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Weißeritz-Zeitung : 12.10.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-10-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-193410123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19341012
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19341012
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1934
-
Monat
1934-10
- Tag 1934-10-12
-
Monat
1934-10
-
Jahr
1934
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.10.1934
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Allerlei Neuigkeiten Tribüneneinsturz in einem Zirkus. Als nach Schluß der letzten Vorstellung des zur Zeit in Kattowitz gastierenden Zirkus Stanievicz dl« Zuschauer zu den Ausgängen des Zelten drängten, brach ein Teil der Tribüne zusammen. Un ter -er Menge entstand eine Panik. Polizeibeamte, Zir kusangestellte und mehrer« beherzte Zuschauer konnten die Ruhe nach einiger Zeit wiederherstellen. Da die Tribüne nur etwa 12 Meter hoch war, verlief das Einsturzungliick noch verhältnismäßig glimpflich. Bei dem furchtbaren Ge dränge der Zuschauer wurden zwei Mädchen schwer verletzt und mußten ins Krankenhaus geschafft werden. Zahlreiche Personen erlitten leichter« Verletzungen. Französische Soldaten rauben 900 000 Franken. Zwei französische Soldaten des 21. Flieger-Regiments haben aus oer Regimentskasse in Essey-les-Nancy 900 000 Franken (etwa 150 000 RM) geraubt. Sie fuhren nachts im Kraft wagen vor der Kasse vor und fielen über den Unteroffizier und die Soldaten her, denen die Ueberwachung der Regi mentskasse oblag. Der wachthabende Unteroffizier wurde lebensgefährlich verletzt. Nach Abschluß der Untersuchung wurden di« beiden Soldaten verhaftet. Englischer Dampfer gestrandet. Der englische Dampfer „Naldora", der 16113 Tonnen groß und mit Fahrgästen und Fracht von London nach Bombay unterwegs ist, stran dete infolge Nebels im Suez-Kanal. Das Festlaufen des Schiffes rief zeitweilig eine Versperrung der wichtigen Was serstraße hervor. Mehrere Schleppdampfer tonnten jedoch nach einiger Zeit das Schiff wieder flott machen, das darauf seine Reise fortsetzte. Line Frau von einem Menschenräuber entführt. Die, Gattin des Vizepräsidenten eines industriellen Unterneh mens in Louisville (Kentucky) wurde von einem mit einem Revolver bewaffneten Menschenräuber entführt. Der Ver-^ brecher hatte zuvor das Dienstmädchen gefesselt und gekne belt und dann auf die Frau eingeschlagen, so daß sie blu tete. Die kleine Tochter des Ehepaares war Zeugin der Untat. Im Hause wurde ein Erpressungsbrief gesunden, den der Täter zurückgelassen hatte. ; Schweres Eisenbahnunglück in Amerika. In der Nähe von Guttenberg >m Staat« Iowa entgleiste ein Eisenbahn zug auf einer Brücke und stürzte in den Fluß. Di« Loko-^ motioe explodierte, der Lokomotivführer, der Heizer und drei Fahrgäste fanden den Tod. Aus den zertrümmertem drei Dahnwagen wurden zahlreiche Verletzte geborgen. Vas ElMoplgerW am 14. vttober Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk 1S34/SS teilt mit, daß auf Wunsch des Gaststättengewerbes für den Eintopfgerichtssonntag am 14. Oktober die bereits bekannt gegebenen drei Gerichte festgesetzt worden sind, um den Wettbewerb zwischen den verschiedenen Gaststätten auszu schalten. Die für die Gaststätten gegebene Vorschrift, nur diese drei Gerichte zu verabfolgen, gilt nicht für die haushalte. Ls bleibt jeder Hausfrau überlassen, welches Eintopfgericht sie zubereiten will. Spsert siir das MterWMrk! Es wird darauf hingewiesen, daß das vom 10. bis 12. Okto ber zum Verkauf gelangende Bernsteinabzelchen nichts zu tun hat mit dem am 14. dieses Monats statkfindenden ersten Eintopfsonn tag. Der Träger des Bernsteinabzeichens ist also nicht von der Einlopfspende befreit. Es kommt vor allem auch darauf an, die Kleidersammlung der Reichswehr so stark wie möglich zu unter stützen. Es sollten daher schon setzt alle nicht mehr unbedingt be nötigten Kleidungsstücke zurecht gelegt werden, um den an der Sammlung beteiligten Helfern die Arbeit möglichst zu erleichtern. Durch diese Kleidersammlung muß der ganze Kleiderbedarf des Winterhilfswerks für 1934/35 gedeckt werden. Sächsisches Glashütte. Zwei Ausstellungen finden gegenwärtig hier statt. Während die eine vorübergehenden Charakter trägt, ist die an dere als Dauerausstellung gedacht. Zunächst zur B > beiaus - stellung. Sie ist vielen von Reinhardtsgrimma her bekannt, hat aber -hier Lurch die Geräumigkeit deS Ausstellungssaalrs (Pfarrhaussaal) an Ilebersichtllchkelk gewonnen. Sie gewährt dem aufmerksamen Besucher einem wesentlichen Einblick In die Kultur- enlwlckluna und in das Kulturleben namentlich des deutschen Volkes. Aber auch der Kenner und Freund fremder Sprachen kommt auf seine Kosten. — Die andere Ausstellung, „Glas- Hütt e r 3 nd u str i e e rze u g n i ss e ", an deren Zusammen stellung schon nahezu ein Jahr gearbeitet worden ist, bleibt als Dauerausstellung im ehemaligen großen Zeichensaal der deutschen Ahrmacherschule bestehen. Sie zeigt Uhren, Rechenmaschinen, Tachometer, Schallplatkenanlriebe, Apparate, Werkzeuge usw. Jede hiesige Firma hat einige Ouadratmeter Raum zugewiesen bekommen und man sieht beispielsweise am Stand »er Uhren fabrik A.-G. neben fertigen, sich dem Beschauer in bizarren For men darbietenden Armbanduhren, die Einzelteile einer 8'/. oder 5V«-Armbanduhr; Lochstein«, Gangrad, Unruhe und Anker im Original und in fünffacher Vergrößerung und Skizzen mit den verzeichneten 100 Werkteilen und den 800 Arbeitsgängen, weiter am Stand der Firma A. Lange L Söhne Kavalieruhren und See- chronomeker, ferner eine Uhrmacherwerkstatt, wie sie um die Mitte des vorigen Jahrhunderts eingerichtet war. Die Firma R. Mühle L Sohn hat Geschwindigkeitsmesser, Drehzahlenmesser und Kilometerzähier, die Firma „Ärchimedes" mit mehreren Re chenmaschinen, auch den neuesten Zwei-Werke-Vollautomat aus gestellt. Am Stand -er Firma Paul Stübner sehen wir Regi strierapparate, Zweizeltenwerke und Chronomeker-Rohwerke, bei der Firma H. Kohl «lekkrische Schallplattenantriebe, ferner befin den sich noch im Raum Höhnel-Standuhren, „HIKo"-Registrie1- kafsen, LiwoS-Erzeugnisse, sowie solche der Firmen Georg Rei chel, Hugo Müller, Pilz und Heyard usw. Dresden. Die sterblichen Ueberreste des am 21. September im Alter von 62 Jahren-in Sao Paulo verstorbenen Zirkus direktors Hans Stosch-Sarrasani werden bekanntlich nach Deutschland übergesührt. Am 19. Oktober findet am Sarge im Vestibül des Zirkus Sarrosani in Dresden eine Gedenk feier statt. DiefEinäscherung erfolgt am 20. Oktober im Tolke- witzer Krematorium. Freiberg. Die Haupkverhandlungen vor dem Schwurgericht , Freiberg in der 3. Tagung beginnen Montag, 15. Oktober, und , dauern bis Sonnabend, 20. Oktober. Montag, Freitag und Sonn- , abend wir- aller Voraussicht nach unter Ausschluß der Oeffent- ' lichkeik verhandelt. Mit Ausnahme vom Montag st/,10 Uhr) be- i i ginnen -le Sitzungen früh S Uhr. Don sechs zur Aburteilung ' kommenden Straffällen betreffen fünf wieder Meineidsdelikte. — 5n diesen Tagen ist mit dem Abholzen auf dem Teil der Reichsautobahnlinie begonnen worden, der durch das Marbacher j SiaatSforstrevier (Zellwald) führt. Die Arbeiten müssen beschleu nigt werden, da etwa 4 bis 5 Wochen später schon die Erdarbeiten in Angriff genommen werden sollen. Schwarzenberg. Die Passanten der Bahnhofstraße wurden durch einen wilden Stier in Schrecken versetzt. Auf dem Trans port vom Bahnhof nach der Stadt riß sich aus bisher unbekann ter Ursache ein Bulle los, stürmte die Straße zurück, riß ein Mo torrad um, sprang in das Pferdegeschirr des Sachsenfelder Fuhr- werksbesiherS Döhler, wobei ein Pferd nicht unerheblich verletzt ! wurde. Rach Ueberqueren der Straße drückte das rasende Tier die Gartenzäune deS Engermannschen Grundstückes «in und lan- i dele schließlich in dem Hofe beim Aufgang zum Totenstein, wo er ! zum Stehen gebracht werden konnte. Rochlitz. „Blutgierige? Schundschmöker- ieser. Zwei offenbar durch Schundbücher beeinflußte Bur schen sandten einem Geschäftsmann in einem Nachbarort einen Brief mit der Aufforderung, zu einer bestimmten Zeit und an einem bestimmten Ort 600 niederzulegen, andernfalls seine „Bude" in Flammen aufgehen würde und er mit seiner Frau mit dem Leben büßen müßte; der Brief war mit Blut beschmiert, Blut von einem „Opfer, das der Aufforderung der Burschen nicht nachgekommen war". Der Erpresserbrief trug die Unterschrift „Das blutgierige Spio- nagenen 2". Die Gendarmerie ermittelte zwei siinfzehn- bezw. sechzehnjährige Fleiicherlehrlinge von hier als die „Blutgierigen"; sie wurden zur Anzeige gebracht. Plauen. Kraftwagenunglück. In der Nähe von Muldenberg geriet der Kraftwagen eines hiesigen Bau- Meisters ins Schleudern und prallte gegen einen Straßen- baum. Der S6jährige Kraftwagenführer Bohra erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach seiner Einlieferung in» hiesige Stadtkrankenhaus starb. Der mitfahrende Baumei ster kam mit leichteren Verletzungen davon. Zunehmende Arbeilsnot in Rordböhmen Die Neudecker Wollkämmerei, früher ein Zweigunter iehmen des Lahusen-Konzerns, rechnet mit der Notwendig leit, in der allernächsten Zeit 1500 Arbeiter und Angestellte mtlassen zu müssen. Das deutschböhmische Erzgebirge wird rurck die Einschränkung schwer betroffen. Letzte Nachrichten Ne mWm MWe» Md inWe» FliM MWMdkil Bagdad, l l. Oktober. Die vermißten britischen und in dischen Flieger sind wohlbehalten in der Wüste an der Grenze vom Irak und Nedschd, 350 km südwestlich von Basra, von britischen Militärflugzeugen aufgefnngen worden. MW MM» MM London, 1l. Oktober. Der 71jährige Präsident der Ab rüstungskonferenz, Arthur Henderson, ist erkrankt. Er muß das Bett hüten. Bereits auf der Tagung der Arbeiterpartei in Southport ließ der Gesundheitszustand Hendersons zu wün schen übrig. LeWW Mm des MzirlMMjstt z« MMMM i nen. An Nebenräumen sind Im Er-geschoß noch ein Ba-eraum mit -rei Wannen und eine Nähstube, sowie die Zimmer »er Obe rin, während »le Schwester und die Pflegerin ihre Zimmer im 1. Stock haben. Dort sind auch weitere Schlafräume für Frauen und der Betsaal mit Altar und Harmonium. Ein weiterer Aufent haltsraum ermöglicht, -aß auch chier Frauen, -ie schlecht oder gar nicht gehen können, untergebracht werden; denn das Wektinstift ist mit 49 Frauen gegenwärtig fast voll belegt; nur zwei können noch untergebracht werden. In der Männer-Abteilung sind 32, sie kann noch 16 aufneh men. Die Schlafräume der arbeitsfähigen, jüngeren Männer be finden sich im 2. Stock. Daneben sind dort noch Vorratsräume und die Sachenkammern. Das Untergeschoß birgt einen großen Arbeitsraum für un freundliche und Wintertag«, verschiedene Werkstalträume, die Wohnung des Inspektors, un- die Küche mit ihren Nebenräumen. Blitzblank wars hier. Ein großer SenkingherL steht zur Verfü gung, daneben noch ein Gasherd, zur Warmwasserbereitung ein Kessel und ein großer Boyler. Und was bergen die Vorratskammern alles; was für eine Menge Obst, im eigenen Garten geerntet, war allein aufgestapelt. WaS aber wir» bei bald 100 Köpfen aber auch zu einer einzigen Mahlzeit gebraucht. Der Gang durch das Wektinstift gab aber -och vor allem die Bestätigung der Worte des Herrn ÄmtShauplmanns: Die Insassen fühlen sich wohl, seien eS nun alte, kränkliche Leute, die ihren Lebensabend hier verbringen, besser, als eS ihnen draußen im All tag möglich wäre, wo Ihnen -le nötige Pflege kehlen, daS Gleich maß gestört sein würde, seien es die Schwachbegabten, für die eine unendlich« Liebe und Sorge aufgebracht wird, denen hier alle Hänseleien und Unfreundlichkeiten fern gehalten werden, wie sie ihnen sonst die rauhe Welt bringen würde. Dazu wird viel, viel besser, als es sonst möglich wäre, hier über ihre Gesundheit gewacht. Der Arzt »eS Mettlnstifles, San.-Rat Dr. Voigt, Ist um das Wohlbefinden der Insassen unablässig bemüht an» Schwe ster un» Pflegerin tun mit den übrigen für ihre Pflegebefohlenen daS Menschenmöglich«. So kann man mit Fug un- Recht daS „Mettinstisl" als eine wahre Segens - Anstalt deS Bezirks bezeichnen und kann sich freuen, »aß weitblickende Männer vor etwa einem Vierteljahr- Hundert »ie düstere Arbeitsanstalt in dieses Heim verwandelten. zirk. Darnach wurden gezählt am 30. September 1934: 412 Haupkunterstützungs- und 525 Krisenunterstützungsempfänger (ge genüber 296 bez. 589 am 30. Juni 1934 und 266 bez. 700 am 31. März 1934) sowie 1243 Wohlfahrtserwerbslose (gegenüber 1655 am 30. Juni 1934 und 1899 am 31. März 1934). Frei von Wohl fahrtserwerbslosen waren am 30. September im Dippoldiswalder Arbeitsamtsbezirke die Gemeinden Ammelsdorf, Cunnersdorf, Dittersdorf, Elen», Friedersdorf, Hausdorf, Hennersdorf, Herms dorf b. Diop., Hermsdorf i. E., Iohnsbach; Kleinbobrihsch, Luchau, Malter, Niederfrauendorf, Oberhäslich, Oelsengrund, Paulsdorf, Rehefeld-Zaunhaus, Reichenau, Röthenbach und Seyde, frei von sämtlichen Arbeitslosen nur die Gemeinde Berthelsdorf. Es wurde sodann weiter Kenntnis genommen von einer neuerlichen Ver ordnung, nach der sich das Ministerium des Innern nach vorauf gegangener örtlicher Augenscheinnahme nicht in der Lage sieht, oie von den beteiligten Gemeindevertretungen beschlossene Verei nigung der Gemeinden Rechenberg-Bienenmühle und Holzhau zu genehmigen, sowie von der vom Ministerium des Innern im Säch sischen Verw.-Blatt Seite 228 erlassenen Verordnung vom 5. 7. 1934, nach der zu erkennen gegeben wird, daß die Ilebernahme von Bürgschaften durch Gemeinden und Gemeindenverbände zu gunsten »er Privatwirtschaft grundsätzlich nicht zu den Aufgaben ver Gemeinde gehört und daher nicht genehmigt werden und fer ner auch eine Beteiligung der Gemeinden an solchen Unterneh mungen gemäß 8 9 der GemelndewIrtschaflsorLnung In der Regel nicht In Frage kommen könne. Zu begrüßen ist die Einrichtung »er Staatl. Kraftwagenlinie Dresden—Hainsberg—Oelsas-Dippol diswalde, die nach einer am 4. Oktober erfolgten Probefahrt am 7. Oktober in Betrieb genommen wurde. Wie bereits durch die Presse bekannt geworden, foll im Rahmen des Arbeitsbeschaf fungsprogramms die schmalspurige Reichsbahnllnte Heidenau— Altenbelg unter Beseitigung von schienengleichen Wegübergängen auf der staatlichen Müglihtalstraße vollspurig ausgebaut und mit diesen Arbeiten schon demnächst auf einer Teilstrecke begonnen werden. Vom Bezirksausschuß wird von der zugesagten be schleunigten Durchführung dieser Notstandsarbeit mit ganz beson derer Genugtuung Kenntnis genommen. Genehmigung fand ein Flächenaustausch zwischen dem Ge meindebezirk Oelsa und dem selbständigen Gutsbezirk StaatSforst- revier Wendischcarsdorf unter entsprechender Aenderung der Grenzen des genannten Gemeinde- bez. Gutsbezirks. Die von den beteiligten Gemeindevertretungen beschlossene Vereinigung der Gemeinden Börnersdorf 'und Hennersbach soll beim Mini sterium des Innern zur GenehmigungSerkeilung befürwortet wer den. DaS diesbezügliche Ortsgeseh wurde vorbehältlich der Ertei lung jener Genehmigung ebenfalls genehmigt. Unter den vom Straßen- und Wasserbauamt vorgeschlagenen Bedingungen wurde Nach »er Sitzung begaben sich die Mitglieder des Bezirks ausschusses zu einer Besichtigung nach dem Weltinstift. Hier führte Amtshauvlmann Freiherr von Miltitz nach Äegrüßungs- worten aus, daß dieses Heim wohl bescheiden sei, daß aber alle Heiminsasien sich wohlfühlten und daß anderseits der Verpflegsatz mit RM 1,2Ü den Tag so niedrig sei, wie wohl in keinem ande-, ren Heim. Meist belaufe er sich da auf etwa 2 M. für den Tag. Unter Führung des Helmarztes, San.-Rat Dr. Voigt, und Insp. Irmscher wurde dann ein Rundgang angetreten, im Erdgeschoß . zunächst durch die Männer-Abteilung, anschließend durch die i Frauen-Abteilung. Neben den TageS-Aufenthaltsräumen sind ' auch im Erdgeschoß schon Schlafräume für beide Abteilungen. Sie ! sind den Geh-Unfähigen Vorbehalten. Ueberall sind Steinersche - Aeformbetten, di« sehr praktisch sind, vielfach aber in der ersten Zeit den Leuten gar nicht angenehm sind, -a sie auf Stroh zu schlafen gewöhnt sind. Hervorgehoben wurde, wie »ie Leute ein ander sehr behilflich sind. Von der Veranda Ms konnten die Männer beim Holzzerkleinern beobachtet werden. Man konnte schauen, daß sie fleißig arbeiteten, und mancher wunderte sich, welche Vorräte Holz aufgestapelt waren. Der Preis für gespal tenes Holz ist gegenüber anderen Plätzen hier sehr billig zu nen- schließlich der Einbau einer Turbine Lurch den Mühlenbefltzer Artur Steinigen In Reichstädt in dem am Horngrundbach In Reichstädt gelegenen Mühlengrundstück auf Hurst. 253 geneh migt; die In dieser Angelegenyelk erhobenen Widersprüche wur den zurückgewiesen. Nach Erledigung -er Tagesordnung -er öffentlichen Sitzung, der sich eine nichtöffentliche onschloh, über die in der nächsten Nr. berichtet werden wird, stellte die Fraktion der NSDAP. deS Be zirksausschusses unter ausführlicher schriftlicher und mündlicher Begründung den nachstehenden Antrag: . Der Bezirksausschuß wolle beschließen: 1. Bei Lem sächsischen Wirtschaftsminlsterium anzuregen, -atz es sich dafür einsetzt, Flachsbereitungsanlagen in kleinerem Maßskabe im oberen Teile -es Bezirkes -er Amtshaupt mannschaft Dippoldiswalde zu errichten bezw. daß eS hier über Sachverständige aus dem hiesigen Kreise hört. 2. Das Wirtschafksminiskerium besonders zu bitten, die Verhält nisse dem Reich vorzutragen und hierbei darauf hinzuwirken, daß die Einsuhr von Seegras usw. aus dem Ausland unler- bun-en wird, damit an dieser Stelle das Abfallprodukt deS Flachses abgesetzt werden kann. 3. Das Wirtschafksministerium zu bitten, bereits jetzt beim Reich zu beantragen, Mittel für »ie Errichtung von Flachszuberei tungsanstalten bereit zu stellen. 4. Dem Wirtschaftsminlsterium zu unterbreiten, die Frage -eS Flachsanbaues von Äeseheswegen in einer Höhenlage von 400 Meter aufwärts zu prüfen. Vom Bezirksausschuß wurde dieser Anttag einstimmig ge billigt und beschlossen, das Ansuchen beim Wirtschaftsministerium wärmstens zu befürworten. Zu der am 11. Oklober im Sihungssaale der Amtshaupk- mannschaft statkgefundencn Sitzung Les Bezirksausschusses hatten sich Lessen Mitglieder nach vorausgegangener Fraktionssitzung vollzählig elngefunden. Ferner nahmen aus Grund neuerlicher Verordnung des Ministeriums des Innern erstmalig der Kreis amtsleiter für Kommunalpolitik, Rechtsanwalt Dr. Krastlng, Dip poldiswalde, und der mit der Führung der Standarte 178 beauf tragte Sturmhauptführer Bielig, Dippoldiswalde, als beratende Mitglieder daran teil, die vom Vorsitzenden, Amtshauptmann Freiherrn v. Miltitz nach Eröffnung der Sitzung besonders be grüßt wurden. Die Tagesordnung umfaßte insgesamt 44 Punkte, nach deren Erledigung der Bezirksausschuß gemeinsam das Be- zirkssiechenhaus „Wettinstift" in Dippoldiswalde besichtigte. Vom Vorsitzenden wurde eingangs der Sitzung der Teilnahme des Be zirksausschusses an dem die Bezirksbewohner Im Luchberagebiel durch Lie schwere Unwetterkatastrophe vom 17. September ds. Is. betroffenen großen Unglück mit Ausführungen über Len Umfang -er entstandenen Schäden Ausdruck gegeben und dabei allen de nen gedankt, die In sachkundiger Arbeit und angestrengter Tätig keit bei Beseitigung zunächst der größten Schäden wertvolle Hilfe geleistet haben. Das gelte in erster Linie von der Technischen Nolhilfe, einer Anzahl Freiwilliger Feuerwehren, Ler SA., -er NSDÄP. und dem Freiwilligen Arbeitsdienst, denen von der Amtshaupkmannschast bereits schriftlich Anerkennung und Dank ausgesprochen worden sei. Herzlicher Dank gebühre ferner für ihre besonders rege Anteilnahme und die sofort unternommenen zweckentsprechenden Schritte der politischen Leitung der NSDAP., dem Arbeitsamt un- der Vertretung der Landwirtschaft. Ueber Len Umfang Ler vrivaken Schäden können noch keine zuverlässigen ziffernmäßigen Angaben gemacht werden, da Lie Schätzungen In den betroffenen Gemeinden noch im Gange sind. Dagegen bezif fern sich die an öffentlichen Wegen und Brücken sowie an Fluß läufen verursachten Schäden auf rund 120 000 RM. Zur Besei tigung Ler landw. Schäden sind seitens »es Reichsnährstandes etwa 300 Personen eingesetzt, deren Tätigkeit auf insgesamt 15 000 Tagewerke berechnet ist. Einschließlich der vom Arbeits amt zu leistenden zusätzlichen Förderung handelt eS sich um ein Objekt von rund 7O00O RM. Es wird erhofft, daß diese Arbei ten bei anhaltender günstiger Witterung noch in diesem Jahre zu Ende geführt zu werden vermögen. Ueber Art un- Umfang -er Hilfsaktion zur Beseitigung der sonstigen Schäden Ist nach deren endgültiger Feststellung noch die Entschließung -er Staatsregie rung zu erwarten. Auch der Bezirksverband hofft, soweit es ihm mit seinen aufs äußerste beschränkten Mitteln möglich ist, helfend einzugreifen. Amtshauvlmann Freiherr v. Miltitz gab sodann einen kurzen Rückblick über den Stan- Les Arbeitsmarktes im hiesigen Be-
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