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Weitzeritz-Zeilung Sonnabend, am 20. Oktober 1934 100. Jahrgang - Rr. 24S Netteste Zeitung des Bezirks Diese« Mall enthüll die amtlichen Bekanntmachungen der AmlShaoplmannschasl, de« Sladtrals und des Finanzamts Dippoldiswalde Tageszeitung unö Anzeiger für Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U. I Anzeigenpreis: DI« 40 Millimeter breite - Millimeterzelle 6 Rpfa.; Im Tertteil bt« 93 - Millimeter breit« Mllltmeterzene 18 Rpfg : Anzeigenschluß 1V Uhr norm. I Bezugspreis: Für einen Monat 2.— RM. f mit Zutragen; einzelne Nr. 10 Rpfg. - :: Gemelnde-Verbanos-GIrokonto Nr. S :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 123 48 Artliches mi» SWslhes Dippoldiswalde. Am 15. d. Mks. wurde in der Dippoldis- walüer Heide eine Hcimsparbüchse der ösfenMchen Versicherungs anstalt der Sachs. Sparkassen gefunden. Der Boden der sonst noch gut erhaltenen Büchse aus vernickeltem Weißblech ist mit einem Harken Gegenstand aufgewuchket und der verschließbare Deckel beschädigt worden. Annehmbar rührt die Sparbüchse von einem Diebstahl her. Sachdienliche Mitteilungen erbittet der hie sige Gcndarmerieposten. Dippoldiswalde. Vom 22. bis 24. Oktober wird die erste Pfundsammlung durchgeführt. An alle Hausfrauen von Dippoldiswalde ergeht die herzliche Bitte, ihre Verbunden heit mit dem großen Hilfswerk des Führers durch freudige und reichliche Spenden zu bekunden. Die Sammlung wird von der NS-Frauenschaft durchgeführt. Laßt die Sammlerinen nicht vergebens anklopfen, macht das Lebensmittelpäckchen zurecht! Dippoldiswalde. Den wirtschaftlichen Leistunasvorsprung, den wir brauchen, erzielen wir nur mit leistungsfähigen Menschen. Gesundheit an Leib und Seele, Pflichttreue, Arbeitsfreude und eine gediegene Vorbildung für den Beruf sind die Grundlagen, auf denen die deutsche Wirtschaft dauerhaft aufbauen kann. Die Erzieher wissen, daß ihnen die große Pflicht vor -er Nation auf erlegt worden ist, in der deutschen Jugend diese Grundlagen zu errichten und zu festigen. Alle Erziehung dient dem einen Ziel: der Zukunft des Vaterlandes. Für den Gedanken der Leistungs steigerung durch solche Berufserziehung wirbt die „Woche der Bcrufserziehung des deutschen Menschen", die der NS.-Lehrerbun-, Amt für berufsbildende Schulen im Gau Sachsen vom 22.—27. Oktober veranstaltet. In Dippoldiswalde wird am Montag, 22. Oktober, abends in einer Eröffnungs-Ver anstaltung im Vorkraassaal der Handels- und Gewerbeschule Schulrat Seidel, Dresden, über „Die Berufserziehung der deut schen Jugend" sprechen. Dienstag und Donnerstag ist öffentlicher Unterricht an der Handels-, Gewerbe- und Landwirtschaftsschule, Mittwoch und Donnerstag an der städtischen Berufsschule. An der Deutschen Müllerschule findet am Sonnabend, 27. Okk., nach mittags eine Besichtigung der Schule und Unterrichtsmühle statt. Außerdem wird auch noch Stud.-Direkkor Dr. Eckardt im Vor tragssaal der Deutschen Müllerschule am Mittwoch abend über „Die Deutsche Müllerschule im Dienste der Müllerei" sprechen und in der Handels- und Gewerbeschule von Dienstag bis Sonn tag eine Ausstellung statksinden. Frontkämpferkreuz nur für Gefechtstellnehmer. Es wird erneut darauf hingewiesen, daß das Frontkämpfer kreuz nur Gefechtsteilnehmer erhalten können, denen die Teil nahme an einer Kampfhandlung durch die Eintragung in der Kriegsranglist« oder Kriegsstammrolle bestätigt wotden ist <Abs. 2 zur Ziffer 3 der Durchführungsverordnung vom 13. Juli 1S34). An diesem Grundsatz muß zur Vermeidung unabweisbarer Berufungen unbedingt sestgehalten werden. Bei fehlenden Gefechtseintragungen ist zu prüfen, ob di« Formation, bei der der Antragsteller Frontdienst« geleistet haben will, tatsächlich an der von ihm zum Beweise für seine Frontkämpfertätigkeit angeführten Kampfhandlung teilge nommen hat und weiterhin, ob die Anwesenheit des Antrag stellers bei dieser Formation während dieser Kampfhandlung tatsächlich erwiesen ist. Armierungsarbeitern kann das » Ehr«nkreuz für Kriegsteilnehmer nicht zuerkannt-werden; sie waren nicht zur Wehrmacht eingezogen. vesondere Uniform für die Luftpolizei. Durch Erlaß Les Reichsminister» der Luftfahrt ist für die Beamten der Luftaufsicht lLuftpolizei) eine besondere Uniform eingeführt worden. Diese lehnt sich in Färbe, Schnitt. Abzeichen usw. an die graublau« Bekleidung des DLV. an, jedoch hat die Luftaufsicht hellgrüne Kragenspiegel. Im Dienst tragen die Be- amten der Luftaufsicht einen Ringkragen mit Hoheitsabzei chen und Mit der Aufschrift „Reichs-Luftaufsicht". welhnachtssonderfahr» de, „Gras Zeppelin-. Um Weih- nachtsbesuche und den Austausch von Paketen und Post zwischen Deutschen in der Heimat und ikren Angehörigen in Südamerika zum Fest möglich zu machen, wird das Luft- schiff ..Gras Zeppelin" in diesem Jahre zum ersten Male kurz vor Weihnachten eine Fahrt nach Südamerika aus führen. Es fährt am 8. Dezember von Friedrichshafen ab. wird am 11. Dezember in Pernambuco und am 14. Dezem ber in Rio de Janeiro fein. Es landet am 18. Dezember wieder in Friedrichshafen, so daß Besuche, Pakete und Post rechi-oitia zum Fell anknmmen. Dippoldiswalde. Es ist wieder einmal etwas vom Gewohnten Abweichendes, was die Ar-Ni-Lichtspiele mit dem Grob film „Gold" bieten. Groh der bearbeitete Gedanke: Nur Un legen würde es für die Menschheit bedeuten, gelänge es wirklich, das so begehrte Gold in beliebigen Mengen aus unedlen Metal len yerzustellen. Groh die Art der Bearbeitung dieses Gedan kens mit Momenten voller Spannung und Szenen, die den Atem anhalten lassen. Groh in der Negie. Groh und wuchtig das ganze Werk. Eine Bombenrolle hat wieder Hans Albers, die er mit gewohnter Meisterschaft, dem Augenschein nach „so aus dem Aermel heraus", "bewältigt. Es Ist fast, als sei der Film speziell für ihn gemacht; denn alle anderen Rollen treten gegen die des Ingenieurs Holm zurück, selbst die deS vom Golde besessenen Wills und seiner ebenso gewissenlosen Helfer, wie auch die seiner Tochter und der Margit Möller, der Lebensretterin Holms. Wie gesagt: groß und wuchtig das ganze Werk und nachhaltig deshalb . Wichtige Unterredungen^ Görings in Belgrad Ministerpräsident Gönng bei Carol von Rumänien und der Königin-Witwe Maria Belgrad, 20. Oktober. - Der preußische Ministerpräsident General Göring begab sich in das Belgrader Ministerpräsidium, um dem Minister präsidenten Usunowitsch einen Besuch abzustatten. Der Mi nisterpräsident unterbrach sogleich die »abinettssihung, die den ganzen Vormittag andauerte, und verblieb 20 Minuten im Gespräch mit General Göring. Sodann besuchte General Göring im gegenüberliegenden striegsministerium den krleasminister Milowanowitsch und anschließend den Ge neralstabschef und Armeogeneral Reditsch. Vom Kriegsministerium fuhr der preußische Minister präsident zur rumänischen Gesandtschaft, wo er feinen Namen in das für König Karol aufliegende Besuchsbuch eintrug. Die den Ministerpräsidenten begleitenden Herren der deutschen Wehrmacht. Generalleutnant Blaskowitz, Militärattacl)ö Oberst von Falkenhorst und Kapitän zur See Freiherr von Harsdorf legten in Begleitung des Landesvertrauensmannes der NSDAP.. Oberingenieur Neuhausen, und des Gesandt- schaftssekretars Dr. Hetz auf dem deutschen Heldenfriedhofe zwei Kränze an den Gräbern der deutschen Kameraden und der dort bestatteten unbekannten serbischen Soldaten nieder. Das Interesse für Göring ist in der südslawischen Oef- fentlichkeit so groß, daß sein Besuch das Tagesgespräch bil det. Ueberall wird seine soldatische Erscheinung und sein offenes Auftreten gerühmt. Dem Ministerpräsidenten wur den auch mehrfach Sympathiebeweise durch kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten zuteil, die ihm verschiedene Leute auf die deutsche Gesandtschaft brachten. So ließ ihm ein südsla wischer Reserveoffizier mit einer entsprechenden Widmung ein von seinem Vater verfaßtes Buch überreichen, in dem das einwandfreie Verhalten des deutschen Besatzungsheeres im Weltkrieg gerühmt wird. Am Nachmittag um 14,30 Uhr wurde der preußische Mini sterpräsident General Hermann Göring von der Königinwitwe Maria von Süüslavien auf Schloß Dedinje in persönlicher Au dienz empfangen. Daran schloß sich ein weiterer Empfang durch die Königinmutter Maria von Rumänien und schließlich durch den König Carol von Rumänien, mit dem Göring eine längere Unter redung führte. Sein Aufenthalt im Schlosse dauerte insgesamt, über 2 Stunden. Sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rück fahrt vom Schloß war der Ministerpräsident Gegenstand unun terbrochener herzlicher und lebhafter Ovationen. Am Abend stattete -er Ministerpräsident dem Außenminister Ieftitsch einen Besuch ab. Der Außenminister hatte den Mini sterpräsidenten Göring von -er -rutschen Gesandtschaft abholen lasten. auch sein« Wirkung. Von dem hochinteressanten Kulturfilm über uns so fremdartig anmutende und doch auch wieder Achtung ab- nötigende altjapanlsche Familiensttte hätte man ebensalls gern eine Fortsetzung gesehen. Es waren trotz allem Fremden doch gar so lievreizende Bilder. Fox tönende Wochenschau bringt ne ben vielem anderen Bilde? vom Nürnberger Parteitag und läßt so das, was man damals in der Zeitung gelesen und im Rund funk gehört hat, gewissermaßen nun sogar miterleben; besonders auch deshalb, weil man wiederholt den Führer selbst steht und hört. Alles in allem wieder ein Programm mit wertvollem In halt. Sadisdorf. Gestohlen wurde aus einem Bühnenzimmer lGar- derobe) deS Gasthofs ein bräunlicher Herren-Wettermantel aus Zeltbahn- bez. Windjackenstosf, mit gleichfarbigem Kragen, grün lichen Knöpfen, beiderseits schrägen Taschen. Im Rücken ist ein Fleck eingesetzt, sonst ist der Mantel gut erhalten. Wer Sach dienliches über den Verbleib -es Mantels weiß, wolle das dem Gendarmerieposten Schmiedeberg melden. Langenhennersdorf. Als ein Motorradfahrer von hier abends nach Berggießhübel fuhr, stieß er mit einem Hirsch zusammen, der gerade vom Bache kommend die Straße über querte. Der Kraftfahrer hat außer dem Schreck keinen Schaden erlitten; an seinem Rad war nur die Lampe beschädigt. Aber der Hirsch fiel tot in den Straßengraben. Wahrscheinlich ist er vom Licht geblendet und mit dem Kopf gegen die dort stehende Straßensäule geschleudert worden. Mejllen. Am Donnerstag nachmittag geriet in den Somag- werken das Dach des Tunnelosengebäudes vermutlich bei dort vorgenommenen Reparaturarbeiten in Brand. Der Fabrikfeuer wehr gelang es, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken, so daß die Meißner Feuerwehr, die mit zwei Autolöschzügen ausgerückt war, nicht einzugreifen brauchte. Königsbrück. Aus dem Hirschberg bei Ottendorf-Okrilla löste sich infolge Stangenbruchs von einem Lastkraftwagenzuge der be- Dem Vernehmen nach wird General Göring am Sonnabend 10 Uhr mit seiner Maschine Manfred von Aichthofen vom Bel grader Flugplatz aus starten. Nach einer kurzen Zwischenlan dung in Budapest wird er voraussichtlich gegen 15 Uhr in Berlin eintresfen. BorsWkimgsdesehl gegen PawelM Pari», 20. Oktober. Der Untersuchungsrichter, der In Marseille den Anschlag auf König Alexander bearbeitet, hat einen Borführungsbe- sehl gegen den in Turin verhafteten Dr. Pawelitsch erlassen. Man hofft, die Ueberführung Pawelitschs nach Marseille er wirken zu können. Es steht nunmehr einwandfrei fest, daß Pawelitsch am 30. September in Begleitung einer weiblichen Person, nach der in der Schweiz gefahndet wird, in Mar seille geweilt hat. vis vnterLuekuvx iv Luärxsst Budapest, 20. Oktober. Das ungarische Korrespondenzbüro ist von zuständiger Seite zu folgender Meldung ermächtigt wor den: Zur Feststellung, ob der Marseiller Königsmörder Wlada Georgieff sich jemgls in Ungarn aufgehalten hatte, haben die zu ständigen Behörden auf Grun- der ihnen zur Kenntnis gelangten Personalien di» Untersuchung unverzüglich eingeleiket. Die mit der größten Umsicht geführte Untersuchung hat noch keinerlei An haltspunkte ergeben, aus denen geschlossen werden könnte, daß der Genannte auch nur jemals in Ungarn gewesen wäre. Ungarn nnd der KSmgsmord Ministerprästtent GSmbös in Warschau Budapest, 20. Oktober. Der NNgatisch« LtlalstckrprSstdMil Gömhös hat sich am Freitag «ach Warschau be-Mi, NM wichtige Fragen, die Un garn «Nt Pole« vmttfsan, zu bewrechen. Bot fsinerAbrsts« bat Ungarns Ministerpräsident der Hrssk» «in« HMtUäa übermittelt, die aus die nach dem MütsMt Anschlag sntstandeu, Lage eingeht. SSmbös er klärt». »r beuttem die Laa« absolut ruhig uns b«a«b« sich mit größter Ruh« Nach Warschau. Er hab« auch keinen Grund Zur untUht. Obgleich der international« B«Mum- dungsseldzua, den ein Teil der Prelle aewister Staaten ae» > MM.——> lodene Anhänger und raste den Berg hinunter. Wör dem Gast hof „zum Hirsch" prallte der Anhängewagen auf den Wohnwagen eines. Puppenspielers auf, besten Borderwände eingedrückt wur den. Menschen sind bei dem Unfall glücklicherweise nicht zu Scha den gekommen, doch Ist der angerichtete Sachschaden sehr erheb lich. Brunndöbra. Tin aus Zwickau kommender Liefttwogen fuhr am Mittwoch nachmittag an die in Richtung Klingen thal' fahrende „Elektrische" an. Infolge des Schneetreibens hatte der Krastwagenführer die Straßenbahn nicht rechtzeitig genug gesehen und konnte auf der rutschigen Straße den Wagen nicht rechtzeitig zum Stehen bringen. Bei dem An prall wurden der Kühler des Kraftwagens eingedrückt und der Führer und Beifahrer durch Glassplitter verletzt. Löbau. Als ein Olbe/sdorfer Fleischergeselle eine Kuh von Kleinschönau nach Olbersdorf transportierte, wurde die Kuh plötzlich wild und ging auf den Gesellen los, der in den Straßengraben springen mußte. Der Fleischermeister, auf den die Kuh ebenfalls losging, streckte das wildgewordene Tier durch zwei wohlgezielte Schüsse nieder. Zittau. Infolge der Straßenglätte durch -le anhaltenden Re genfälle verunglückte in der Nacht zum Freilag ein Motorrad- : fahrer auf der Fahrt von Zittau nach Eicharaben. In voller Fahri rutschte er auf dem nassen Asphalt und stürzte die Böschung hin unter In den Pfaffenbach. Er erlitt glücklicherweise außer einer leichten Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen keinen ernst- Wetter für morgen: Nach recht kühler Nacht mit örtlichen Bodenfrösten und Frühnebeln am Tage mild, ziemlich heiter und trocken. Schwachs ' südwestliche bis südliche Minde.