unternahmen plötzlich einen Fluchtver such. Ein Sträfling wurde von den Gefängnisbeamten er schossen, vier wurden schwer verwundet. Die übrigen konn ten wieder eingefangen werden. Folgenschwere Explosion eines Petroleumbehäller- Bei Cette am Golfe du Lion waren vier Arbeiter mit Aus besserungsarbeiten an einem leeren Petroleumbehälter be schaftigt. Plötzlich erfolgte eine riesige Explosion. Die Ar bester wurden in die Luft geschleudert. Drei von ihnen fan den in den Flammen den Tod. Der vierte trug so schwer Brandwunden davon, daß an seinem Auskommen gezwei felt wird. Das Feuer konnte glücklicherweise bald gelösch werden. Man nimmt an, daß einer der Arbeiter beim An zünden einer Zigarette die aus dem Behälter ausströmen den Gase entzündet hat. Eisenbahnunglück in Massachusetts. Bei Clinton (Mas sachusetts) stieß eine Lokomotive mit einem von zwei Loko Motiven gezogenen Güterzug zusammen. Vier Beamte wur den getötet, zwei schwer und zwei leicht verletzt. Bei den Zusammenstoß, der sich infolge Ueberfahrens eines Halt signals ereignete, sind drei Lokomotiven und 14 Güterwagei I umgestürzt und zertrümmert worden. Zerstörer bei einer Gefechtsübung gerammt. Bei eine: Gefechtsübung in der Nähe der Bucht de la Magdalena ar der Küste Nieder-Kaliforniens (Mexiko) rammte der Zer> störer „Ellis" in voller Fahrt bei einem Torpedo-Angrif! den Zerstörer „Mc Farland", der anscheinend ein großer , Leck erhielt. Ein amerikanischer Kreuzer und zwei Tender leisten den beiden amerikanischen Zerstörern Hilse. Sandsturm in Südkanada. Der Ort Nanton in der südkanadischen Provinz Alberta wurde von einem Sand sturm überrascht. Plötzlich verdunkelte sich die Sonne, und die gattze Gegend um Nanton wurde in Nacht gehüllt. Der feine Sand häufte sich wie Schneewehen in den Straßen., Der Verkehr wurde zeitweise lahmgelegt. Stratzenbahnunglüll in Lennep Am Dienstagabend verunglückten am Bismarck-Platz in Lennep ein Triebwagen mit Anhänger der Remscheider Straßenbahn. An einer abschüssigen Stelle sprangen die Wagen in einer Kurve aus den Schienen und stürzten um; d!?,. Nullen wurden zertrümmert. Von den vierzig Fahr- aüsten erlitten vier schwere Verletzungen, siebzehn wurden leicht verletzt; unter den Verletzten befinden sich der Fahrer und die zwei Schaffner. ' aegen Albin Reinholdaus Auerbach. Vieser Mann, der beim Eintritt In den Gerichtssaal den Eindruck eines hilf- losen und kranken Mannes machte, entpuppte sich während der Verhandlung als der zügellose, schlagfertige und berech nende Hetzer, der gern auf sich die Anwendung des Para graphen 51 gesehen hätte. Damit wäre der Weg zu weite ren Schmähungen in der Art freigewesen, wie sie dem Angeklagten vorgeworfen wurden. Darnach hatte er nicht nur die NSDAP sondern auch das Deutsche Reich und den Führer auf das schwerste beleidigt. Reinhold hatte am aller wenigsten Grund dazu, bezog er doch als Kriegsverletzter mit Knie- und Unterschenkelschuh eine monatliche Rente von 227 Auf das Gericht machte das Verhalten des Ange- klagten keinen Eindruck. Es schloß sich der Ansicht des medi zinischen Sachverständigen an, der Reinhold als Simulanten bezeichnete und die Frage der Unzurechnungsfähigkeit ver- wars, und verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis als Gesamtstrafe. RundsM-Prozeb Bredow wird weiter vernommen. Zu Beginn des zweiten Tages im großen Rundfunk- Prozeß setzte der Hauptangeklagte Bredow seine Dar stellung über die Entstehungsgeschichte und den Aufbau des Rundfunks fort. Bredow schilderte ausführlich die finan ziellen Schwierigkeiten, die in der letzten Inflationszeit und in der Uebergangszeit zur Stabilisierung der Währung der Bau der Sender gemacht habe. Bredow gab zu, daß er. um Mittel für den Ausbau des Sendernetzes zu beschaffen, unter Verletzung des Haushaltsrechts die Rundfunkin- dustrie und den Rundfunkhandel zu verschiedenen Ab gaben gezwungen hab«, so durch Banderolierung der Röhren und Gebühren für die Prüfung und Stempelung der Geräte. Die dafür eingenommenen Gelder wurden auf ein Sonderkonto „Rundfunk" bei der Generalpostkasse eingezahlt. Dies sei an sich ein schwerer Verstoß gegen die Haushaltsordnung gewesen. Aber nur dadurch sei. überhaupt dip weitere Ent wicklung des Rundfunks ermöglicht worden, der später der Reichspost viele hundert Millionen an Einnahmen gebracht habe. Alle diese Sondermaßnahmen habe er aufgehoben, als der Ausbau des Senderuelzcs aus ordentlichen Haus haltsmitteln möglich gewesen sei und die Reichspost die Fi nanzierung übernommen hatte. Der Angeklagte Dr. Magnus berichtete dann über die kaufmännischen Seiten der Gründung des Berliner Rundfunks. Der Vox-Konzern hatte sich bereit erklärt, für die Gründung 3000 englisch« Pfund zur Verfügung zu stel len. Das sei damals in der Zeit der schlimmsten Inflation doppelt wertvoll gewesen. Der Konzern übernahm zunächst sämtliche Aktien, aber es wurde vertraglich vereinbart, spä ter die Aktienmajorität abzugeben, damit der gebührende Einfluß der Reichsstellen gewahrt blieb. Bei der Gründung der Aktiengesellschaft wurde ein Kapital von 60 000 Gold mark eingezahlt, und dann wurde der Betrieb ausgenommen. Der Vertragspflicht gemäß trat der Vox-Konzern im Jahre 1924 51 Prozent der Aktien ab, zum Teil an die Gesell schaft „Deutsche Stunde", die die Vertreterin der Interessen der Deutschen Reichspost war, zum Teil aber auch an die Reichspost direkt und außerdem an die Dradag. Die Ein richtung der Senderäume stellte der Vox-Konzern leihweise zur Verfügung. Der Rundfunk habe gleich nach seiner Grün dung große Gewinne abgeworfen und habe schon 1926 zwei Millionen Reingewinn an die inzwischen gegründete Reichs rundfunkgesellschaft abführen können. Die Gründung des Leipziger Rundfunks wir- dann von dem Angeklagten Dr. Otto geschildert. MchterMms bi; zim MerUm Tsingtaus Hcldenkampf gegen die Japaner. Es war Anfang Juli 1914 im deutschen Pachtaebiet vor. Kiautschou. Am Strand von Tsingtau war das Badelebcn zu seinem Höhepunkt gekommen. Auf der Reede lag neben dem Oftafiengeschwader des Grafen Spee das Flaggschis! des englischen Chinageschwaders „Minotaur" und Offiziere und Mannschaften und Badegäste aller Nationen verkehrten LMM' und MMenschmugge» New gort, 7. November. Durch die Auffindung der 17 Chinesen in Atlantic (New Jersey) ist die Bundespolizei einem Schmugglerring auf die Spur gekommen, der sowohl an der Ostküste als auch an der Westküste arbeitete und be reits über 100 Chinesen nach Amerika einge schmuggelt hat. Außerdem haben die Schmuggler Opium im Werte von über einer Million Dollar auf Schleichwegen ins Land gebracht. Um die Tätigkeit der Schmuggler zu unterbinden, hat die Bundespolizei nunmehr eine scharfe Ueberwachung der Küsten der Vereinigten Staa ten durch Flugzeuge angeordnet, di« etwa noch auf hoher See wartende Schmugglerschiffe auffinden sollen. Außerdem werden alle verdächtigen Schiffsbewegungen zwischen China, Westindien und der Küste d«s Stillen Ozeans und des At lantischen Ozeans aus der letzten Zeit nachgeprüft. Gerichtssaal Gefängnis für Schwäher lmd Verleumder Wieder hatte das Sondergericht für das Land Sachsen mit Schwätzern und leichtfertigen Verleumdern sich zu be schäftigen. Der erste Angeklagte Johannes Hos aus Dres den erhielt acht Monate Gefängnis, weil er öffentlich gegen Ministerpräsident Göring gehetzt hatte. Alban Strobel aus Leubnitz war immer „konservativ" gewesen, wie er jagte; das hatte Ihn aber nicht gehindert, gegen Frauen in schlüpfrigen Gesprächen unseren Führer in der gemeinsten Weise zu verleumden. Strobel erhielt ein Jahr zwei Monate Gefängnis. Nicht einfach ge,stattete sich die Verhandlung aufs freundschaftlichste miteinander. Niemand dachte an Krieg, und als nach der Abfahrt des Engländer» das deutsche Geschwader zu einer Fahrt in die Südsee aufbrach, war das nur eine der üblichen Uebungsfahrten. Dann kam der 1. August, und an die Stelle des Friedens trat der Krieg Am 1. August erfuhr man in China von der drohenden Kriegsgefahr. Am 2. August kam di« Nachricht der deutschen Kriegserklärung an Frankreich und Rußland. Am 6. August trat England in den Krieg ein, und am 16. August richtete Japan an Deutschland die befristetet« Aufforderung. Kiautschou zu räum«n und seine Schiffe aus den ostasiati- schen Gewässern zurückzuziehen. Das war der Krieg auch für Tsingtau. Japans Ultimatum wurde nicht beantwortet, und unmittelbar nach Ablauf der Frist eröffnete das Reich des Mikado die Feindseligkeiten Stadt und Hafen von Tsingtau waren befestigt, aber nur die Küstenwerke waren geeignet, einem angreifenden g«ind ernsthaften Widerstand zu leisten. Um auch die Land- seite erfolgreich zu verteidigen, dazu hätte es mehr der Men schen und des Materials bedurft als der Zahl, über die der Gouverneur von Kiautschou und Kommandant von Tsingtau. Kapitän zur See von Meyer-Waldeck verfügte Das waren als Kern einige Kompagnien des Seebatacllons und Matrosenartillerie, die durch Pflichtige und Freiwillige auf ungefähr 5000 Mann verstärkt worden waren. Die na türlichen Verteidigungslinien zu besetzen, die Bergketten, die^ die Halbinsel Kiautschou vom Festland abtrennen, daran konnte nicht gedacht werden, nur in einzelnen Nestern näher der Stadt mußte die Verteidigung organisiert werden. Dort hin rückten auch die Geschütze und die Bedienung der deut schen Flußkanonenboote, während das alte Stationsschisf „Jaguar", das alte Torpedoboot „S. 90" und der österrei chische Kreuzer „Kaiserin Elisabeth" in der Bucht noch die Flagge zeigten. Dieser kleinen deutschen Macht standen gegenüber: Zur See zwei japanische Panzerschiffe, zwei Kreuzer, zwei Zer störerflottillen und das englische Panzerschiff „Triumph", alles unter dem Kommando des Vizeadmirals Kato; zu Land 40000 Japaner in drei Divisionen und 1500 Engländer, be fehligt von General Kamio. Unter Verletzung der chinesischen Neutralität schob sich diese Landungsarmee an Tsingtau her an, langsam, vorsichtig, planmäßig. Man wußte auf japa nischer Seite, daß man wohl würde kämpfen müssen, aber man hatte Zeit und Menschen und Waffen. Freilich, daß man so würde kämpfen müssen, wie man es dann mußte, das hatte man wohl nicht erwartet. „Einstehe für Pflicht erfüllung bis zum äußersten", hatte Meyer-Waldeck dem Kaiser bei Beginn der Feindseligkeiten gemeldet, und seine Soldaten erfüllten sein Wort. Jeder Fußbreit Boden wurde den Japanern streitig gemacht. In der Luft wachte der „Flieger von Tsingtau", Günther Plüschow, und wies den deutschen Artilleristen das Ziel. Bis Mitte Oktober konnte man sich den Feind vom Leib halten, doch dann hatte sich dessen Ueberlegenheit an Menschen und Material so weit ausgewirkt, daß er vor den Drahthindernissen stand. Ein erster japanischer Angriff wurde blutig abgewiesen. Das Panzerschiff „Triumph" er hielt einen Treffer, durch den es kampfunfähig wurde, und in einem kühnen Ausfall war es „S. 90" geglückt, den Kreu-! zer „Takaschiho" durch Torpedotreffer zu versenken. Doch dann ging es dem bitteren Ende zu. 28- und 30,5-Zentime- ter-Kanonen trommelten auf die deutschen Befestigungen als Auftakt zum Sturm, der für den 31. Oktober angesetzt war. Denn dieser 31. Oktober war ver Geburtstag ves Mlkavo, und 6000 Samurai hatten geschworen, ihm Tsingtau zumi Geschenk zu bringen. Als der 31. Oktober zur Neige ging, standen sie mit! leeren Händen vor dem Mikado. Die Deutschen in Tsingtau! hatten sich nicht als Geschenk darbringen lassen, der japanisches Angriff war im Blut ertrunken. Da die Tapferkeit der Sa-! murai versagt hatte, warf Kamio wieder die Macht des Ma-! terials in die Waagschale. Sechs Tage lang schossen die ja»! panischen Geschütze. Das Ende mußte kommen. Die Tapfer keit und der Todesmut der Deutschen konnten hier nicht mehr helfen, auch Meyer-Waldeck sah das alles voraus. Die bei den Schiffe und das Trockendock wurden versenkt, der große j Kran, die Werft und die Hafenanlagen zerstört, die Werke, die nicht mehr zu hatten waren, gesprengt und was an Men schen und Material noch vorhanden war, in der letzten Ver teidigungsstellung gesammelt. In der Frühe des 6. November durchbrach Günther Plüschow auf seinem Flug,zeug die feindliche Blockade. Als er zum letzten Mal über Tsingtau kreiste, sah er unten, wie die Japaner zum Sturm schritten. Den ganzen 6. vom frü hen Morgen bis in die sinkende Nacht, liefen die Japaner^ vergebens an. Dann hatten die Deutschen ihre letzte Patrone und ihre letzte Kartusche verschossen, und 2000 auserwählten japanischen Kriegern gelang es, in die Schlüsselstellung ein zudringen. Um unnützes Blutvergießen zu vermeiden, hißt? Meyer-Waldeck die weiße Fahne und übergab am 7. Novem- ! der die zerschossene Festung. Die Pflicht war bis zum letzten erfüllt, der Ehre mar Genüge geschehen. 4000 Tote und Verwundete hatten die Angreifer eingebüßt; die Verteidiger zählten 170 Tote und 600 Verwundete Dr. Alarehky, der bisherige kommissarische Bürgermeister Berlin», wurde zum Bürgermeister der Reichshauptstadt und gleichzeitig zum . ersten Vertreter des Oberbürgermeisters Dr. Sahm berufen.