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Tageszeivmg uns Anzeiger für Dippolöiswalöe, SchmieSeberg u. A. Bezugspreis: Für «inen Monat 2.— AM - mit Zutragenr einzelne Nummer 1V Rpfg. - :: Gemeinde-Virban-s-Girokonto Nr. 3 :: - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 - Postscheckkonto Dresden 125 48 Nr. 250 Donnerstag, am 25. Oktober 1934 100. Jahrgang Aelteste Zeitung des Bezirks Dieser Blatt enlhLtt dl« amlllchen Bekanntmachungen der AmlShanptmannschast, der Sladkral« und des Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Dl« 46 Millimeter breit« Millimeterzell« 6 Rpfa.; im T«rtt«ll di« V3 Millimeter breit« Millimeterz«!!« 18 Rpfg ' Anz«lgenschluß 10 Uhr vorm. - MU M« Wetter für morgen: Fortdauer des bestehenden Milterungscharakters. Verordnung über die Deutsche Arbeitsfront I Treitlchke statt. Oberbürgermeister Dr Zörner teilte mit, I daß der Stadtrat einen Betrag zur Errichtung einer Treitschke-Stistung bewilligt habe. Die Weihestunde, der auch Volksbildungsminister Dr. Hartnacke beiwohnte, war U «kl Ml NU UW Zwickau. Mittwoch abend drangen 2 Räuber, die Gesichtsmasken trugen und mit Pistolen ausgerüstet waren, in das Anwesen des Bauern Krause in WolserSgrün ein. Sie schossen sofort auf die Anwesenden und verlebten Krause und seine Tochter am Oberschenkel. Die Eindring linge kamen aber an die Anrechten, denn die übrigen Familienglieder setzten sich energisch zur Wehr. Der eine der Räuber erhielt mit einem Knüppel einen Schlag auf den Arm. Dadurch löste sich ein Schutz aus der Pistole, der ihm in den Oberschenkel ging. Als er sah, datz er nicht mehr entfliehen konnte, fchoß er sich eine Kugel in den Kopf und starb an den Verletzungen. Inzwischen Halle sein Komplize die Familie mit einer Heugabel bedroht. Durch kräftige Gegenschläge gelang es, den Angriff abzuwehren, sodatz der Räuber sich gezwungen sah, sein Heil in der Flucht zu suchen. Rach hinterlassenen Blulspuren mutz er stark verletzt sein. — Wie weiter gemeldet wird, handelt es sich bei dem Toten um den am 16.10.17 in Kirchberg geborenen und auch dort wohnhaften Ernst Wurziger, fein noch flüchtiger Mittäter ist der ebenfalls aus Kirchberg stammende Edwin Heidler. ! " hiesig« und eine in Nürnberg. Die hiesige Schule sei vom , ihres ehemaligen Schülers eine Gedenkfeier für Heinrich von Deutschen Müllerverband anerkannt und werde auch von ihm <- - - - ... - -- - — -- von Vorträgen des Kreuzchors umrahmt. ' Freitag Im Kohlenschacht verunglückt. Im Carola-Schacht (Steinkohlenwerk Zauckerode) hatte sich der Lokomotivführer Claußnitzer beim Verschieben der Kohlen- züae unter Tage aus dem Führerstand gebeugt und geriet zwischen die Maichine und einen sogenannten Streckenstoß, wobei er tödliche Verletzungen erlitt. Der Führer und Reichskanzler hat folgende Verord nung über Wesen und Ziel der Deutschen Arbeitsfront erlas sen: 81. Die Deutsche Arbeitsfräüt ist die Organisation der schaffenden Deutschen der Stirn und der Faust. In ihr sind insbesondere die Angehörigen der ehemaligen Gewerkschaf ten, der ehemaligen Angestelltenverbände und der ehemali gen Unternehmervereinigungen als gleichberechtigte Mit glieder zusammengeschlossen. Die Mitglieds chm s t bei der Deutschen Arbeitsfront wird durch die Mitgliedschaft bei einer beruflichen, sozial- volitischen, wirtschaftlichen oder weltanschaulichen Organi sation nicht ersetzt. Der Reichskanzler kann bestimmen, daß gesetzlich anerkannte ständische Organisationen der Deutschen Arbeitsfront korporativ angehören. 8 2. D a sZiel der Deutschen Arbeitsfront ist die Bil dung einer wirklichen Volks- und LeMngsgemeinschaft aller Deutschen. Sie hat dafür zu sorgen, datz jeder einzelne seinen Platz im wirtschaftlichen Leben der Ration in der geistigen und körperlichen Verfassung einnehmen kann, die An zur höchsten Leistung befähigt und damit den größten Ruhen für die Volksgemeinschaft gewährleistet. 83. Die Deutsche Arbeitsfront ist eine Gliederung der NSDAP im Sinne des Gesetzes über Sicherung der Ein heit von Partei und Staat vom 1. Dezember 1933. Führung und Organisation L4-Ditz Führung der Deutschen Arbeitsfront hat die NSDAP. Seitliches N- SWWs Dippoldiswalde. Die an der hiesigen Volksschule bisher als Handarbeitslehrerin tätige Fräulein Vanderbek hat am IS. Oktober eine Lehrstelle in Dresden übernommen. An ihre Stelle ist hier Frl. Biehl getreten. Sie erteilt gleich ihrer Vor gängerin auch noch an Schulen der Umgebung Unterricht. — In der Mendenmühle sind am Sonnabend.vor acht Tagen, wie wir auch bereits berichteten, die beiden Lehrlinge unter Mitnahme eines Geldbetrages aus der Tageskasse aus- gerissen. Der eine von ihnen, Hunger, ist jetzt in Nienburg (Weser) aufgegriffen und in Haft genommen worden. Von dem anderen fehlt noch jede Spur. — Da» Deutsche Marine-Ehrenmal in Laboe bei Kiel. Auf einer 15 m hohen Steilküste, auf dem Platz des dem Versailler Vertrag zum Opfer gefallenen Panzerturms soll das Marine Ehrenmal erstehen, das in seiner massigen Form die unvergänglichen Ruhmestaten der deutschen Marine verkündet. Am 8. August 1927 vollzog Admiral Scheer, der Sieger vom Skagerrak, die feierliche Grundsteinlegung. Die feierliche Ein weihung soll am 20. Erinnerungstage an die Schlacht vor dem Skagerrak, am 3l.Mai 1936, erfolgen. Um der jungen Generation die Möglichkeit zu bieten, die Eindrücke dieses wunderbaren Denkmals auf sich wirken zu lassen, ist geplant, mit dem tHrenmal eine Jugenherberge zu verbinden, deren Verwaltung der Reichsverband für Jugendherbergen ähnlich wie beim Tvnnenbergdenkmal übernehmen will. Die Mittel zu dieser Jugendherberge sollen durch eine Lotterie aufgebracht werden. — Ein Lichtbilder-Vortrag der Beratungsstelle für Wärmewirtschaft der Ostrlbischen Braunkohlensyndikate 1928 GmbH., der heute abend in den Ar-Ni-Lichtspielen staitfindet, führt dem Beschauer die verschiedenen häuslichen Feuerstellen in ihrer richtigen und falschen Bedienung vor Augen. Es wird gezeigt, daß oft kleine, kaum beachtete Fehler an unseren Oefen und Herden die Ursache manchen Verdrusses sind, und wie solche Mängel behoben werden können. Ein weiterer Film „Vom Herzschlag deutscher Arbeit" zeigt eine Braunkohlen grube und Brikettfabrik; hier können viele im Film beobachten, welch reiche Bodenschätze noch im Schoße unserer deutschen Erde ruhen und wie unter Anwendung gewaltiger technischer Hilfsmittel die Braunkohle gewonnen und zu Briketts ver arbeitet wird. Zum Schluß folgen zwei Scherztonsilme, die in einer lustigen Handlung aus die Bedeutung der Braun kohlenbriketts im Haushalt Hinweisen. Dippoldiswalde. 3m Rahmen der vom nationalsozialistischen Lehrerbund-venmstalketen „Woche der Berufserziehung des deutschen Menschen" i^rach Studiendirektor Dr. Eckardt am Mittwoch abend im Vortragssaal der deutschen Müllerschale über das Thema „Die deutsche Müller- lchule Im Dienste der Müllerei". Leider waren außer dem Kreisabteilungsleiter Oberlehrer Michael, der Lehrerschaft und einer Anzahl Schüler der DMD sehr wenig Gäste erschienen. Dr. Eckardt führte in seinem Vorträge u. a. folgendes auS: Die Deutsche Müllerschule sei überall bekannt und genieße einen guten Ruf, sie sei aber auch bemüht, diesen guten Auf zu halten und weiter auSzubauen. Der beste Beweis sei, daß bis jetzt 4000 Besucher an hiesiger Schule ihre Ausbildung genoffen haben.. Nicht nur aus dem engeren und weiteren Vaterland, sondern aus aller Welt kamen die Schüler nach unserer Musenstadt, Die Schule sei mit der Einwohnerschaft eng verbunden. Leider gäbe es neben den für die Schule freundlich Gesinnte« auch manchmal skeptisch Gesinnte. Viele, ja sehr viele Dlppoldtswalder Einwohner Kennen die Schüle, Ihre Einrichtung nur sehr wenig, die Versuchsmühle usw. Ist schlechthin nur als Elektrizitätswerk bekannt. Er wolle , nun nicht etwa Reklame machen, sondern nur einen kleinen Ein blick In -le Schule geben. Var manchem Schüler sei das hiesige Laboratorium etwas Unbekanntes gewesen. Kein Handwerk oder Beruf sei mit soviel Poesie verbunden als das Müllechandwerk. Aber die Mahlsteine seien von den Walzenstühlen verdrängt worden, alles sei vervollkommnet worden; die verschiedenen muster gültigen, modernen Mühlen legten das beste Zeugnis ab vom Fortschritt innerhalb des Berufes. Gegenüber den früheren Hand ebetrieben sei man stolz auf den Fortschritt In -er Technik der «Müllerei. „Rast Ich, so röst ich" gelte vor allem auch in der ' Müllerei. Bedingt durch die Uebervölkerung und Entstehung von ' Großstädten sei man von den Wind- und Wassermühlen abge- > kommen und zur Schaffung von modernen Mühlen mit Walzen- ' stählen zugekommen. Die Verfeinerung der Nahrung hätten wir den Großbetrieben und den technischen Fortschritten zu verdanken. Die Großbetriebe seien an den Wasserstraßen, die Mittel- und Kleinbetriebe Im Binnenland zu suchen. Fachliche Erziehung habe - es im Mühlenbetrleb immer gegeben. Dem Müller habe der Wandertrieb immer inne gelegen und auf der Wanderschaft habe er sein Können und Wissen erweitert. 3eht sei aber der Wander trieb durch Hie Technik und -le Verhältnisse zum Stillstand ge kommen. Das handwerkliche Erlernen des Müllerberuses sei nicht zu unterschätzen, aber di« Fachschule sei notwendig, -ä ohne Ihr drr Müller Kelnrn Gesamthllck über das Gewerbe habe. Vot nunmehr S3»3ahr«n sei tzie Schule in Halle gegründet worden, um dann nach Roßwein überzuste-eln und in den Wer s Dahsen ihre Pforten In Dippoldiswalde zu öffnen. Auch seien noch Schalen in Worms und Chemnitz gewesen, die nicht mehr > bestünden. Nur zw«, Müllerschulen gebe es In Deutschland: Die , Der Stäbsleiter der PO führt die Deutsche Arbeitsfront; er wird vom Führer und Reichskanzler ernannt. Er ernennt uNd enthebt die übrigen Führer der Deutschen Arbeitsfront. Zu solchen sollen in erster Linie Mitglieder der in der NS DAP vorhandenen Gliederungen der NSBV und der NS» HAGO, des weiteren Angehörige der SA und der SS er nannt werden. 85. Die gebietliche Gliederung der Deutschen Arbeits front entspricht derjenigen der NSDAP. Für die fachliche Gliederung der Deutschen Arbeitsfront ist das im Programm der NSDAP aufgestellte Ziel einer organischen Ordnung maßgebend. Die gebietliche und fachliche Gliederung der Deutschen Arbeitsfront wird vom Stabsleiter der PO be stimmt und im Dienstbuch der Deutschen Arbeitsfront ver öffentlicht. Er entscheidet über die Zugehörigkeit und die Aufnahme in die Deutsche Arbeitsfront. 86. Die Kaffenführung der Deutschen Arbeitsfront un tersteht im Sinne der ersten Durchführungsverordnung dem Gesetz zur Sicherung der Einheit von Partei und Staat vom 23. März 1934 der Kontrolle des Schatzmeisters der NS- 8 7. Die Deutsche Arbeitsfront hat den Arbeitsfrieden dadurch zu sichern,, daß bei den Betriebsführern das Ver ständnis für die berechtigten Ansprüche ihrer Gefolgschaft, bei den Gefolgschaften das Verständnis für die Lage und die Möglichkeiten ihres Betriebes geschaffen wird. Die Deutsche Arbeitsfront hat die Aufgabe, zwischen den berechtigten Interessen aller Beteiligten jenen Ausgleich zu finden, der den nationalsozialistischen Grundsätzen entspricht finanziell unterstützt; sie unterstehe -em Ministerium für Volks bildung. Die Schule müsse sich ihr Ziel selbst stecken. Die Lehr- pläne würden oft überprüft. Wenn mancher Schüler mit diesem oder jenem doch nicht ganz so zufrieden sei, solle er doch Immer bedenken, -aß sich die Besucher aus -em 3n- und Ausland zu- sammenfehten und dadurch die Aufstellung -er Lehrpläne nicht so einfach sei. Wenn es auch dem Schüler mit Volksschulbildung im Anfang etwas schwerer falle als dem mit besserer Vorbildung, so wirke sich aber dann die praktisch« Arbeit sehr nutzbringend aus. Das Leistungsprinzip müsse noch weiter ausgebildet werden. Daß an der Schule mit Erfolg gearbeitet würde, bewiesen auch die vielen Briefe von ehemaligen Schülern aus aller Welt an -le Anstalt. Die mit großer Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit von Studienrat Sacher verfaßte Festschrift anläßlich des 5Ü jährigen Bestehens der DMD gäbe einen Rückblick auf di« Entstehung -er Schule und die Lehrpläne dieser Zeitspanne. Kein Schüler dürfe etwik glauben, -aß er mit einem guten Zeugnis nun ein Pqtent in -er Tasche habe, um nun Anspruch auf eine hohe Stelle zu haben, gar mancher müsse erst eine untergeordnete Stelle annehmen, aber das dürfe nicht entmutigen. Von der Mannigfaltigkeit des Unterrichtsstoffes zeugen Sie 42 Unterrichtsfächer. Viel werde heute von der Müllerei und Mahlenbautechnik gefordert. Ganze Kerle wolle man erziehen, dazu sei auch Disziplin an der Schule notwendig. Wer solle diesen schönen Müllerberuf nun ausüben? Der, der sich dazu berufen fühle, nicht der, der die Arbeit als notwendiges Uebel betrachte. Arbeit sei Adel im neuen Reich. Wer nach hier zur Schule komm«, komme freiwillig. 3eder Lehrer werde und müsse seinen bescheidenen Teil mit beitragen, Bau steine einzufügen zum Bau unseres neuen Vaterlandes. Mit einem „Glück zu!" und Heil Hitler beendete Dr.. Eckardt seine interessanten Ausführungen. Aus die Besichtigung der Schule und Unkerrlchtsmühle am Sonnabend nachmittag sei noch besonders hingewiesen. Die Sammlung für die heldeagräber. Der Bundes führer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräbersüriorge Dr. Eulen veröffentlicht eine Erklärung, in der er feststem, daß sich das deutsche Volk in überwältigender Ovferbereitschaft zu der Pflicht der Heldenehrung bekannt und die Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräber fürsorge zu einem vollen Erfolg geführt habe. Die Anteil nahme aller Volksschichten zeige die ungeteilte Anerkennung der vom Bolksbund bisher geleisteten Arbeit. Mit ganzer Kraft werde sich der Volksbund weiterhin dafür einsetzen, die Ruhestätten unserer Gefallenen zu Mahnmalen deutscher heldischer Lebensauffassung auszugestalten. Der Bundes führer spricht allen Beteiligten Dank aus und schließt mit' dem Hinweis, daß der Ruf „Ehret die Heldenaräber" in aller Herzen gepflanzt worden sei. Dresden. 200 Jahre im Familienbesitz. Die Firma Johann Traugott Löschke konnte aus ein 200jähriges Geichästsbestehen zurückblicken. Am 24. Oktober 1734 hatte der Böttchermeister Samuel Andreas Löschte im heutigen Grundstück Neue Gasse SO eine Böttcherei mit Weinhanoel eingerichtet. Die Firma ist seitdem im Familienbefitz ge blieben und wird heute als Weinhandlung von dem jetzigen Inhaber Michael Georg Löschke geführt. Dresden. T r e i t s ch k e-G e d e n k f e i e r. In der Kreuzichule sand anläßlich des hundertsten Geburtstages