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er feine Wohnung verlafsen hakle, plötzlich einem Herzschlag erlegen. Von Mutlus, der am 6. September sein 62. Lebenslahr vollendete, entstammt einer schlesischen Familie, die im Jahre 1745 geadelt wurde. Nach dem Studium der Rechte und zeit weiliger Verwendung im preußischen Verwaltungsdienst trat er 1963 zum diplomatischen Dienst über. Als Attache war von Mu tlu» bei den Botschaften in Paris und Petersburg tätig. Dann wurde er In der Reichskanzlei als Hilssarbeiter verwandt, um schließlich bei den deutschen Vertretungen in Peking. Paris, Kon stantinopel und Petersburg tätig zu sein. Während des Weltkriege» war er zunächst dem Großen -auptquartier zugetellt und wurde schließlich Leiter der politischen Abteilung beim deutschen Generalgouvernement in Warschau. Im August 1918 ging von Mutius als Gesandter nach Norwegen. Im Sommer 1921 wurde er zum Leiter der Abteilung Westeuropa ms Auswärtige Amt berufen. 3 Jahre lang (bis 1926) vertrat ec dann das Reich als Gesandter in Kopenhagen, um dann in Bu karest in gleicher Eigenschast tätig zu sein. Im Frühjahr 1931 wurde der verdiente Diplomat In das Auswärtige Amt zu beson derer Verwendung einberufen. Besonders heroorgetreten ist, nach dieser Zeit der nunmehr verstorbene als Vertreter Deutschlands Im Völkeroundsrat. Warenaustausch mit Argentiuien In Ergänzung des Freundschafts-, Handels- und Schisf- lahrtvertrages zwischen Preußen und den übrigen Staaten des Zollvereins einerseits und der argentinischen Konföde ration andererseits vom 19. September 1857 ist zwischen dem Deutschen Reich und der Republik Argentinien am 88. September ds. Js. in Buenos Aires ein Abkommen über den Handels- und Zahlungsverkehr abgeschlossen worden. Das Abkommen wird auf die Dauer eines Jahres ab 20. Ok tober 1934 vorläufig angewendet. Da» Abkommen beruht auf dem Grundsatz der Ver rechnung de» Warenaustausches zwischen den beiden Län dern. und zwar wird in dem gleichen Maß deutsche waren in Zahlung nehmen, al» e» argentinische Erzeugnisse nach Deutschland liefert. Es ist damit zu rechnen, daß sich die argentinische Ein fuhr nach Deutschland auf der Höhe des Wertes der Einfuhr vom Jahre 1933 hält. Die Abwicklung der sich aus dem gegenseitigen Warenverkehr ergebenden Zahlungen erfolgt in der Weise, daß der Gegenwert der argentinischen Einfuhr nach Deutschland von dem deutschen Einfuhrhändler auf ein bei der Reichsbank in Berlin zugunsten der Banco de la Nacion Argentina errichtetes Konto eingezahlt wird, und daß die Ausfuhrhändler deutscher Waren aus diesem Konto Befriedigung ihrer Forderungen erhalten. Das Abkommen wird also die Aufrechterhaltung des deutsch-argentinischen Warenverkehrs trotz der in beiden Ländern geltenden Devisenbeschränkungen sichern und auch eine lebhaft zu begrüßende Erleichterung für den Handel bringen. Der deutsche Einfuhrhändler braucht künftig nicht mehr Austausch- oder Verrechnungsgeschäfte mit Argenti nien von Fall zu Fall abzuschließen, die Einfuhr kann vielmehr innerhalb des durch das Abkommen gezogenen Rahmens ungestört erfolgen, und der deutsche Ausfuhrhänd ler kann auf einen laufenden Eingang der ihm zustehenden Zahlungen rechnen. E, befiehl begründete Hoffnung, daß das Abkommen dazu beltragen wird, die freundschaftlichen Beziehungen, die zwischen dem Deutschen Reich und Argentinien bestehen und bereit» in einem Handelsvertrag vom Jahre 1857 ihren Riederschlag gefunden haben, weilerzuentwtckeln und zu vertiefen. Achtung. SaarMimumngrderechtigte! Die nicht in die Abstimmungslisten aufgenommenen Personen haben, soweit die Ablehnung durch den zuständigen Gemeindeausschuß de» Saargebiets ihrer Meinung nach zu Unrecht erfolgt ist, sofort Einspruch gegen die Richtaufnahme eiuzulegen. Die Frist hierzu läuft am 25. Oktober 1SZ4 ab. Die vorschriftsmäßigen (weißen) Formulare für das Einspruchsverfahren sind kostenlos durch Re Ortsgruppen de» Bunde» der Saarvereine und durch deren Beauftragte erhältlich, die auch fede weitere Auskunft erteilen. Personen, die zwar in die Abstimmungslisten eingelra- gen sind, deren Eintragung aber Fehler aufweist (z. B. un- rlchtige» Geburtsdatum, Verstümmelung des Vor- und Zu namen, «. L) haben ebenfalls bi» zum 25. Oktober 1934 im Wege des Einspruch» Berichtigung zu beantragen. Die hier- wr in Frag« kommenden (grünen) Formulare sind ebenfalls bei den obengenannten Stellen kostenlos zu haben. Zaimis wiedergewM Athen, 20. Oktober. Vie griechische Rationalversammlung nahm die Präsi dentenwahl vor. Dabei wurde der bisherige griechische Staatsvräsident Zaimis mit 197 von 330 Stimmen wieder- gewählt. General Kallaris erhielt 18 Stimmen und der Präsidentschaftskandidat Gohatas eine Stimme. Zwei Stimmen waren ungültig und 112 Abgeordnete hatten sich der Stimme enthalten. I Arbeitsdienst in der Nordmark ' -Ni- K-I.tt.ei-N Ni-k>->t«ki-ntt-- I» gen lem um oer «schlick ab. vuerdämme verbinden gen - iegl ncy oer «schlick ab. vuerdämme verhindern sein! Abfließen. Innerhalb des abgegrenzten Gebietes häuft sich im Laufe der Zeit die Ablagerung des Wassers. Man zieht tiefe Gräben, die das Wasser immer wieder mit neuem Bald siedelt sich eine kleine Pflanze, der Queller an, der mit fleischigen Blättchen die überschüssigen «Salze aus der Erde herauszieht. Wenn dies geschehen ist, ist der Boden reis für das Gras. Mit wenigen Worten ist auf diese Weise die Landge winnungsarbeit geschildert, aber es hält schwer, die Mühe und Arbeit auch nur annähernd zu beschreiben, die notwen dig ist, um das Ziel zu erreichen. Die Arbeitsdienstsoldate», die hier im Kamps gegen die Naturgewalten stehen, sind harte sehnige Gestalten. Aber sie wissen genau, was ihre Arbeit für das Vaterland bedeutet, und sie tun ihre nicht leichte Pflicht mit Leib und Seele! Ist aus die geschilderte Weise ein Stück Neuland dem Boden entrissen, so wird dem „Koog" ein neuer Deich zum Schutze vorgebaut. Und nun kann der Bauer seine Arbeit beginnen. Nördlich von Husum, der „grauen Stadt am Meer", liegt z. B. der Sönke Nissen-Koog, der auf 1000 Hektar im letzten Jahr allein 60 000 Zentner Weizen brachte. An diesem Beispiel kann man ermessen, was der Arbeits dienst für Werte schafft! Zu einzelnen der Inseln hat man Dämme gebaut, das Angenehme mit dem Nützlichen verbindend. Diese Dämme, teilweise mit Eisenbahnen versehen, erleichtern den Verkehr zu den Inseln und helfen gleichzeitig, die Gewalt des Mee res zu brechen. In ihrem Schutze lassen sich leichter als im offenen Meer die Lahnungen und die Grüppen anbringen. Sieht man vom Hindenburgdamm, der zur Insel Sylt hin überführt, auf das Wattenmeer und die fleißige. Arbeit, die in ihm geleistet wird, so weiß man, daß auf der weiten Fläche, die unermeßlich oor den Augen liegt, eines Tages sich ein reifes Aehrenfeld ausdehnen wird, man sieht im Geiste Bauernhäuser an Bauernhäuser, deutscher Bauern Heim auf Neuland, Quelle neuen Reichtums. Die Kornkam mer der Nordmark liefen noch mehr Nahrungsmittel für ganz Deutschland als bisher. Und wenn dies einmal Wirk lichkeit geworden ist, dann wird man voll Dankbarkeit daran denken: das was das Werk des deutschen Arbeitsdienstes Adolf Hitlers' Die wichtigste Aufgabe des deutschen Arbeitsdienstes ist bekanntlich die Gewinnung neuen Ackerbodens. Während dies in den meisten Gegenden Deutschlands in der Weis« vor sich geht, daß Oedland oder Sunipfland urbar gemacht wird, hat der Arbeitsdienst in der deutschen Nord mark Schleswig-Holstein eine besondere Aufgabe, nämlich die Gewinnung von fruchttragendem Boden aus dem Meere. An der Westkü te der Nordmark, dort, wo die Reihe der bekannten In eln sich eine neben der anderen hinzieht, ist das Schlachtfeld gegen die Naturgewalten in seinem friedlichen Kampf. Friedrich der Große hat einmal gesagt, derjenige, der bewirke, daß dort, wo vorder ein Halm wklchs deren zwei wachsen, leiste mehr für sein Volk als ein Feldherr, der eine große Schlackt gewinne. Der deutsche Arbeitsdienst in der Nordmark kann voller Stolz für sich in Anspruch nehmen, nicht nur zwei Halme für einen zu schaffen, nein, er gibt dem deutschen Volke jähr- lich Tausende und aber Tausende von Zentnern an Brot getreide mehr! Vor genau dreihundert Jahren nunmehr, im Jahre 1634, riß eine gewaltige Sturmflut die damalige langge dehnte Künste in tausend Fetzen und gab ihr die heutige Gestalt: vor dem fruchtbaren Marschenlande dehnt sich das flache Wattenmeer, und in diesem liegen, nur wenige Kilo meter vom Lande entfernt, die vorgelagerten Inseln und Inselchen. Immer wieder brauste vom Westen der Sturm über dieses flache Gelände, der gewaltige Wogenanprall der täglichen zwei Fluten, und der gefürchteten Sturmfluten riß überall Stücke vom Lande ab und ließ auf solche Weise das Wasser sich immer mehr in das Festland Hineinfressen. Man lernte Dämme dagegen bauen, die Deiche. Oft genug war des Wassers Macht größer als Menschenwerk, es be durfte vieler Erfahrung, um die Deiche standfest zu machen. Heute zieht sich der Deichschutz die ganze Küste im Westen der Nordmark entlang, den hinter ihm schaffenden Tsiiuer. sein Haus und seine Arbeit schützend. Doch der Mensch ließ sich damit nicht begnügen. Man lernte, daß das strömende Meer stets feste Bestandteile, wie Sand und Schlick, mit sich trug und im Vorland der Deiche, in den Watten ablagerte. Aber die hin- und zurückbranden den Wogen schleppten heute solche Massen heran, morgen entführten sie sie wieder. Hier setzte ein bestimmtes System des Angriffs gegen das Wasser ein, in welchem heute der deutsche Arbeitsdienst als Kampftruppe steht. Durch Flecht werk verbundene Pfähle rammte man in Form von Däm men in das Meer ein. An diesen sogenannten „Lahnun- Schlick füllt. In der sogenannten „Grüppenarbeit" wird mühselig der Schlamm aus den Gräben herausgeworfen, und aus diese Weise steigt der Boden Zoll für Zoll, bis das ! Wasser allmählich die Kraft verliert, ihn zu überfluten. Schafft Lehrplatzer l,3 Millionen Jugendlicher kommen zu Ostern in die Berujc In der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Ar beitslosenversicherung in Berlin fand eine Pressebesprechung über die wichtige Frage der Berufsberatung und Lehrstellen oermittlung für die im nächsten Frühjahr zur Entlassung kommende Schuljugend statt. Vizepräsident Dr. Bachler erwähnte die energischen Bemühungen der Reichsregierung, die Wirtschaft an allen Stellen wieder in Gang zu brin gen und. damit neue Arbeitsplätze zu schaffen. Sollen ge eignete Arbeitskräfte für die verschiedenen Arbeitsplätze ver mittelt werden, so müßten sie überhaupt vorhanden sein. Hier liegt neben der Arbeitslosenvermittlung der Reichsan stalt ein zweites großes Arbeitsgebiet: die Berufsberatung. Die Berufsberatung hat die Aufgabe, den jungen Menschen beim Verlassen der Schule in solche berufliche Bahnen zu len ken, daß später die Nachfrage nach Arbeitskräften wirklich gedeckt werden kann. Die Berufsberatung darf dem jun gen Menschen auch die eigen« Verantwortung für die Ent scheidung bei der Berufswahl nicht abnehmen. Sie kann aber mit planmäßiger Vorsicht soziale Arbeit-Politik machen, wenn sie die Jugend und ihre Eltern über die tatsächlichen Ver hältnisse und über das Berufsleben aufklärt, wenn sie oor überfüllten Berufen warnt, die Aufmerksamkeit auf ver wandte Berufe hinlenkt, auf die Notwendigkeit und die Vor teile einer geordneten beruflichen Fachausbildung hinweist und der Landflucht schon bei der Berufswahl entgegenar beitet. In verschiedenen Zweigen der Industrie ist mit zuneh mender Verminderung der Arbeitslosigkeit immer lauter der Rus nach beruflich gut ausgebildeten Facharbeitern vernehm- vor. Der Redner wandte sich an alle Lehrherren und Lehr meister, Belriebsinhaber und Betriebsleiter im Ramen der deutschen Jugend, Lehr- und Ausbildungsplätze bereitzu- stellen. Mehr als 600 000 Knaben und 600 000 Mädchen wür den Ostern 1935 aus den Schulen entlassen. Dazu kämen 100000 Abgänge von mittleren und höheren Lehranstalten. Der Sachbearbeiter für Berufsberatung, Oberregie rungsrat Handrick, führte u. a. aus, die öffentliche Be rufsberatung der Reichsanstalt befände sich bereits mitten in der Arbeit, den Jugendlichen und ihren Eltern und Er ziehungsberechtigten unter Mithilfe aller der Kreise, die um die berufliche Leitung unserer deutschen Jugend besorgt sind, bei der verantwortlichen Entscheidung für die Berufswahl Rat und Hilfe zu leisten. Es sei notwendig, daß der einzelne an der Stelle sich in di« Volkswirtschaft ein- ordn«, an d«r er, vom ganzen Volk auszugehen, am dringend sten gebraucht werde. Um die ganze Volkswirtschaft im höchsten Maße leistungsfähig zu erhalten, sei es zudem drin gend erforderlich, den Berufsgruppen, die unter Mangel an qualifizierten Facharbeitern leiden, den notwendigen Nach wuchs zuzuführen. Dazu gehörten gewisse Zweige Industrie!- ler Berufe, die laOdwirtschaftlichen Berufe, teilweise auch das Handwerk. Die Rücksichtnahme auf diesen gegebenen beruf lichen und volkswirtschaftlichen Bedarf solle aber keineswegs ein Außerachtlassen der jugendlichen körperlichen, geistigen und charakterlichen Veranlagung bedeuten. Notwendig sei eine ganz besondere, sorgfältige Erkundung der jugendlichen Befähigung und eine mitfühlende Leitung des jungen Men schen durch Berufsberatung. Das ganze polnische Boll aulgeboten Die bisherigen polnischen Vorschriften über Sachleistun gen im Kriege werden in den nächsten Tagen durch eine neue Verordnung des Staatspräsidenten geändert. Die Verordnung tritt ergänzend neben die kürzlich gemeldete Verordnung über persönliche Leistungen der nichtwehrpflich tigen Bevölkerung im Kriege. , Die neue Verordnung seht fest, daß die ^gesamte Bevöl kerung im Falle des Krieges oder der Mobilmachung zu Sachleistungen verpflichtet ist. In der Friedenszell kann nach dieser Verordnung physischen und juristischen Personen die Verpflichtung zur Vorbereitung von Sachleistungen aus erlegt werden, wie beispielsweise die Vorbereitung ihrer Betriebe, Wirtschaften oder Werkstätten zu Arbeiten, die 'm Bedarfsfälle für die Slaatsverleidigung notwendig sind. Die Habsburger woben bald lammen Otto von Habsburg erklärt in einem Schreiben an den Bürgermeister der steirischen Gemeinde Gnas, in dem er für die Ernennung zum Ehrenbürger dankt: Die schweren Prüfungen der letzten zwanzig Jahre verbinden mein Haus nur um so inniger mit Oesterreichs Volk. Ich erwidere daher Ihren Wunsch nach meiner Heimkehr ins schöne Oesterreich mit einem hoffnungsfrohen „Ich komme, sobald die Gesetze, die mich von ihm trennen, gefallen sind". Trauergottesdienst für Barlhou in Berlin. In der St. Hedwigskirche in Berlin fand ein feierliches Requiem für den ermordeten französischen Außenminister Barthou statt, das von dem Nuntius Monsignore Orsenigo zelebriert wurde. Die französische Botschaft war vollzählig erschienen, ebenso das Diplomatische Korps. Bon deutscher Seite nahm als Vertreter des Führers und Reichskanzlers der Ches der Präsidialkanzlei, Staatssekretär Dr. Meißno-r. teil; ferner waren der Reichsminister des Auswärtigen. Freiherr von Neurath, Reichsarbeitsminister Seldte, Staats sekretär von Bülow. Ministerialdirektor Köpke, der Chef des Protokolls, Gesandter Graf von Bassewitz, und andere Vertreter der Reichsregierung anwesend. Aussprache Laval—Litwinow in Genf. Auf der Tagung des Völk«rbundsrates im November wird die Sowjetregierung durch Litwinow vertreten sein. Der Außenkommissar wird in Genf bei dieser Gelegenheit seine erste Aussprache mit Laval nach dessen Ernennung zum Außenminister haben. Blutige Kämpfe bei Saschgar. Nach Meldungen aus Kaschgar haben die chinesischen Regierungstruppen etwa 195 Kilometer von Kaschgar ent fernt eine Bande chinesischer Aufständischer entwaffnet, die in der letzten Zeit die Straße zwischen Kaschgar und Iarkand unsicher gemacht und u. a. die Expedition «Sven Hedins über fallen hat. Bei den Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Aufständischen sind übex 130 Banditen erschossen wor den. Auch die Verlust« d«r chinesischen Regierungstruppen^ sollen bedeutend sein.