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Frage und Antwort Gemeinnütziger Ratgeber für jedermann ze- zehst Tagen die Blatter gelb, die Frücht« well» und sielen zum Teil ab, zum Teil auch am Baum faul. Sobald ich das Welkwerden bemerkte, Habs ich den Baum reichlich ge wässert (etwa 30 Eimer). Das hat aberKKn- jcheinend nichts genützt Die Blätter und Früchte hängen welk und zum Teil ver trocknet am Baum. Ich sende einen Zweig des betreffenden Baumes zur Begutachtung ein. Was ist die Ursache, und wie kann ich das Eingehen des Baumes verhindern? H. S. inF. Antwort: An den eingesandten Zweigen war eine parasitäre Erkrankung nicht sest- stellbar. Das Welkwerden der Früchte und Blätter ist entweder durch zu große Boden- trockenheit in größeren Tiefen, oder durch zu übergroße Hitze zurückzusühren. Wahrschein, lich haben beide Ursachen zusammengewirkt. Wenn die Rinde nn den dünnen Zweigen jetzt noch nicht elngetrocknet ist, d. h. wenn sie sich noch uom Holze löst, so wird der Baüm im nächsten Frühjahr wieder normal austrüben. Im andern Falle sind im Herbst die trockenen Zweige bis ins Lküne Holz hinein ivegzu- schneiden. Ein übermäßiges Meßen ist zu ver. meiden, da hierdurch leicht Wurzelerkrankungen hcrvorgerufen werden können. Rz. dieses Jahr fünf Stück, von denen drei Ihnen zugesandt wurden. H. K. in W. Antwort: Die eingefaßten Aepfel sind leider nicht recht entwickelt, so daß eine Sorten- destimmung picht möglich ist. Es handelt sich vielleicht um eine Landsberger Renette. Die Früchte sind etwas mit Suftkladium behaftet, weswegen es anzuraten ist, den Baum im Frühjahr vor dem Aufbrechen der Blüten- knospen mit Schwefelkalkbrühe oder Solbar zu spritzen. Im Obstgarten wird die Spritzung nach der B>Üte mehrmalswiederholt, was aber bei einem einzelnen Bamy nicht lohnen wird. Daß die Früchte klein und unentwickelt sind, liegt aber nicht an dieser Krankheit allein. Es ist jedoch anzunehmen, daß der Baum nun nach dem Umpflanze» und mit zunehmendem Akter eine größere Fruchtbarkeit entwickeln wird, sofern ihm der Boden einigermaßen zusogt. Bei d«r Pflege wird neben einer Düngung auch eine Bewässerung zu berücksichtigen sein. Schfd. Antwort: Es ist nicht leicht, die jungen Tauben an den neuen Taubenschlag zu ge wöhnen, da kein alter Taubenstamm vorhanden Ist. Die Tauben verfliegen sich leicht und bleiben dann auf anderen Schlägön zurück. Es besteht nur einch Möglichkeit, dir jungen Tauben an den neu« Schlag'zu gewöhnen, indem man sie so lange gefangen hält, bis sie sich paaren. Kl. Frage: Sufivabwmbefaft bei Aepfelu. Wir sandten einige Aepfel und Blätter eines Apfelbaumes und möchten wissen, was für ein« Krankheit d«r Apfel hat und wie ßr diese beseitiqm können, auch wie der Apfel heißt? Der Apfelbaum stand vor zwei Jahren in der Nähe eines Gasometers, hatte noch nie ge tragen, ist trotzdem aber jung und gut entwickelt. Jetzt wurde dort gebaut und wir fetzten ihn in unsern Garten. Er steht frei, ist gedüngt im Sommer gut bewässert worden. Im Borjahre trug er einen verfchrumpsten Apfel, , - Frage: Birnbaum ist welk. An einem Hnjährigen Birnbaum wurden vor etwa vier- chh Tagen die Blätter gelb, die Frücht« muß durch Holz- und Drahtgitttr um die Bäume verhindert werden, wenn sie nicht leid«» sollen. Unter chiesen Voraussetzungen wird eine Beweldung Gn-etwo zehn Sauen je Morgen normalerweise im Frühjahr und Vorsommer nicht schaden. In der Zelt der Obsternte wird das Fallobst am besten durch Herstellung von Süßmost verwertet. Die Aus- Nutzung durch den Schweinemagen Hann zwar di«' Suttervorräte strecken helfen, macht die Schweine aber nicht fett. — Bei der diesjährigen Trockenheit ist die Beschaffenheit, der Gräser i» dm Obstgärten holztzer und mehr geeignet für Wiederkäuer, kann aber zur Erweiterung, der .Schweinefutterbasis wohl herangezogeu werden, wenn die Beschickung in kleineren Menzen bleibt und irgendwelche Schäden Lurch Festtrite» des Bodens für die'Obstkulturen da durch vermieden wettlen. S. Frage: Ziegenlamm gibt Milch. Es ist erst 41/» Monate alt. Die Milch kommt aus der linken Euterhalste, die so groß ist wie bei einer Mutterziege, wählend die rechte Euter- Hälfte noch ganz klein ist.' Wir glaubten, das Lamm saugt sich die Milch selbst aus, haben ober bis jetzt noch nichts bemerkt. Kan» ich das Ziegenlamm als Milchtier ohne Bedenken behalten? K. in N. Antw 0 rt: Bei srühentwickelten gutgenähr- ten Ziegenlämmern tritt häufig vorzeitig 'm einer oder auch beiden Euterhälsten Milch- bildung auf. Diese viel zu zeitige Milchbildung ist unerwünscht, macht bas betreffende Lamm aber keineswegs wertlos. Die Milch muß natürlich abgemolken ^werden. Durch viel Be wegung und eiweißa»ne Fütterung 'wird man versuchen, die Milchbildung zu unterdrücken. Das schiefe Euter wird nach der Lammung meist wieder gleichmäßig. Scha, Frage: Eingewöhnen der Tauben. Ich habe sechs junge Tauben seit ungefähr fünf Wochen in einem selbsterbauten neum Tauben schlag eingesperrt. Kürzlich ließ ich die jungen Tauben zum ersten Male aus dem Schlag heraus. Am Abend desselben Tages kehrten nur drei Tauben wieder in- den Schlag zurück!, während drei andere Tauben sich in -dem Taubenschlag eines Nachbam, dessen Gehöft von meinem ungefähr 100 'm entfernt ist, auf- hielten. Ich holte diese Tauben zurück und sperrte sie zu den anderen, die freiwillig in den Schlag miede« zurückgekehrt waren. Ich habe nun die Befürchtung, daß die Tauben, wenn si« jetzt wieder freiem Ausflug haben, in meinen Taubenschlag nicht Lurüchkehren, sondern in den des Nachbarn übersiedeln. Wie kann ich die Tauben an cheinen neuen Taubenschlag ge wöhnen? K in B. Hieraus geht hervor, daß das getrocknete Kartoffelkraut sehr vjet ärmer an verdau, lichem Eiweiß ist als Klee- und Luzerneheu. Hinsichtlich der stickstoffreien Ertraktstofse steht es auf der Mitte zwischen beiden und wird in Stärkewerten von beiden übertroffen. Der Futterwert des getrockneten Kattoffelkrautes liegt deshalb niedriger als der bei Klee- und Luzerneheu und kann etwa mit Hufern Wiesen- heu gleichgestellt -»erden. Bei aggestellten Ver suchen wurd«n mit beiden Futtermitteln fast die gleichen Milcherträge er^eltt Vor der B«rfüttrrung wird am besten ein Häckseln vor- genommen. Für Rinder «npfiehlt sich eme Sade von 4 bis S kg je Der und T^, für Ziegen eine solche von 300 bs 1000 g, vr.Bn. Frage: Schwein« j« Beeidung nu Obstgärten. Meine beringelten Schweine lass« ich im Obstgatten mit gemischtem Bestände grasen. V« Obstzüchter warnte mich nun vor Absterbeschäden über kurz oder lang bei den Bäumen, weil die Schweine den Boden zu fest träten. Ist die Sefayr wirklich sv groß? Und wie kann ich ihr begegnen? Ist es notig oder käme ich damit aus, wenn ich größer« Daumscheib«n grabe und diese elnfnelnge? 2» einem jungen Bestände machte» mir die Wühlmäuse Schaden an den Bäumen. Die Kalamität ist vorbei, seitdem die Schweine die Sänge zutreten. W. W. in B. Antwort: In dem «roßen Obstbaugebiet b«» .PlÄt^öes an der Niederelbe wird «in regelmäßiges Beweibe» der Obstgärten durch Schwein« im allgemeinen vermieden. Das Wühlen muß durch Ringel» der Schwein- ver- bittet werden, weil sonst die weitverzweigten Saugwurzeln der Bäume beschädigt werden Könnten. Den Schweinen wird ipeist ein be. stimmter Auslauf eingezäunt, der zuweilen sogar gepflastert ist, um bet der Herbstnässe ans dem schweren Boden keinen grundlosen Morast entstehen zu lassen. Ein Eingehen der Bäume durch die Exkremente der Schweine wird weniger befurchtet, ist aber auf Grund anderer Beobachtungen in Dauerausläufen eine be- e ^nte Tatsache. Das Scheuern an den Bäumen VfdttGMW«, Pi« di« veaptuortimg von Aufrage«: Der weitaus größte Teil der Fragen wird schriftlich beantwortet, da ein Abdruck aller Antworten rlv»n»ch unmöglich ist. Deshalb muß jede Anfrage die genaue «nschrift'des Fragesteller» enthalten, «nontzme Amgen werde« grmrdsStzlich nicht dmnMwrtet. Außerdem ist lebet Frage ein Ausweis, daß Fragesteller Bezieher dieser Beilage ist, sowie als Portoersatz de« Betrag von S» »Pf. s^chmftige». Für jede Wetter« Frage, auch desselben Fragesteller«, sind gleichfalls eo Rpf. mitzusenden. Anfragen, denen zu wenig Porto beigefügt ist, werd« zu rückgelegt und erst beantwortet, wenn der volle Bottoersatz erstattet ist. Im Briefkasten dieser landwirtschaftlichen Beilage können nur rein landwirt^tzaMich« und «mmittrlbar einschlstgig« Fragen behandelt werden; in Rechtsfragen oder in Angelegenheiten, die sich nicht dem Rahmen dieser Beilage aupassen, wird Auskunft keinesfalls erteilt. Die Ratschläge geschehen ohne jede Verbindlichkeit. Die LchristleituNg Pflanz« giftig? Die Pflanze verbrtttett sich zwischen Pfefferkrout sehr schnell und ist schwer zu vernichten. Was soll ich tu»? S. L. inA. Antwort: Das eingeschickte Pfefferkraut war stark mit tzopfenseide (Luscut? epropaea), auch Teufelszwirn genannt, umspoimm. Ver- wandte Arten sind: Außer der bekannten Kleeseide die Flachsseide und di« Hanfsetde. Allb Sridenarten sind sogenannte Würgtr, d. h. sie entnehmen ihr« Nahrung den Pflanzen, die sie mit ihren Stengeln umwunden haben. Die Wirtspflanzen werden bei dieser Um schlingung ausgezoge» und verdorre». Daher der volkstümliche Name Teufelszwirn. Die Klee- und die Fkachsseide können bet Ver wendung durch Seide verunreinigter Klee- und Flachssaat ganze Felder zum Absterben bringen. Giftig sind die Seidenarten nicht. Wahrschein lich ist das lästige Unkraut durch verunreinigte Saat des Psefserkrautes eingeschleppt worden. Vernichten laßt sich die Seide, wenn man das Pflanzenstück, auf dem sie ausgetreten Ist, Mit einer lSprozentlaen Lösung von Eisenvitriol bespritzt. Das Pfefferkraut wird dadurch un- brauchbar: aber das ist jedenfalls der kleinere Schaden, der sich durch Zukauf ersetzen läßt. Eisenvitriol «rhält man beim Drogisten für wenig Geld. . vr. E. Frag«:. Kartoffqlkraut an Kühen und SKgen. Hat Kartoffelkraut denselben Nähr» wttt wie Klee oder Luzerne? Ich beabsichtige, in diesem futterarmen Jahr meine Kühe und Ziegen mit Kattoffelkraut zu Mterm. F. in I. Antwort: Frisches Kartoffelkraut ist für die VerMterung an unsere landwirtschaft liche» Haustiere nicht geeignet und ruft infolge des Sdlanin-Gehaltes Schädigungen hervor. Ls muß infolgedessen hiervor dringend gewarnt werden. Dagegen stellt getrocknetes Kattoffel kraut ein recht wertvolles Futtermittel dar. Es mutz aber noch im grünen Zustande ge schnitten werden, da mit fortschreitender Reife ber Futterwett abnimmt. Erfolgt das Schneiden sehr früh, so leidet hierdurch die Ausbildüng der Kattoffelknollen; also erst dann schneiden, wenn keine Gefahr für das Wachstum bzw. ihre Entwicklung besteht. Es ist darauf zu sehen, dah das getrocknete Kartoffelkraut möglichst rei von Sand gewonnen wird. Den Gehalt es getrockneten Kartoffelkrautes an Nähr- tofsen im Vergleich zu Klee- und Luzerneheu ce.-anschaulicht die nachstehende kleine Tabelle: getr. Kar toffelkraut Kleeheu Luzerneheu v. d. Blüte ftohprotein 2.» °/° «.dH 12,1 °/° ftohfett — 1,7 N 1,1 °,L St^'stoffr. Extrakt st. 24,4 ^0 2S,0°/o ri,i°/° »Maser s,s US °/° 11,»°/° Verdauliches Eiweiß 2.2 °t> «,« °/- «,1A> Stärkewette 2L,3°l> -l,S °4 2S,5°/o