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Oesfentlichkett treten, um Zu zeigen, daß sie trotz der schweren Wunden, die ihnen der große Krieg geschlagen hat, da smo, «nenn es gilt. ... .. Die deutschen Kriegsopfer schauen heute voll gläubige Vertrauens, machtvoller Geschlossenheit und unverbrüchlicher Treue auf ihren Führer und Frontkameraden Adolf Hitler. Sie haben es in der letzten Zeit schon oft bewiesen, daß bei ihnen die alten Soldatentugenden: „Treue, Opfersinn und Pflichterfüllung" kein leerer Wahn sind. Sie sind geschlossen (zu den Wahlurnen marschiert, um ihr Glaubensbekenntnis für den Führer abzulegen und haben somit den Sieg der nationalsozialistischen Revolution mit erhalten helfen. Der 14. Oktober soll erneut zeigen, daß die sächsischen Kriegsopfer, die fast hundertprozentig in der Nationalsozia listischen kriegsopferversorgung zusammengeschlossen sind, in engster Volks- und Schicksalsverbundenheit, neben allen -anderen Gliederungen der NSDAP, wie schon einmal im Weltkrieg, in einer unübertrossenen Geschlossenheit im Dienst des geeinten Dritten Reiches stehen. Sie wollen ein rerneutes Treuebekenntnis für unseren Führer und Reichskanzler Adols Hilter ablegen und ihm erneut -unverbrüchliche Gefolgschaft und beispielgebenden Opfersinn geloben. Alle Volksgenossen müssen und worden sehen, daß Sie Kriegsopfer noch da sind. Den Ehrenplatz, den unser Führer schon längst den Kriegsopfern eingeräumt hak, müssen auch die übrigen Volksgenossen ihnen einräumen. Darum nochmals der Ruf an alle Eltern und Frauen unserer gefallenen Kameraden, darum nochmals der Ruf an alle Front- und Kriegskameraden: „Auf, nach Chemnitz, zum großen Appell der sächsischen Kriegsopfer"! Keiner darf fehlen I Auskünfte erteilen die örtlichen Ortsgruppen- und Stützpunktobmänner der NSKOV. Die Stadt Chemnitz wird ihr Möglichstes tun, und Euch gebührend empfangen und aufnehmen. (gez.) Handge, Gauamtsleiter des Kriegsopseramtes bei der Gauleitung Sachsen der NSDAP. Die Ordnung der Getreidewirtschaft in Sachsen Die Landesbauernschaft Sachsen teilt mit: Zahlreiche Anfragen geben Veranlassung, darauf hinzuweisen, daß die Reuerrichtung von Betrieben, die gemäß § 1 der Verord nung zur Ordnung der Getreidewirtschaft vom 14. Juli 1934 in die Zuständigkeit des Getreidewirtschaftsverbandes fallen, der Genehmigung der Hauptvereinigung der Deutschen Ge treidewirtschaft bedarf: ebenso ist auch die Wiedereröffnung eines nicht nur vorübergehend stillgelegten Betriebes geneh migungspflichtig. Den Bestimmungen der Verordnung sind unterworfen Betriebe, die 1. inländisches Getreide erzeugen: 2. Getreide bearbeiten oder Erzeugnisse daraus Herstellen; 3. Getreide oder Erzeugnisse daraus verteilen; 4. Brot Herstellen. Unter diese fallen z. B. unter anderem Mühlenbetriebe, Genossenschaften und Handelsfirmen, die mit Getreide und Mühlenerzeugnissen handeln, Bäckereien und Brotfabriken, j Die Anträge sind schriftlich an den Getreidewirtschafts- rerband Sachsen (Freistaat), Dresden-A. 24, Kaitzer Str. 1» su richten. Die Hauptoereinigung entscheidet nur nach sorg- ältiger Prüfung des Antrages durch den Getreidewin- chaftsverband; es können daher nur von vornherein ent- prechend begründete Anträge Berücksichtigung finden. Türmen und Sport Zur Förderung der Leibesübungen auf dem Lande ist jetzt ein Abkommen zwischen dem Reichssportführer von Tschammtr und Osten und dem Reichsbauernführer DarrL getroffen worden, durch das die Gewähr gegeben ist, daß durch die Mitarbeit d«s Reichsnährstandes die Leibesübungen auf dem Lande eine Rich tung erhalten, die dem Wesen des deutschen Bauerntums ent- svrcchcn. Damit ist die Möglichkeit einer starken Entwicklung der Leibesübungen als wesentlicher Teil ländlichen Kulturlebens ge geben. Für die Vorrunde um den deutschen Handball-Pokal sind jetzt die Auslosung der Gaue und die Festsetzung der Austragungsorte der ersten Treffen festgesetzt worden. Danach spielen am 28. Ok tober in Berlin: Brandenburg gegen Sachsen, in Elbing: Ostpreu ßen gegen Pommern, in Oppeln: Schlesien gegen Gau Mitte, in Gießen: Nordhessen gegen Vaden, in Augsburg: Bayern gegen Württemberg, in Siegen: Westfalen gegen Gau Südwest, in Düs seldorf: Niederrhein gegen Niedersachsen und in Köln: Mittel rhein gegen Nordmark. Die erste Zwischenrunde folgt am 18. November. Die Vorschlußrunde ist auf den 24. März 1935 ange- setzt, das Endspiel aus den 7. April 1935. Erhebung des Sportgroschens Die Pressestelle des Lnndcssportführcrs teilt mit: Die Be stimmung daß bei Eintrittskarten von über 2.5» NM 2» Npf. Sportqros'chen gezahlt werden müssen, ist dahingehend erweitert worden, daß bei Eintrittspreisen ab 5 NM und darüber 5V Npf. an Sportgroschen zu erheben sind. Da» Hitler-Zugend-Leistungsabzeichen. f Sportabzeichenprüfung i Die von der Dänischen Turnerschaft ursprünglich auf Sonntag, 14.10. anaesehte Sportabzetchenprüfung muß besonderer Umstünde halber auf Sonnabend, den 13, 10. 15^° verlegt werden. Die Prü fung, die die letzte dieses Jahres ist, findet auf dem Platz des ATD in Dippoldiswalde statt. ES werden alle Disziplinen, außer Schwimmen, geprüft. Vorherige Meldungen der betreffenden Hebungen au den Unterkreis-Volkslurnwart der DT, Alfred Schiehel, Dippoldiswalde ist notwendig. 13. Oktober. ; Sonnenaufgang 6.20 Sonnenuntergang 17.11 , Mondaufgang 12.33 Monduntergang 19.17 ' 1821: Der Mediziner und Politiker Rudolf Virchow in Schivelbein geb. (gest. 1902). — 1882: Der französische Kultur- und Rassenforscher Joseph Artur Graf v. Gobineau in Turin gest. (geb. 1816). — 1883: Wilhelm Leoper in Schwerin, Neichsstatthalter in Anhalt und Braunschweig, ! geboren. f Ramenstag: Prot.: Koloman; kath.: Eduard. 14. Oktober. ! Sonnenaufgang 6.22 Sonnenuntergang 17.09 , Mondaufgang 13.28 Monduntergang 20.27 f 1758: Niederlage Friedrichs d. Gr. bei Hochkirch. — 1806: t Doppelschlacht bei Jena und Auerstädt; das preuß.-sächs. Heer wird vollständig geschlagen. — 1809: Friede zu Wien. ! — 1813: Beginn der Schlacht bei Leipzig: Reitergefecht bei - Liebertwolkwitz. — 1919: Ratifikation des Vertrages von ' Versailles durch Frankreich. — 1933: Rundfunkrede Adolf Hitlers an Lie Welt. — Auslösung des Reichstages und der Länderparlamente, Ausruf Hitlers zum Volksentscheid, Namenstag: Prot. und kath.: Lalixlus. MndM-Kvgramm Deulschlandiender. Sonnabend, den 1S. Oktober. 8.00: Sperrzeit. — 9.00: Funkstille. — 9.40: Sportfunk. — 10.10: Funkstille. — 10.50: Fröhlicher Kindergarten. — 11.30: Alte Kinderlieder. — 14.00: Sperrzeit. — 15.15: Mädelbastel stunde. — 15.40: Wirtschastswochenschau. — 17.30: Funkbrettl. — 18.00: Sportwochenschau. — 18.20: Arbeitskamerad, du bis ge meint! — 18.40: Der deutsche Rundfunk bringt ... — 18.55: Das Gedicht, anschließend Wetterbericht. — 19.00: Eröffnung der großen Ausstellung der Spielzeug-Industrie Sonneberg in Bres lau. — 19.10: Wunschkonzert aus Schallplatte». — 19.30: „Kinker litzchen!?". — 20.15: Was lagt Ihr dazu? — 20.30: Tanzen und Lachen. — 22.35: Gesunde Frauen durch Leibesübungen. — 23.00 bis 0.30: Di« besten Tanzkapellen der Welt (Schallplatten). Reichssrnder Leipzig: Sonnabend, 13. Oktober 12,00 Mittagskonzert: 13^0 Zur Unterhaltung: 14,io Schrammelmusik; 14^5 Kafoetlestunoe; 15,15 Wochenübersicht: 15,30 Wunder der Bergwelt; 18,00 Fröhliches Wochenende; 17,30 Wie wir unseren Jungarbeitern helfen; 17,50 Gegen- wartslerikon; 18,05 Altgermanifche Astronomie; 18^5 Rate mall Lustige Funkrätfel und Denkaufgaben; 19,05 Alte und neue Musik aus der spanischen Gitarre; 19,40 Licht wird Ton; 20,00 Nachrichten; 20,30 Großer Tanzbummel; 22„00 Nachrichten und Sportfunk; 22L0 Tanzmusik. Ordekvrrecbtsscbuti!: bunt Dürme-Verka, Stalle (Saales (1. Fortsetzung.) „Rette sich, wer kann!" lachte Eva Alter und nahm Anlauf zum Sprung über den Graben. Mit einem Weh laut brach sie drüben zusammen. Die vier Männer wollten auf sie zueilen, als sich von der Herde der Bulle löste uno Wit bösem Schnaufen dem Platze zurannte, wo Eva Alter lm Grase lag. Deren grauer Staubmantel war beim Sturz zurückgeschlagen und hatte das rote Kleid der Per- unglückten bloßgelegt. Die Farbe des Kleides mußte den Zorn deS Bullen hervorgerufen haben. Mit wutfunkelnden Augen und gesenktem Kopf stand das Tier am Grabenrand und machte Anstalten, den Graben zu nehmen, als eine jugendliche Gestalt, in der Faust des erhobenen rechten Armes einen großen Stein, von seitwärts auf daS Tier zustürzte und den Stein mehrmals hintereinander auf den feisten Hals des Bullen sausen ließ. Der stieß ein wütendes Gebrüll aus, drehte sich in einem Tempo um, das man dem ungefügen Körper gar nicht zugetraut hätte, und rannte auf den wenige Meter von ihm entfernt stehenden Thomas zu. Thomas hatte noch immer den Stein in der Hand. Er fwarf ihn dem wütenden Tier entgegen, machte einen mächtigen Satz über den Graben und floh querfeldein, gefolgt von dem Bullen. In einiger Entfernung gewahrte er eine Viehkoppel. Hinter sich hörte er den stampfenden Tritt des wütenden Tieres. Durch den geöffneten Ein- gang der Koppel ging die Hatz. Dann schlug Thomas einen Haken und setzte mit einer letzten gewaltigen Kraft« anstrcngung über die Umzäunung. Im Stacheldraht des obersten Balkens blieb er jedoch mit einem Bein hängen. Bevor er sich hefteten konnte, war das rasende Tier schon an dem Zaun angelangt, stieß mit dem Kopf nach oben und traf Wit einem der mächtigen Hörner die Wade des lm Draht verfangenen Beines. Mit einem letzten Ruck befreite sich Thomas von dem Draht und fiel auf der anderen Seite herab. Er war gerettet, aber ein wütender Schmerz verbot ihm, sich aufzurichten. Robert und Fritz waren der Hetzjagd gefolgt. Sie hatten den Eingang der Koppel verschlossen und beeilten sich nun, dem Freunde zu Hilfe zu kommen. Das verwundete Bein sah wüst aus. Fetzen der Sport.. Prümpfe klebten an der klaffenden, stark blutenden Wunde. Mr sonst so phlegmatische Robert zeigte jetzt die größte Geistesgegenwart. Er schnitt den Strumpf vom Bein, knotete zwei Taschentücher aneinander und band damit die Wunde unterhalb des Knies ab. Dann nahmen die Freunde Thomas in ihre Mitte und, auf ihre Schultern gestützt, humpelte der Verwundete der Chaussee und dem Auto zu. Auf dem Wege dahin kam ihnen Alter entgegen. Der kleine Herr, dessen Gesicht sonst nur Wohlwollen, und Lebensfreude zu sein schien, zeigte eine ernste Miene. Er streckte Thomas die Hand hin, und da der ihm die seine nicht geben konnte, legte er sie auf die Schulter des jungen Menschen und sah ihm in die Augen. „Lieber junger Freund, kaffen Sie mich Ihnen danken. Diese Tat wird Ihnen der Alter nicht vergessen." Besorgt schaute er dann auf das blutverschmierte Bein. „Sie müssen sofort zu einem Arzt. Ich werde Sie nach Friedeberg fahren." Thomas wehrte ab. „Es wird schon nicht so schlimm sein." Ein beherrschtes Zucken um den Mund sagte jedoch mehr als Worte, daß er unter Schmerzen litt. Sie waren unterdessen bei dem Auto angelangt. Eva Alter saß am Grabenrand. Auch aus ihrem Gesicht wa, die fröhliche Sorglosigkeit verschwunden. Sie umfing Thomas mit einem lieben, zärtlichen Blick, der eine Blut welle im Gesicht des jungen Mannes hervorrief. Mit einem verlegenen Lächeln erkundigte er sich: „Wie geht's, gnädiges Fräulein? Was ist mit dem Bein?" Noch immer umschmeichelte ihn der Blick Evas. „Wft es mir geht, ist ziemlich gleichgültig. Wie es mir ergangen wäre, wenn Sie nicht durch diese helden mütige Tat mich vor einem schlimmen Schicksal bewahrt hätten, daran denke ich. Darf ich Ihnen, Herr Thomas Burian, danken? Darf ich Ihnen meine Freundschaft an tragen? Wollen Sie mir erlauben, Sie Freund zu nennen?" Thomas streckte impulsiv der Fragerin seine Hand ent gegen. Aber er hatte nicht mit seinem verletzten Bein gerechnet und wäre, seiner Stützen beraubt, umgesunken, wenn ihn nicht die Freunde rechtzeitig aufgefangen hätten. Dadurch wurde die Aufmerksamkeit Alters, besten Blick wohlwollend abwechselnd auf seiner Tochter und deren Retter geruht hatte, wieder auf das verletzte Bein gelenkt. „Kinder, sprecht euch später aus. Jetzt müssen wir dass Bein unseres jungen Freundes von einem Arzt untet« suchen lassen. Zum Glück ist Friedeberg nicht weit. Ich werde unseren Verwundeten zunächst dorthin trans portieren und hole dich dann ab, Eva. Und Sie beide, meine Herren" — er wandte sich Fritz und Robert zu —, „darf ich wohl bitten, indessen meiner Tochter Gesellschaft zu leisten?" Die Freunde bemühten sich eiligst, ihre Zustimmung zu versichern. Und dann zog der Wagen an. In Friedeberg suchte der kugelrunde Sanitätsrat Doktor Tammer eifrig in einem ärztlichen Handbuch nach einem Mittel gegen die Gicht. Er ließ sich nicht von dem Puschmann-Bauer jenseits des Schreibtisches stören, der die Lektüre des Herni SanitätSrats mit gespannter Auf merksamkeit verfolgte. Gerade hatte der daS Stichwort Gicht gefunden, da schellte die Flurglocke. „Oeffnen!" brummle der SanitätSrat den Pusch mann an. Und ächzend bückte sich der alte Bauer zum zweiten Male zu feinen klobigen Schuhen hinab, um sie zu öffnen. Da schellte es zum zweiten Male. „Oeffnen, sage ich!" trompetete asthmathisch der Herr Sanitätsrat. „Jawull, Herr Rat", dienerte der Bauer und zog be schleunigt die Senkel aus den Oesen und den rechten Schuh vom Fuß. Dabei verlor er das Gleichgewicht und setzte sich auf den sanitätsrätlichen Fußboden. Durch das Gepolter wurde der kleine Herr hinter dem Schreibtische aufgeschreckt. Er sah den Puschmann-Bauer hilflos auf dem Fußboden sitzen und kam wie eine Kanonenkugel hinter dem Tisch hervorgeschossen. „Mensch, was machen Sie denn hier? Warum ziehen Sie sich die Schuhe aus? Glauben Sie, es macht mir Spaß, Ihre gichtigen Knochen zweimal zu sehen? Saufen Sie nicht so viel, dann brauchen Sie den Doktor nicht. Die Tür sollen Sie öffnen." Da schellte die Glocke zum dritten Male. Der Herr Sanitätsrat ging nun selbst zur Flurtür und schleuderte den beiden Wartenden in Erinnerung an den Bauer im Zimmer die Begrüßung „Saudummer Bauernlümmel i" entgegen. „Wie bitte?" fragte Alter. „Was wünschen Sie?" fuhr der ergrimmte Doktor nun Alter und Thomas an. Alter, ob dieser Begrüßung einigermaßen erstaunt, setzte dem keinen Herrn auseinander, daß sein junger Freund von einem Bullen arg am Bein verletzt worden sei, und daß man ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen wolle. Dann nannte er seinen Namen. „Woher sind Sie denn?" erkundigte sich Doktor Tammer gelassen, ohne dem Bein des verletzten Thomas auch nur einen Blick zu gönnen. Nun geriet aber Alter allmählich in Wut. „Herr, sind Sie Arzt oder Staatsanwalt? Wir sind nicht hierhergekommen, damit wir erst stundenlang vor Ihrer Tür stehen und dann Ihnen Rede und Antwort stehen über unsere Herkunft. Wir suchen den Arzt." V»rst«tz»ng f»lß^